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ANGESPIELT: Evolve – Hunter, Monster und Map im Detailbericht!

In der letzten Woche berichtete Kollege Sönke bereits über die bis dato bekannten Fakten von „Evolve“, dem neuen Koop-Shooter von Turtle Rock („Left 4 Dead“). Vor wenigen Tagen lud 2K Games erstmals zu einer ausführlichen Hands-On. Erfahrt im Detail, wie sich die Klassen und der Goliath spielen, und welche Überraschungen auf dem Planeten Shear auf euch warten!

Dschungelschlacht auf Shear
Die einzige bislang bekannte Karte spielt in einem Dschungelgebiet auf dem Planeten Shear. Im Zentrum befindet sich ein gewaltiger Schildgenerator der Menschen. Das riesige Gebäude ist wahlweise über einen Zugang auf dem Dach oder durch enge Schächte in der Kanalisation zu betreten. Hier befindet sich auch das Tor zum Generator selbst. Sobald der Goliath die dritte Evolutionsstufe erreicht hat, kann er diese Pforte in etwa einer Minute knacken. Doch wenn das Monster seine Arbeit beginnt, erhalten die Jäger einen entsprechenden Hilferuf direkt auf das HUD projiziert. Denn im Inneren des Generatorraums hocken zwölf Zivilisten. Sie sind das Ziel des Goliath nachdem er das Tor aufgebrochen hat. Frisst er die Menschen auf, gewinnt er die Runde – ganz egal, wie viele Hunter noch übrig sind.

Der Rest der Insel ist für die Jäger unwegsames Geläuf. Hier wechseln sich dicht bewachsene Waldgebiete mit einem Sumpf unter der Kanalisation und schroffen Felsformationen ab. Generell gilt: Alle auf Shear lebenden Kreaturen sind euch feindlich gesonnen! Im Spielverlauf trefft ihr auf marodierende Affen, die aggressiv im Schwarm angreifen. Einen besonderen Eindruck hat allerdings das im Sumpf hinter der Kanalisation beheimatete Krokodil hinterlassen. Dieses riesige Monstrum greift sowohl die Jäger als auch den Goliath an und ist für beide Parteien extrem gefährlich.

Aber: Die Wildtiere haben auch ihre Vorteile. Einige speziell markierte Geschöpfe bergen kurzfristige Boosts in sich. Sobald man diese Tiere erledigt und anschließend untersucht, erhält man Verbesserungen. Dazu gehören u.a. Perks für schnelleres Nachladen, bessere Jetpacks oder kurzzeitige Health-Boosts. Vor jeder Partie habt ihr zudem die Möglichkeit, ein Perk auszusuchen, welches euch in der nächsten Runde die ganze Zeit über zur Verfügung steht. Entweder schnellere Waffenwechsel oder ein größerer BEnzinvorrat für die Raketenrucksäcke. Die Jetpacks sind das wichtigste Hilfsmittel im Spiel und erlauben euch – zumindest so lange das Benzin reicht – über die Map zu fliegen. Es ist extrem praktisch, um gute Positionen einzunehmen oder um Angriffen des Ungeheuers zu entkommen.

Evolve - Jan First Look Screenshot (8)

Das Monster: Goliath
Der Goliath ist das bislang einzige bekannte Monster von „Evolve“. Weitere Kreaturen wird es aber ebenso geben, wie verschiedene Charaktere für die Hunter. Zu Beginn einer Runde befindet sich Goliath in der ersten von insgesamt drei Entwicklungsstufen. Daher wähle ich auch zunächst nur zwei der vier Spezial-Attacken aus. Angriffe wie der Felswurf, der Feueratem, der Rammangriff auf kurze Distanz und die Druckwelle liegen stets auf den gleichen Aktionstasten.

Das Monster startet am selben Standort wie die Jäger, bekommt aber einen Vorsprung von gut 20 Sekunden. Der Goliath steuert sich deutlich anders als die Hunter. Zunächst einmal kontrolliert ihr die Kreatur aus der Verfolgerperspektive. Wollt ihr weit springen, müsst ihr den Analog-Stick nach oben drücken und Sprungtaste betätigen. Auf diese Weise ist es möglich, selbst die höchsten Gebäude wie King Kong zu erklimmen. Allerdings ist das ständig Hochschauen anfangs gewöhnungsbedürftig.

