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TEST: Final Fantasy X/X-2 HD Remaster – wunderschöne RPG-Vergangenheit?

Was hatten die Fans der „Final Fantasy“-Saga nicht immer wieder um HD-Neuauflagen und Remakes ihrer alten Japano-Rollenspiel-Ikonen gebeten und gebettelt. Denn, klar, auch wenn „Final Fantasy XIII“ , „Final Fantasy XIII-2“ und „Lightning Returns: Final Fantasy XIII“ durchaus gefallen, sind’s doch irgendwie die Ableger der Playstation-2-Ära, denen das Herz vieler Spieler gehört. Denn vor allem sie haben sich mit romantischen und traurigen Momenten, bewegenden Geschichten und imposanten Bildern ins Gedächtnis eingebrannt.

Der japanische Publisher und Entwickler Square Enix hat nun endlich auf die Stimmen der Fans gehört. Denn nun ist mit „Final Fantasy X/X-2 HD Remaster“ eine optisch und akustisch runderneuerte Auflage zu gleich zwei der fernöstlichen Rollenspiele erschienen. Doch können die beiden Games, die satte zwölf Jahre auf dem Buckel haben, auch heute noch begeistern? Und vor allem: hat das Paket den Titelzusatz „HD Remaster“ tatsächlich verdient?

Final Fantasy X X-2 Test Revie PS3 PSVita 01

Was wir cool finden

Alte Liebe
Um eines gleich klarzustellen: ja, die „HD Remaster“-Edition von „Final Fantasy X“ und „Final Fantasy X-2“ schaut einfach wundervoll aus. Vor allem verglichen mit HD-Remakes wie zu „Beyond Good & Evil“, „Ico“ oder „The Shadow of Colossus“, bei denen hauptsächlich an der Auflösung gedreht wurde, wurde hier mit echter Liebe, viel Aufwand und inniger Hingabe renoviert: Neue Texturen schmücken die Kulissen. Was bei Gesichtern einst kantig war, wirkt nun rund und geschwungen. Aus klobigen Haarklumpen wurden feine Strähnen und Klamotten sind nun feinen Stofftexturen versehen. Die optisch überarbeiteten Charaktere wirken zeitgemäßer, auch wenn man ihnen ihre Playstation-2-Herkunft freilich noch ansieht. Da kann einem echten Fan glatt das Herz aufgehen!

In Sachen Story hat sich bei den beiden Titel natürlich nichts gewandelt. So dreht sich „Final Fantasy X“ um den blonden Schönling Tidus. Der ist jedoch nicht nur für die Damenwelt nett anzuschauen, sondern auch der Star des Blitzball-Teams – eine Art Mischung aus Rugby, Fußball und Polo, das Unterwasser gespielt wird – der Zanarkand Abes. Doch hat Tidus eine dunkle Seite. Denn nachdem vor Jahren sein Vater verschwand, schwelt in ihm ein tiefer Groll auf seinen alten Herrn. Zumindest bis plötzlich ein Monster namens Sin über die Fantasywelt namens Spira herfällt und er plötzlich gemeinsam mit seinem Wächter Auron 1.000 Jahre in die Zukunft geschleudert wird.

In dieser Zukunft sind die Bewohner der zuvor so lebenslustigen Welt religiös verbrämt und ob der Furcht vor Sin technikfeindlich eingestellt. Tidus‘ fühlt sich fehl am Platz, findet jedoch schnell Freunde und Verbündete. Darunter natürlich die hübsche Priesterin Yuna, die überdrehte Rikku, der Blitzball-Spieler Wakka und einige mehr, die sich aufmachen, dem Treiben von Sin ein Ende zu bereiten. Wie schon 2002 geht das, in dem Tidus samt Gefolge aus Third-Person-Sicht durch die schicke und lebendige Welt geleitet wird. Sei es das tropische Besaid, die verregnete Donnersteppe, die immergrüne Mi’hen-Straße oder das verwüstete Kilika. Über all gibt es etwas zu entdecken, zu erforschen und vor allem zu bekämpfen.

