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PS4-TEST: Pro Evolution Soccer 2015

play3 Review: PS4-TEST: Pro Evolution Soccer 2015

9.0

Die Geschichte von „Pro Evolution Soccer“ erinnert an die aktuelle Situation von Borussia Dortmund. Lange Zeit war Konamis Fußball-Simulation führend und überflügelte EA Sports „FIFA“ mühelos. Doch mit der Playstation 3 kam der Abstieg und die Krise. „FIFA“ wurde immer stärker und „Pro Evolution Soccer“ verlor mehr und mehr an Boden.

Aus dem einstigen Duell auf Augenhöhe ist ein ungleiches Match geworden. Doch mit „Pro Evolution Soccer 2015“ für die Playstation 4 wagt Konami noch einmal den Angriff. Mit optimierter Fox-Engine, starker Spielbarkeit und vielen Detailverbesserungen will „PES2015“ die Tabellenführung von einem schwächelnden „FIFA 15“ zurückerobern.

Wichtiger Hinweis: Da die Server von „Pro Evolution Soccer 2015“ zum Testzeitpunkt noch nicht online waren, besprechen wir an dieser Stelle lediglich die Offline-Funktionalität des Spiels. Spielarten wie myClub oder alle Mehrspieler-Funktionen fließen in diesem Falle nicht in die Wertung mit ein.

Was wir cool finden

Eifriger als Dieter Eilts
Bei einer Fußball-Simulation wie „Pro Evolution Soccer 2015“ ist das Gameplay und die pure Spielbarkeit der entscheidende Faktor. Konami liefert in diesem Jahr souverän ab und lässt „FIFA 15“ geradezu alt aussehen. Das wichtigste Mittel zum Sieg ist dabei das starke und gleichermaßen intelligente Mitspielerverhalten. Sobald ihr in „Pro Evolution Soccer 2015“ den Ball am Fuß habt, bieten sich sofort mehrere Teamkameraden an und fordern den Ball: Stürmer laufen in die Gasse. Flügelspieler versuchen, ihren Bewacher abzuschütteln und in aussichtsreiche Flankenpositionen vorzudringen.

„Pro Evolution Soccer 2015“ schenkt euch auf diese Weise viele Möglichkeiten im Offensivspiel – natürlich abhängig von euren taktischen Vorgaben. Stellt ihr beispielsweise vor der Partie die Strategie „geringe Positionstreue“ und „hohe Unterstützung“ ein, rennen sich eure Mitspieler förmlich die Lunge aus dem Hals. Der Nachteil: Allzu offensives Pressing laugt die Kollegen schneller aus als bei den Vorgängern. Ihr müsst euch also überlegen, wie oft ihr eure Teamkameraden einsetzt und wie viel ihr ihnen abverlangt.

Insgesamt aber fühlt sich „Pro Evolution Soccer 2015“ so viel lebendiger und direkter an, als „FIFA 15“. Die Mitspieler-KI ist nur ein Baustein auf dem Weg zum Sieg. Da wäre beispielsweise noch die Player-ID. Bedeutet: Jeder Kicker spielt sich anders und fühlt sich anders an. Ein Arjen Robben sprintet mit kleinen Schritten in Windeseile über die Flügel. Ein Balotelli tankt sich mit seiner Physis durch die Reihen. Das Schöne daran: Die unterschiedlichen Charaktere machen den Unterschied und beeinflussen dadurch auch das eigene Spiel.

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Runder als Brazuca
Viele weitere Faktoren entscheiden letztlich das diesjährige Duell der Fußballsimulationen zu Gunsten von „Pro Evolution Soccer“. Die Steuerung an sich – wenn auch nicht grundlegend anders als im Vorjahr – fühlt sich absolut rund und stimmig an. Geübte PS4-Spieler werden ihre Stars binnen Sekunden in Szene gesetzt haben und freuen sich über halbautomatische Hakentricks.

Das Passspiel gibt euch ebenfalls mehr Freiheiten. Ein Zuspiel landet nicht automatisch beim Mitspieler. Vielmehr habt ihr auch bei eingeschalteter Passhilfe immer einen gewissen Freiraum, der es euch erlaubt, hohe Pässe in den Raum zu schlagen. Und nicht dorthin, wo es der Computer will, sondern wo ihr es wollt. Bei den Ballannahmen vollführen die Kicker stellenweise wunderschöne Kunststücke, um das Leder doch noch irgendwie herunter zu pflücken.

Der Torabschluss ist wiederum von vielen Faktoren abhängig. Von der Position zum Ball, den Qualitäten des Schützen oder auch der Geschwindigkeit. Über die R2-Taste könnt ihr das Tempo reduzieren und feuert so einen weniger starken, dafür aber präziseren Schuss ab. Die Ballphysik ist derweil absolut klasse. Das Leder fühlt sich einfach perfekt an – nicht zu leicht, nicht zu schwer. Distanzschüsse wirken wuchtig, Schlenzer elegant. Auch hier gibt es nichts zu meckern.

