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Review

TEST: Trials Fusion

play3 Review: TEST: Trials Fusion

7.5

„Trials Fusion“ erschien in diesen Tage in gleich mehreren Versionen. Wer das Spiel im Laden kauft, bezahlt rund 40 Euro für das Gesamtpaket und bekommt neben „Trials Fusion“ auch die sechs bereits angekündigten DLCs. Wollt ihr dagegen nur das Grundspiel, könnt ihr dieses ausschließlich im PSN Store für 20 Euro herunterladen. Ein Schelm, wer Böses dabei denkt!

Das ändert allerdings nichts daran, dass auch hinter „Trials Fusion“ ein altes wie erfolgreiches Spielkonzept steckt. Das Racing-Geschicklichkeitsspiel ist zwar technisch sicherlich nicht das Maß aller Dinge, aber spielerisch ungemein fordernd und motivierend.

Was wir cool finden

Easy to learn, hard to master!
„Trials Fusion“ ist eines dieser Spiele, die man nur kurz einlegt und dann für Stunden spielt. Es verströmt einfach dieses ganz bestimmte „Okay, nur noch ein Versuch“ oder „Nur noch eine Mission“. Dabei ist die Spielmechanik im Vergleich zum Vorgänger „Trials Evolution“ nahezu identisch. Ihr steuert ein Motorrad bzw. in bestimmten Rennen auch ein Quad über eine 2.5D-Hindernisstrecke. Diese müsst ihr so schnell und so fehlerfrei wie möglich absolvieren. Übersteht ihr einen Kurs gerade so, erhaltet ihr eine Bronze-Medaille. Schafft ihr in mit wenigen Stürzen, aber einer soliden Zeit, erhaltet ihr Silber. Und für schnelle, fehlerfreie Einsätze belohnt euch das Spiel mit der Goldmedaille.

Mit Medaillen schaltet ihr wiederum neue Kurse frei – dem Herzstück von „Trials Fusion“. Denn je weiter ihr in der „Karriere“ voran schreitet, desto härter werden die Strecken. Anfangs schafft ihr einen Kurs meist nach ein oder zwei Versuchen fehlerfrei. Bei den letzten Parcours könnt ihr froh sein, wenn ihr überhaupt noch ins Ziel kommt. Die Lernkurve ist steil, aber spätestens im letzten der acht Kapitel ist „Trials Fusion“ das „Dark Souls 2“ auf zwei Rädern. Der Schwierigkeitsgrad ist gnadenlos hoch und fordert selbst die raffiniertesten Gamepad-Akrobaten.

Denn das Handling von „Trials Fusion“ ist herrlich simpel, aber dennoch sehr direkt und schnell verständlich. Gas geben und bremsen laufen über die Schultertasten, mit dem linken Stick kontrolliert ihr die Neigung des Motorrads bzw. die Gewichtsverlagerung des Fahrers. Nicht selten entscheiden hier aber Millimeter über Sturz oder Erfolg. Fahrt ihr einen Berg rauf, müsst ihr etwa den Fahrer nach vorne lehnen. Macht ihr das aber zu früh oder gebt zu viel Gas, haut es euch hin. „Trials Fusion“ ist ein Spiel, das man schnell versteht, aber das dadurch auch immer wieder mit neuen Herausforderungen aufwartet und genau deshalb einen unglaublichen Suchtfaktor bietet.

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Eine Strecke, drei Herausforderungen
Zusätzlich zum einfachen Bewältigen jedes Kurses, stellt „Trials Fusion“ jeweils drei weitere Aufgaben. Eine davon bezieht sich meist auf das durchwachsene Trick-System. So müsst ihr etwa einen bestimmten Move an einer bestimmten Stelle durchführen, dürft etwa Ebenen nicht berühren oder sollt eine gewisse Anzahl an Salti durchführen.

Dazu gibt es aber noch jeweils zwei Herausforderungen in jedem der 58 Levels, die etwas mehr Erfindergeist erfordern. Denn hier müsst ihr beispielsweise auf eine gewisse Art den Bildschirmtod sterben oder mit Schaltern und anderen Umgebungsobjekten interagieren. Die Ergebnisse sind teils herrlich verrückt und beweisen, dass Entwickler RedLynx eigentlich viele Ideen auf Lager hat, aber sich nicht immer getraut hat, diese umzusetzen. So spielt ihr etwa mit Pinguinen Tennis, müsst einen Fußball in ein Tor köpfen oder euch mit Turbinen einen saftigen Stromschlag abholen.

Das Strecken-Design ist insgesamt sehr gelungen, wartet aber mit nur wenigen neuen Ideen auf. Bewegliche Plattformen, Salto-Wenden, Wall-Stops und jede Menge kleine Plattformen gab es bereits im Vorgänger.

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Mehrspieler-Modus und Editor
Die schlechten Nachrichten gleich vorweg: „Trials Fusion“ besitzt keinen klassischen Online-Multiplayermodus. Es gibt Ranglisten, sodass ihr eure Leistungen mit denen eurer Freunde vergleichen könnt. Aber einen stattlichen Versus-Modus wie in „Trials Evolution“ gibt es nicht!

Trotzdem ist der Vier-Spieler-Modus an einer Konsole eine schöne und vor allem unterhaltsame Ergänzung. Zwar gibt es nur wenige Strecken auf leichtem und mittlerem Niveau. Aber immerhin kann so jeder Spieler – ungeachtet der Fähigkeiten – einsteigen und Spaß haben. Das Ganze ist vergleichsweise unkompliziert. Im Prinzip dreht sich einfach nur alles darum, wer als Erster im Ziel ist und dabei auch noch die wenigsten Stürze hinter sich hat. Für einen lustigen Party-Abend ist dieser Modus ideal, für längere Sessions allerdings nicht.

