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ANGESPIELT: Assassin's Creed Unity

Ubisoft setzt sich selbst unter Druck. Zwar war das Piratenabenteuer „Assassin’s Creed 4: Black Flag“ im vergangenen Jahr ein Riesenerfolg, aber mit „Unity“ kommt im November das erste echte „Assassin’s Creed“ für die neue Konsolengeneration in die Läden. Alex Amancio, Creative Producer des Action-Adventures, bringt seine Ansprüche auf den Punkt: „Es gibt immer Spiele, die auf einer neuen Konsole ein Genre ihren Stempel aufdrücken. Wenn wir es mit Unity nicht machen, macht es jemand anders. Genau das wollen wir verhindern!“

Satte vier Jahre ist „Unity“ inzwischen in der Entwicklung. Die Spielwelt ist mehr als drei Mal so groß wie in „Black Flag“. Das virtuelle Paris ist Schauplatz eures eigenen Abenteuers. Denn: „Assassin’s Creed Unity“ erzählt nun bei jedem Spieler seine eigene Geschichte. Die Haupt-Story ist nicht mehr treibende Kraft, sondern nur Triebfeder für umfangreiche Charakterentwicklung, neue Fertigkeiten und die frischen Koop-Elemente.

Arno der Assassinen-Azubi
„Assassin’s Creed Unity“ spielt zu Zeiten der französischen Revolution im 18. Jahrhundert. Eine Zeit der großen Ideen, aber auch der Gewalt. Hauptcharakter Arno Dorian wird in Folge dieser Ereignisse in den Konflikt zwischen Templern und Assassinen hineingezogen. Im Gegensatz zu Edward Kenway verfügt Arno allerdings zu Beginn von „Unity“ noch über keinerlei Fertigkeiten, die einen Assassinen auszeichnen würden. Daher muss er erst mal in die Ausbildung.

Verabschiedet euch deshalb von lieb gewonnenen Aktionen wie Doppel-Kills oder schnell gezückten Pistolen. Diese Aktionen muss sich Arno erst einmal drauf schaffen. Seine Fähigkeiten unterteilen sich in die Kategorien „Ranged“, „Stealth“, „Melee“ und „Health“.Mit jeder Aktion – selbst dem Fund einer einfach Schatzkiste oder einer perfekten Parade im Kampf – sammelt ihr nun Erfahrungspunkte und kauft euch nach Stufenaufstiegen neue Fertigkeiten dazu. Wer beispielsweise Schlösser in einem Mini-Spiel knacken können möchte, der muss zuvor einen Punkt investieren und diese Fähigkeit einkaufen. Ansonsten bleiben bestimmte Kisten oder gar Eingänge in Gebäude verschlossen.

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Laufen wie Gott in Frankreich
Paris – und später auch Versailles – sind eure Spielwiese. Durch Erklimmen von Aussichtsplattformen und der anschließenden Synchronisation schaltet ihr mögliche Zwischenmissionen oder Schätze auf der Karte frei. „Allerdings aktiviert ihr damit längst nicht alle Aufgaben,“ bestätigt Alex Amancio im Gespräch. „Wir lassen bewusst einige Missionen offen, damit Spieler auch aktiv die Umwelt erkunden und nicht nur auf unseren vorgegebenen Pfaden entlang rennen.“

Schließlich hat Ubisoft die Steuerung bewusst vielschichtiger und kontrollierbarer gestaltet. Wer klettern möchte, muss nun nicht nur die R2-Taste zum Freerunning drücken, sondern dabei auch noch gelegentlich die entsprechende Aktionstaste betätigen. Beim Abstieg von Gebäuden funktioniert das System ganz ähnlich. Das Ergebnis: Anfangs gehören Pausen und Stürze noch zur Tagesordnung. Aber mit der Zeit wird man sicherer und bekommt ein Gefühl für Arnos akrobatischen Fertigkeiten. So dreht sich der Assassine beispielsweise in der Luft oder kann sogar seitlich an Wänden entlang laufen. Trotzdem: Auch „Unity“ steuert sich – wie für „Assassin’s Creed“ üblich – nicht so direkt wie andere Action-Spiele. Eine leichte Verzögerung in den Kontrollen sorgt weiterhin für kleinere Unfälle.

