Auch wenn Kickstarter längst nicht mehr so populär wie noch einst ist, manchmal ist es das rettende Ufer für kleine Spieleentwickler: Nach dem 2008 veröffentlichten „Defense Grid: The Awakening“ ersuchte Hidden Path Entertainment um die Unterstützung der Spieler. Immerhin kamen etwa mehr als die gewünschte Viertel-Million-Dollar zusammen, sodass „Defense Grid 2“ vor wenigen Tagen an den Start ging. Wie sich das seit kurzem im PSN Store erhältliche Tower-Defense-Spiel aber in der Praxis schlägt, das könnt ihr in unserem Test nachlesen!
Was wir cool finden
Tower-Defense-Qualitäten
Kenner des ersten Teils erleben in „Defense Grid 2“ kaum nennenswerte Überraschungen. Das Tower-Defense-Spiel feilt einige Ecken und Kanten des Vorgängers rund, ist insgesamt besser spielbar und übersichtlicher. Die Kampagne besteht aus 20 Missionen, verteilt über fünf Planeten. Die Abfolge von Missionen führt Stück für Stück neue Türme und Upgrades ein. Es ist also das ideale Training für den Mehrspielermodus.
In seinem Kern ist „Defense Grid 2“ ein Tower-Defense-Spiel im Science-Fiction-Setting. Bedeutet: Ihr platziert verschiedene Abwehrtürme – etwa mit MG, Flammenwerfern oder Artillerie ausgerüstet – und versucht damit eine bestimmte Anzahl an Gegnerwellen abzuwehren. Die Steuerung funktioniert mit dem PS4-Controller ausgesprochen gut. Zwei Klicks und schon sind die ersten Abwehrvorrichtungen postiert. Mit dem rechten Stick dreht und zoomt ihr die Kamera.
Starkes Kartendesign
Eigentlich sind Tower-Defense-Spiele ja alle irgendwie gleich, aber „Defense Grid 2“ ist tatsächlich eine Spur ausgereifter. Das beginnt bei den Türmen. Diese besitzen fein abgestimmte Waffensysteme. So genügt es meist nicht, möglichst viele dieser stehende Panzer zu platzieren. Ihr müsst die Gegner beachten und eure Verteidigung anpassen. Natürlich verbessert ihr die Türme auch in drei Stufen, platziert sie auf Boost-Plattformen und stärkt somit eure Defensive.
„Defense Grid 2“ verfügt über vier Schwierigkeitsgrade. So ist es jederzeit fordernd, aber nie unfair. Garant für packende Taktik-Schlachten ist das starke Kartendesign: Dieses variiert wunderbar und überrascht immer wieder mit kleinen Hinterhältigkeiten. So habt ihr es in bestimmten Missionen mit gleich mehreren Alien-Quellen zu tun. Mal kämpft ihr mit Höhenunterschieden. Das Kartendesign ist erstklassig, auch wenn das Spiel grafisch vergleichsweise wenig her macht!
Mehr als nur eine Kampagne – Mehrspieler und Spielmodi
Zu der Kampagne gesellen sich noch allerlei Abwandlungen der einzelnen Missionen. Etwa müsst ihr dann auf die höchsten Upgrades verzichten oder erhaltet weniger Geld. Jeder der 20 Missionen spendiert Hidden Path somit rund ein Dutzend Variationen, die das Spielgefühl und den Schwierigkeitsgrad drastisch verändern. Auch schön: Im Koop-Modus geht es an einem Bildschirm zur Sache. Entweder ihr baut mit eurem Kollegen parallel um die Wette oder ihr erhaltet farblich zugewiesene Felder und müsst euch abstimmen. Einen Online-Versus-Modus gibt es natürlich ebenfalls. Im „DG Fighter“ schiebt ihr eurem Widersacher besiegte Aliens zu – eine nette Idee! Und damit der Nachschub an frischen Karten nicht abebbt, legt Hidden Path gleich noch einen Editor obendrauf.
Was wir weniger cool finden
Schon wieder Tentakel-Aliens
Eine Geschichte ist für ein Tower-Defense-Spiel keine Pflicht. Dennoch versucht sich „Defense Grid 2“ an dieser Kür – und scheitert kläglich. Der Plot rund um nach Kernen dürstende Aliens wird ohne Zwischensequenzen, dafür mit öden Textbildschirmen erzählt. In den Missionen gibt es Sprachausgabe von Commander Fletcher und seinen Kollegen. Das alles ist nett, aber im Gesamtbild gesehen sehr unspektakulär. Die Außerirdischen sind einmal mehr seltsame Tentakelviecher – unpersönlich, zahm und langweilig. Ein Gefühl der Bedrohung entsteht durch diese Kalamaris jedenfalls nicht.
Schwächen in der Spielbalance
„Defense Grid 2“ bietet nur wenig echte Innovationen in seiner Spielmechanik. Eine von ihnen ist allerdings der so genannte Boost. Eine Plattform, die die Wege der Außerirdischen blockiert, Platz für einen Turm bietet und diesen sogar noch aufrüstet. Natürlich macht es Spaß, seine Abwehrreihen mit Boost-Plateaus aufzumotzen. Schließlich schießen Türme aus luftiger Höhe weiter und obendrein könnt ihr den Boost auch upgraden. So richten auf Boosts montierte Türme etwa mehr Schaden an oder zerstören die Tarnvorrichtung vorbei huschender Aliens. Boosts sind zu stark und daher baut man irgendwann grundsätzlich nur noch auf diesen Plattformen.
System: Playstation 4
Vertrieb: 505 Games
Entwickler: Hidden Path Entertainment
Releasedatum: 23. September 2014
USK: ab 6
Offizielle Homepage: http://www.hiddenpath.com/games/defense-grid-2/
Kommentare
ovanix
02. Oktober 2014 um 18:15 UhrIch bin zu 1/6 einer, und jetzt?
Schlauberger
02. Oktober 2014 um 18:15 UhrLasst das „Defense“ weg und ihr habt ein richtig geiles Game ❗
Pernambucano
02. Oktober 2014 um 18:24 UhrGammelspiel. Völlig überbewertet.
Seven Eleven
02. Oktober 2014 um 18:50 UhrGoty edition ist schon vorbestellt
Lichtenauer
02. Oktober 2014 um 20:32 UhrIch bin ein ganzer Jude, außerdem wage ich zu bezweifeln, dass es 1/6 Juden gibt^^ Vielleicht 1/6 Israelit.
BVBCHRIS
02. Oktober 2014 um 21:21 Uhroh. genauso gut wie fifa 15. 😀
MarcoNix
02. Oktober 2014 um 22:14 UhrSeid ihr jetzt alle steif?
Dann müsste ja ein indie game wie Outlast 250 von 10 möglichen punkten bekommen ! 😮
Jander
05. Oktober 2014 um 17:16 UhrDefense Grid 2 ist ABSOLUT überteuert. Durch den hohen Preis wiederum waren meine Erwartungen zu hoch. Es ist ein nettes TD-Spiel, keine Frage. Aber optisch kommt es nicht an Savage Moon ran, spielerisch unterliegt es einem Kingdom Rush oder Frontiers deutlich.
Ich glaube, in einem Review hätte ich 6 bis 7 von 10 Punkten gegeben.