Im Gespräch mit den Kollegen von PlayM sprachen die tschechischen Entwickler der Warhorse Studios ausführlich über die Arbeiten an ihrem Rollenspiel „Kingdom Come: Deliverance“.
Wie Design Lead Viktor Bocan unter anderem anmerkte, war es seinerzeit ein Ding der Unmöglichkeit, Publisher zu einer finanziellen Unterstützung des Projekts zu bewegen. Der Grund: Die Verlage waren der Meinung, dass es keinen Markt für realistische Rollenspiele im Mittelalter gibt. Stattdessen forderten die Publisher kleinere Änderungen.
„Wir haben vor der Kickstarter-Kampagne mit vielen Publishern gesprochen. Die haben uns gefragt, ob wir wirklich sicher sind, dass wir ein realistisches RPG machen wollen. Und wir waren uns sicher. Dann haben sie uns gesagt, dass es kein anderes realistisches Rollenspiel gebe. Und wir haben gesagt, dass das etwas Tolles ist und wir die Einzigen sind. Und dann wollten sie zumindest einen kleinen Drachen irgendwo, oder ein klein wenig Magie und Feuerbälle. Aber wir haben strikt abgelehnt. Und es war so, dass kein Publisher dieses Spiel veröffentlichen wollte, weil sie zu große Angst hatten“, wird Bocan zitiert.
Kurioserweise wandten sich nur wenige Stunde nach dem Start der Kickstarter-Kampagne Publisher an die Warhorse Studios und wollten „Kingdom Come: Deliverance“ nun doch finanziell unterstützen. Zu diesem Zeitpunkt lehnten die Entwickler jedoch jede Zusammenarbeit mit einem Publisher ab.
Was Bocan sonst noch zu sagen hatte, erfahrt ihr hier.
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Kommentare
Warhammer
26. August 2015 um 09:53 UhrSie waren z.B. bei Microsoft, SONY und Activision. Diese Publisher würden lieber kein Geld investieren, als ein Risiko einzugehen. Selbst wenn 2015 kein Spiel von ihnen käme. Obwohl Warhorse noch viel günstiger als amerikanische Firmen ist.
Warhorse war der Ansicht, dass die kleinen Publisher viel verständlicher waren.
Zitat:
„Dann haben sie uns gesagt, dass es kein anderes realistisches Rollenspiel gebe.“
Was für ein Grund. Lieber Spiele entwickeln, die es schon zig mal gegeben hat. ^^
Ifosil
26. August 2015 um 10:00 UhrIst auch dringend notwendig bei diesem Spiel, denn es richtet sich nicht an den Massenmarkt und bietet etwas sehr neues. Publisher scheuen dies und setzen lieber auf Dummbratzen Spiele.
Warhammer
26. August 2015 um 10:17 UhrDas finde ich auch „lustig“
Nachdem die KickStarter-Kampagne erfolgreich war:
Plötzlich hatten auch die Publisher, die zuvor noch abgelehnt haben, großes Interesse gehabt, ein Stück von diesem Kuchen zu ergattern. “Lustigerweise kamen nur einen Tag, nachdem die Kampagne begonnen hat, die Publisher zu uns und meinten, es sei eine gute Idee. Sie wollten plötzlich mit uns über die Veröffentlichung sprechen und uns bei der Entwicklung helfen. Aber wir haben ihnen dann gesagt, dass es uns leid tut, aber wir haben jetzt die Kickstarter-Leute und sie helfen uns dabei, das Spiel zu machen. Es ist eine Schande, um ehrlich zu sein. Es war die schwierigste Zeit für uns, über diese ganzen Rückschläge hinwegzukommen und uns wirklich ganz sicher zu sein, dass wir dieses Spiel machen wollen. Und wir fanden, es war eine gute Idee.”
Quelle: PlayM
Seven Eleven
26. August 2015 um 10:35 UhrTOP!
Buzz1991
26. August 2015 um 10:54 UhrSo kann es eben auch laufen. Bin mal auf das fertige Spiel gespannt. Da steckt viel Liebe zum Detail drin und das Szenario ist unverbraucht. Wirklich schon etwas schade, wenn man vorher nur abgelehnt wird und dann läuft’s über Kickstarter und die Publisher kommen wieder „angekrochen“.
Buzz1991
26. August 2015 um 10:57 Uhr@Warhammer:
Ich würde Microsoft und Sony etwas in Schutz nehmen, denn sie haben ihre eigenen Studios mit bereits einigen Spielen beauftragt (Sony noch mehr als Microsoft) und haben nebenbei ihre Konsole zu vermarkten. Aber warum man bei Activision/EA/Ubisoft/Konami/Capcom/Take 2/Bethesda abgelehnt wurde, weiß ich nicht. Ubisoft kann man eventuell nachvollziehen, denn sie haben mit For Honor ebenfalls ein realistisches Mittelalter-Spiel angekündigt. Das wussten wir zu dem Zeitpunkt nicht.
Warhammer
26. August 2015 um 11:23 Uhr@Buzz1991
Es ist zwar nicht bekannt wer was gesagt hat aber die Begründungen der Verleger sind nicht zufriedenstellend und unglaubwürdig. Sie werden es auch bei mehr Verlegern probiert haben. sie sagten das sie fast überall gewesen sind.
Ich finde es schade. Warhorse standen vor dem Untergang und ohne KickStarter hätte es keinen anderen Investor gegeben.