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Härtere Kämpfe, mehre Schleicherei
Einer der großen Schwachpunkte von „Assassin’s Creed“ war seit jeher das Kampfsystem. Fähige Spieler konnten Heerscharen von Gegnern mühelos ausschalten. Somit rückte das Schleichen in den Hintergrund. In „Unity“ gibt es erstmals einen aktiven Stealth-Modus. Mit gehaltener L2-Taste geht Arno daher in die Knie und wechselt somit in den Schleichmodus. Zudem drückt er sich auf Tastendruck auch aktiv an Wände. Das Deckungssystem erwies sich als handlich und besonders beim Infiltrieren eines Forts als ausgesprochen nützlich. KI-Wachen reagieren nicht sofort auf Arnos Erscheinen. Bedeutet: Selbst wenn euch ein Wachmann erkannt hat, sind nicht gleich alle Gegner im Umkreis alarmiert.

Kommt es dann doch zum offenen Kampf, erweist sich „Unity“ als anspruchsvoller als seine Vorgänger. Eure Widersacher agieren aggressiver und greifen auch gleichzeitig an. Arno wiederum ist langsamer als Edward und fertigt seine Kontrahenten nicht mühelos ab. Vielmehr geht ihm nach einigen Schlägen spürbar die Puste aus, sodass seine Angriffe träger werden. In der Test-Session zeigte sich: Ein oder zwei Gegner sind kein Problem! Sobald aber mehr Feinde auftauchen und vielleicht sogar über Gewehre verfügen, ist die Flucht die bessere Alternative. Allerdings bleibt abzuwarten, wie sich Arnos Fertigkeiten mit der Zeit entwickeln. Schließlich erweitert ihr über Ausrüstungsgegenstände, Waffen und Gadgets euer Arsenal. Neu dabei waren beispielsweise eine Mini-Armbrust, die ihr entweder mit der Phantom oder der Berzerk Blade kombiniert. Diese ersetzen das Blasrohr aus „Black Flag“.

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Freiere Missionen
Alex Amancio erklärt das Leveldesign: „Jede Mission ist für sich eine Art Blackbox. Also ein freies Gelände ohne perfekten Lösungsweg. Wie ihr einen Job angeht, bleibt eure Wahl.“ In einer Mission müssen wir beispielsweise einen hochrangigen Templer namens Sivet direkt in der berühmten Kathedrale von Notre Dame erledigen. Dort findet natürlich gerade ein Gottesdienst statt. Der direkte Weg durch die Vordertür wäre also denkbar auffällig – aber absolut möglich.

Stattdessen geleiten wir Arno um das Gebäude und entdecken dort ein verschlossenes Fenster. Den Schlüssel dafür trägt wiederum einer der rot gekleideten Fanatisten, der sich in einer Kneipe im Umkreis aufhält. Diese Burschen greifen Arno sofort an, sobald sie ihn erblicken. Wer den Schlüssel will, muss also kämpfen. Alternativ könntet ihr das Fenster auch mit dem Dietrich knacken oder auf der Rückseite von Notre Dame über einen Baukran ins Gebäude gelangen. Im Inneren angekommen steht ihr erneut vor der Wahl: Greift ihr Sivet direkt an oder vielleicht aus der Luft?

