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PS4-TEST: WWE 2K16

play3 Review: PS4-TEST: WWE 2K16

8.5

2014 war kein gutes Jahr für Wrestling-Fans. Erst beendete Brock Lesnar die Wrestlemania-Streak des Undertaker. Dann verpatzte 2K Games auch noch das mit vielen Vorschusslorbeeren gestartete „WWE 2K15“. Die Wrestling-Simulation hatte einige schöne Ansätze, krankte aber noch in vielen Punkten an Altlasten seiner Vorgänger.

Mit „WWE 2K15“ soll nun alles besser werden … und tatsächlich wird es das auch. Der aktuelle Wrestling-Simulation ist nämlich genau das Spiel, das eigentlich schon im vergangenen Jahr in den Läden hätte stehen sollen.

Was wir cool finden

Mehr Spaß im Ring
Mit „WWE 2K16“ geht die Wrestling-Serie den Weg weiter, den der Vorgänger bereits etwas stolpernd beschritten hat. Allerdings verfeinert die diesjährige Ausgabe die Spielbalance deutlich. Besonders die neue Konter-Mechanik verändert den Spielfluss zum Guten. „WWE 2K16“ limitiert eure zur Verfügung stehenden Konter.

Techniker besitzen bis zu fünf Konter-Balken, Raufbolde dagegen deutlich weniger. Das Spiel setzt damit Geschick gegen Kraft und führt mit Kontern eine Ressource ein, die ihr in jedem Kampf im Auge behalten müsst. Verbraucht ihr alle Konter, ist euer Kämpfer so lange wehrlos, bis sich seine Leiste wieder aufgeladen hat. Ihr müsst diese Phase also entweder mit Haltegriffen überbrücken oder bereits im Vorfeld entscheiden, welche Attacken ihr abwehren möchtet.

Zudem habt ihr im Ring nun mehr Möglichkeiten, um das Tempo zu bestimmen. Ketten-Wrestling gibt es weitaus seltener. Wer also direkt auf seinen Widersacher einprügeln will, kann dies getrost tun. Ein Ausdauerbalken begrenzt aber das schnelle Aneinanderreihen eurer Aktionen. Geht ihr mit Schwergewichten wie The Undertaker oder The Big Show sofort in die Vollen, geht ihnen ebenso schnell die Puste aus. Keine Ausdauer bedeutet zum Ende des Kampfes auch, dass ihr keinen Finishing-Move ansetzen könnt. Außerdem benötigt ein müder Wrestler länger, um wieder auf die Beine zu kommen.

„WWE 2K16“ spielt sich runder und nachvollziehbarer als der Vorgänger. Allerdings bleiben kleinere Ärgernisse – wie etwa die häufigen Mini-Spiele bei Submission-Moves oder das R2-Tappen beim Kontern – weiterhin vorhanden.Der Gebrauch von Waffen ist weiterhin ein wenig hölzern und richtet – zumindest unserer Ansicht nach – über weite Strecken zu wenig Schaden an. Da aber die meisten Gameplay-Anpassungen greifen, fühlt sich der aktuelle Wrestling-Ableger deutlich besser an.

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Das größte Roster aller Zeiten
Mit den vielen Veränderungen kommt auch das größte Roster aller Zeiten. Sicher, es gibt bei Stars wie The Rock, „Stone Cold“ Steve Austin, The Undertaker oder Kane stets mehrere Varianten. Nichtsdestotrotz fährt „WWE 2K16“ mit weit über 100 Wrestlern einen gewaltigen Kader auf, der zudem noch mit dem Wrestler-Editor um weitere 100 Kreationen erweitert werden kann.

Allerdings macht in diesem Fall wirklich die Mischung – Stichwort Kampfstile – den Reiz aus. Es gibt Legenden wie The Ultimate Warrior, Sgt. Slaughter oder Andre the Giant mit ihrem eher langsamen und kraftbetonten Stil. Dazu kommen aber auch dynamische Schwergewichte wie Triple H, John Cena, Batista oder Randy Orton und natürlich die kommende Generation mit ehemaligen Indy-Wrestlern wie Kevin Owens, Cesaro, Sami Zayn oder Finn Balor. Einzig die Divas-Division ist vergleichsweise lahm aufgestellt, fehlen hier doch beispielsweise Wrestlerinnen wie Charlotte oder die amtierende NXT-Championesse Bayley.

Trotzdem ist das breit gefächerte Roster für den Universe-Mode und die Karriere Gold wert. Speziell wenn euer Wrestler seinen Weg ins Haupt-Roster geschafft hat, tritt man immer wieder gegen neue Gesichter an.

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Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft
Das Sahnehäubchen auf „WWE 2K16“ ist aber zweifellos der riesige Spielumfang. Den Anfang macht der 2K Showcase mit seinem Fokus auf „Stone Cold“ Steve Austin. Hier durchlebt ihr noch einmal alle Schlachten der texanischen Klapperschlange , untermalt von hübsch geschnittenen Highlight-Videos. Allerdings hat die Beschränkung auf einen Wrestler – im Vergleich zu „WWE 2K15“ – auch ihre Nachteile. Auf Dauer spielen sich die Kämpfe nämlich sehr ähnlich und fordern einen zu immer wieder gleichen Aufgaben wie „Füge deinem Gegner Schaden zu“ oder „Verpasse deinem Gegner einen Stunner“ auf.

