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TEST: Hitman Absolution – Intelligent, knallhart und absolut tödlich

play3 Review: TEST: Hitman Absolution – Intelligent, knallhart und absolut tödlich

9.0

Das Spielejahr 2012 neigt sich dem Ende. Bereits jetzt ist erkennbar, dass viele bekannte Marken Federn lassen mussten: „Medal of Honor“, „Call of Duty“, „Ninja Gaiden“, ja selbst „Max Payne“ und „Resident Evil“. Da kommt doch das Comeback von Agent 47 in „Hitman Absolution“ gerade recht. Macht der Glatzkopf trotz inzwischen sechsjähriger Pause noch eine gute Figur? Oder landet er ebenfalls in der Sparte „Früher war alles besser“?

Was wir cool finden

Vorteil durch Anpassung
Die gute Nachricht für alle „Hitman“-Veteranen gleich zu Beginn: Dank der fünf Schwierigkeitsgrade passt ihr euer Spielerlebnis so an, wie ihr es haben möchtet. Auf den leichteren Stufen benutzt ihr etwa den Instinkt-Modus oder erhaltet Tipps zu den Umgebungskills. Auf höchster Stufe agieren nicht nur die KI-Wachen deutlich schneller, Hilfsmittel wie das HUD, der Instinkt-Modus oder eben besagte Hinweise fallen ebenfalls weg. Wer sich also beispielsweise darüber beschwert, dass Agent 47 durch Wände sehen kann, sollte nicht maulen, sondern einfach eine Schwierigkeitsstufe nach oben gehen.

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Eine spannende Geschichte
An dieser Stelle gehen wir nicht zu sehr ins Detail: Agent 47 tötet zu Beginn des Spiels seine einstige Handler Diana Burnwood. Sie beauftragt ihn mit ihren letzten Atemzügen, ihre Tochter Victoria zu bewachen. Denn das junge Mädchen ist von großem Wert für die Agency. Warum? Das stellt sich erst im Verlauf der Geschichte heraus und so geht Agent 47 auf die Suche nach dem Ursprung dieser Verschwörung, muss aber gleichzeitig auf Victoria aufpassen. Die rund 10- bis 12-stündige Story – sofern ihr euch nicht zu sehr mit Nebenaufgaben aufhaltet – ist durchsetzt von tollen Zwischensequenzen mit einer gelungenen deutschen Sprachausgabe. Der Plot ist spannend und überrascht immer wieder mit plötzlichen Wendungen, aber auch mit Rückgriffen auf frühere „Hitman“-Spiele.

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Bitterböser Humor
Agent 47 war schon immer ein Protagonist, der irgendwo zwischen Himmel und Hölle agierte. Unglaublich brutal, aber auch interessant und durchtrieben. Und daher spart auch „Hitman Absolution“ nicht mit moralisch zweifelhaften Schauplätzen. Da ist ein Strip-Club schon beinahe brav. Aber spätestens, wenn ihr seht, wie eine Domina einen Police-Officer mit der Peitsche bearbeitet, wisst ihr, dass ihr auch tatsächlich ein echtes „Hitman“ spielt. Die Szenarien sind angenehm morbide und stets mit einem bittersüßen Unterton designt. Selbst die Umgebungskills – wenn auch brutal – sind herrlich böse und ließen uns immer wieder mit einem Grinsen vor dem Bildschirm zurück. So fertigen wir etwa ein Gang-Mitglied ab, indem wir eine Wand unter Strom setzen, gegen die der Bursche gerade pinkeln wollte. Und seinen Kollegen beim Barbecue erledigen wir, indem wir die scharfe Soße gegen Feuerzeugbenzin austauschen und ihn so selbst in Grillgut verwandeln.

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Ballern oder schleichen?
„Hitman Absolution“ lässt euch stets die Wahl, wie ihr vorgeht. Jede Mission besitzt verschiedene Lösungsansätze, die wiederum Gegenstände und Extras freischalten. Das Wiederholen eines Einsatzes wird hier also wirklich belohnt. Obwohl ihr stets die Wahl habt, ob ihr aggressiv oder leise vorgeht, ist das Schleichen zumeist die etwas unkompliziertere Variante. Sobald ihr einen neuen Bereich betretet, begutachtet ihr das Terrain, sucht die Zielperson und findet die Eigenheiten eures Opfers heraus. Schnappt ihr euch euer Ziel und erschießt oder stranguliert es in einer finsteren Ecke, steigt die Chance, dass ihr entdeckt werdet. Denn „Hitman Absolution“ setzt massiv auf große Menschengruppen wie etwa in Clubs, Märkten oder am Bahnhof. Werdet ihr erwischt, ruft die Polizei oder der Sicherheitsdienst meist sehr schnell Verstärkung. Gelingt es euch, diese abzufertigen, ist die Mission überstanden. Allerdings erhaltet ihr weniger Bonus-Punkte.

