Videospiele vs. Filme: David Cage kritisiert Doppelmoral der Unterhaltungs-Industrie

Im Gespräch mit den Kollegen der GameInformer prangerte David Cage, Oberhaupt von Quantic Dream, einmal mehr die Doppelmoral der Unterhaltungs-Industrie an. Geht es nach dem Schöpfer von „Heavy Rain“, dann haben kreative Köpfe in der Welt der Filme viel mehr Möglichkeiten, sich auszudrücken, als es im Bereich der Videospiele der Fall ist.

„In Heavy Rain ging es um die Misshandlung eines Kindes. Wenn man das in einer stumpfen Art und Weise sagt, bekommt man direkt Sachen wie ‚Was zum Geier tut ihr da? Bekommen wir gefolterte Kinder zu sehen?‘ zu hören. Nein, das ist definitiv nicht der Fall. Also müssen wir die Leute beruhigen, damit sie nicht immer gleich vom Schlimmsten ausgehen“, so Cage. „Es ging uns nicht darum, etwas Schockierendes zu schaffen. Es sollte bedeutungsvoll und sensibel sein. Etwas, auf das die Menschen positiv reagieren.“

Auch was den offenen Umgang mit Themen wie Sex und Erotik angeht, habe die Videospiel-Industrie noch einiges zu lernen. „Wenn du zwei Charaktere hast, die sich lieben und am Ende das tun, was sich liebende Menschen nun einmal machen, dann ist das in Videospielen nach wie vor eine große Nummer“, führt Cage aus. „Aber in Filmen? Habt ihr Game of Thrones gesehen? Sex ist hier mit von der Partie, oder? Und das ist großartig. Aber in Spielen ist es direkt furchtbar, wenn du einen *** darstellst.“

„Alles was ich sagen möchte ist, dass ich glaube, dass für Spiele die gleichen Einschränkungen bezüglich Zensur gelten sollten, wie es bei Filmen und TV-Serien der Fall ist. Man sollte da einfach keine Unterschiede machen.“

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