Als vor zwei Jahren der Ego-Shooter „Brink“ erschien, waren die Hoffnungen groß und die Enttäuschung noch größer. Besonders die Konsolenversionen für Playstation 3 und Xbox 360 litten und teils dramatischen technischen Problemen. Entwickler Splash Damage brauchte lange Zeit, ehe der Ego-Shooter wirklich vernünftig spielbar war.
Seitdem ist es um das Londoner Entwicklerstudio ruhig geworden. Der angekündigte Online-Shooter „Dirty Bomb“ ist bis heute nicht erschienen, da lassen Splash Damage zumindest eine kleine Bombe platzen. In London präsentierten sie im Hause von Warner Bors. Interactive den Mehrspieler-Modus zu „Batman: Arkham Origins“. Eine kleine Sensation, denn bislang kam die „Batman“-Reihe auch gut ohne Online-Optionen aus.
Und daher lautet die Gretchen-Frage auch bei „Batman: Arkham Origins“: Braucht ein solches Spiel überhaupt einen Mehrspieler-Modus?
Was bisher geschah …
Die gute Nachricht vorweg: Single- und Multiplayer werden parallel entwickelt. Die Kampagne bei Warner Montreal – nicht mehr bei Rocksteady – und der Multiplayer eben bei Splash Damage in Groß-Britannien. Es werden also keinerlei Ressourcen nur für die Online-Optionen verschenkt, versicherte auch Creative Director Alastair Cornish.
„Batman: Arkham Origins“ spielt zeitlich vor den bisherigen Titeln und zeigt einen jungen dunklen Ritter, der sich mit dem Oberschurken Black Mask und dessen perfiden Plan auseinander setzen muss. Black Mask hat nämlich ein 50 Millionen Dollar Kopfgeld auf die Fledermaus ausgesetzt. Nun rückt die gesamte Unterwelt zusammen und macht Jagd auf Batman. In „Arkham Origins“ tauchen daher auch acht bekannte Superschurken auf, darunter u.a. der Riddler, Deathstroke oder auch Copperhead.
Warner Montreal versprechen ein mehr als doppelt so großes, offenes Gotham. Hier sollen nicht nur spontane Verbrechen für Abwechslung sorgen, sondern auch umfangreichere Detektivarbeiten des Superhelden. Der Mehrspieler-Modus dagegen setzt auf den klassischen Dreikampf: Joker vs. Batman vs. Bane.
Ungleiches Trio!
Ihr spielt „Batman: Arkham Origins“ mit acht Spielern und drei Fraktionen: Die Superhelden Batman und Robin, sowie die Gangs vom Joker und Bane mit jeweils drei Elite-Soldaten. Die Parteien besitzen grundsätzlich andere Aufgaben: Während sich die beiden Schurkentruppen in klassischer Domination-Manier um drei Kontrollpunkte auf der Karte kloppen, müssen Batman und sein Sidekick für Angst und Schrecken sorgen. Eine kleine Anzeige symbolisiert die Panik der Ganoven. Ist diese aufgefüllt, gehen die guten Jungs als Sieger vom Platz.
Die von Splash Damage präsentierte Karte hört auf den Namen „Blackgate Prison“ und war unterteilt in die drei Areale Innenhof, Arbeitsbereich und den Zellenblock. Die Map war nicht sonderlich groß und dank vielfältige Zugänge wie schmalen Gassen oder Lüftungsschächten sind alle Flaggenpunkte schnell erreicht. Grafisch passte der Mehrspieler-Modus klasse zu den bisherigen Teilen der Serie. Das Gefängnis wirkte in sich herunter gekommen und verlebt. Besonders der Bereich des Zellenblocks war mit unzähligen Feuern und den Silhouetten meuternder Insassen hübsch dargestellt.
Trotzdem sollte hier niemand eine Grafik-Revolution zum Ende der Konsolengeneration erwarten. Auf den ersten Blick ist „Batman: Arkham Origins“ auf dem gleichen technischen Niveau wie seine überaus erfolgreichen Vorgänger. Und das ist ja nach dem Entwicklerwechsel eigentlich eine gute Nachricht.
Joker und Bane!
Vor jeder neuen Runde entscheidet sich, welche Seite ihr spielt: Die Schurken oder die Superhelden. Ganz ähnlich wie im Modus Spies vs. Mercs aus „Splinter Cell: Blacklist“ unterscheiden sich diese Spielarten doch merklich voneinander. Als Elite-Soldat erinnert „Batman: Arkham Origins“ stark an einen klassischen Third-Person-Shooter: Die Steuerung ist direkt. Als Waffen benutzt ihr Maschinenpistolen, Sturmgewehre, Schrotflinten, Granaten und späteren Verlauf auch Scharfschützengewehre. Auf Tastendruck beziehen die Burschen hinter Ecken oder Kisten Deckung. Mit L1 aktiviert ihr eine alternativen Sichtmodus, der euch Feinde und Superhelden farbig abgesetzt anzeigt. Dieser ist allerdings nur kurzzeitig einsetzbar. Das alles funktioniert wunderbar und geht trotz ungewöhnlichem Button-Layout gut von den Fingern. Der Einstieg als Soldat ist also entsprechend simpel.
