Brad Muir, der „Massive Chalice“-Projektleiter von Double Fine, übt mit einem aktuellen Statement Kritik an den üblichen Praktiken in der Gamesbranche, wo die Ideen kreativer Köpfe allzu oft von Anzugträgern im Keim erstickt werden, da sie glauben besser zu wissen, was Gamer wirklich wollen.
Gegenüber GamesIndustry hat der Double Fine Designer über seine ernüchternden Erfahrungen gesprochen, die er im letzten Jahr mit den Publishern gesammelt hat, bei dem Versuch grünes Licht für das inzwischen gecancelte Spiel „Brazen“ zu bekommen.
„Ich will keine Namen nennen, aber die Stop-Motion Ästhetik – das Spiel basierte auf die Stop-Motion-Animationen von Ray Harryhausen – war immer der Knackpunkt. Die Leute würden es nicht miteinander in Verbindung bringen oder es wäre nicht cool“, sagte Muir über die Kommentare der Publisher.
„Das waren alles Geschäftsmänner, Anzugträger um einen Tisch. Es war für mich sehr schwer ihren Ansichten zu folgen, darüber was Gamer tatsächlich mögen würden. Es ist eine sehr merkwürdige Sache, dass man seine Ideen einer kleinen Gruppe von Geschäftsmännern präsentieren soll, die einem dann sagen sollen, ob sie glauben, dass es sich verkauft oder nicht. Ich denke nicht, dass sie es immer am Besten wissen.“
Nachdem „Barzen“ nun aufgegeben wurde, entwickelte Muir eine neue Idee für den Strategie-Titel „Massive Chalice“, der via Kickstarter finanziert werden soll.
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Kommentare
DDoubleM
04. Juni 2013 um 01:24 UhrGenau so siehts aus! Leider nicht nur in der Games-Branche…
Ente
04. Juni 2013 um 01:48 Uhr„You don’t say.“
Daher finde ich die Entwicklung sehr schön, dass viele neue Entwicklungen über Crowdfunding finanziert werden. Von den Entscheidungen und Launen von „Anzugträgern“ abhängig zu sein ist nicht immer gut.
BigBOSS
04. Juni 2013 um 02:27 UhrDer Mann labert müll. Es ist nicht sein Geld, das dann verpulvert wird.
Oder Riskiert jemand mal 3-4 Mill.€ in einen projekt das vielleicht scheitert ?
Aus Gamer sicht verständlich, aus Wirtschaftlichkeit vernünftig.
Soll er doch dann sein Geld benutzen.
Daher ist er beim Crowdfunding besser drann. Würde auch gerne immer
neue sachen sehen wollen, aber nicht auf kosten der investoren.
Wenn man sich 2-3 mal verschätzt stehen Arbeitsplätze auf dem spiel.
Die Bosse kommen wo anders unter. Aber die normalen Arbeitnehmer
müssen dann vielleicht erstmal 1 Jahr mal auf Job suche gehen.
TylerDurden94
04. Juni 2013 um 07:49 UhrEin Spiel mit Stop-Motion Look, das wäre so geil, ich hoffe die kriegen das noch irgendwie anders hin das zu veröffentlichen, wäre echt cool.
sonic
04. Juni 2013 um 08:25 UhrDie müssen doch nur in die Foren schauen und sich anscheien was die Gamer über die Spiele schreiben ohne in einer Umfrage situation oder sowas zu sein
schon haben sie was sie brauchen
skywalker1980
04. Juni 2013 um 08:47 UhrDa würde wohl auch jemand am liebsten den bigBOSS spielen, nicht wahr, möchtegern bigBOSS… !?! Nu daß du anscheinend keine Ahnung von det Realität jast. In meiner Branche, der erdölbranche, ist es bei Projekten genau dasselbe. Für die zählen nur Zahlen und Analysen, sonst nix, egal auf welcher pseudobasis die Analysen basieren. Und wenn diese bigBOSSe etwas verbocken, werden sie etwa nicht wir,klich zur Verantwortung gezogen, nein… sie bekommen halt mal ken ie Prämie, aber immer dieselben Jobs
Hendl
04. Juni 2013 um 09:24 Uhr…ist ja wie im richtigen leben 🙂
MaggotRg
04. Juni 2013 um 10:04 UhrAussage der Woche oder gar des Monats für mich!
Aber es ist einfach so die denken wirklich sie wissen was wir wollen aber pustekuchen.
BigBOSS
04. Juni 2013 um 11:14 Uhr@skywalker1980
Du bist so eine arme Wurst, das du nicht mal verstehst, was ich mit meinen
Kommentar meinte. Aber egal. Hey neben bei.. ich bin ein Boss.
Da du ja in der öl branche bist kannst du ihm vielleicht ja die paar
Mill. aus deinen porto auszahlen.Lol.
Argonar
04. Juni 2013 um 11:58 Uhr@BigBOSS
Ist es vielleicht das Geld der Anzugträger?, nein ist es nicht. Das sind nur irgendwelche Marketinganalysten, die sind genauso angestellt wie auch die Entwickler.
Wobei ich eins sagen muss, wenn so ein Typ in ein Entwicklerstudio geht, und da wirklich im Anzug erscheint, hat er eh seinen Job verfehlt. Den Anzug kann er beim Meeting mit seinem Boss tragen oder bei ner Konferent.
