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ANGESPIELT: Ace Combat Infinity

Wenn gar nichts mehr geht, dann geht doch immer noch Free2Play! Dieser Maxime haben sich in der jüngeren Vergangenheit bereits unzählige Spieleentwickler angeschlossen. Aus dem Abo-Modell von „Der Herr der Ringe Online“ wurde plötzlich Free2Play. Aus dem Strategieklassiker „Dungeon Keeper“ wurde eine kostenlos spielbare Geduldsprobe.

Bandai Namco sucht nach den Flops der Vergangenheit das Heil in der Flucht und probiert, bekannte Marken wie „Soul Calibur“ und ab Ende Mai auch „Ace Combat“ im neuen Free2Play-Sektor zu etablieren. Kein leichtes Unterfangen, denn Free2Play ist inzwischen für viele Spieler ein Spiel gewordenes rotes Tuch.

Dabei hat Bandai Namco Games in Person von Director Kazutoki Kono nur beste Absichten: „Wir haben in der Vergangenheit festgestellt, dass es eine große Lücke zwischen der Anzahl der heruntergeladenen Demos und der tatsächlich verkauften Spiele gibt. Es scheint beinahe so, als wäre es für viele Spieler leicht, ein neues Ace Combat auszuprobieren, aber schwer dafür auch Geld zu bezahlen. Mit Infinity möchten wir diese Entscheidung leichter machen. Schließlich ist es von vornherein umsonst.“

Die Frage nach dem Geld
Bei aller Liebe zu „Ace Combat“ und zu den Fans, so will Bandai Namco dennoch mit „Infinity“ Geld verdienen. Auf Nachfragen bezüglich des Bezahlsystems weicht Kono-San allerdings aus: „Das Spiel erscheint bereits Ende Mai. Dann können sich die Spieler von den Bezahlinhalten überzeugen. Im Vorfeld gehen wir hier nicht genauer auf bestimmte Objekte ein. Allerdings werden wir davon absehen beispielsweise Customization-Teile und Farbelemente als Bezahl-Content zur Verfügung zu stellen.“

Im Gegenzug soll es aber Spielern, die wenig Zeit für „Ace Combat: Infinity“ haben mit speziellen Gegenständen erleichtert werden, den Anschluss zu halten. „Wir denken darüber nach, wie man den Spielfortschritt durch solche Objekte beschleunigen kann,“ erklärt Kono im Interview. Von Pay2Win will er aber natürlich nichts hören. Schließlich sei „Ace Combat: Infinity“ ja nur begrenzt ein reines Versus-Spiel und bietet mit dem Koop-Modus ausreichend Möglichkeiten, um von erfahrenen oder besser ausgerüsteten Spielern zu profitieren.

Die Angst vor Free2Play kann der Entwickler allerdings auch gut nachvollziehen: „Natürlich waren die Reaktionen zunächst eher durchwachsen. Aber nach dem Beta-Test und nachdem viele Spieler Infinity ausprobieren konnten, war das Feedback durchweg positiv.“

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Teamplay statt PvP
Auch wenn sich ein Spiel wie „Ace Combat“ förmlich für Dogfight-Duelle mit möglichst vielen Spielern aufdrängt, so bietet es zunächst nur einen Team-Modus. Hier treten zwei Vierer-Kombos gegeneinander an. Allerdings gibt es ausschließlich Punkte für den Abschuss von KI-Drohnen. Es ist also eine reine Highscore-Jagd, bei der am Ende das Team mit der höheren Punktzahl gewinnt. Auf der anderen Seite aber wünschen sich die Entwickler auch eine gewisse Eigendynamik innerhalb der Runden: „So richtig spannend wird es, wenn plötzlich einer unserer riesigen Boss-Gegner auftaucht. Dann tun sich nämlich häufig zu zuvor rivalisierenden Gruppen zusammen und ziehen an einem Strang.“ Einen Versus-Modus will Project Aces so schnell wie möglich als Update nachreichen. Einen Singleplayer-Modus mit einer eigenen Geschichte und klassischem Briefing soll es ebenfalls geben.

