Noch immer haben Kojima Productions und Konami keinen offiziellen Release-Termin für „Metal Gear Solid V: The Phantom Pain“ bekannt gegeben. Zuletzt gerüchtelte es sogar, dass Snake erst 2015 auf Playstation 3 und Playstation 4 zurückkehren wird.
Doch ähnlich wie bei „Gran Turismo 5“ erhält auch „The Phantom Pain“ sein „Prolog-Spiel. „Metal Gear Solid V: Ground Zeroes“ beinhaltet die erste Mission aus dem Hauptspiel, sowie fünf Nebenaufträge und allerhand versteckte Geheimnisse und Extras.
„Metal Gear Solid V: Ground Zeroes“ erscheint am 20. März als Boxed-Version für 29,99 Euro und als digitaler Download im PSN Store für 19,99 Euro für Playstation 3 bzw. 29,99 Euro für Playstation 4. Das sind gesalzene Preise, die die meisten Indie-Spiel und ältere Titel übertreffen. Aber bietet „Ground Zeroes“ auch wirklich genügend Mehrwert, um diesen Preis zu rechtfertigen?
iOS oder Android?
Die Mission „Ground Zeroes“ beginnt – nach einer langen, aber toll inszenierten Intro-Sequenz – außerhalb eines Gefangenenlagers. Big Boss alias Snake steht in finsterer Nacht im Regen und wartet auf die Auftragsdaten für den vor ihm liegenden Einsatz. Dann kommt endlich der Funkspruch aus der Mother Base: „Du musst Chico und Paz aus dem Lager befreien. Wir haben dir alle wichtigen Informationen auf dein iDroid geladen. Schau mal drauf!“
Das iDroid ist die digitale Schaltzentrale in „Metal Gear Solid V“ . Mit einem Druck auf die Optionstaste landet ihr im Pausenbildschirm und mit den Schultertasten wechselt ihr zwischen Bereichen wie dem Missionsbriefing oder dem Kartenbildschirm. Speziell die Auto-Map wurde an die großen Karten angepasst. Zwar ist „Metal Gear Solid V: Ground Zeroes“ kein Open-World-Spiel. Allerdings ist das Gebiet weitläufig – ähnlich wie etwa in Titeln wie „Crysis 2“.
Daher könnt ihr mit dem Cursor auch Wegmarkierungen platzieren. Wichtige Missionsbereiche werden euch hier ebenfalls angezeigt. Im Spiel erkennt ihr diese Areale dann durch kleine Symbole, die euch zudem die Entfernung zum jeweiligen Objekt anzeigen.
Erste Schritte
„Metal Gear Solid V: Ground Zeroes“ erfordert eine gute Planung. Mit Hilfe des Fernglases erkennt und markiert ihr – wie beim Adlerblick von „Assassin’s Creed IV: Black Flag“ – Wachleute. Sie sind dann ebenfalls mit einem kleinen Symbol gekennzeichnet und können durch Objekte hindurch gesehen werden. Trotzdem ist „Metal Gear Solid“ kein Kinderspiel. Selbst auf „Normal“ reagieren die Soldaten schnell auf Snakes Anwesenheit. Zunächst sind sie nur aufmerksam, macht ihr euch dann nicht aus dem Staub, gehen sie in den Alarmzustand und rufen Kollegen herbei. Die Schwierigkeitsstufe „Extrem“ schaltet ihr nach dem ersten Beenden der Mission „Ground Zeroes“ frei. Hier sind die Wachleute deutlich schneller, sehen über weite Distanz und zögern auch nicht, ehe sie auf den Alarmknopf drücken. Hier erfordert das Spiel wirklich überlegtes Vorgehen. Denn auch kurze Feuergefechte locken viele Feinde an und führen nicht selten zu Snakes Bildschirmtod.
Auf „Normal“ lässt euch das Spiel aber mehr durchgehen. Hier habt ihr tatsächlich die Wahl, ob ihr schleicht oder euch mit dem Maschinengewehr durch die Abwehrreihen schlagt. Wählt ihr die brachiale Variante, zückt Snake das AM-Gewehr MZWS-4. Um euch das Zielen zu erleichtern, färbt sich das Fadenkreuz rot, sobald ihr den Kopf anvisiert. Die Shooter-Mechanik von „Ground Zeroes“ fühlt sich überraschend gut an. Das Treffer-Feedback ist dank der hervorragenden Ragdoll-Modelle erstklassig und das Fadenkreuz rumpelt mit jedem Schuss munter auf und ab. Haltet ihr gar die Schusstaste gedrückt, wird das Fadenkreuz immer größer und Snake ballert nur noch Luftlöcher. Ein Deckungssystem gibt es allerdings nicht. Die Spielfigur schmiegt sich automatisch an Wände und schaut auf Tastendruck darüber hinweg.