Außerdem ist das generell ein ziemlich schlechtes Argument, es gibt genügend Publisher, die ihren Entwickler komplett freie Hand lassen und damit wirklich erfolgreich sind. Soll nicht heißen dass jetzt kein Entwickler mehr kontrolliert werden soll, aber wenn man den kreativen Köpfen wirklich andauernd nur drein redet, dann kommt sowas wie Spider-Man 4 raus (falls jemand die ursprünglichen Ideen kennt, bevor das Reboot beschlossen wurde) Und damit ist dann niemand zufrieden, weder der Entwickler, noch die Fans, noch die Publisher.
Sonny Rasca
04. Juni 2013 um 12:46 UhrEs ist doch so, dass für die heutigen Investoren (Publisher) in der Videogames-Branche es hauptsächlich um den Profit geht. Termine müssen zwangsläufig eingehalten werden, Spiele werden „unfertig“ und verbuggt veröffentlicht und bekannte IP’s „causalisiert“ und bis zum letzten Tropfen ausgemolken. Der Profit steht vor jeglichen anderen Faktoren wie Spielspass, Innovation oder Qualität. Und genau das prangert Brad Muir in diesem Artikel an. Wenn die Geldgeben/Investoren stets nur profitgeilen Anzugträger sind, die nur Verkaufszahlen und Statistiken sehen, bzw. auf Profit aus sind, dann ist es nicht verwunderlich, dass Entwicklerstudions oft in Ihrem Schaffens-Geist eingeschränkt oder behindert werden.
Bei Crowdfunding Projekten wird das Projekt mit dem Geld der Leute gedeckt, denen auch wirklich das Spiel und die Idee des Spiels am herzen liegt, und nicht die Anzugsträger, für die der Return-of-Investement im Vordergrund steht.
Ich sehe daher nicht ein, wo dieser Mann Müll labert…? Er hat seine Erfahrungen mit den heute gängigen Geschäftsmodell gemacht und ist nun auf Crowdfunding umgestiegen, wo sich halt Spiel (-Ideen) viel einfacher verwirklichen lassen, sofern auch ein signifikantes Interesse bei den Endkunden besteht, die dann mehrheitlich das Spiel finanzieren und auch am Endprodukt interessiert sind und nicht etwa wieviel Geld mir das Endprodukt zurückbringt.
Magatama
04. Juni 2013 um 13:18 UhrYeah! Ray Harryhausen. Godfather of animation!
BigBOSS
04. Juni 2013 um 19:45 Uhr@Argonar und Sonny Rasca
Da gebe ich euch beiden recht. Mein Wortwahl war nicht gut,
daher bitte ich um Entschuldigung. War halt spät im halbschlaf.
Bin aber immer berieit eine freundliche sachliche Diskussion
zu halten.
Aus Gamer sicht habt 100% recht. Bin ja selber einer.
Natürlich bin ich auf der seite der Kreativen köpfe.
Nur ist das so, das nunmal ohne „die Anzugsträger“ nunmal
keine Blockbuster gibt. Der Publischer ist zwar der Investor
der Entwicklerstudios, aber Investor der Publischer gibt es auch noch.
Aber egal.. die nagen schon nicht am hungertuch. Ist auch nicht unser
Geld. Von daher 😉
Grüsse
BigBoss
Sonny Rasca
05. Juni 2013 um 00:11 UhrGewissermassen hast du ja Recht, dass für „Blockbuster“ grössere Investitionen benötigt werden. Mir geht es eigentlich gar nicht darum sich auf die Seite der „kreativen Köpfe“ oder „Anzugträger“ zu stellen. Ich finde es allgemein gut, dass neben dem heute etablierten Geschäftsmodell, Anderes, wie jetzt z.B. das Crowdfunding, durchaus auch seine Daseinsberechtigung hat. Auch will ich nicht sagen, dass Crowdfunding-Spiele immer besser,bzw. innovativer oder kreativer sein müssen. Crowdfunding hat seinerseits sicherlich auch gewisse Nachteile oder potentielle „Tücken“.
Meiner Meinung nach haben die grossen Publisher, speziell während dieser Konsolen-Generation, zu viel Macht erlangt. Videospiele sind zu einem Massenmarkt geworden, das aus Sicht der grossen Publisher kommerziell abgegrast gehört. Die Entscheidungsträger handeln in erster Linie für den Profit (Konsequenzen habe ich ja schon oben erläutert). Um diesem Trend ein wenig entgegenwirken zu können finde ich es durchaus sinnvoll und wünschenswert, dass man Videospiele heute auch noch in „Alter-Schule“-Manier produzieren kann, als die Entwicklerstudios noch deutlich mehr Freiraum hatten und nicht so unter Druck standen wie heute.
Für den Endkonsument als Spieler kann es aus meiner Sicht nur vorteilhaft sein, dass einem auch andere Möglichkeiten geboten werden an Unterhaltung, bzw. Spiele zu kommen, sei es plattformübergreifend (Konsolen & PC) oder eben durch alternative Geschäftsmodelle wie Free-to-Play und Crowdfunding.
Selber unterstütze ich längst nicht jedes Crowdfunding Projekt, da muss schon alles stimmen damit ich mich dazu gedrängt fülle da mitzumachen. Star Citizen und das oben erwähnte Massive Chalice sind bisher die einzigen Spiel-Projekte die ich finanziell (überschaubar ^^) unterstütze…