Als Monster der ersten Kategorie bin ich noch sehr verwundbar. Bekommen mich die Hunter in die Finger, wird es extrem schwer. Ich muss mich weiterentwickeln. Und deshalb muss mein Monster fressen. Mit einem Klick auf den rechten Analog-Stick aktiviere ich den Geruchssinn der Kreatur und hebe somit andere Tiere und die Jäger farblich hervor. Allerdings muss ich mich bei der Nahrungsbeschaffung in Acht nehmen: Das Monster hinterlässt Fußspuren, die für alle Hunter erkennbar sind. Außerdem schreckt Goliath weiß markierte Vogelschwärme auf und macht somit auf sich aufmerksam. Daher wate ich häufig durch Flüsse. Das macht zwar Geräusche, aber zumindest gibt es keine Fußabdrücke.

Mit einigen Prankenhieben schlage ich andere Tiere – egal, ob Vögel, Affen oder mutierte Nashörner – nieder und mampfe sie durch Halten der Aktionstaste in einigen Sekunden auf. Hat Goliath genug gespeist, kann er mutieren. Allerdings dauert dieser Prozess zwanzig Sekunden. Sucht euch also ein ruhiges Plätzchen aus. Nach jeder Mutation verliert Goliath seine Panzerung, die ihr erst mit weiteren Futterpausen wiederherstellt.

Sobald ich die dritte Stufe erreicht habe, spüre ich wie sich die Machtverhältnisse auf dem Schlachtfeld verändern. Plötzlich werden die Jäger zum Gejagten. Mit jeder Evolutionsstufe wächst die Kampfkraft und ich erhalte eine weitere Fähigkeit hinzu. Das Monster ist in seiner letzten Form riesig groß und drischt seine Feinde problemlos durch die Gegend. Dennoch ist es schwierig, gegen gleich vier Hunter zu kämpfen. Die ideale Taktik: Ich flüchte und hoffe, dass sich die Hunter in dem unwegsamen Gelände verlieren. Dann dränge ich einen der Hunter – die mittlerweile im Vergleich zum Goliath winzig klein wirken – mit dem Rammangriff in die Ecke und walke ihn mit einigen normalen Schlägen und dem Feuerabend kräftig durch. Damit ihn niemand wiederbeleben kann, bewache ich seine Überreste, ehe der Hunter komplett hinüber ist.

Insgesamt bin ich erstaunt darüber wie anders sich die Monster spielen und wie viel Freude es macht, mit diesem turmhohen Untier anzutreten. Die Gefechte wirken ungemein körperlich, auch wenn mich das Ziehen der Harpune an meinem Monster auch noch Tage später verfolgte.
Urteil: Vom kleinen Monster zum Hunter-Killer – Adrenalin pur!

Evolve - Jan First Look Screenshot (1)

Der Trapper: Griffin
Als Trapper trage ich eine gewisse Verantwortung und muss nach der Landung die Führung übernehmen. Sofort werfe ich so genannte Sound Spikes aus. Diese Sensoren melden sich, sobald das Monster in deren Nähe auftaucht. Mit einem Klick auf L3 kann ich zudem für alle sichtbare Wegpunkte hinterlassen.

Kommt es dann zur offenen Konfrontation, muss ich die Ruhe bewahren. Denn um unseren Medic zu schützen, halte ich Goliath mit der Harpoon-Gun an der langen Leine. Allerdings bedeutet das auch gleichzeitig, dass ich immer wieder Schläge einstecke. Das Monster reißt sich los, indem es einen Schlag in meine Richtung abfeuert. Mache ich mich nicht rechtzeitig aus dem Staub, bekomme ich mächtig auf die Nase. So ziehe ich mit der Harpune sofort die Aufmerksamkeit auf mich, da sich die Kreatur nicht bewegen kann.

Ähnlich wichtig ist die so genannte Mobile Arena: Mit ihr überspanne ich einen Bereich mit einem Schutzschild, den Goliath nicht durchdringen kann. Deshalb muss ich mich zuvor in eine gute Position bringen. Ein Trapper sollte daher gut mit dem Jetpack umgehen können, um möglichst flink Strecke zu machen. Das Trommelgewehr ist dabei ganz ausgezeichnet, um auf mittlere Distanz den Assault zu unterstützen.
Erster Eindruck: Für Führungskräfte!