Final Fantasy X X-2 Test Revie PS3 PSVita 02

Runde Sache
Zwar wirkt das Kampfsystem – genannt Conditional-Turn-based-Battle-System – von „Final Fantasy X“ bei den ersten Geplänkeln für heutige Verhältnisse etwas träge und verkopft, begeistert aber nach etwas Eingewöhnung wie einst vor 12 Jahren. Denn das rundenbasierte System, in dem Angriffe und Magieattacken ohne Zeitdruck aus Listen gewählt werden, lässt Ruhe für taktische Kniffe und überlegte Manöver, um die Fähigkeiten der Gruppe richtig auszuspielen.

Dazu fordern die Minispielchen, die mit manch Super-Attacke wie Aurons Ekstase einhergehen: flink muss eine Tasten-Kombo gedrückt werden muss, damit alles klappt. Und natürlich sind auch die Bestia, die rekrutierbaren Kreaturen und Monster, immer noch dabei. Also Wesen wie Feuerdämon Ifrit, Einhornkreatur Ixion oder Drachenkönig Bahamut, die in aufwendigen Sequenzen beschworen werden, und mit unglaublichen Angriffen aufwarten. Die sind dank den aufpolierten Effekten und knalligen Farben verdammt spektakulär anzuschauen!

Erfahrungspunkte gewonnener Kämpfe wandern natürlich ins Sphärobett, das in einem unglaublich vielfältigen und verschachtelten System, Charakterwerte, Fähigkeiten, Lebenspunkte und anderes freischaltet. Das beschäftigt jedes mal für Minuten. Doch viel wichtiger ist: Vor allem eins ist „Final Fantasy X“ erhalten geblieben! Nämlich die bewegenden Momente und gefühlvolle Inszenierung. Die Spannung, die sich zwischen Tidus und Yuna entfaltet und im grandios inszenierten Ende zu Tränen rührt. Nicht zuletzt da sie von den orchestralen Meisterücken von Nobuo Uematsu untermalt sind, die neu eingespielt und frisch arrangiert wurden und dadurch glasklar und emotional erklingen, wie nie zuvor. Einfach wunderschön!

Final Fantasy X X-2 Test Revie PS3 PSVita 03

Fast gleichwertig auf PS3 und Vita
Zum Schluss sei noch angemerkt: Insgesamt sind ist die Fassung von „Final Fantasy X/X-2 HD Remaster“ für Playstation 3 und Playstation Vita abgesehen von der Auflösung identisch. Gleiche Spiele, gleich ansehnliche Grafik. Ein angeblich etwas dumpfer Klang von Sprache und Umgebungsgeräuschen in der Handheld-Fassung, wie ihn einige amerikanische Kollegen anmerkten, konnten wir bei unserem Test nicht feststellen.

Als nette Dreingabe findet sich zur „HD Remaster“-Edition von „Final Fantasy X“ und „Final Fantasy X-2“ auch der Kurzfilm „Eternal Calm“ und das Rouge-Like „Final Fantasy X-2: Last Mission“, die erzählen, was nach „X-2“ so geschah. Schön, dass beides beiliegt, aber sonderlich unterhaltsam ist weder das ein noch das andere. Doch da sowohl der Kurzfilm als auch „Last Mission“ erstmals offiziell außerhalb der japanischen Fassung von „Final Fantasy X-2“ zu sehen sind, zumindest für Fans eine interessante Angelegenheit.

Was wir weniger cool finden

Der Nachfolger
Gerne würde ich einen ähnlichen Lobgesang wie für „Final Fantasy X“ auch für „Final Fantasy X-2“ anstimmen. Doch schon die ersten zwei Stunden machten – wie schon vor Jahren – klar, dass diese erste direkte Fortsetzung in der „Final Fantasy“-Saga nicht in der gleichen Liga wie ihr Vorgänger spielt. Die Story um die bekannten Helden Yuna, Rikku und die Crew des Flug-Gleiters Celsius, die sich in Besaid auf die Suche nach verschiedenen Sphäroiden machen, die scheinbar Nachrichten des verschwundenen Titus enthalten: uninspiriert, aufgesetzt und irgendwie nicht gerade würdig. Und der Storytwist mit einer Jahrtausende alten Waffe, einem gesichtslosen Kontrahenten und alldem, mag auch nicht so recht fesseln. Immerhin lassen die durchaus bewegende Enden und das herrlich inszenierte Konzert Yunas‘ einiges verzeihen, wenn man denn die 35 Stunden an Spiel durchhält.

