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ANGESPIELT: Killzone Shadow Fall

„Titanfall“, „Battlefield 4“, „Destiny“, „Call of Duty: Ghosts“ und „Killzone: Shadow Fall“ – Shooter-Freunde mit Online-Vorlieben bekommen in der nächsten Konsolengeneration wirklich die volle Dröhnung. Fast jedes Actionspiel wartet mit umfangreichen und immer kreativeren Mehrspieler-Funktionen auf.

Doch „Killzone – Shadow Fall“ stach auf der gamescom 2013 besonders hervor. Zum einen ist es der einzige Exklusivtitel aus der genannten Reihe. Guerilla Games bleiben Sony also treu. Zum anderen bietet das neue „Killzone“ ein interessantes Grundkonzept, das schon beinahe an „Little Big Planet“ erinnerte.

Guerilla Games wollen „Killzone“ leichter zugänglich machen. Soll heißen: Man kann auch nach mehreren Wochen Pause noch einsteigen, ohne dass man gleich von allen anderen Spielern im Sekundentakt umgenietet wird. Außerdem soll die Community selbst Teil des Schaffungsprozesses werden und genau dafür bietet Guerilla Games einen hochspannenden Ansatz: Die Warzones.

Mein Missionsbaukasten
Das Warzone-System erlaubt es euch jede Partie nach euren eigenen Vorstellungen zu konfigurieren. Zunächst einmal wählt ihr eine der insgesamt zehn Karten aus. Weitere Levels liefert Guerilla Games nach dem Launch aus – kostenlos! Die zwei Maps, die auf der gamescom spielbar waren, hätten unterschiedlicher kaum sein können. „The Wall“ sieht aus wie ein Kampfgebiet zu Zeiten des ersten Weltkriegs. Dicke Schützengräben säumen die finstere Map, die vielerorts durch farbige Lampen illuminiert wird. Dem gegenüber steht „The Garden“, wo ein Gewächshaus voller Farben, Pflanzen und Licht erstrahlt. Gleißend hell und mit seinen umher fliegenden Blättern und Blüten wunderschön.

Nachdem ihr euch für eine Karte entschieden habt, beginnt der eigentliche Teil der Arbeit: Die Zusammenstellung der Warzone. Wie viele Spieler dürfen teilnehmen? Welche Klassen sind erlaubt? Welche Waffen und Gadgets? Und überhaupt: Was sind eigentlich die Spielregeln? Jedes Match kann aus bis zu acht verschiedenen Missionsparametern bestehen. So startet ein Spiel vielleicht als Deathmatch. Wenn dann aber ein Team gewonnen hat, wechselt der Modus mit einem kurzen Kommando zu „Recover the beacon“ und ihr müsst einen kleinen Roboter zurück in die eigene Basis schleppen. In anderen Spielarten erobert ihr Flaggenpunkte oder legt eine Bombe an Terminals.

Durch die unzähligen Missionsparameter entsteht eine ungeheure Vielfalt. Jeder Host kann hier seine eigenen Spielregeln erfinden. Und sei es nur, dass eine Partei ausschließlich Scharfschützengewehre und die andere Pistolen benutzen darf. Guerilla Games kündigte an, ein gewisses Portfolio an Missionen bereit zu stellen. Allerdings könnt ihr auch eure eigenen Kreationen mit der Community teilen. Gefällt sie den Fans und Guerilla Games besonders gut, wird sie sogar auf der Startseite des Multiplayer-Modus gefeaturet.

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Drei Klassen = Standard
Bei der Auswahl seiner Soldaten zeigt sich Guerilla Games allerdings weniger freigiebig. Ganze drei Klassen stehen hier zur Auswahl, die sich eigentlich nur auf den üblichen Standard beschränken. Der Assault ist der Mann fürs Grobe und geht bevorzugt mit seinem Sturmgewehr dorthin, wo es weh tut. Der Scout dagegen agiert ein wenig vorsichtiger und greift lieber zum Scharfschützengewehr. Und der Support versorgt seine Kameraden mit Erste-Hilfe, fungiert als mobiler Respawn-Punkt oder fordert sogar Luftschläge an.

Der Clou: Anstatt die erweiterten Ausrüstungsgegenstände erst mühevoll über Erfahrungspunkte freizuschalten, sind alle Waffen von Beginn an frei verfügbar. Dadurch streiten alle Teilnehmer mit ähnlichen Werkzeugen. Welche ihr allerdings mit auf das Schlachtfeld bringt, entscheidet ihr immer noch selbst. Neben Standard-Loadouts gibt es auch vier Slots für eigene Kombinationen. Interessanter als die doch recht standardisierten Knarren sind da doch die ebenfalls verfügbaren Spezial-Eigenschaften. Der Scout beispielsweise kann mit dem „Tactical Echo“ durch Wände schauen und dort Feinde auf kurze Distanz erkennen. Der Aussault stellt einen „Nano Schild“ auf und feuert durch ihn hindurch, ist aber dahinter vor feindlichen Kugeln sicher. Im Nahkampf greift er dagegen auf den „Sun Blast“ und pustet seine Feinde mit einer Mini-Explosion zu Boden.