Spannend wird hingegen sein zu beobachten, wie der Strecken-Editor den Spielbetrieb von „Trials Fusion“ beeinflusst. Dieser ist nicht nur recht handlich, er ermöglicht auch den Austausch von Kursen innerhalb der Community. Bedeutet: Hier gibt es stetig Nachschub an neuen Strecken. Darauf darf man gespannt sein, schließlich war diese Funktion beim PC-Vorgänger ein Garant für teils absolut hervorragenden Content.

Was wir weniger cool finden

Nervige Trick-Steuerung
Die so genannten FMX-Events – also Trick-Events – sind die offensichtlichste Neuerung in „Trials Fusion“. Und sie hinterlassen gleich einen durchwachsenen Eindruck. Ihr kontrolliert dabei mit dem linken Stick die Neigung des Motorrads und mit dem rechten die Position des Fahrers. Abhängig davon, in welcher Position sich das Bike befindet, verändert sich auch der Trick, den ihr über Positionswechsel des Fahrers ausführt. Damit erspart sich „Trials Fusion“ zwar komplizierte Tastenkombinationen wie im seligen „Tony Hawk’s Pro Skater 2“. Allerdings fühlt sich die Trick-Steuerung auch furchtbar indirekt und schwammig an. Aufgrund der engen Zeitfenster und der unpräzisen Reaktionen von Mensch und Maschine sind gerade die Trick-Events eine der ganz großen Schwachstellen im Spiel. Sie machen weder sonderlich viel Spaß, noch motiviert einen das Spiel dazu Aktionen – abseits von Salti – häufiger auszuführen. Stattdessen sind die Tricks einfach nur eine fummelige Dreingabe, die nur in der Theorie simpel klingen, aber in der Praxis keinen Mehrwert für das Spiel bieten.

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Zu viel vom Alten!
„Trials Fusion“ ist zwar der erste Titel der „Trials“-Serie, der auf der Playstation 4 erscheint. Doch vor ihm gab es bereits das ganz ausgezeichnete „Trials Evolution“ auf Xbox 360 und PC. Der Vorgänger glänze mit teils absolut verrückten Strecken, motivierte mit schrägen Aufgaben ebenso wie mit bockschweren Hindernissen. „Trials Fusion“ gelingt leider nur der letzte Teil dieser Aufzählung. Denn insgesamt wagt RedLynx kaum Experimente. Die Herausforderungen und das Absuchen der Level nach versteckten Geheimnissen hatte für mich nur einen begrenzten Reiz. Ich hätte mir mehr abgefahrene Events und schräge Ideen gewünscht – speziell angesichts des futuristischen Szenarios.

„Trials Fusion“ präsentiert aber viele, alte Ideen auf gewohnt hohem Niveau. Natürlich ist es noch immer ungemein befriedigend, Rampen empor zu sausen und mit einem Salto auf einer neuen Plattform zu landen. Natürlich sind gerade Missionen in den späteren Abschnitten herrlich schwer, sodass man unzählige Versuche braucht, ehe man überhaupt die Zielflagge sieht. Und natürlich ist die Spiel-Physik weiterhin ausgezeichnet. Trotzdem hatte „Trials Evolution“ mehr revolutionäre Ideen, was es – in Kombination mit dem etwas stimmigeren Setting – zum besseren Spiel machte.

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Setting passt nicht!
Über Geschmäcker lässt sich natürlich vortrefflich streiten, aber mir persönlich passt das futuristische Szenario von „Trials Fusion“ überhaupt nicht in den Kram. Das liegt zum einen an dem krampfhaften Story-Telling, das RedLynx versucht, mit Hilfe einer weiblichen Erzählerin in die Geschichten einzubauen. Speziell in späteren Levels mit häufigen Neustarts kann ich die sich ständig wiederholenden Sprüche einfach nicht mehr ertragen. Zum anderen ist der Kontrast zwischen gleißenden Science-Fiction-Plattformen und Dschungel- oder Offroad-Strecken einfach zu groß.

Dazu passend gibt es einen unglaublich anstrengenden Soundtrack innerhalb der Menüs und nicht sonderlich schöne Fahrermodelle. Darüber hinaus macht RedLynx zu wenig aus dem Szenario. Wenn schon Science Fiction, dann doch bitte so richtig „over the top“ mit Kampfrobotern, Riesenmonstern, Raumschiffen und Aliens.

Und als finale Krönung der ohnehin schon betagten Grafik-Technik stören auch noch deftige Texturnachladepausen den optischen Gesamteindruck.

Über den Autor:Olaf ist bereits seit dem Jahr 2000 als freier Redakteur im Bereich der Video- und Computerspiele tätig. So schrieb er u.a. von 2005 bis 2007 für die Printmagazine „play THE PLAYSTATION“ und die Schwestermagazin „Playstation – Das offizielle Magazin“ und „Games Aktuell“. Heute arbeitet er u.a. für „COMPUTER BILD Spiele“ und „www.spieletipps.de“ oder schreibt Specials und Tests für „playBlu“ von Computec.

System: PlayStation 4
Vertrieb: Ubisoft
Entwickler: RedLynx
Releasedatum: erhältlich
USK: ab 12
Offizielle Homepage:http://trials.ubi.com/trials-portal/de-de/games/trials_fusion.aspx

7.5

Wertung und Fazit

TEST: Trials Fusion

Kommentare

Krawallier

Krawallier

27. April 2014 um 13:06 Uhr
maxmontezuma

maxmontezuma

27. April 2014 um 14:49 Uhr
GiulanoPapa75

GiulanoPapa75

27. April 2014 um 16:23 Uhr
Epiphany99

Epiphany99

28. April 2014 um 06:42 Uhr