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Review

PS4-Test: Destiny

play3 Review: PS4-Test: Destiny

8.0

In der letzten Woche konnte wohl niemand dem Hype um „Destiny“ vollends entkommen! Bungies und Activisions 500-Millionen-Dollar-Projekt ist endlich fertig. Aber können die „Halo“-Macher auch ganz ohne den Master-Chief abliefern? Oder wird „Destiny“ gar zum interstellaren Millionengrab? Unser Test klärt euch auf!

Was wir cool finden

Postkartenmotive!
„Destiny“ ist wunderschön! Eines der hübschesten PS4-Spiele bislang und auf der Playstation 3 trotz gelegentlicher Matschtexturen immer noch erstklassig. Doch was den Bungie-Shooter besonders auszeichnet, ist das Auge der Grafik-Designer für tolle Momentaufnahmen. In „Destiny“ werdet ihr häufiger stehen bleiben, um etwa das Sonnenlicht zu beobachten, wie es auf dem Mond an tiefen Kratern vorbei auf die Linse der Kamera trifft. Einziges Manko: Die Settings – also etwa Mond oder Mars – sind nicht viel mehr als eine Kulisse. Denn Zerstörungseffekte oder andere dynamische Physik-Spielereien gibt es in „Destiny“ nicht.

Auf einem ähnlich hohen Niveau wie die Highend-Grafik rangiert auch die akustische Untermalung. Die Musik variiert abhängig vom Szenario und reicht von ruhigen Sphärenklängen bis hin zu rockigen Gitarrenriffs. Die Soundeffekte sind ebenfalls angenehm wuchtig, aber speziell die Explosionen längst nicht so bombastisch wie in „Call of Duty“ oder „Battlefield“. Dennoch: In Sachen Präsentation macht „Destiny“ niemand etwas vor. Der MMO-Shooter ist Videospiel-Unterhaltung, die den Namen „New-Generation“ auch verdient!

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„Halo“ lässt grüßen
Das Spiel startet – wie schon die Beta – mit dem simpel gehaltenen Editor. Die drei Charakterklassen Titan, Warlock und Jäger besitzen ihre eigenen Grundfertigkeiten und spielen sich – gerade zu Beginn – spürbar anders. Während etwa der Warlock eher die Rolle eines Supports übernimmt, ist der Titan der Mann fürs Grobe und mischt seine Gegner im Nahkampf auf.

Im Gefecht kommen Bungie und „Destiny“ nicht vollends von ihren „Halo“-Wurzeln weg. Ganz im Gegenteil, der MMO-Shooter spielt sich klasse, aber eben auch sehr vertraut. Speziell die Nahkampfangriffe mit der R1-Taste sind arg mächtig und erinnern stark an die Hiebe des Master Chiefs. Doch diese Verwandtschaft ist gar nicht schlimm. Denn „Destiny“ steuert sich sehr direkt und das gute Handling macht einen Großteil der Faszination aus. So wird das starre Korsett aus springen und ducken mit einem hohen Doppelsprung durchbrochen. Dadurch sind die Schlachten dynamischer und abwechslungsreicher.

Wiederaufladbare Spezialfertigkeiten und Super-Angriffe geben euch zusätzliche taktische Möglichkeiten. Die Gegner-KI ist zwar nicht immer auf der Höhe des Geschehens, aber durch die pure Masse an aggressiven Widersachern sind die Einsätze stets fordernd und unterhaltsam.

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Viel zu tun!
Im Gegensatz zu vielen anderen Ego-Shootern bietet „Destiny“ reichlich Inhalt und Spieltiefe fürs Geld. Den Anfang macht der Story-Modus. Dieser ist mit einer Spielzeit von rund 15 Stunden ordentlich groß und führt euch durch alle grundlegenden Spielmechaniken. Denn Abseits der Missionen treibt ihr euch häufig im Turm herum, wo ihr gefundenes Loot decodieren lasst, euch Beutezug-Aufträge – also Zusatzaufgaben für die vier Spielwelten – abholt oder auch Belohnungen einsackt.

Als Always-Online-Spiel müsst ihr für „Destiny“ immer über eine stehende Internetverbindung verfügen. Ohne geht’s nicht! Denn egal, ob ihr alleine unterwegs seid, so wirklich einsam ist man im Weltraum eigentlich nie. Immer wieder laufen euch in den offenen Arealen andere Spieler über die Weg. Manchmal lohnt es sich zusammen zu arbeiten. Manchmal trennt man sich aber auch, ehe man sich überhaupt kennengelernt hat. Natürlich könnt ihr auch in festen Dreier-Teams auf Beutetour gehen, dann passt das Spiel die Stärke und Masse der Gegner an. Besonders die knackigen Strike-Missionen haben es hier mächtig in sich und führen euch in die finstersten Dungeons mit noch fieseren Widersachern.