Durch Abschüsse und das Erobern von Kontrollpunkten dezimiert ihr die Tickets der gegnerischen Truppe. Batman und Robin dürfen so oft verrecken, wie sie wollen. Die Mannschaft, die am Ende keine Tickets und Überlebenden mehr auf dem Feld hat, hat letztlich verloren. Sind keine Tickets mehr vorhanden, könnt ihr aber bereits erledigte Kameraden zurückholen, indem ihr einen der Superhelden umlegt. Der Clou: Erobert eure Truppe alle drei Kontrollpunkte, lasst ihr die Superschurken Joker oder Bane aus ihrem Gefängnis.
Denn dann öffnet sich ein Tor. Wer aus eurer Truppe als erstes die Türknauf berührt, steuert die mächtigen Bösewichte und kann somit sein Punktekonto aufbessern. Anders als die Elite-Soldaten regenerieren Joker und Bane ihre Lebensenergie nicht. Sie haben eine feste Trefferziel und gehen irgendwann zu Boden. Doch bis dahin richten sie mächtig Schaden an. Bane ist ein Muskelpaket. Er greift zum Raketenwerfer und zu Schlagattacken. Bekommt er Batman in die Finger, bricht er ihm kurz entschlossen den Rücken. Der Joker wiederum agiert lieber aus der Distanz, greift zu einem Granatwerfer und verteilt im Nahkampf Elektroschocks. Im Spiel waren diese Burschen ungeheuer imposant und ein Garant für schnelle Punkte.
Elite-Soldaten mit kleinem Arsenal
Über Abschüsse, das Erobern von Kontrollpunkten und Siege gewinnt ihr nach jeder Runde Erfahrungspunkte, mit denen ihr neue Waffen und Loadout-Slots für die Elite-Soldaten freischaltet. So gibt es insgesamt bis zu fünf Ausrüstungspakete pro Elite-Soldat. Hier verpasst ihr zunächst euren Kollegen einen neuen Look, verteilt andere Hosen, Bärte oder Frisuren. Manche Klamotten tragen ein kleines Plus-Zeichen. Sie beeinflussen die Kampfeigenschaften der Soldaten, sorgen beispielsweise für schnellere Sprints oder kürzere Regenerationszeiten. Allerdings war hier die Auswahl auch noch sehr begrenzt.
Gleiches gilt leider für das Waffenarsenal. Hier tauchen lediglich neun Waffentypen auf, zusätzliche Verbesserungen wie Visiere oder Zusatz-Magazine gibt es leider nicht. Zudem leveln die Waffen automatisch mit auf und werden so stärker. Viele Möglichkeiten scheint es hier aber nicht zu geben. Immerhin tauchen einige hübsche Gimmicks auf. So verteilen die Männer des Joker als Geschenke getarnte Minen oder fliegen mit explosiven Zeppelinen durch die Luft. Zudem versprechen die Entwickler im weiteren Spielverlauf noch allerlei freischaltbare Gegenstände, Skins und Extras, damit auch die Motivation nicht zu kurz kommt.
Nicht so flink wie Sam Fisher!
Die Superhelden auf der anderen Seite treten direkt mit einem prallvollen Inventar an, besitzen allerdings keine Loadout-Slots. Das ist wirklich bitter. Denn es wäre doch toll gewesen, Batmans Allzweckgürtel mit eigenen Gimmicks zu füllen. So aber finden sich im Inventarbildschirm lediglich einige frische Kostüme, die ihr über Level-Aufstiege freischaltet. Gadgets leveln ebenfalls fröhlich mit, aber neue Ausrüstungsgegenstände wird es wohl erst mal nicht geben.
Auch das Gameplay mit Batman und Robin erfordert wesentlich mehr Taktik. Sie können Feinde nur mit einem Schlag ausschalten, wenn sie dabei nicht beobachtet werden. Schaut also eine Wache in eure Richtung, sind Flugattacken und andere Angriffe nicht möglich. So müsst ihr abwarten bis ihr den idealen Moment zum Angriff findet oder sogar Fallen aufstellen. Batman und Robin attackieren von Wasserspeiern aus, hängen sich an Vorsprünge oder krauchen in Lüftungsschächte. All das können die Soldaten nicht.