Kingdome Come war zu dem Zeitpunkt der Vorstellung schon weit fortgeschritten. Alles wirkte Machbar. Dazu ist es relativ günstig, Videospiele in Tschechien zu entwickeln. In Polen z.B. betragen die Gehälter etwa 1/3 im Vergleich zu den USA oder anderen westlichen Standorten. Wie ich es geschrieben habe wollten die Verleger laut der Entwickler lieber kein Spiel in den Zeitraum veröffentlichen, als ein Risiko mit solch einen realistisch gehaltenen RPG einzugehen.
Roberts hatte auch ähnliche Erfahrungen gesammelt, als er 2011/2012 bei EA oder Microsoft gewesen ist. Diese sagten das Weltraumspiele tot seien. Die Wing Commander-Marke, sein erschaffenes Universum wollte EA aber auch nicht abgeben.
NewGoldDream
26. August 2015 um 11:34 Uhr@warhammer
Also bei Sony sehe ich das ganz und gar nicht so, dass sie lieber kein Geld investieren als ein Risiko einzugehen. Die waren in der Vergangenheit schon bei so einigen Titeln (und auch Peripherie) für einen so großen Publisher erstaunlich mutig. Und auch Microsoft traut sich mittlerweile ja ab und zu etwas.
Ich freu mich jedenfalls schon seit der ersten Ankündigung auf das Spiel und find´s prima, dass die das auch so geschafft haben. Gibt eben nicht nur Geldgeile Entwickler a´la Oculus Rift, die sich den Start kicken und dann von einem Riesen schlucken lassen.
Allerdings fürchte ich, dass die Schwertkampfmechanik nachdem, was bislang gezeigt wurde eine echte Hürde darstellt…
Warhammer
26. August 2015 um 11:45 Uhr@NewGoldDream
Das kam von Warhorse-Studios. Nicht von mir. Ich weiß nicht welcher Verleger das gesagt hat aber mindestens einer wird es getan haben.
Ich hätte es vielleicht anders formulieren müssen. Diese Aussage kam jedenfalls seitens der oder eines Verleger(s).
„Diese Publisher würden lieber kein Geld investieren, als ein Risiko einzugehen. Selbst wenn 2015 kein Spiel von ihnen käme.“
Activision traue ich das am meisten zu. Obwohl die doch eigentlich jedes Jahr ein CoD haben. Das werden die auch Ende 2012/ Anfang 2013 gewusst haben.
NewGoldDream
26. August 2015 um 11:55 Uhr@Warhammer
Da hat wahrscheinlich der Frust aus ihm gesprochen und ganz unrecht wird er damit generell auch nicht haben.
Ich werd´s mir auf jeden Fall holen, auch wenn ich kläglich im Schwertkampf scheitern werde, allein schon, um die Jungs zu unterstützen.
Buzz1991
26. August 2015 um 12:28 Uhr@Warhammer:
Mittlerweile hat Activision ja sogar noch Hearthstone und Destiny. Die könnten solch ein Spiel wie Kingdom Come 1000 Mal finanzieren. Echt schade, dass sie nur auf Milliardengewinne aus sind.
Warhammer
26. August 2015 um 12:40 UhrStell dir vor, du hast etwa 2 Jahre mit 30 Mitarbeitern daran gearbeitet. Man ist stolz auf das, was erreicht wurde. Die Qualität ist gut, die Optik stark, die Idee frisch. Es wird zuversichtlich in die Zukunft gesehen. Schließlich wird hier etwas neues geschaffen und sie haben vieles vorzuweisen. Viel Fleiß und harte Arbeit steckt hier drin. Und sie sind günstig. Viele traumhafte Bedingungen. Die Verleger können das nicht abschlagen. Es werden Termine gemacht und rund 20 Verleger besucht. Dann kommt die Ernüchterung und viele meinen, dass dies alles nichts wäre. Sie haben merkwürdige Erklärungsversuche für eine Absage. Andere wollen das Konzept, den Kern verändern. Manche stehen sogar auf und Klatschen. Sind begeistert von dem was zu sehen ist. Doch keiner meldet sich….
Das Team steht kurz vor dem Untergang. All die Jahre lange harte Arbeit, bei der sie sich täglich den Arxxx aufgerissen haben, wäre umsonst. Obwohl alles so vielversprechend ausgesehen hat.
Nur noch Crowdfunding konnte sie noch retten. Da ist es klar das sie danach eine andere Sichtweise auf Verleger haben. Sie wollten mit ihnen gemeinsam etwas großartiges schaffen. Doch keiner der rund 20 Verleger wollte es. Nun tun sie es mit der Spielergemeinschaft.
Warhammer
26. August 2015 um 12:47 Uhr@Buzz1991
Activsion bezahlt lieber hunderte von Millionen für Marketingkampagnen. Als das sie ein paar Millionen in ein günstiges Spiel zu investieren um das Projekt zu retten. Geben Destiny ein Budget was überhaupt nicht gerechtfertigt ist. In Activision sehe ich mittlerweile überhaupt kein Unternehmen mehr, welches an die Gamer denkt. Dafür können aber die Mitarbeiter welche an den Spielern arbeiten, nichts. Die Menschen welche CoD-Entwickeln sind vielleicht sehr fleißig. Die wollen nur einen Beruf und Sicherheiten. Sie wären zu weit mehr fähig. Activision beschränkt alles.
Myst
26. August 2015 um 15:46 UhrHätte Sony mal lieber das finanziert anstatt die ganzen Remaster oder Flops als The Order und Driveclub