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TEST: PES 2013 – Die Rückkehr des Kaisers?

play3 Review: TEST: PES 2013  – Die Rückkehr des Kaisers?

9.0

Der Wiederaufbau Ost geht weiter: „Pro Evolution Soccer“ hat in den vergangenen Jahren ganz schön Feder lassen müssen. Dabei brachte Konami seine schwächelnde Fußball-Simulation gerade im vergangenen Jahr wieder auf ein konkurrenzfähiges Niveau. Trotzdem verkaufte sich Lizenzriese „FIFA 12“ exorbitant besser.

Ein Neustart musste her: Mit frischem Konzept, weniger ‚Seabass‘ und der Neuausrichtung auf alte Tugenden. Konami konzentriert sich in diesem Jahr auf das Geschehen auf dem Platz und präsentiert schönen, komplexen Offensivfußball mit Anspruch.

Bitte beachten: Wir testen an dieser Stelle lediglich den Offline-Modus von „Pro Evolution Soccer 2013“. Leider waren die Server bei Konami noch leer, sodass wir die erweiterten Online-Funktionen nicht im Detail ausprobieren konnten.

Was wir cool finden

Auf lange Sicht!
„Pro Evolution Soccer 2013“ ist kein Spiel für eine Nacht oder ein Wochenende. Es ist – wie schon zu goldenen PS2-Zeiten – ein Programm, was ihr immer wieder spielen und euch dabei weiterentwickeln werdet. Die Anfangsphase ist gewöhnungsbedürftig: Die neuen Steuerungsmöglichkeiten sind komplex. Und als „PES“- und „FIFA“-Kenner ist das Training ein wenig Quälerei. So etwas wie die theoretische Prüfung beim Führerschein. Aber nur wenn ihr die zusätzlichen Funktionen und das richtige Timing beherrscht, entfaltet sich die volle Komplexität von „Pro Evolution Soccer 2013“. Immer wieder entdeckt ihr neue Moves, seid überrascht über die eigene Kreativität. So bleibt das Spiel auch nach unzähligen Stunden frisch und durch die starke Computer-KI und (hoffentlich) den erweiterten Online-Modus ist der Wiederspielwert ausgesprochen groß.

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Die neue Leichtigkeit
Konami überarbeitet in „Pro Evolution Soccer 2013“ das komplette Gameplay auf dem Platz. Und gönnt euch dabei alle Freiheiten, die ihr euch wünschen könnt. Allerdings hat diese neue Leichtigkeit ihren Preis – nämlich ein recht umfangreiches Trainingstutorial, welches leider wenig spannend inszeniert wurde. Trotzdem lohnen sich die Mühen. Über die Schultertasten spielt ihr Bälle nun mit der Hacke weiter, vollführt Tricks wie Übersteiger oder zelebriert Direktabnahmen. Diese Aktionen sind zwar nicht Pflicht, geben „PES“ aber erst die richtige Würze.

So ist die Fußball-Simulation trotz standardmäßig gedrosselter Geschwindigkeit ausgesprochen dynamisch und spielerisch ungeheuer anspruchsvoll. Standardtore gibt es hier nicht, stattdessen müsst ihr das Spiel lesen und Lücken erkennen können. Dabei ist auch die aus dem Vorgänger bekannte Off-the-ball-Control sehr hilfreich. Schließlich steuert ihr mit ihr einen zweiten Spieler und dirigiert ihn in Gassen und forciert so das Offensivspiel. Aber wie immer gilt: „Pro Evolution Soccer 2013“ ist leicht erlernt, aber die erweiterten Funktionen bleiben schwer zu meistern und erfordern mächtig Übung.

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Jederzeit anspielbar!
Eine der größten Stärken von „Pro Evolution Soccer 2013“ ist die herausragende Mitspieler-KI. Kaum bekommt ihr den Ball, stürmen bereits andere Kicker an euch vorbei und bieten sich wild gestikulierend zum Anspiel an. Dadurch entsteht eine ungeheure Dynamik im Spiel ohne, dass dabei ständig Lücken in die eigene Abwehr gerissen werden. Die KI-Kameraden halten sich nämlich an eure taktischen Vorgaben und weichen nur in Ausnahmefällen von ihrer Position ab. In der Offensive habt ihr aber dennoch jederzeit viele Anspielmöglichkeiten, müsst diese aber erkennen. Tatsächlich lohnt es sich, häufiger mit derselben Truppe aufzulaufen, da ihr so Laufwege und Eigenarten kennenlernt.

In das gleiche Horn bläst übrigens die überarbeitete „Player ID“. Markante Spieler wie Cristiano Ronaldo stechen durch ihre eigenen Aktionen mehr aus dem Spiel hervor und sind somit noch wichtiger für ihr Team. Im Test hatten wir nicht das Gefühl, dass ihre Fähigkeiten overbalanced wären. Allerdings sind sie für gute „PES“-Spieler eine starke Waffe – gerade im Angriffsspiel.