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Erster Eindruck aus dem Cockpit
Beim Level-Up-Event in Berlin hatte auch ich die Gelegenheit, „Ace Combat: Infinity“ für einige Minuten anzuspielen. Der erste optische Eindruck war ernüchternd. Besonders die Bodentexturen wirkten doch inzwischen arg grobpixelig und das Kantenflimmern ließ das Bild insgesamt sehr unruhig erscheinen.

Spielerisch dagegen habe ich an „Ace Combat: Infinity“ nur wenig auszusetzen. Die Steuerung wurde für die Free2Play-Zielgruppe noch einmal vereinfacht und reagiert noch schneller auf Stick-Bewegungen. Loopings, Rollen und andere waghalsige Manöver sind hier kein Problem. Zumindest sofern ihr nicht zu Motion-Sickness neigt.

In der Mission „Lost Butterfly“ hatte ich die Aufgabe wild gewordene Drohnen vom Himmel zu holen. Anfangs befördert mich ein Autopilot ins Zielgebiet, mein Jäger sucht sich anschließend nahezu selbständig Ziele. Ohne große Mühe sind die Drohnen mit dem Fadenkreuz fixiert und werden von Ziel suchenden Raketen vom Himmel geholt. Für meinen Geschmack nimmt mir „Infinity“ zu viele Aufgaben ab, steuert sich aber im Gegenzug wirklich griffig und eingängig.

Als Belohnung für meine Mühen erhalte ich Embleme und auch einige neue Waffen. Für Flugzeuge und so genannte Superwaffen muss ich allerdings Blaupausen sammeln, ehe ich diese einkaufen darf.

Über den Autor: Olaf ist bereits seit dem Jahr 2000 als freier Redakteur im Bereich der Video- und Computerspiele tätig. So schrieb er u.a. von 2005 bis 2007 für die Printmagazine „play THE PLAYSTATION“ und die Schwestermagazine „Playstation – Das offizielle Magazin“ und „Games Aktuell“. Heute arbeitet er u.a. für „COMPUTER BILD Spiele“ und „www.spieletipps.de“ oder schreibt Specials und Tests für „playBlu“ von Computec.

System: PlayStation 3
Vertrieb: Bandai Namco
Entwickler: Project Aces
Releasedatum: 28. Mai 2014
USK: noch nicht bekannt
Offizielle Homepage:http://www.acecombat-infinity.com/de

Einschätzung: durchschnittlich

Free2Play ist ein Tanz auf der Rasierklinge. Titel wie „World of Warplanes“ oder „War Thunder“ zeigen, dass es in dem Genre der Action-Flugsimulationen durchaus möglich ist, diesen Balanceakt zu schaffen. Alles steht und fällt mit dem Einfluss der Bezahloptionen. So wird es auch hier sein. Spielerisch ist „Ace Combat Infinity“ ein launiges Actionspiel mit simpler Steuerung und einer ganzen Menge freischaltbarer Waffen, Buffs, Flugzeuge und Individualisierungsmöglichkeiten. Die Luftkämpfe fühlen sich angenehm direkt an, auch wenn ich auf Optionen hoffe, mit denen ich einige der Flug- und Zielhilfen abschalten kann. Ein Einbahnstraßen-„Ace Combat“ braucht nämlich niemand. Alles in allem überrascht „Ace Combat Infinity“ mit der purer Masse an Optionen und Ideen. Allerdings steht ein großes Fragezeichen hinter den Bezahloptionen und dem eigentlichen Spielfortschritt.

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Kommentare

Ridgewalker

Ridgewalker

29. April 2014 um 20:45 Uhr
Ridgewalker

Ridgewalker

29. April 2014 um 20:52 Uhr