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PS4-TEST: Resident Evil HD Remaster

play3 Review: PS4-TEST: Resident Evil HD Remaster

8.5

Shinji Mikami bleibt der König des Survival-Horror. Das bewies der Japaner zuletzt mit dem Gore-Festival The Evil Within. Allerdings gibt es nur ein Spiel, dass als Urknall für ein gesamtes Genre gilt: „Resident Evil“.

1996 erschien es erstmals auf der Playstation und faszinierte seitdem Millionen von Fans. Kompromisslos, unsagbar spannend und nervenzerfetzend gruselig sind nur einige der Attribute, die man dem Horror-Abenteuer gerne zuschreibt. Nicht umsonst ist „Resident Evil“ längst im Mainstream bekannt und beliebt.

Capcom legt dieser Tage die 2002 veröffentlichte Gamecube-Neuauflage seines Klassikers – leider nur als Download-Variante – neu auf. Aber funktioniert der Survival-Horror von „Resident Evil“ auch im Jahr 2015 noch?

Was wir cool finden

Ein Wiedersehen mit einem alten Freund
Kennern des Playstation-Urgesteins sei gesagt: In „Resident Evil HD Remaster“ ist einiges anders! Für die Gamecube-Neuauflage baute Capcom beispielsweise ein neues Render-Intro in das Spiel ein. Nicht ganz so cool wie das trashige Original. Auch einige Rätsel haben sich verändert und zusätzliche Bereiche und Räume kamen dazu.

Aber all diese Veränderungen kommen „Resident Evil“ zu Gute und verändern kaum etwas an der Faszination. Gerade im Vergleich zur aktuellen Software-Generation nimmt sich das Survival-Horror-Spiel viel mehr Zeit und baut dadurch Atmosphäre auf. Der Fokus liegt hier nicht auf der Action, sondern auf dem Erkunden der (scheinbar) verlassenen Spencer-Villa außerhalb von Raccoon City.

Zu diesem Zweck sucht ihr das Gebäude ab, findet Gegenstände und durchstöbert wertvolle Hinweise. „Resident Evil“ ist zwar gruselig, aber es erfordert auch Grips und Geduld. Die Rätsel variieren stark: Mal benötigt ihr bestimmte Schlüssel, mal müsst ihr mit Hilfe von Tipps Logikaufgaben knacken.

Der größte Feind ist aber das Herrenhaus selbst. Nicht selten verläuft man sich in den Gängen oder muss sich gar mit den typischen Einschränkungen des Survival-Horrors herumschlagen. Die Inventarplätze sind stark begrenzt. Immer wieder schiebt ihr Objekte hin und her, müsst abwägen, was ihr die nächsten Minuten benötigt. Gespeichert wird nur in Ruheräumen und mit Hilfe von Farbbändern. Eine Quicksave-Funktion gibt es nicht!

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Die Spannung bleibt
Genau diese Ursprünglichkeit macht „Resident Evil HD Remaster“ aus heutiger Sicht so anders und zugleich so faszinierend. Egal, welchen der drei Schwierigkeitsgrade ihr wählt und ihr mit Jill Valentine oder Chris Redfield nehmt – „Resident Evil“ ist immer eine Herausforderung und schafft es, mit Kleinigkeiten Spannung zu erzeugen. Ein Zombie stellt für Neueinsteiger bereits eine große Herausforderung dar. Die Madensäcke fressen viele Kugeln und erledigen einen nach zwei bis drei Angriffen. Im Gegensatz zum Original verbrennt ihr die Modergestalten im Verlauf auch mit Kerosin und Feuerzeug, damit sie euch nicht mehr angreifen.

In „Resident Evil HD Remaster“ leidet ihr konstant unter Munitionsknappheit. Speziell Patronen für schwere Waffen wie den Granatwerfer oder die Magnum sind extrem selten und daher sehr wertvoll. Sie solltet ihr euch daher für Zwischenbosse oder fiese Widersacher wie Zombie-Hunde oder genmanipulierte Monstrositäten wie Riesenspinnen aufsparen. Der Nervenkitzel von „Resident Evil“ funktioniert auch im Jahr 2015 noch sehr gut, was nicht zuletzt an dem knackigen Schwierigkeitsgrad und der starken Technik liegt.

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Solider HD-Horror
So richtig gut wirkt „Resident Evil HD Remaster“ nur in völliger Dunkelheit und mit laut aufgedrehten Boxen. Das Programm spielt mit euch und erweckt das Herrenhaus und dessen Areale zum Leben. Die Sound-Untermalung ist brillant: Allein das sporadisch eingestreute Donnern jagt einem immer wieder einen Heidenschrecken ein. An anderer Stelle genügt das Krächzen von Raben oder das leise Zirpen von Grillen, um Spannung zu erzeugen. Selbst das heute etwas stereotype Stöhnen der Zombies wirkt passend und stimmig.