Als Ergänzung gibt es auch dynamische Events, etwa wenn ihr plötzlich einen Satielliten vor Horden von Aliens verteidigen müsst. Dazu kommt noch ein solider PvP-Modus im Schmelztiegel. Es gibt also reichlich zu tun in „Destiny“. Lohn der Mühen sind Erfahrungspunkte, mit deren Hilfe ihr euren Charakter und dessen Fähigkeiten auflevelt. Das Perk-System ist für einen MMO-Shooter angenehm umfangreich und selbst Waffensysteme verdienen sich nach ausreichender Benutzung Upgrades hinzu. Über das Loot-System rüstet ihr euren Hüter stetig mit neuen Rüstungsgegenständen aus. Das motiviert! Erwartet aber keine Beuteschwemme wie in „Diablo 3“. Nützliche Objekte erhaltet ihr in „Destiny“ weitaus seltener.

Was wir weniger cool finden

Story? Nebensache!
Eine vernünftige Story innerhalb eines Mehrspieler-Universums zu erzählen, ist bislang den wenigsten Spielen gelungen und auch Bungie scheitert mit „Destiny“ kläglich daran. Das Spiel erschafft zu keinem Zeitpunkt eine gewisse Emotionalität oder Verbundenheit – weder zu den Hüter, noch zu den Überlebenden. Die Dunkelheit und die auftauchenden Monster wirken in sich zu stereotyp als das sie bei einem hart gesottenen Shooter-Fan wirkliche Panik hervor rufen könnten. „Destiny“ wirkt in seiner Darstellungsweise zu steril und emotionslos. Hier spielt niemand wegen der Story, sondern höchstens wegen dem starken Shooter-Gameplay.

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Horden-Kampf deluxe
„Destiny“ ist ein Ego-Shooter mit starkem MMO-Einfluss und leidet daher auch an Kinderkrankheiten gleich zweier Welten. Da wäre beispielsweise das typische Shooter-Missionsdesign: Ihr kommt zu einem neuen Zielort, fegt alle Feinde von der Platte und wartet darauf, dass der nächste Navigationspunkt auf der Karte angezeigt wird. Dort wiederholt sich dieses Prozedere dann. Auch wenn „Destiny“ immer wieder tolle und erinnerungswürdige Momente kreiert, so spielen sich 90% der Missionen absolut identisch. Letztlich variiert nur die Stärke und die Masse der anrückenden Feinde. Bei Boss-Gegner handelt es sich viel zu oft um stärker gepanzerte oder mit mehr HP ausgestattete Standard-Feinde.

Gleichzeitig nervt das aus vielen MMOs bekannte Respawn-Verhalten der KI-Aliens. Viel zu häufig springen plötzlich neue Monster aus dunklen, für euch nicht begehbaren Löchern oder tauchen einfach so in der Botanik auf. Im schlimmsten Fall erscheinen sie sogar irgendwo hinter euch, sodass ihr – ohne eigene Schuld – plötzlich von allen Seiten attackiert werdet.

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Viel Grinding im Endgame
Das eigentliche Level-Cap schlägt bei „Destiny“ ab Stufe 20 zu. Danach seid ihr auf der Suche nach besserer Ausrüstung, um euren Licht-Level zu stärken. Und das bedeutet im Klartext: Ihr besucht noch einmal bekannte Planeten, ackert euch durch Patrouillen- oder Strike-Missionen. Hier erwartet euch also beinhartes Grinding. Das kann man akzeptieren und in Kauf nehmen … oder eben auch nicht. Wir hoffen, dass Bungie in den nächsten Wochen noch mehr Einsätze – wie etwa die angekündigten Raids – hinterher schiebt, um dem Endgame etwas mehr Pfeffer zu verleihen.

System: Playstation 4, Playstation 3
Vertrieb: Activision
Entwickler: Bungie
Releasedatum: erhältlich
USK: ab 16
Offizielle Homepage: http://www.destinythegame.com/de

8.0

Wertung und Fazit

PS4-Test: Destiny

Kommentare

CrazyZokker360

CrazyZokker360

14. September 2014 um 16:50 Uhr
GAMENETICORE

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14. September 2014 um 17:52 Uhr
KoelschBloot

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14. September 2014 um 18:07 Uhr
Slash̶̶man

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14. September 2014 um 18:16 Uhr
DUALSHOCK93

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14. September 2014 um 18:18 Uhr
CrazyZokker360

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14. September 2014 um 19:04 Uhr
Seven Eleven

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14. September 2014 um 19:15 Uhr
Knoblauch1985

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14. September 2014 um 19:17 Uhr
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14. September 2014 um 19:20 Uhr
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14. September 2014 um 19:21 Uhr