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TEST: Borderlands 2 – Der Multiplayer reißt's raus

play3 Review: TEST: Borderlands 2 – Der Multiplayer reißt’s raus

8.5

„Das Cel-Shading war die beste Entscheidung, die wir jemals getroffen haben“, schwärmten uns die Kollegen von Gearbox noch auf der diesjährigen gamescom vor. Tatsächlich entwickelte sich „Borderlands“ seit seinem Release 2010 vom Nischentitel zu einem kleinen Kultspiel. Trotz diverser Macken und Fehler. „Borderlands 2“ wird alles, was der erste Teil bereits war und noch viel mehr: Lauter, größer, bunter. Klingt gut! Spielt sich das aber auch so?

Was wir cool finden

Pandora lebt
Erinnert ihr euch an „Borderlands“? Da wart ihr die ganze Zeit auf diesem braunen Wüstenplaneten unterwegs, traft immer wieder ähnliche Gegner. Das nutzte sich auf Dauer stark ab. „Borderlands 2“ ist anders: Die Spielwelt ist riesig und trotz einigem Back-Tracking hatten wir während der unzähligen Spielstunden – rechnet zwischen 40 und 60 für „Borderlands 2“ ein – nur selten das Gefühl von Langeweile und Monotonie.

Entschuldige, hab ich Wand-Anusse gesagt?
Wir machen keinen Hehl daraus: Die Geschichte von „Borderlands 2“ braucht eine Zeit, bis sie in Fahrt kommt. Anfangs zieht sich das Spiel merklich. Aber glücklicherweise kaschiert Gearbox diese Schwäche ausgesprochen geschickt. Nämlich mit ganz starkem Charakterdesign und herrlichen schrägen Figuren. Allein der plappernde Roboter Claptrap ist eine witzige Nummer für sich. Späteren Figuren wie Tiny Tina passen perfekt zum Portfolio der virtuellen Skurrilitäten. Die Dialoge sind auch in der deutschen Version gut gelungen, sodass ihr ruhig zwei Mal hinhören solltet, was euch die Bewohner von Pandora zu sagen haben.

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Wie ein RPG … mit dicken Knarren
Keine Überraschung: In „Borderlands 2“ gibt es vier Charaktere. Jeder entspricht einer traditionellen MMORPG-Klasse: Axton ist der Commando, Salvador der Tank. Im Koop-Spiel macht diese Einteilung absolut Sinn, da sich die Eigenschaften der Figuren toll ergänzen. Über erledigte Aufgaben levelt ihr eure Figuren mit Skill-Punkten auf drei Tech-Trees auf und könnt dabei witzige Hybrid-Charaktere erstellen.

Auch hier gilt: Im Singleplayer ist das System solide, aber nicht perfekt ausbalanciert. Ein Spiel mit Axton und seinem aufgemotzten Geschützturm ist verhältnismäßig simpel, während etwa Zer0 durchaus kniffelig sein kann. Im Koop fällt diese Problematik weniger ins Gewicht. Hier geht es in erster Linie um das gemeinsame Looten. Und es gibt reichlich Beute für euch: Tausende von Waffen, Schilden und Ausrüstungsgegenständen verstecken sich in den Weiten von Pandora. Das Ausrüsten und Herumexperimentieren ist eine helle Freude.

Dabei ist hier durchaus Taktik gefragt: Die Waffen besitzt verschiedene Eigenschaften etwa im Schaden oder in der Schussfrequenz. Zudem gibt es Elementarschäden für Eis oder Strom, die wiederum nur bei bestimmten Widersachern echten Schaden anrichten.

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Ein Online-Freudenfest
„Borderlands 2“ ist allein ein guter Shooter. Mit solider Geschichte und kleinen schwächen im Charakterdesign. Aber in lustiger Runde mit vier Kammer-Jägern online oder auch im Zwei-Spieler-Splitscreen erreicht das gemeinsame Looten ungeahnte Spielspaß-Höhen. Hierbei empfehlen wir euch, ausschließlich mit Freunden zusammen zu zocken. Mit der freien Spielersuche kommt man häufiger an Nichtskönner und Spielverderber. Im Koop allerdings funktioniert das Erkunden und Ausbeuten von Pandora hervorragend und gerade die teils riesigen Bossgegner sind mit ihrer immensen Stärke für vier Mann eine echte Herausforderung.

Was wir weniger cool finden

Geschmackssache: Cel-Shading
Gearbox sagte, dass Cel-Shading das Beste war, was „Borderlands“ jemals hätte passieren können. Denn dadurch sieht der Shooter neu und sogar ein wenig skurril aus. Aber: Es gibt auch viele Spieler, die diesen bunten, lauten Stil einfach nicht mögen. Diese sollten sich das Spiel zunächst ausleihen oder ausprobieren. Denn „Borderlands 2“ ist noch einmal eine deutliche Spur kauziger als sein Vorgänger.

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Das ist meine Beute!
„Borderlands 2“ macht im Multiplayer mit vier Spielern am meisten Freude. Das gemeinsame Looten und Kämpfen mit der klassischen Rollenverteilung der RPG-Charaktere funktioniert. Warum aber in Dreiteufelsnamen müssen wir uns dann mit unseren Kollegen um die Beute prügeln. Getreu dem Motto „Wer zuerst kommt, mahlt zuerst“ sacken flinke Spieler alles ein, während andere das Nachsehen haben. Das sorgt für Unruhe in der Truppe, für wilde Flucherei und sogar hin und wieder für Frust.

Online-Probleme
Es ist wie bei jedem neuen Spiel: Kurz nach dem Verkaufsstart wollen alle online. Gerade bei „Borderlands 2“. Und das führt gelegentlich zu Lags und anderen Schwierigkeiten. In unserem Testzeitraum in den vergangenen Tagen kam es hin und wieder zu Verbindungsabbrüchen und Lags. Das trübte den Spielspaß zumeist nur kurzzeitig, aber sicherlich werden diese Probleme in Zukunft zurück gehen.

System: Playstation 3
Vertrieb: 2K Games
Entwickler: Gearbox
Releasedatum: erhältlich
USK: ab 18
Offizielle Homepage: http://www.borderlandsthegame.com/

8.5

Wertung und Fazit

TEST: Borderlands 2 – Der Multiplayer reißt’s raus

Kommentare

skywalker1980

skywalker1980

27. September 2012 um 22:18 Uhr