Ubisofts Jade Raymond: Sogar Jungs im Teenager-Alter wollen mehr als Kettensägen und Bikinis

Die Spielebranche ist nach wie vor hauptsächlich auf pubertierende Jungs ausgerichtet, wie es scheint – eine Tatsache, die Ubisofts Jade Raymond in einem aktuellen Interview anprangert. Dabei spricht sie über die Ausrichtung der Spielebranche und gibt zu verstehen, dass noch nicht einmal unbedingt alle Jungs im Teenager-Alter nur auf Kettensägen und Bikinis stehen. Also sollten auch Spiele vielfältigere Inhalte bieten. Zudem ging sie auf den Wandel von Singleplayer-Spielen hin zu Multiplayer-Erfahrungen ein.

„Kürzlich sahen wir einen Übergang zu den Multiplayer-Spielen“, so Raymond über die Änderungen der letzten Jahre. „Spiele wie Mario oder Tomb Raider beschränkten sich damals auf den Singleplayer. Heute haben wir Spiele wie World of Warcraft, League of Legends – heute teilt man seine Spielerlebnisse mit Menschen, die vielleicht in einem ganz anderen Land leben. Selbst bei den Casual-Spielen auf deinem Smartphone spielst du oft mit anderen Leuten. Eine weitere Änderung ist die Ausbreitung auf dem Markt. Als wir noch Teenager waren, gab es nur wenige Leute, die spielten. Heute ist es jeder. Jeder hört Musik und spielt Spiele.“

Weiterhin erklärte Raymond, dass Spieler heutzutage mehr Macht über die Produkte haben. Während früher die Entwickler alle Inhalte – darunter auch das Aussehen der Charaktere und den Storyverlauf – vorgaben, können heute immer öfter die Spieler selbst bestimmen. Gleichzeitig haben sich auch die Charaktere weiterentwickelt. Aber Raymond forderte, dass man die Spieler nicht länger wie Idioten behandeln sollte. „Ich mag die Annahme nicht, dass alle Leute, die gerne Videospiele spielen, große Kettensägen und Frauen in Bikinis haben möchten. Nicht alle Spieler sind Teenager und selbst Jungs im Teenager-Alter wollen mehr als das.“

Als positives Beispiel für Charaktervielfalt nannte Raymond „Grand Theft Auto 5“, in dem unterschiedliche Charaktere ihren Teil zum Gesamtwerk betragen. Es gibt aber noch viel Potenzial: „Es gibt weiterhin kein Spiel, in dem man eine alte Frau spielen kann. Das ist mein Traum“, so Raymond.

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