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PS4-TEST: Wolfenstein - The Old Blood

play3 Review: PS4-TEST: Wolfenstein – The Old Blood

8.0

Wann immer ein neues „Wolfenstein“ erscheint, kennt die Euphorie keine Grenzen. Denn für viele Spieler ist der Kult-Shooter eine Reise zurück in die eigene Gaming-Vergangenheit. „Wolfenstein“ emotionalisiert und polarisiert gleichermaßen. Genau deshalb fühlt sich selbst die 20 Euro günstige Standalone-Erweiterung „The Old Blood“ irgendwie besonders an.

Nach dem überaus erfolgreichen „Wolfenstein – The New Order“ erzählt „The Old Blood“ allerdings die Vorgeschichte zu dem Hauptprogramm. Spezialagent B.J. Blazkowicz verschlägt es erneut hinter die feindlichen Linien, als er in das legendäre Schloss Wolfenstein einbricht und dort auf die Suche nach geheimen Dokumenten geht.

Was wir cool finden

Abgedrehter B-Movie-Splatter-Trash!
Die beste Nachricht vielleicht gleich zu Beginn: MachineGames bleiben ihrer Marschroute aus dem Hauptprogramm treu. „The Old Blood“ bietet die gewohnte Mischung aus knackigen Shootouts mit Regime-Schergen und ruhigeren Schleichelementen. Das acht Kapitel umfassende Spiel teilt sich dabei in zwei Missionen: „Rudi Jäger und die Höhle der Wölfe“ und „Die dunklen Geheimnisse der Helga von Schabbs“.

Zwei Episoden, die unterschiedlicher kaum sein könnten. Die erste Hälfte des Spiels versucht B.J. dem Gefängnis von Schloss Wolfenstein zu entkommen. Hier gibt es den geradezu traditionellen Kampf gegen Regime-Soldaten, Drohnen und Maschinenmenschen. Im zweiten Teil der Geschichte geht es ins kleine Dorf Wulfburg, wo das Regime nach Artefakten sucht und prompt die Untoten heraufbeschwört.

War „Wolfenstein: The New Order“ mit seiner Mond-Mission schon absurd, so verwandelt sich „The Old Blood“ spätestens in Wulfburg zum pure B-Movie-Trash mit wilden Splatter-Einlagen. Dieser Twist steht dem Spiel ausgezeichnet zu Gesicht und die Suche nach Relikten und Regime-Schätzen besitzt durchaus Charme.

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Alles beim Alten
Aber egal, ob nun Soldaten, Maschinenmenschen oder Zombies – „Wolfenstein“ ist und bleibt einfach ein erstklassiger Ego-Shooter. Die Steuerung ist herrlich direkt und erlaubt einen ungemein guten Spielfluss. Wenn sich B.J. mit dem Sturmgewehr im Anschlag durch die feindlichen Reihen pflügt, kommt mächtig Freude auf.

Auf der anderen Seite aber glänzt das Spiel auch mit seiner geschickten Variation des Tempos. Nicht immer ist Ballern die beste Lösung. Wie im Hauptprogramm auch, schaltet ihr im Verlauf immer wieder Generäle unauffällig aus, ehe sie Alarm auslösen und damit Verstärkung rufen. Die Stealth-Mechanik bleibt zwar weiterhin wackelig, trägt aber besonders die erste Hälfte des Spiels geschickt durch einige kniffelige Stellen.

Einen kleinen Dämpfer gibt es lediglich beim Fähigkeitensystem. Zwar verbessert ihr Blazkowiczs Grundwerte mit der Zeit. Doch aufgrund des geringeren Umfangs von „The Old Blood“ spielt diese Funktion nicht mehr die Rolle, die sie noch in „The New Order“ inne hatte.

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Ein guter Deal!
Zu dem souveränen Shooter-Gameplay gesellen sich einige hübsche, wenn auch unauffällige Neuerungen. Da wäre beispielsweise eine abgesägte Schrotflinte oder die explosive Kampfpistole, die sich ganz hervorragend zur Zombie-Jagd eignen. Oder ein altes Heizungsrohr, mit dem B.J. Regime-Schurken lautlos und blutig abfertigt, an Wänden empor kraxelt oder Türen aufstemmt.

Das Rohr ist ein wahres Multifunktionswerkzeug und kommt in vielen Momenten zum Einsatz. Die dramatischsten Augenblicke entstehen natürlich unter Zeitdruck: Etwa wenn eine Horde Gegner im Anmarsch ist, B.J. eine Tür aufbricht und anschließend durch den Spalt schlittern muss. Ein simples Metallrohr wird in „The Old Blood“ zum besten Freund des Shooter-Helden.

Für den Preis von gut 20 Euro bietet die Trash-Ballerei ein solides Preis-Leistungsverhältnis bei rund fünf bis sieben Stunden Spielzeit. Wie schon im Vorgänger wurde der Gewaltgrad nicht beschnitten. Allerdings müssen deutsche Spieler auf verfassungswidrige Symbole oder Gesten verzichten!

Was wir weniger cool finden

Weniger Charakterköpfe
Was „The Old Blood“ noch zur Perfektion fehlt, sind einige erzählerische Tugenden des Hauptprogramms. Kommen dort Regime-Anführer wie General Totenkopf oder Generaloberst Engel als wirklich fiese, bösartige Gesellen daher, mangelt es der Erweiterung an solch ausgeklügelten Figuren. Rudi Jäger bleibt insgesamt zu blass. Helga von Schabbs funktioniert als Figur besser, aber reicht längst nicht an die einstigen Antagonisten heran. Dadurch mangelt es auch der Geschichte an Spannung. Der Nervenkitzel von „The New Order“ bleibt über weite Strecken aus.

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Fader Einstieg
Überhaupt fühlt sich „Wolfenstein – The Old Blood“ in den ersten zwei Stunden überhastet und zäh an. Dass die Infiltration von Schloss Wolfenstein gemeinsam mit Wesley – alias Agent One – nicht funktionieren würde, war klar. Doch dass man diesmal einem Stapel Dokumenten hinterher jagt, fühlt sich insgesamt wenig befriedigend an.

Dazu streckt MachineGames gelegentlich die Spiellänge spürbar. In der ersten Phase des Spiels müsst ihr etwa gleich drei nahezu identische Abschnitte bewältigen, in denen ihr Maschinenmenschen erst den Strom abdreht und anschließend den Ausgang aufbrechen müsst.

Überhaupt leidet gerade die erste Mission „Rudi Jäger und die Höhle der Wölfe“ unter einer gewissen Ideenlosigkeit, was sich in immer ähnlichen Abläufen mit wechselnden Feinden manifestiert. Erst mit der Flucht und der anschließenden Reise nach Wulfburg kommt wieder Schwung in die Geschichte!

System: PlayStation 4
Vertrieb: Bethesda
Entwickler: MachineGames
Releasedatum: 05. Mai 2015 (als Download), 15. Mai 2015 (Retail)
USK: ab 18
Offizielle Homepage: http://www.wolfenstein-spiel.de/

8.0

Wertung und Fazit

PS4-TEST: Wolfenstein – The Old Blood

Kommentare

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