Wird Snake getroffen, zeigen euch eingebrannte Einschusslöcher den aktuellen Zustand Snakes an. Ist er schwer verwundet, färbt sich der Screen rot. Dann müsst ihr ein Heilspray benutzen und eine kurze Pause einlegen. Auf „Normal“ ist es problemlos möglich, „Ground Zeroes“ wie einen Third-Person-Shooter durchzuspielen. Dann liegt die Spielzeit etwa bei anderthalb Stunden. Aber wer will „Metal Gear Solid“ schon wie einen Shooter spielen?
Auf leisen Sohlen
So ist aber auch genauso möglich, „Ground Zeroes“ durchzuspielen, ohne dabei auch nur einen Soldaten umzulegen. Allerdings bedarf das schon etwas mehr Fingerfertigkeit, Planung und Geduld. Snake ist weiterhin kein begabter Akrobat, sondern eher ein findiger Spezialagent. In der Hocke schleicht er sich hinter Deckungen, zerschießt Lampen oder kriecht unter Häusern und Autos durch, um aufmerksamen Blicken zu entgegen. Sein Sturmgewehr ist anfangs noch mit einem Schalldämpfer ausgerüstet. Doch dessen Zustand verschlechtert sich mit jedem Schuss, ehe der Schalldämpfer endgültig das Zeitliche segnet.
Ansonsten spielt sich „Metal Gear Solid V: Ground Zeroes“ in seiner Schleichmechanik genauso wie man es von einem „Metal Gear Solid“ erwartet. Ein wichtiges Element sind die Verhöre. Überrascht ihr einen Wachmann von hinten, habt ihr bei gehaltener L2-Tasten die Wahl, ob ihr den Burschen niederschlagt, ihn tötet oder ihn verhört. Bei Verhören stehen die Optionen „Spuk es aus“ und „Ruf sie“ bereit. Bei letzterem kontaktiert der Soldat seine Kameraden, die dann angespurtet kommen – ein Ablenkungsmanöver. Bei „Spuk es aus“ verrät euch der arme Kerl allerdings Geheimnisse wie etwa das Versteck von Waffen, von Geiseln oder von Tonaufnahmen. In der Hands-On entpuppte sich die Option als nützliches Hilfsmittel. Denn die Informationen landen sofort auf eurem iDroid und können somit angesteuert werden.
In „Ground Zeroes“ gab es bis auf Nebelgranaten und das Nachtsichtgerät keinerlei nennenswerte Gimmicks oder Gadgets. Dafür wird aber euer Erfindungsreichtum auf die Probe gestellt. So könnt ihr etwa eine C4-Ladung bei einem Jeep sprengen und so Wachleute ablenken. Oder ihr benutzt Panzer oder Abwehrgeschütze gegen die Soldaten selbst. Werdet ihr beim Schleichen erwischt, wechselt das Spiel für einen kurzen Moment in Zeitlupe und gibt euch so die Chance den naseweisen Wachmann auszuschalten.
Es gibt noch mehr!
Die Mission „Ground Zeroes“ ist beim ersten Durchspielen mit anderthalb bis zwei Stunden (inklusive umfangreicher Filmsequenzen) sehr kurz. Allerdings schaltet ihr dadurch den Schwierigkeitsgrad „Extrem“, neue Waffensysteme wie Scharfschützengewehre, Granatwerfer oder Bazookas und vier der fünf Zusatzmissionen frei. Für die letzten Nebenjob müsst ihr alle im Spiel versteckten XOF-Flicken finden. Erst dann erhaltet ihr Zugriff auf die exklusive Playstation-Mission.
Die Nebenaufgaben spielen auf der gleichen Karte wie „Ground Zeroes“, allerdings unter anderen Tageszeiten und Wetterbedingungen. Sie zeigen recht schön, wie viele Facetten in „Metal Gear Solid“ stecken. So müsst ihr beispielsweise in einem Auftrag eine Zielperson beschützen, indem ihr euch hinter das Bordgeschütz eines Helikopters klemmt. Da erinnert „Ground Zeroes“ schon beinahe an „Call of Duty“.
In einem anderen Level allerdings dürft ihr nicht entdeckt werden und sollt gleichzeitig zwei Deserteure finden und ausschalten. Die fünf Zusatzmissionen sind jeweils etwa zwanzig bis dreißig Minuten lang und haben mir in der Session sehr gut gefallen. Allerdings ging bei mir trotz wechselnder Bedingungen die Motivation aufgrund der stets gleichen Level-Architektur verloren.
