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PS4-TEST: Far Cry Primal

play3 Review: PS4-TEST: Far Cry Primal

8.0

Erst im Oktober 2015 kündigte Ubisoft das Open-World-Abenteuer „Far Cry Primal“ offiziell an. Am 23. Februar 2016 erscheint der Steinzeit-Shooter nun für Xbox One und Playstation 4, eine Woche später dann auch für PC. Doch wagt Ubisoft Montreal mit dem neusten Ableger der Reihe einen mutigen Schritt hin zu Innovationen und Kreativität oder folgt man den bewährten Spuren der überaus erfolgreichen Vorgänger? PLAY3.DE hat „Far Cry Primal“ getestet und verrät, warum manche Fans ihre Erwartungshaltung vielleicht ein wenig herunterschrauben müssen.

Was wir cool finden

Oros wartet
„Far Cry Primal“ schickt euch zurück in die Steinzeit. Die Welt von Oros steht 10.000 Jahre vor Christi vor dem Umbruch. Das Volk der Wenja wurde aus seiner Heimat vertrieben und versucht nun, in Oros sesshaft zu werden. Dummerweise haben sie in den menschenfressenden Udam und den feurigen Izila mächtige Feinde, die die Neuankömmlinge gar nicht willkommen heißen.

Daher ist es an dem jungen Krieger Takkar, die Wenja anzuführen und das Dorf aufzubauen. „Far Cry Primal“ öffnet seine Spielwelt bereits nach wenigen Minuten und lässt euch Oros frei erkunden. Ubisoft Montreal bauen auf Basis der Dunia Engine 2 eine stimmige und gleichermaßen wunderschöne Steinzeitlandschaft mit dynamischen Tag- und Nachtwechseln und verschiedenen Klimazonen. Sprießen in den zentralen Regionen Oros‘ hohe Bäume und saftige Wiesen, ragen im Norden schroffe, mit Schnee bedeckte Bergformationen in den Himmel.

Gerade durch die herrlichen Lichteffekte sieht „Far Cry Primal“ immer wieder absolut genial aus. Einzige Ausnahme bilden die kantig-hässlichen Innenlevels, die trotz Lagerfeueroptik oftmals zu trist wirken.

Dem Steinzeit-Setting trägt Ubisoft mit einer eigenen Sprache Rechnung. Sämtliche Texte im Spiel wurden im eigens erfundenen Urzeit-Slang verfasst. Wer die Story verstehen will, muss die Übersetzung am unteren Bildrand mitlesen.

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Baut das Wenja-Dorf auf
„Far Cry Primal“ startet die Expedition ins Reich von Oros vergleichsweise früh. Wie in keinem anderen Spiel von Ubisoft macht euch das Steinzeit-Abenteuer zum Jäger und Sammler. Fortschritt ist hier nur dann möglich, wenn ihr ständig Gräser, Hölzer und Steinchen einsammelt und auf die Jagd geht.

Ihr benötigt die Ressourcen nämlich zum Aufbau eures eigenen Dorfes. Hier zieht ihr nämlich neue Behausungen für Charaktere wie den Schamanen Tensay hoch und schaltet somit neue Missionen und Ausrüstungsgegenstände frei. Außerdem nehmt ihr im Dorf neue Haupt- und Nebenjobs an oder stolpert innerhalb der Spielwelt über dynamische Zufallsmissionen. Das Erledigen dieser Aufgaben beschert euch neben Erfahrungspunkten vor allem neue Bewohner für eure Siedlung. Für spätere Upgrades benötigt ihr nämlich ausreichend viele Dörfler.

Die Grinding-Spirale in „Far Cry Primal“ beginnt sich somit sehr früh zu drehen. Spielfortschritt wird nicht allein über das Absolvieren der Hauptaufgaben, sondern insbesondere der Nebenaktivitäten und des Craftings erreicht. Das motiviert zwar, kann allerdings auch mit der Zeit in Arbeit ausarten.

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Seid der Bestienmeister
Mit zunehmender Erfahrung erlangt Takkar zudem die Fähigkeit, wilde Bestien zu zähmen. Anfangs sind das noch kleinere Rothunde, später folgen gar Bären und Säbelzahntiger. Diese Tiere werden dann eure treuen Begleiter und helfen euch beim Erkunden, aber auch bei der Jagd. Sie greifen entweder automatisch an oder können per Tastendruck auf eure Ziele gehetzt werden.

Besonders die späteren und die seltenen Gefährten – wie beispielsweise der schwarze Löwe oder Blutfang – wachsen einem schnell ans Herz. Immer wieder halten sie einem den Rücken und bringen bei der Jagd sogar Tiere zu Fall. Leider gewinnen sie nicht an Erfahrung hinzu oder verändern sich mit zunehmender Zeit. Immerhin dürft ihr sie zwischendurch streicheln oder mit erbeutetem Fleisch füttern.