Evolve - Jan First Look Screenshot (3)

Der Medic: Val
Die meiner Ansicht nach interessanteste Klasse, da der Medic weit mehr Aufgaben bietet als das bloße Verteilen von Erste-Hilfe-Kästen. Als Medic bin ich enorm wichtig für die Truppe. Denn mit der Medgun heile ich meine Kollegen aus der Distanz. Dazu ziele ich wie mit einer normalen Pistole auf die Mitspieler und halte den Abzug gdrückt. Für einen Health-Boost der umstehenden Kollegen drücke ich dagegen auf die R1-Taste und heile so gleichzeitig mich und die Kameraden. Mit diesem Boost kann ich auch einen gefallenen Teilnehmer zurück ins Leben holen, ohne lästige Sekunden zur Wiederbelebung zu verschwenden. Ich muss mich im Kampf und beim Erkunden der Gebiete immer wieder auf die Energiebalken der Mitspieler konzentrieren und schauen, wer vielleicht ein wenig Unterstützung benötigt.

Doch als Medic geht es um weit mehr als um das Verarzten der Mitspieler. Ich übernehme gleichzeitig Scharfschützen- und Aufkläreraufgaben. Das Antimaterie-Gewehr bietet eine hohe Zoomstufe und jeder Treffer markiert für meine Mitspieler einen besonders verwundbaren Bereich auf dem Monster. Ähnlich funktioniert die Tranqulizer-Gun: Sie verfügt über eine mittlere bis große Reichweite, verlangsamt das Monster und markiert es für die anderen. Sie sehen dann die Kreatur als grüne Silhouette auf ihrem Bildschirm. So kann die Gruppe den Laufweg des Goliaths vorzeitig erkennen und ihm vielleicht den Weg abschneiden.

Der Medic agiert im Idealfall von hohen Positionen aus. Von hier aus kommen Scharfschützen- und Heilfunktionen perfekt zum Einsatz. Die direkte Konfrontation mit dem Monster sollte der Medic aber vermeiden. Nur wenige Schläge und Val liegt bewusstlos am Boden.
Erster Eindruck: Für Taktiker, die Fäden aus dem Hintergrund ziehen!

Evolve - Jan First Look Screenshot (2)

Der Support: Hank
Mit dem Support-Soldaten bin ich in der Testrunde noch nicht ganz warm geworden. Speziell die Tarnfunktionen erfordert nämlich gute Koordination. Mit ihr mache ich mich und umstehende Kollegen für einen kurzen Moment unsichtbar. In der Hitze des Gefechts ist das allerdings sehr kniffelig. Aber: Mir gelang es beim Hands-On, den Attacken des Goliath zu entkommen, indem ich mich tarnte und schnell aus der Gefahrenregion flog.

Der Support muss gut mit dem Assault harmonieren. Denn dann kann dieser mächtig Schaden anrichten. So schütze ich den schwer gepanzerten Soldaten mit meinem Schildgenerator, während dieser als Damage-Dealer an vorderster Front agiert.

Besonders viel Spaß macht natürlich der Orbital-Schlag des Support. Im Idealfall platziere ich diesen von einer erhöhten Position und während das Monster an der Leine des Trappers hängt. Denn Anvisieren, Abfeuern und Eintreffen des Luftschlags erfordern in der Praxis rund drei Sekunden. Mehr als genug Zeit, damit sich das Monster aus dem Staub machen kann.
Erster Eindruck: Für Team-Player mit gutem Auge!

Evolve - Jan First Look Screenshot (9)

Der Assault: Markov
Für mich ist der Assault-Soldat die Einsteigerklasse von „Evolve“. Sie erfordert wenig Teamarbeit und verfügt über leicht verständliche Waffensysteme. Der Assault kämpft an vorderster Front und legt sich direkt mit dem Monster an. Das Sturmgewehr erweist sich im Test als nahezu nutzlos. Die Kugeln richten wenig Schaden an, das Trefferfeedback ist dürftig. Deutlich besser gefällt mir die Blitz-Kanone. Auf kurze Distanz brutzelt die Knarre das Monster gut durch und die Treffer sind auf dem Energiebalken des Goliath erkennbar. Aber: Die Cooldown-Zeit der Blitzkanone ist gewaltig. Habe ich das Magazin ein Mal komplett leer geballert, dauert es eine ganze Weile, ehe ich sie wieder nutzen kann. Daher sind gelegentliche Waffenwechsel absolut nötig!