Dazu gibt’s auch einige spielerische Veränderungen gegenüber dem Vorgänger, die nicht so berauschen. Das Labyrinth-gleiche Sphärobrett wurde gegen ein konventionelles Level-System für die Charakterentwicklung getauscht. Das Kampfsystem wurde grundüberarbeitetet, was schon damals bei vielen Fans auf Kritik stieß. Denn nun spielen Kostüme und Accessoires eine wichtige Rolle für die Werte und Angriffe, was aus den sonst so coolen Arena-Kämpfen fast schon eine Top-Model-Show macht.

Final Fantasy X X-2 Test Revie PS3 PSVita 04

Aus der Zeit gefallen
An der eigentlichen Arbeit der „HD Remaster“-Entwickler lässt sich grundsätzlich sehr, sehr wenig rummaulen. Viel mehr ist’s erstaunlich, wie die beiden Japano-Rollenspiele nach über einer Dekade erneut ihren Charme entfalten. Die HD-Erneuerungen wurden mit viel Blick fürs Detail umgesetzt. Zumindest weitestgehend. Denn immer wieder stößt man im Laufe der 50 bis 120 Stunden Spielzeit bei „Final Fantasy X“ hie und da auf Charaktere und Figuren, die so gar nicht ins sonstige optische Bild passen mögen.

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Nur das wichtigste wurde aufpoliert
Während Yuna etwa mit herrlich Rundungen und leuchtenden Augen ausstaffiert wurde, scheinen manche Dörfler und Passanten, als habe man sie bei der Überarbeitung schlicht vergessen. Mit Klamotten aus Texturmatsch stehen sie mit kantigen Armen, Beinen und Köpfen da, als wären sie aus dem Original „Final Fantasy X“ ins HD-Remake gepurzelt. In „Final Fantasy X-2“ fallen hingegen ab und an einige Umgebungstexturen ins Auge, die gleichfalls aus der Playstation-2-Verison stammen könnten. Doch das ist ob des Gesamteindrucks Meckern auf hohem Niveau.

Die Sache mit den asynchronen Lippen – erinnert ihr euch?
Die Sprachausgabe von „Final Fantasy X“ und dessen Nachfolger ist wie in den Originalen in exzellentem und klarem Englisch mit deutschen Untertiteln. Schade, jedoch dass man nicht die Gelegenheit des HD-Remakes wahr genommen hat, um die schon damals bemängelte Lippen-Synchronizität anzupassen und die teils unschöne textliche Eindeutung etwas aufzubessern. Doch auch hier: beides ließ sich schon vor über 10 Jahren verschmerzen.

System: PlayStation 3, PS Vita
Vertrieb: Square Enix
Entwickler: Square Enix
Releasedatum: 21. März 2014
USK: ab 12 Jahren
Offizielle Homepage


Über den Autor:
Michael arbeitete von 2008 bis 2013 als Redakteur bei den Fachmagazinen 360 Live und PS3M. Seit Ende 2013 ist er als freier Redakteur im Bereich Video-, Computerspiele, Technik, Kunst und Kultur tätig. Abseits von Play3.de schreibt er unter anderem auch für „gamona.de“, „T-Online Spiele“, „Games.ch“, „GamePro“ und weitere.

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Kommentare

KiffCroker

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30. März 2014 um 11:30 Uhr
Lichtenauer

Lichtenauer

30. März 2014 um 12:02 Uhr
TidusSerger

TidusSerger

30. März 2014 um 13:23 Uhr
ZeroOSeven

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30. März 2014 um 13:34 Uhr
Krawallier

Krawallier

30. März 2014 um 14:07 Uhr
Der illuminati

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30. März 2014 um 14:29 Uhr
Cerberus755

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30. März 2014 um 14:57 Uhr
Der illuminati

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30. März 2014 um 15:29 Uhr
Deathstroke

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30. März 2014 um 16:00 Uhr
Dancing_Mad

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30. März 2014 um 16:08 Uhr
Deathstroke

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30. März 2014 um 16:14 Uhr
Dancing_Mad

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30. März 2014 um 16:17 Uhr
SaGat Tiger

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30. März 2014 um 21:42 Uhr
Bibbelsat12

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30. März 2014 um 23:48 Uhr
Epiphany99

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31. März 2014 um 06:47 Uhr
Deathstroke

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31. März 2014 um 16:26 Uhr