Grafisch ist „Resident Evil HD Remaster“ gelungen, ohne einen zu Freudensprüngen zu animieren. Zunächst mal habt ihr die Wahl, ob ihr die Bild-Ratio klassisch bei 4:3 belasst oder auf das moderne 16:9 umstellt. Schwarze Ränder gibt es in diesem Fall nicht.

Die Umgebungsgrafik bleibt weiterhin vorberechnet und ist dadurch vergleichsweise leblos. Zerstörbare Objekte gibt es nicht. Auch die 2002 noch hübschen Gesichtsanimationen von Chris, Barry und Jill erscheinen heute steif und emotionslos. Das ist eben der Preis des Fortschritts.

Trotzdem ist „Resident Evil HD Remaster“ durchaus ansehnlich. Besonders die Lichteffekte – etwa bei besagten Blitzen oder flackernden Kerzen – erzeugen ein schaurig-schönes Halbdunkel. Trotz einiger Matschtexturen bleibt das Herrenhaus mit seiner ungewöhnlichen Einrichtung und den engen Gängen der perfekte Ort für ein Gruselspiel. Zombies und Spielcharaktere können sich ebenfalls sehen lassen. „Resident Evil HD Remaster“ ist sicher kein neues „Uncharted“, aber hübsch genug, um Spaß zu machen.

Was wir weniger cool finden

In Ehren gealtert
„Resident Evil HD Remaster“ ist in vielen Belangen nicht mehr ganz taufrisch. Kein Wunder, schließlich basiert es auf der bereits 2002 erschienenen Gamecube-Neuauflage des Playstation-Klassikers von 1996. Deshalb soll sich niemand wundern, wenn einige Spielelemente im Jahr 2015 nicht mehr so zünden wie damals.

Die Geschichte bleibt weiterhin hanebüchen, hat unzählige Lücken und wird trotz diverser Tagebucheinträge, Notizen und anderen Details eher dürftig erzählt. Was 1996 noch als ungeheuer gruselig durchging, ist heute nicht viel mehr als ein Schauermärchen. Gleiches gilt für die Präsentation einiger Schreckmomente. Wenn Jill zum x-ten Mal vor auftauchenden Zombies auf den Allerwertesten plumpst, hat das B-Movie-Charme, erzeugt aber nur wenig Spannung.

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Die Steuerung
Ein großes Problem von „Resident Evil“ ist seit jeher die Steuerung. Die „Remastered“-Version bietet zwei Steuerungsvarianten – „Modern“ und „Original“. Bei „Modern“ passen sich die zu drückenden Richtungen den wechselnden Kamerawinkeln an. Zudem läuft eure Spielfigur immer. Bei „Original“ hingegen sprintet ihr manuell und seid im „Panzer-Modus“. Nach vorne ist als immer dort, wo die Figur gerade hinschaut – unabhängig vom Blickwinkel.

Ganz egal wie, das Handling von „Resident Evil“ bleibt auch im Jahr 2015 gewöhnungsbedürftig und die starren Kamerapositionen einer der Hauptgründe, weshalb man das Spiel entweder lieben oder hassen darf. Nicht selten läuft man nämlich unversehens lauernden Zombies in die Arme, da sich diese irgendwo im toten Winkel verstecken. Auch manche Türen sind so perfide versteckt, dass man mehrmals hinschauen muss. Das alles unterstützt natürlich den Labyrinthcharakter von „Resident Evil“, kann aber mächtig Nerven kosten.

Auch die Menüfunktionen hätten ein kleines Facelifting vertragen können. Einfache Aktionen erfordern den langen Weg über das Inventar. Darüber hinaus werden werden das Touchpad, noch der Lautsprecher des PS4-Controllers benutzt.

System: Playstation 4, Playstation 3
Vertrieb: Capcom
Entwickler: Capcom
Releasedatum: 20. Januar 2015
USK: ab 16
Offizielle Homepage:http://www.capcom.co.jp/biohd/

8.5

Wertung und Fazit

PS4-TEST: Resident Evil HD Remaster

Kommentare

Krawallier

Krawallier

19. Januar 2015 um 17:33 Uhr
Seven Eleven

Seven Eleven

19. Januar 2015 um 18:22 Uhr
Krawallier

Krawallier

19. Januar 2015 um 18:24 Uhr
Krawallier

Krawallier

19. Januar 2015 um 18:30 Uhr
Krawallier

Krawallier

19. Januar 2015 um 18:46 Uhr
Krawallier

Krawallier

19. Januar 2015 um 18:48 Uhr
Albert Wesker

Albert Wesker

19. Januar 2015 um 18:53 Uhr
Krawallier

Krawallier

19. Januar 2015 um 19:41 Uhr
Krawallier

Krawallier

19. Januar 2015 um 19:42 Uhr