Trotzdem ist die Steuerung etwas fummelig. Nach einem Flug-Kick müsst ihr eure Gegner durch das Halten von R2 und Dreieck ausknocken. Und im Nahkampf bewegen sich Batman und Robin ein wenig schwerfällig. Auch besagte Flugeinlagen sind nicht immer einfach, da die Superhelden gerne mal an Objekte hängenbleiben und die Aktion abbricht. Aber hier wollen Splash Damage noch nachbessern. Viel Freude machen dagegen die vorhandenen Gadgets. Mit dem explosiven Batarang beispielsweise sprengt Batman gleich ganze Gruppen auf. Robin auf der anderen Seite wagt sich mit dem ausklappbaren Anti-Terror-Schild sogar in den Infight.
System: PlayStation 3
Vertrieb: Warner Bros. Enterainment
Entwickler: Warner Montreal / Spalsh Damage
Releasedatum: 25. Oktober 2013
USK: noch nicht bekannt
Offizielle Homepage:http://www.batmanarkhamorigins.com/
Die Einschätzung bezieht sich natürlich nur auf den Mehrspieler-Modus. Von der Kampagne erwarte ich nicht mehr als ein Brett, das mich so begeistert wie „Batman: Arkham Asylum“ und „Batman: Arkham City“. Vielleicht war ich auch genau wegen dieser hohen Ansprüche von dem Mehrspieler-Modus ein wenig enttäuscht. Die Grundidee eines Dreikampfs zwischen Gangster-Banden und Superhelden ist klasse. Und auch die Tatsache, dass Joker und Bane als Superschurken nur begrenzt aber mit Wucht zum Einsatz kommen. Aber irgendwie spielen Batman und Robin hier nur die zweite Geige. So wird das Gefühl des geflügelten Jägers zwar sehr gut transportiert, aber allein die fehlenden Loadout- und Customization-Optionen stören mich gewaltig. Auch das insgesamt zu kleine Arsenal der Elite-Soldaten mit automatischen Level-Aufstiegen will mir nicht schmecken. Ich fühle mich bevormundet und um meine Möglichkeiten gebracht.Allerdings bleibt abzuwarten, wie stark Warner tatsächlich auf DLC-Inhalte und zusätzlichen freischaltbaren Content setzt. Vielleicht kommt zu dem insgesamt soliden Gameplay ja noch einiges dazu?!
Weitere Meldungen zu Batman Arkham Origins, Vorschau.
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Kommentare
MaxSchmerz
31. Juli 2013 um 15:37 UhrSchon wieder ein Spiel, dass eigentlich kein Multiplayer braucht. 🙁
MacTyroon
31. Juli 2013 um 15:39 UhrBrink war doch cool, was los? 😀
Alcest
31. Juli 2013 um 15:41 UhrDer MP hört sich extrem langweilig an und da er obendrein von Splash Damage kommt darf man mehr als NICHT gespannt sein. Noch dazu ein SP der nicht von Rocksteady kommt.
Null Interesse. Endgültig.
Ragna-Dracaena
31. Juli 2013 um 15:42 UhrMP so sinnlos wie in Bioshock, Creed, Dead Space und überall anders.
Und ja, ich muss den nicht gezockt haben, um das zu wissen.
Auf den SP freue ich mich aber richtigt derbe! Das wird ein Fest, habe beim trailer schon Gänsehaut bekommen. Batman ist einfach nur cool.
Kratos007
31. Juli 2013 um 15:44 Uhr@Maxschmerz
Was ist so schlimm ab einem MP der nichts von der SP Methode wegnimmt? Muss man deshalb weinen weil man einen MP Modus bekommt? Ich denke nicht.
CrazyZokker360
31. Juli 2013 um 15:48 UhrDas traurige wird sein, dass Trophäenjäger ebenfalls den Multiplayer spielen müssen, um Platin zu erhalten. So etwas finde ich schade. Da sollte es nur Kampagnen-Trophäen geben.
MacTyroon
31. Juli 2013 um 16:06 Uhr@CrazyZokker360
Bin genau deiner Meinung! Bin mittlerweile kein Trophyhunter mehr deswegen.
Da geht einem die motivation Flöten, wenn ich das Spiel an sich gemeistert habe,aber noch xx Stunden Online verbringen muss -.-
Und WENN einen MP, dann bitte auch Split-Screen!! Sowas gibts ja kaum noch, weil die meisten Hardcore-MP Zocker nur noch virtuelle Freunde haben und keiner zu denen in die Muffelbude kommt zum zocken 😀
CrazyZokker360
31. Juli 2013 um 16:10 Uhr@ MacTyroon
Bin grade bei „The Last of Us“ an den Multiplayer-Trophäen mit der Hunter- und Firefly-Reise. Der Multiplayer macht zwar viel Spaß, aber 83 Spiele pro Fraktion finde ich deutlich zu viel.