System: Playstation 3, Playstation 4
Vertrieb: Konami
Entwickler: Kojima Productions
Releasedatum: 20. März 2014
USK: ab 18
Offizielle Homepage:http://www.metalgearsolid.com/
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Kommentare
dieselstorm
06. März 2014 um 22:50 Uhrextrem scheisse*
dieselstorm
06. März 2014 um 22:50 Uhrach ihr wisst was ich meine
SaGat Tiger
06. März 2014 um 23:11 UhrMuss in die Sammlung fertig
katharsis
06. März 2014 um 23:14 Uhrkann ja nicht jeder mensch verstehen was kojima vermitteln will;]
vangus
07. März 2014 um 00:32 UhrDer Preis hat bei einer Kritik oder einer Vorschau nichts zu suchen. Ein Kritiker beurteilt das Spiel an sich, ob es gut oder schlecht ist, der Kaufpreis ist wenn überhaupt nur als Randnotiz beizufügen.
Oder wäre Der Pate ein 1/10 Film, wenn er 1000€ kosten würde? Natürlich nicht, Meisterwerk bleibt Meisterwerk. Und wenn Ground Zeroes für mindestens 2 Stunden der absolute Hammer ist, dann ist es auch so zu bewerten. Wenn es einen zu kurz vorkommt und deshalb nicht so richtig Spannung aufkommt, dann gibt es halt Abzüge, der Preis ist komplett irrelevant, dass für jeden sein eigenes Problem.
Und nebenbei: The Last of Us – The Movie ist bestätigt.
Epic_Jackson
07. März 2014 um 01:51 UhrIch kann das einfach nicht nachvollziehen. Er hat das Spiel gespielt, fand es sogar sehr gut, immerhin hat er nichts negatives angemerkt, und bewertet es mit ,,durchschnitlich“.
Nun gut, einige werden jetzt sagen es ist ein Prolog und die 30 EUR sind zuviel für das Game. Ich persönlich finde das nicht so. Ich bekomme für die 30 EUR eine gute Story mit Anspruch. Ein Qualitativ hochweriges Stück Software. Da sind die 30 EUR meiner Meinung nach gerechtfertigt.
Wie Vangus schon geschrieben hat: Der Tester würde dem Paten warscheinlich auch eine 1/10 geben, wenn die Kinotickets für ihn zu teuer wären.
Echt lächerlich sowas.
orochi50mar
07. März 2014 um 02:39 UhrObwohl das Spiel trotzdem ziemlich cool aussieht 😀
ProDiktatur
07. März 2014 um 23:07 UhrIhr diskutiert hier nicht über die Spiele, sondern teilt nur mit, ob ihr euch das Spiel leisten könnt oder nicht.
Mal ehrlich interessiert es den hier einen ob Herr Mustermann sich das Spiel kauft oder nicht?! Jeder entscheidet selber ob er es kauft oder nicht, über Geschmack kann man sich bekanntlich streiten (ich weiß 5€ ins Phrasenschwein).
Ich mach es immer so, wenn mir ein Spiel zusagt und es für mich Wiederspielwert hat, dann kauf ich es mir ob es 30 oder 60€ kostet. Sobald ich aber Zweifel habe, wird das Spiel erst ausgeliehen.
Ich finde Metal Gear hat immer wiederspielwert, so war das auch bei den anderen Teilen, auch wenn das ein oder andere Teil mal besser, mal schlechter war. Es ist einfach eine gute Geschichte, in der man kein Teil auslassen sollte.
BioTemplar
09. März 2014 um 00:10 UhrTHIS IS CRAP!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
AberRush
15. März 2014 um 11:44 UhrEs gibt aber als Vorbestllbonus Metal Gear Solid: Peace Walker HD gratis dazu für 19,99 €. Ich finde dafür ist der Preis in Ordnung.
M.Presiv
17. März 2014 um 18:59 UhrEin Rabatt auf Phantompain wäre mir zwar lieber aber besser als garnix. GT5 Prologue war da auch nichts anderes.
Lord-S
20. März 2014 um 10:16 UhrDie ganze Diskussion über die 30 EUR ist lächerlich und wenn ich das schon als Schwabe sage….
Dieses Spiel ist im gegnsatz zu jedem anderen PS4-Spiel seinen Preis wert, beste Graik bisher auf der Konsole, ausgereifte Steuerung, keine Bugs oder andere Stümpereien, Millionen Wege das Ziel zu erreichen.
Bisher das beste Spiel der PS4 und das mit weitem Abstand zum Rest
BLACKSTER
20. März 2014 um 11:31 UhrHabe jetzt schon über 2stunden und nicht mal die erste Mission fertig!! also das was hier erzählt wird ist toller mist!