Die Elektro-Minen sind ebenfalls ein nützliches Hilfsmittel. Auf der Dschungelkarte platziere ich beispielsweise Sprengstoff rund um den Eingang zum Generator oder versuche die Bestie im Nahkampf direkt in Minen hinein zu locken. Zu diesem Zweck greife ich auch häufiger zum Schild, um mich vor Explosionswellen der platzierten Minen zu schützen. Der Assault muss einen Mittelweg aus Offensive und eigener Verteidigung finden. Speziell im Kampf mit weiterentwickelten Monstern darf ich hier nicht kopflos in den Kampf hineinspringen.
Erster Eindruck: Für Frontschweine ohne Angst vor großen Tieren!

Evolve - Jan First Look Screenshot (10)

Teamwork ist überlebenswichtig
Ähnlich wie in „Left 4 Dead“ gelingt es Turtle Rock auch in „Evolve“, die Klassen perfekt auszubalancieren. So entstehen im Spiel auf vollkommen natürlichem Wege Kombinationen von Waffen und Specials – wie etwa die Nahkampffähigkeiten des Assault und der Schildgenerator des Support. Sobald ein Teil dieser Vierbande fehlt, gerät die gut geölte Angriffsmaschine zu stottern. Ohne Medic bricht die Truppe blitzschnell in sich zusammen. Ohne Assault richtet die Jagdgesellschaft kaum noch Schaden an. Wie schon in „Left 4 Dead“ haben Einzelgänger in „Evolve“ keine Chance. Sobald die Gruppe in einzelne Soldaten aufgesplittet wurde, ist das Monster übermächtig.

Die Tatsache, dass die Hunter unendlich Munition besitzen, fällt im Spielbetrieb kaum auf. Stattdessen beschränkt sich „Evolve“ auf das Wesentliche und verliert sich nicht in dem Suchen von Kiste- und Medi-Packs. Die Truppe ist die ganze Zeit über in Bewegung, kommuniziert über die integrierte Chat-Funktion. Einzi für die gelegentliche Suche nach Perks wird die Jagd kurz unterbrochen, allerdings geben solche Pause auch dem Monster Zeit sich weiterzuentwickeln.

Über den Autor: Olaf ist bereits seit dem Jahr 2000 als freier Redakteur im Bereich der Video- und Computerspiele tätig. So schrieb er u.a. von 2005 bis 2007 für die Printmagazine „play THE PLAYSTATION“ und die Schwestermagazine „Playstation – Das offizielle Magazin“ und „Games Aktuell“. Heute arbeitet er u.a. für „COMPUTER BILD Spiele“ und „www.spieletipps.de“ oder schreibt Specials und Tests für „playBlu“ von Computec.

System: PlayStation 4
Vertrieb: 2K Games
Entwickler: Turtle Rock
Releasedatum: Herbst 2014
USK: noch nicht bekannt
Offizielle Homepage: http://evolvegame.com/

Einschätzung: sehr gut

„Left 4 Dead“ und „Left 4 Dead 2“ gehören seit ihrem Erscheinen zu meinen absoluten Lieblingsspielen. Deshalb war ich auch umso gespannter, endlich den geistigen Nachfolger „Evolve“ anzuspielen. Meine immens hohen Erwartungen wurden nicht enttäuscht. Nach meiner (erfolgreichen) Partie mit Goliath zitterten meine Finger. Das Gefühl von einer stärker ausgerüsteten Hunter-Truppe verfolgt zu werden ist unglaublich intensiv und diese Jäger endlich selbst zur Strecke zu bringen umso befriedigender. Als Hunter wiederum liebe ich das perfekte Zusammenspiel zwischen den Klassen, die unterschiedlichen Waffen und die damit verbundenen Taktiken. „Evolve“ spielt sich dank seiner innovativen „Third-Person gegen First-Person“-Spielmechanik und dem fantastischen Setting wie ein Adrenalinrausch. Selten habe ich mit den Kollegen so laut gelacht, geschimpft und gejubelt. Mit „Evolve“ steht die nächste Generation der Koop-Shooter vor der Tür – und klopft mit gewaltigen Monsterpranken an! Einziger Wermutstropfen: Es wird keinen Splitscreen-Modus geben.

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16. Februar 2014 um 19:25 Uhr
Professor_D

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16. Februar 2014 um 19:36 Uhr
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