Egal wie ihr es anstellt: Im Anschluss bricht die Hölle in Notre Dame los! Gefühlte Hundertschaften von NPCs wollen nach dem Mord aus dem Gebäude flüchten, Soldaten der Krone riegeln das Areal ab. Nur mit Rauchbomben und einem kühlen Kopf gelingt euch hier die Flucht. Abseits der Hauptmissionen gibt es in „Assassin’s Creed Unity“ Unmengen von Nebenaufgaben: In „Murder Mysteries“ spielt ihr Detektiv und fahndet nach Mördern. Dazu entdeckt ihr mit Hilfe von Zeitungsschnipsel kleine Missionen, die den Hintergrund der Revolution beleuchten. Und natürlich gibt es wieder allerlei Sammelobjekte wie Münzen und Kisten. Die Assassinenvilla wird ersetzt durch das Café-Théatre, das ihr ebenfalls mit dem notwendigen Kleingeld ausbaut. Strategieelemente wie in „Black Flag“ wurden dagegen in die Companion App verbannt. Hier könnt ihr eure eigene Bruderschaft bilden und euch zwischendurch noch einige Goldmünzen verdienen.

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Neue Koop-Eindrücke
Bei der Ubisoft-Präsentation war neben dem Zwei-Spieler erstmals auch der Vier-Spieler-Koop-Modus mit an Bord. In diesem mussten wir gemeinsam mit Ubisoft-Mitarbeitern Gemälde aus einem Gebäude klauen und anschließend vor den alarmierten Wachleuten flüchten. Alle rund 20 Mehrspieler-Aufträge sind auch alleine spielbar, allerdings dann auch deutlich schwerer. Positionen bestimmter Objekte und Waffen sind stets zufällig, auch Wachleute patrouillieren stets woanders. Lediglich die Stärke bleibt von Partie zu Partie gleich.

Die interessanteste Erkenntnis aus der Hands-On sind allerdings die Koop-Fähigkeiten. Abhängig davon, welche Power-Ups ihr zuvor eingekauft habt, könnt ihr euch beispielsweise auf Tastendruck als einer der Wachleute verkleiden. Oder ich teilt die Adlersicht mit euren Kollegen. Wer gerne den Sanitäter spielt, darf dies natürlich ebenfalls tun und Kameraden im Umkreis heilen. Jeder Spieler verfügt über lediglich eine dieser Fähigkeiten und so macht die Mischung oftmals den Unterschied.

System: PlayStation 4
Vertrieb: Ubisoft
Entwickler: Ubisoft Montreal
Releasedatum: 13. November 2014
USK: noch nicht bekannt
Offizielle Homepage: http://assassinscreed.ubi.com/de-de/games/assassins-creed-unity.aspx

Einschätzung: sehr gut

Ich fühle mich erschlagen! „Assassin's Creed Unity“ ist ein Monster. Eine rasende Bestie, die meinen Winterurlaub zu fressen droht. Im Ernst: Was Ubisoft hier aufzubauen versucht, ist wirklich beeindruckend. Die Detailtiefe mit der die Entwickler hier ein virtuelles Paris auf die Beine stellen überrollt einen in den ersten Minuten. Plötzlich stehe ich mit Arno in einer Menschentraube aus Revolutionären und muss mir einen Weg durch die Massen bahnen. Im nächsten Augenblick kraxle ich Notre Dame empor oder suche die Karte nach versteckten Geheimnissen oder Zusatzmissionen ab. Grundlegend ist vieles von „Unity“ aus den Vorgängern bekannt. Aber der Sprung zur Playstation 4 ist deutlich und vor allem spürbar. Das Balancing wurde durch das überarbeitete Kampfsystem und die Rollenspielelemente massiv verändert. Die Steuerung an die neuen Möglichkeiten angepasst. Die Online-Optionen sind plötzlich integraler Teil des Abenteuers und wichtig zum Aufleveln des eigenen Charakters. Natürlich waren die knapp drei Stunden „Assassin's Creed Unity“ viel zu wenig. Dieses Spiel wird ein Monstrum und ich kann es kaum erwarten, ein Ticket für Paris zu lösen!

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Kommentare

Ridgewalker

Ridgewalker

12. Oktober 2014 um 10:08 Uhr
Zockerfreak

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12. Oktober 2014 um 11:14 Uhr
Seven Eleven

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12. Oktober 2014 um 11:37 Uhr
skywalker1980

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12. Oktober 2014 um 11:48 Uhr
CrazyZokker360

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12. Oktober 2014 um 11:54 Uhr