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Mitgedacht!
Auch wenn das Abwehrsystem und die Körperlichkeit weiterhin nicht auf dem Niveau eines „FIFA 13“ sind, so hat sich auch die Defensivabteilung weiterentwickelt. Die Spielmechanik ist ähnlich wie im Vorgänger. Wir halten unsere Gegner auf Abstand, tacklen und grätschen. Wilde Sensen scheinen (noch) ein wenig übermächtig zu sein und sind gerade bei Angriffen von der Seite das einzig probate Mittel. Rempler allerdings enden häufig in einer etwa seltsamen Stolperanimation des Opfers. Sieht komisch aus und gefällt uns daher nicht.

Umso besser ist allerdings die Abwehr-KI der gesamten Mannschaft. Wie im Angriff auch, halten sich die KI-Spieler an ihre Positionen und verschieben die Aufstellung dabei passend zum jeweiligen Angriff. Auf den höheren Schwierigkeitsstufen stellen sich die Blöcke entsprechend eng und daher benötigt ihr Kreativität, um zum Abschluss zu kommen. Die gute Nachricht: Es gibt kein Patentrezept zum Erfolg! Das ist klasse. Das liegt nicht zuletzt an der starken Abwehr-KI, die euch immer wieder neue Aufgaben setzt.

Was wir weniger cool finden

Alles beim Alten!
Lizenzen sind bei „Pro Evolution Soccer“ ein leidiges und bekanntes Problem. Und inzwischen sind in Konamis Fußballsimulation schon viele Liga – Frankreich, Italien und sogar Brasilien – mit an Bord, allerdings fehlen weiterhin zwei der wichtigsten Verbände wie die britische Premier League und die Bundesliga. Dieses Manko stört einfach wahnsinnig und gerade auf der PS3, wo keine findigen Bastler neue Kader nachliefern – oder wenn dann nur mit gehörigem Aufwand – geht hier deutlich Atmosphäre verloren. „Pro Evolution Soccer“ hat in Sachen Lizenzen aufgerüstet, aber leider nicht entscheidend.

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Menüs und Gesamtpräsentation
„Pro Evolution Soccer“ ist eine launige Diva … oder das graue Mäuschen, mit dem niemand zum Abschlussball gehen möchte. Denn auch in diesem Jahr verkauft sich das Spiel in seiner Außendarstellung unter Wert. Die Menüstrukturen wirken grob und sind insgesamt etwas unübersichtlich. Einzig der neue Hauptbildschirm mit seinen hübschen Icons und deutlichen Hilfetexten sticht hier hervor. Der Navigation von erweiterten Funktionen wie der Meisterliga könnte schön sein, ist aber insgesamt zu klobig. So richtig hässlich sind dagegen Optionsmenüs, sowie der Taktik-Screen und der Online-Bereich.

Ähnliche Probleme haben auch die Spiele selbst: Wo „FIFA 13“ mit hübschen Einblendungen und einem atmosphärischen Soundtrack protzt, gibt es bei „Pro Evolution Soccer“ nur einen Schwenk durch das Station, einen Blick auf die Aufstellungen und bei Nationalmannschaften noch die Hymnen. Das ist natürlich absolut ausreichend, allerdings doch ein wenig bieder und lange nicht so pompös wie bei der Konkurrenz.

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Gekaufte Schiedsrichter
Alles in allem machen die Männer in schwarz-gelb einen soliden Job. Aber wie in den meisten Fußball-Simulationen haben sie auch ihre Schwächen: So pfiffen sie uns etliche Male glasklare Elfmeter oder Freistöße nicht, obwohl in der Wiederholung eine klare Berührung der Spieler zu erkennen war. Das waren zwar nur Ausnahmesituationen. Diese können aber gerade im Online-Betrieb richtig ärgerlich sein.

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Zu wenig?
Ein wenig Enttäuschung macht sich bei Offline-Spielern beim Blick auf die Spielmodus breit: Denn hier wird insgesamt wenig Neues geboten. Die Meisterliga wurde kaum nennenswert verbessert, dazu gibt Become-A-Legend und diverse Ligen und Pokalwettbewerbe. Das ist alles grundsolide, aber leider mehr auch nicht. Besonders da auch hier zumeist die Präsentation bieder daher kommt.

System: PlayStation 3
Vertrieb: Konami
Entwickler: Konami
Releasedatum: 20. September 2012
USK: ohne Altersbeschränkung
Offizielle Homepage: http://www.konami-pesleague.de/

9.0

Wertung und Fazit

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