Die Umgebungskills allerdings sind die Königsklasse von „Hitman Absolution“, erfordern aber gutes Timing und viel Beobachtungsgabe. Dem König von Chinatown etwa mischen wir einfach Kugelfischgift ins Koks. Wenn sich der Gangster dann ein Näschen gönnt, geht er drauf. Manchmal erfordern diese Attentate auch etwas Geduld, da die KI-Personen stets ihren Routinen in einer gewissen Reihenfolge nachgehen. Trotzdem: „Hitman Absolution“ spielt sich ungemein vielfältig und jeder gelungene Anschlag fühlt sich gut und einzigartig an.

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Die Kräfte eines Killers
Der tödliche Glatzkopf beherrscht sein Handwerk und hat in seiner Pause sogar dazu gelernt. Auf mittlerer Schwierigkeitsstufe aktiviert ihr etwa den Instinkt-Modus, hebt somit wichtige Objekte hervor und seht die farbigen Silhouetten von Wachen und Zielpersonen selbst durch Wände. Zudem nutzt ihr den Instinkt-Balken, um euch vor den Blicken neugieriger KI-Soldaten zu schützen.

Das Verkleiden spielt nämlich in „Hitman Absolution“ eine wichtige Rolle. Allerdings sind die NPCs sehr aufmerksam und ein Wachmann merkt, dass er Agent 47 – trotz Uniform – nicht kennt. Über den Instinkt-Modus tarnt ihr den Klon-Killer allerdings und schlüpft so an den Wachen vorbei. Auf den höheren Schwierigkeitsgraden müsst ihr euch dagegen andere Ablenkungsmanöver einfallen lassen und die Burschen etwa durch das Auslösen eines Alarms oder das Verursachen von Geräuschen weg locken.

Das „Zielschießen“ ist – im Gegensatz zu „Splinter Cell: Conviction“ – nicht allzu dominant, wenn auch sehr praktisch. Bei voller Instinkt-Leiste markiert ihr eure Ziele und fertigt diese dann automatisch ab. Eine nette Funktion, die allerdings aufgrund der Instinkt-Leiste nur selten zum Einsatz kommt.

Was wir weniger cool finden

Überstunden für Agent 47
Die Kampagne ist dank ihrer verschiedenen Einsatzziele sehr umfangreich und vielschichtig. Mit dem Contracts-Modus kreiert ihr eigene Aufträge auf eine ungewöhnliche Art. Statt eines handfesten Editors erinnert diese Spielart an eine Art Ghost-Modus. Ihr spielt einen Level vor, gebt dabei Zielpersonen an und teilt diese Mission dann anschließend mit der Community. Das Feature ist recht nett, aber in sich doch fummelig und zeitaufwändig. Hier wäre vielleicht ein simpler Editor mit vorgefertigten Schauplätzen eine bessere Lösung gewesen.

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Warum schießt der gegen die Wand?
Die größte Schwäche von „Hitman Absolution“ war in unserer Test-Version leider das Verhalten der Computer-Charaktere. Sobald Agent 47 entdeckt wird, herrscht zunächst große Aufregung. Allerdings führte dies auch zu seltsamen Auswüchsen: Wachen schossen minutenlang gegen Wände, schafften es aber nicht einen einsamen Killer in die Zange zu nehmen. An anderer Stelle blieb eine Mission sogar beinahe komplett stehen, sodass wir die Zielperson inmitten einer Menschenmenge erledigen mussten. Das Verhalten aller Figuren von „Hitman Absolution“ ist leider alles andere als fehlerfrei und kostet gelegentlich Nerven und Spielspaß.

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Kleinere Steuerungsschwierigkeiten
Gleiches gilt für das Handling selbst. Während sich sowohl das Deckungssystem, als auch die Shooter-Passagen gut spielen, kommt es bei der Navigation durch die Umgebung immer wieder zu Schwierigkeiten. Da dreht Agent 47 kleine Extrarunden, wenn er einen Körper hinter sich her schleift. Oder er bleibt an Objekten in der Spielwelt hängen. Diese Probleme kosteten uns regelmäßig Sekunde und brachten uns in Schwierigkeiten. Außerdem haben wir uns an einigen Stellen gefragt, welche Gegenstände wir als Waffen und welche nur zur Ablenkung werfen dürfen. Eine Axt etwa gilt zwar als Waffe, kann aber nicht als solche geschleudert werden … schade eigentlich.

System: PlayStation 3
Vertrieb: Square Enix
Entwickler: IO Interactive
Releasedatum: 20. November 2012
USK: ab 18
Offizielle Homepage: http://www.hitman.com/

9.0

Wertung und Fazit

TEST: Hitman Absolution – Intelligent, knallhart und absolut tödlich

Kommentare

Deidara_hmm

Deidara_hmm

18. November 2012 um 19:56 Uhr
Ridgewalker

Ridgewalker

19. November 2012 um 00:34 Uhr
raptorialand

raptorialand

19. November 2012 um 00:37 Uhr
Ace-of-Bornheim

Ace-of-Bornheim

19. November 2012 um 03:22 Uhr
Twisted M_fan

Twisted M_fan

19. November 2012 um 18:40 Uhr
Eumelpower

Eumelpower

01. Januar 2013 um 11:53 Uhr