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Schluss mit moderner Kriegsführung
Die Bestien geben den Grundtenor des Kampfsystems vor. Bis auf drei verschiedene Bogen-Varianten, ein paar Wurfbomben und Splitter besitzt ihr keinerlei Fernkampfwaffen. Vielmehr geht es in dem Open-World-Abenteuer auf kurze Distanz mächtig zur Sache. Hier greift ihr zu verschiedenen Keulen und Speeren oder setzt gar Feuer und Fallen gegen eure Widersacher ein.

Was sich ungeheuer kreativ anhört, erinnert aber weiterhin stark an die früheren Teile der „Far Cry“-Serie. Wie zuvor bringt ihr euren Spielcharakter durch in die Hocke gehen in Deckung und macht ihn in dichtem Gehölz für Widersacher unsichtbar. Lager oder Außenposten späht ihr nicht mit dem Fernglas, sondern mit einer Eule aus. Nach einigen Upgrades markiert sie Feinde und kann sogar Bomben auf die Schurken werfen. Unbemerkt fertigt ihr eure Widersacher dann via Takedown ab und bringt im Zweifelsfall die Körper in Sicherheit.

Kommt es zur offenen Konfrontation wird „Far Cry Primal“ verdammt hektisch. Gut platziere Schläge mit Keulen oder Speeren richten zwar mächtig Schaden an. Das Treffer-Feedback lässt aber zu wünschen übrig. Gerade im Kampf mit größeren Raubtieren fehlt es daher an Wirkung, was oftmals zum sofortigen Neustart führt.

Was wir weniger cool finden

Mehr Mut zur Steinzeit
So gut uns „Far Cry Primal“ und sein Urzeit-Setting gefiel, so enttäuscht waren wir doch zuweilen von der mangelnden Kreativität, mit der dieses umgesetzt worden ist. Viel zu oft fühlten wir uns in puncto Spielmechanik und Missionsdesign an frühere „Far Cry“-Teile zurückerinnert. So müsst ihr beispielsweise erneut Außenposten einnehmen und dabei verhindern, dass die Wachen Verstärkung rufen. Später kraxelt ihr mit Hilfe des Kletterhakens Berge hinauf oder durchlebt Traum- und Drogensequenzen. Die gesamte Kampfmechanik und das Missionsdesign erinnern stark an die Vorgänger und stoßen damit immer wieder an die Grenzen des eigenen Settings.

Andere Elemente wurden nicht konsequent genug umgesetzt. Der kalte Norden hätte eine schöne Gegend werden können, um Survival-Elemente mit in das Spiel einzuflechten. Doch letztlich genügt das simple Craften einer Winterjacke, um Takkar vor der Kälte zu schützen.

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Keine Helden, keine Schurken
Gleichzeitig schafft es „Far Cry Primal“ aber nicht, eine spannende Geschichte zu erzählen oder interessante Charakter zu erschaffen. Keine der Bezugspersonen im Spiel ist sonderlich sympathisch. Vielmehr sind die Charaktere nichts weiter als Abziehbilder, die viel zu oft ihren eigenen, unklaren Motiven folgen. Die Feindschaft zu den übrigen Völkern wird ebenso wenig erklärt. Natürlich kann man angesichts des Zeitalters keine politischen Grundsatzdiskussionen erwarten, etwas mehr Mühe beim Charakterdesign wäre aber dennoch sinnvoll gewesen.

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Zu viel gewollt
Grundsätzlich hatten wir das Gefühl, als stolpere Ubisoft Montreal immer wieder über seine eigenen Ambitionen für „Far Cry Primal“. Die gigantische Spielwelt überrollt einen zu Beginn förmlich und verhindert über weite Strecken, dass die Geschichte in einen guten Fluss kommt. Das Crafting wirkt insgesamt zu aufgezwungen und die Spielmechanik scheint nicht umfangreich genug an das prähistorische Setting angepasst worden zu sein.

System: Playstation 4
Vertrieb: Ubisoft
Entwickler: Ubisoft Montreal
Releasedatum: 23. Februar 2016
USK: ab 16 Jahren
Offizielle Homepage: https://www.ubisoft.com/de-DE/game/far-cry-primal/

8.0

Wertung und Fazit

PS4-TEST: Far Cry Primal

Kommentare

Cat_McAllister

Cat_McAllister

22. Februar 2016 um 12:14 Uhr
matschbirne007

matschbirne007

23. Februar 2016 um 01:05 Uhr
xXBreakerXx

xXBreakerXx

23. Februar 2016 um 10:09 Uhr
xXBreakerXx

xXBreakerXx

23. Februar 2016 um 10:55 Uhr
skywalker1980

skywalker1980

25. Februar 2016 um 01:14 Uhr