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Souveräner als der FC Bayern
Während „Pro Evolution Soccer 2015“ gerade in der Offensive mit seiner starken KI, den vielen Möglichkeiten und einer gelungenen Ballphysik punktet, hinterlässt auch die Defensive einen soliden Gesamteindruck. Haltet ihr die Quadrat-Taste, eilt euch ein Spieler zur Hilfe. Diese Funktion ist altbekannt, aber weiterhin hilfreich. Allerdings sorgt sie auch für Löcher in der eigenen Hintermannschaft. Diese steht ansonsten vergleichsweise stabil und deckt Lücken souverän zu. Das Zweikampfverhalten und die vorhandenen Möglichkeiten sind nicht ganz so ausgereift wie in „FIFA 15“, aber absolut konkurrenzfähig und gelungen.

Die Auswahl der Spielmodi wiederum ist solide, aber verleitet nicht zu Jubelstürmen. Neben der UEFA Champions Legue und der UEFA Europa League gibt es noch Turniere wie den Copa Liberatadores, sowie die Möglichkeit eigene Pokale- und Ligen zu kreieren. Dazu kommt die Ein-Spieler-Karriere „Werde zur Legende“ und die Meisterliga. Kenner der Serie werden sich bis auf Kleinigkeiten sofort überall zurecht finden. Konami feilt nur hier und da an Menüs. Grundlegende Änderungen gibt es nicht. Gerade die Meisterliga ist und bleibt spaßig, aber könnte speziell im Scouting- und Transferbereich eine Generalüberholung gebrauchen.

Was wir weniger cool finden

Bieder zum Meistertitel
Ganz egal, ob „FIFA 15“ oder „Pro Evolution Soccer 2015“ – Beide Fußball-Simulationen präsentieren sich in ihren großen Spielmodi nüchtern und langweilig. Auch die Meisterliga von „Pro Evolution Soccer 2015“ kommt über dieses Prädikat leider nicht hinaus. Zwar gibt es einige Einspieler, doch diese sind alles andere als spektakulär und können längst nicht mit den vielen Interviewsegmenten und Zwischensequenzen aus „NBA 2K15“ mithalten. Hier müssen die Fußball-Simulationen einfach nachlegen. Allein mit den Qualitäten auf dem Rasen kann man in der neuen Konsolengeneration nämlich nicht auf ewig überzeugen.

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Dünnes Lizenzpaket
Dieser Kritikpunkt schmerzt immer ganz besonders. Aber in Puncto Lizenzen spielen „FIFA 15“ und „Pro Evolution Soccer 2015“ in anderen Klassen. Gerade Bundesliga-Fans trifft es besonders hart: Mit dem FC Bayern München, Schalke 04 und Bayer Leverkusen haben es lediglich drei Teams in das Spiel geschafft. Noch schlimmer: Wir müssen somit auch auf alle Nicht-Nationalspieler verzichten. So fehlt beispielsweise Pierre-Michel Lasogga im Spiel völlig. Freunde des ausländischen Fußballs können aber durchatmen. Weiterhin sind die wichtigen Ligen aus England, Frankreich. Italien und Spanien dabei. Sie werden u.a. auch mit wöchentlichen Live-Updates und frischen Statistiken versorgt.

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Balancing-Schwächen und andere Baustellen
Wirklich eklatante Schwächen gibt es bei „Pro Evolution Soccer 2015“ nicht. Es sind eher etliche Kleinigkeiten, die einen manches Mal in den Wahnsinn treiben. So sind die Abwehrreihe gerade beim Verteidigen von hohen Pässen aus dem Halbraum oftmals zu offen. Wer hier den richtigen Moment abpasst, kann schnell für Treffer und gefährliche Situationen sorgen.

Im Gegenzug rennen die eigenen Stürmer natürlich auch sehr oft ins Abseits. Die Schiedsrichter wiederum liegen bei Abseitsentscheidungen stets richtig, sind aber bei der Bestrafung von Fouls schwach ausbalanciert. Sie lassen das Spiel gerne und oft laufen, ahnden dann aber kleine Grätschen ohne Vorwarnung mit gelben oder roten Karten.

„Größte“ Baustelle sind tatsächlich die Starspieler. Fast wie in der freien Wildbahn sind ein Lionel Messi, Arjen Robben oder Cristiano Ronaldo fast schon übernatürlich schnell, dribbelstark und torgefährlich. Sie zu verteidigen ist eine echte Lebensaufgabe und gegen geübte Spieler ausgesprochen kniffelig. Wir sind besonders darauf gespannt, wie diese Talente im Online-Modus eingesetzt werden.

System: Playstation4, Playstation 3
Vertrieb: Konami
Entwickler: Konami
Releasedatum: 13. November 2014
USK: ohne Altersbeschränkung
Offizielle Homepage: https://pes.konami.com/

9.0

Wertung und Fazit

PS4-TEST: Pro Evolution Soccer 2015

Kommentare

xTwoFace619x

xTwoFace619x

10. November 2014 um 19:05 Uhr
golgarta2905

golgarta2905

10. November 2014 um 20:13 Uhr
BretHitmanHart

BretHitmanHart

10. November 2014 um 21:48 Uhr
BretHitmanHart

BretHitmanHart

10. November 2014 um 21:50 Uhr
W�rgl Vomp Zack

W�rgl Vomp Zack

10. November 2014 um 21:58 Uhr
Cult_Society

Cult_Society

10. November 2014 um 22:51 Uhr
BretHitmanHart

BretHitmanHart

12. November 2014 um 13:30 Uhr