Braintek
31. Juli 2013 um 16:29 Uhr@CrazyZokker360
Du musst ja nicht alle spielen, es reicht doch wenn du die hälfte der Matches absolvierst.
@Ragna-Draceana
Bitte schließe nicht von dir auf andere Personen. Der Assassins Creed Multiplayer ist meiner Ansicht nach einer der spannendsten und spaßigsten dieser Generation. Ich habe in allen AC Teilen äußerst viel Zeit mit dem MP Modus verbracht.
fabiolinski
31. Juli 2013 um 16:41 UhrImmer Disskutieren… warum ?
Wer ihn spielen will soll es tun ..
wer nicht… der nicht … 😀
immer so sinlose diskussionen
Dvlinsuf
31. Juli 2013 um 16:50 UhrKönnt ne Lizenzgurke geben, oder auch net.
Mal warten bis man mal Gameplayvideos sieht und wie so die Atmosphäre ist.
Aber ich kauf kein Monat vor der PS4 ein Spiel 😀
CrazyZokker360
31. Juli 2013 um 16:56 Uhr@ Braintek
Erklärung bitte?
Denta
31. Juli 2013 um 19:06 UhrOh je
Aber solange das eine externe Firma umsetzt und sich die eigentliche Firma ganz auf den SP konzentrieren ist es mir wurscht.
Check008
31. Juli 2013 um 19:44 UhrNoch ein Spiel das unnötigerweise ein MP braucht.
Tequilla_Bunny
31. Juli 2013 um 20:29 UhrHört sich toll an!!! Bitte Batgirl als freischaltbarervBonus Character, oder gern auch DLC! 😀
Yamaterasu
31. Juli 2013 um 21:05 UhrEin weiterer, unnötiger MP, den ich nicht spielen werde. Juckt wohl eh niemanden, aber dieser MP-Wahn in letzter Zeit mir sowas von auf den Sack… Naja, solange sie den SP nicht verhauen…
MAN_IN_STEEL
31. Juli 2013 um 22:07 UhrKlar willst dir Story im mp erzählen kommt überhaupt kein Flair auf sp ist muss
Nnoo1987
31. Juli 2013 um 22:22 Uhrer ist der Zaun der dich umgibt
er ist bateman
Mc_Bane
31. Juli 2013 um 23:40 UhrIch werde es mir nicht kaufen, weil wieder so ein unnötiger MP drin ist! Hört ihr mich WB? Hört ihr mich?
casey
02. August 2013 um 23:12 UhrStimme mr croft voll zu bei unch….war des prima gelöst…..die online trophys gehen mir auch uff de sack……finde das trophy huntern gegenüber nicht fair……siehe tomb raider trophies ….voll behindert
nonConform
05. August 2013 um 13:20 UhrIch finds gut mit den MP-Trophys. So kommt ihr „Trophy Hunter“ auch vielleicht mal raus ins REAL LIFE, wenn euch ne Platin zu heavy wird. 😀 Das Leben hat ne geile Grafik! Voll Next Gen. Virtuelle Trophäen interessieren keine Sau mehr…..warum wollt ihr fremden Spielern auf der Welt imponieren und soviel Zeit eures Leben da reinstecken? Habt ihr echt sonst nischt zu tun?
Argonar
11. August 2013 um 14:05 Uhr@nonConform
Was ist das denn bitte für ein Blödsinn? Was hat das eine mit dem anderen zu tun? Man kann sehr wohl Trophies sammeln und ein Real Life haben. Außerdem sind Trophies auch nicht da um anderen zu imponieren sondern hauptsächlich für einen selbst, um ein Spiel komplett abzuschließen, auch vor den Trophies haben die Leute versucht die Spiele zu meistern und alles freizuschalten.
@topic
Schön und gut dass ein anderes Studio am MP arbeitet aber dass keine Ressourcen verschwendet werden stimmt so auch nicht. Immerhin bekommt das andere Studio ein Budget, welches sonst in die SP Kampagne geflossen wäre. Aber es ist ja schon mal ein Anfang dass weniger Ressourcen verschwendet werden, bzw dem Entwicklersudio keine Zeit gestohlen wird.
Was mal so richtig geil gewesen wäre, wär einfach ein Koop Multiplayer wo man zu zweit Challenges angehen kann, aber nicht ein MP wo man in 3/4 aller Fälle einen Handlanger spielt, der mit dem Gameplay des Spiels nichts am Hut hat.
Dazu bräuchte man aber deutlich größere Areale mit deutlich mehr Gegnern, vielleicht sogar outdoor, eventuell werden wir ja sowas auf der PS4 mit dem AC-Sequel sehen.