Der Karrieremodus indes fühlt sich deutlich lebendiger an als noch im Vorgänger. Ihr entscheidet mit eurem kreierten Wrestler selbst durch Taten und (etwas steife) Interviews, ob ihr zu den Guten oder den Bösen gehört. Ihr greift in Matches ein, werdet aber von Rivalen auch attackiert. Außerdem könnt ihr Titel über längere Zeit halten und verteidigen, ehe ihr eure Karriere fortsetzt.

Habt ihr NXT hinter euch gelassen, betretet ihr schließlich das Haupt-Roster und kommt damit in Kontakt mit der Authority. Die Einspieler sind nett gemacht, allerdings stören die weiterhin langen Ladezeiten. Außerdem ist der Einstieg in die Karriere sehr zäh, da euer Charakter absurd niedrige Werte besitzt. Ein Schelm, wer angesichts der verfügbaren DLC-Inhalte Böses dabei denkt.

Hinzu kommt natürlich noch die umfangreichen Editoren für Wrestler, Einzüge, Titel und Veranstaltungen. Der Universe-Mode lockt zudem zum Aufbau der eigenen Fantasy-Liga, hier gibt es aktuell aber noch kleinere Probleme mit der Vergabe der Championships. Aber 2K Games versprach bereits Besserung.

Was wir weniger cool finden

Aktualitätsprobleme
Tatsächlich stolpert „WWE 2K16“ immer wieder über seine eigenen Ambitionen. Das Roster beispielsweise hätte erneut einen Tick aktueller sein dürfen. Die Divas Revolution bzw. die Four Horsewomen – mit Charlotte, Becky Lynch, Sasha Banks und Bayley – bleibt leider aus. Späte Rückkehrer wie die Dudley Boyz oder Alberto Del Rio fehlen ebenso wie Braun Strowman. Im NXT-Roster vermissen wir Jason Jordan, Chad Gable und Solomon Crowe. Warum Hulk Hogan nicht mehr mit an Bord ist, wissen wohl die meisten, die diesen Test lesen.

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Störfaktoren für Fans
Darüber hinaus gibt es viele kleine Störfaktoren innerhalb von „WWE 2K16“. Der Showcase-Modus beispielsweise krankt daran, dass er ausschließlich „Stone Cold“ Steve Austin behandelt. Dadurch wiederholen sich die Aufgaben und die Matches mit der Zeit. Ebenfalls nervig: Die aus rechtlichen Gründen auffällig ausgeblendeten Begriffe wie „World Wrestling Federation“ oder „World Wrestling Federation Champion“. Die „leeren Stellen“ innerhalb der Original-Kommentare des Showcase-Modus stören einfach, auch wenn 2K Games daran keine Schuld hat.

Eine weitere Schwachstelle sind und bleiben leider die Kommentatoren. Während Jim Ross und Jerry Lawler im Showcase noch einen guten Job abliefern, sind Michael Cole, JBL und Lawler im Rest des Spiels schwer zu ertragen. Als Zuschauer fühlt man sich wie von einer One-Liner-Kanone beschossen. Zu allem Überfluss wiederholen sich die Sprüche – besonders im Karrieremodus – auch immer wieder. Die Tonqualität der Audioaufnahmen schwankt außerdem stark, sodass einige Kommentare dumpfer klingen als andere.

Die Grafikqualität schwankt in „WWE 2K16“ zwischen Beinahe-Fotorealismus und Halloween-Maske. Speziell die älteren Semester wie etwa Ricky „The Dragon“ Steamboat oder Lex Luger sehen geradezu grotesk aus, während beispielsweise ein John Cena seinem Vorbild wie aus dem Gesicht geschnitten scheint.

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Bugs und Glitches
„WWE“-Spiele waren schon immer heiße Kandidaten für witzige Bug-Videos und auch in diesem Jahr stehen die Zeichen dafür gut. Zwar sind uns im Test keine spielentscheidenden Bugs und Glitches aufgefallen. Trotzdem wollen wir an dieser Stelle darauf hinweisen, dass auch „WWE 2K16“ nicht hundertprozentig fehlerfrei ist.

Beim Spielen beispielsweise blieben KI-Gegner immer wieder stehen und hampelten für Sekunden auf der Stelle herum, ehe sie wieder den richtigen Weg fanden. Tyler Breezes Selfie-Stick blieb im Test kurzzeitig in einer Barrikade stecken und rotierte dort wie wild. Auch beim Klettern auf das oberste Seil oder dem Benutzen von Tischen kam es gelegentlich zu Ungereimtheiten.

System: Playstation 4
Vertrieb: 2K Games
Entwickler: Yuke’s / 2K Games
Releasedatum: 30. Oktober 2015
USK: ab 16 Jahren
Offizielle Homepage: https://wwe.2k.com/de

8.5

Wertung und Fazit

PS4-TEST: WWE 2K16

Kommentare

KingOfkings3112

KingOfkings3112

01. November 2015 um 18:08 Uhr
Ich_mag_Alfons

Ich_mag_Alfons

01. November 2015 um 19:25 Uhr
Alopex-Lagopus

Alopex-Lagopus

01. November 2015 um 20:50 Uhr
luciferangel8874

luciferangel8874

01. November 2015 um 22:59 Uhr
turtlefrosch

turtlefrosch

02. November 2015 um 08:07 Uhr