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Kampfeindrücke
Doch natürlich kommt auch „Killzone: Shadow Fall“ nicht ohne Belohnungen aus. Allerdings schaltet ihr diese nicht wie in anderen Shooter durch wahllose Kills und Assists frei. Vielmehr bekommt ihr Aufgaben und müsst so eure Spielweise entsprechend anpassen. Das kann mal der eine Anzahl Abschüsse mit einer bestimmten Waffe sein, kann sich aber auch auf bestimmte Klassen beschränken. Mit dem Assault beispielsweise bekam ich in der Hands-On-Session den Job, fünf Gegner durch den „Nano Schild“ hindurch abzuballern. Erfüllt ihr bestimmte Aufgabenblöcke, erhaltet ihr zusätzliche Ausrüstungsgegenstände. Denn obwohl die Grundmodelle in eurem Arsenal bereits freigeschaltet sind, lassen sich diese immer noch verbessern. So aktiviert ihr etwa Brandmunition oder Visiere.

Der Spielablauf von „Killzone: Shadow Fall“ ist schnell. Nicht ganz so hektisch wie in „Call of Duty: Black Ops 2“, aber immer noch flotter und weniger taktisch als in „Battlefield 4“. Die gezeigten Karten waren verhältnismäßig klein, sodass die 16 Teilnehmer in Windeseile von einem Zielort zum nächsten hetzen konnten. Die Steuerung erwies sich in der Praxis als äußerst handlich. Die Waffen – gerade das schwere Gerät des Assault – verzogen leicht, nichtsdestotrotz reagierte das Spiel direkt auf alle Lenkbewegungen. Durch die häufig sehr verwinkelten Maps kamen den Nahkampfattacken ebenfalls Gewicht zu. Mir gelang es einige Male, Gegner mit einem Klick auf R3 umzulegen. Allein durch die sich häufig verändernden Missionsparameter sind die Matches herrlich dynamisch. Immer wieder wechselt man die Rolle von defensiv auf offensiv. Langeweile kommt hier sicher nicht auf!

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Erster Technik-Check
„Killzone: Shadow Fall“ ist ein Exklusivspiel für die Playstation 4 und entsprechend hoch sind die Erwartungen. Der Ego-Shooter läuft online bei flüssigen 60 Bildern pro Sekunde und steht damit den Konkurrenten „Call of Duty“ und „Battlefield“ in nichts nach. In der Vorschau-Version tummeln sich zwar derzeit noch einige Ruckler, aber die Guerillas haben ja auch noch ein wenig Zeit bis zum Release. Weniger begeistert war ich dagegen von den Charaktermodellen selbst. Besonders die Bewegungen der Science-Fiction-Soldaten wirkten doch ein wenig eckig und nicht so natürlich wie ich es mir gewünscht hätte. Hier kann mir niemand erzählen, dass das nicht auch auf der PS3 möglich gewesen wäre.

Anders sieht es da mit der Darstellung der Levels selber aus: Diese sind einfach wunderschön und strotzen vor Details. Gerade die Partikeleffekte etwa bei herumfliegender Asche sind sehr beeindruckend und lassen das Potenzial der Playstation 4 erahnen. Auch die dynamischen Lichteffekte – gerade auf der dunklen Map von „The Wall“ – sind wirklich gut gelungen. Hier bekommt gerade das Spiel von Licht und Schatten im Kampf mehr Bedeutung. So kann sich „Killzone“ in Puncto Levelarchitektur, Texturqualität und Effektdichte absolut mit besagten Platzhirschen messen.

Allerdings fehlt mir noch das gewisse Quäntchen Genialität. Die Level wirken in sich ein wenig starr. Zerstörungseffekte wie etwa in „Battlefield 4“ gibt es kaum. Wenige Bereiche sind wirklich interaktiv. Nach einem Match sehen die Karten nahezu unverändert aus. Da wäre sicherlich mehr drin gewesen. Immerhin: Auch wenn die futuristischen Waffengeräusche gelegentlich ungewohnt klingen, so sind sie doch wuchtig genug um einen immer wieder kräftig durchzurütteln.

System: Playstation 4
Vertrieb: Sony
Entwickler: Guerilla Games
Releasedatum: 29. November 2013
USK: noch nicht bekannt
Offizielle Homepage:http://www.killzone.com/

Einschätzung: sehr gut

„Killzone: Shadow Fall“ hat mich auf der einen Seite begeistert und auf der anderen Seite leicht enttäuscht. Ich finde das Grundkonzept des Mehrspielermodus einfach genial. Der Warzone-Baukasten gibt einem viele Freiheiten und sorgt auch dafür, dass die Online-Matches langfristig frisch bleiben. Gleiches gilt für die Herausforderungen, die sicherlich für einen etwas langsameren Spielfortschritt sorgen werden. Einzig das Klassensystem schmeckt mir nicht so wirklich. Da schaltet Guerilla Games alle Waffen frei, will mich dann aber mit zusätzlichen Extras motivieren? Ich weiß noch nicht, ob dieser Plan aufgeht. Trotzdem machten die ersten Runden mit „Killzone“ durchweg Spaß und gerade die hübsche Levelarchitektur und die dynamischen Missionszielen sorgten immer wieder für unterhaltsame Matches. Auf der technischen Seite reizt „Killzone“ die Playstation 4 sicher noch nicht vollends aus, gibt aber einen guten Vorgeschmack auf das, was die Konsole auszeichnen könnte. „Killzone: Shadow Fall“ bietet der Third-Party-Konkurrenz auf jeden Fall mächtig Paroli – zumindest, was den Multiplayer angeht.

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Kommentare

One_Man_Army

One_Man_Army

28. August 2013 um 10:56 Uhr
One_Man_Army

One_Man_Army

28. August 2013 um 10:56 Uhr
schleckstengel

schleckstengel

28. August 2013 um 14:00 Uhr