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PS4-TEST: Tom Clancy's The Division

play3 Review: PS4-TEST: Tom Clancy’s The Division

8.5

„Tom Clancy’s The Division“ bricht alle Rekorde. Die Mischung aus handlichem Deckungs-Shooter, Item-Grinding und einer stimmungsvollen, offenen Spielwelt trifft anscheinend die aktuellen Zeitgeist. Dennoch spaltet der Online-Shooter die Spielerschaft: In Foren und Verkaufsportalen machen sich User Luft über die Stärken und Schwächen des Spiels.

PLAY3.DE hat deshalb selbst ein Ticket für New York gelöst und „The Division“ im Langzeittest unter die Lupe genommen. Wie gut ist Ubisofts Open-World-Shooter wirklich und wo hätte Entwickler Massive Entertainment nachbessern müssen?

Was wir cool finden

New York, New York …
Einen Tag nach Thanksgiving wird New York von der so genannten Dollar-Grippe – einem Pockenerreger – heimgesucht. Binnen fünf Tagen bricht die öffentliche Ordnung zusammen. Kurz danach herrscht am Big Apple Chaos und Anarchie. „Tom Clancy’s The Division“ zeichnet eine finstere Pandemie-Vision in einem gigantischen, urbanen Stadtgebiet. Als „Division“-Agent startet ihr eure Mission in Brooklyn, ehe ihr nach Manhattan aufbrecht, wo der Rest des Online-Shooters spielt.

Ubisoft und Massive Entertainment kreieren eine wunderschöne und zugleich ungemein stimmungsvolle Großstadtkulisse. Das heruntergekommene New York strotzt vor Details und bietet mit Sehenswürdigkeiten wie dem Times Square oder dem Madison Square Garden hohen Wiedererkennungswert. Die Metropole sieht wunderschön aus und gewinnt gerade durch das winterliche Setting und die vielerorts angebrachte Weihnachtsdekoration an Atmosphäre hinzu.

Ein besonderes Lob verdient sich das Spiel für die genialen Wetter- und Tag-Nacht-Wechsel. Diese sind nicht nur hübsche Staffage, sondern haben massiven Einfluss auf das Spiel. Im nächtlichen Schneesturm beispielsweise sehen wir die Knarre vor Augen kaum noch, was gerade die Erkundungstouren in der düsteren Dark Zone besonders intensiv macht.

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Motivierender Wiederaufbau der Stadt
Nach der kurzen Einführungsmission in Brooklyn entlässt euch „The Division“ in die offene Spielwelt von Manhattan. Dort startet ihr zunächst in der improvisierten Operationsbasis, die ihr Verlauf der Spielzeit aufrüstet und so mit neuen Funktionen erweitert. Die drei Flügel des Hauptquartiers – Technik, Medizin und Sicherheit – verfügen über jeweils zehn Upgrades und bescheren eurem Spielcharakter zusätzliche Fertigkeiten, Mods, Talente und Vorteile.

Die dafür notwendigen Ressourcen schaltet ihr mit Hilfe der über 12 Story-Missionen und auf der Karte markierten Einsätzen frei. Der Ausbau der Operationsbasis ist sehr motivierend, da er euch erweiterte Charakter- und Inventarfunktionen beschert. An der Verbesserungsstation beispielsweise würfelt ihr die Werte von Ausrüstungsgegenständen oder Waffen neu aus und könnt diese so noch besser an euren Spielstil anpassen. Andere Posten wie etwa der Büchsenmacher liefern euch regelmäßig Rohstoffe zum Crafting.

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Nur noch eine Mission
„The Division“ zieht einen blitzschnell in eine Spirale aus Erfahrungspunkten, neuen Upgrades und Fertigkeiten hinein. Die stete Weiterentwicklung der eigenen Spielfigur und deren Ausrüstung steht dabei eindeutig im Vordergrund. Hier beweist der Online-Shooter mit der Zeit seine wahre Komplexität. Geht es anfangs nur darum, immer stärkere Knarren zu finden, optimiert ihr im späteren Verlauf euer Arsenal und schaltet durch das Anpassen von Hauptattributen Spezialeigenschaften der Ballermänner frei.

Dazu verbringt ihr viel Zeit mit dem Modden von Ausrüstung und Arsenal. Allein eure Hauptwaffen besitzen fünf Mod-Slots, an denen ihr etwa Magazine oder Aufsätze für bessere Eigenschaften montieren könnt. Alle Objekte tauchen selbstverständlich in verschiedenen Seltenheitsgraden und mit variierenden Eigenschaften auf. Das konstante Verbessern der eigenen Ausrüstung macht daher einen Hauptanreiz des Spiels aus und motiviert – trotz plattem Level-Design – enorm.

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Besser im Multiplayer
„The Division“ ist ein typischer Deckungsshooter mit starker Mehrspielerkomponente. Zwar könnt ihr sämtliche Einsätze allein bewältigen, doch leichter und lustiger ist es zweifellos mit menschlichen Kameraden an eurer Seite. Haben eure Freunde keine Zeit, rekrutiert ihr neue Gruppenmitglieder entweder in Safehouses oder an den Eingängen der Story-Missionen. Im Test gab es nur selten Verbindungsprobleme oder Lags, die den Spielspaß beeinträchtigt hätte. Das Suchen neuer Teilnehmer dauerte nie länger als 30 Sekunden.

So komplex „The Division“ auch in puncto Charaktersystem sein mag, so simpel sind doch die Missionen. Ähnlich wie in „Destiny“ geht es in erster Linie um saftige Action. Immer wieder wehrt ihr Welle um Welle ab. Mal seid ihr als Geiselretter unterwegs, mal besorgt ihr Nachschublieferungen oder schützt verbündete Einheiten des JTF. „The Division“ ist kein leichtes Spiel. Nutzt ihr das sehr handliche Cover-System nicht, werdet ihr schnell das Zeitliche segnen.

Steuerung und Waffen-Feedback überzeugen in dem Third-Person-Shooter und so macht es absolut Freude, Deckungsmöglichkeiten zu wechseln oder mit dem Scharfschützengewehr gezielte Treffer zu landen. „The Division“ spielt sich klasse, was über manche Schwächen im Missionsdesign hinweg täuscht. Die Fertigkeiten – wie beispielsweise der Radar-Impuls oder auch die Heilstation – würzen das Spiel zudem um eine taktische Komponente, die besonders im Mehrspielermodus für zusätzliche Tiefe sorgt. Der Online-Shooter setzt daher massiv auf die Koop-Mentalität seiner Teilnehmer und fährt damit auch goldrichtig.

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Auf Schatzsuche
Den großen Unterschied dazu bildet die im Zentrum von Manhattan befindliche Dark Zone. In dieser Instanz entscheidet ihr über eure eigene Rolle und könnt sogar andere Spieler offensiv angreifen. In der Dark Zone verstecken sich die wertvollsten Gegenstände und die besten Händler. Allerdings müsst ihr eroberte Objekte erst per Hubschrauber an Abholpunkten ausfliegen.

Jetzt kommt der Haken an der Sache: Erledigt ihr einen anderen Spieler, könnt ihr dessen Beute aufsammeln, werdet aber als abtrünnig markiert. Erschießt ihr gar zu viele Teilnehmer, werdet ihr vogelfrei und seid damit auf dem Radar anderer Teilnehmer erkennbar. Aggressives Vorgehen wird allerdings auch durch zusätzlich Dark-Zone-Erfahrungspunkte belohnt, die ihr zum Knacken bestimmter Kisten benötigt.

Im Test erwiesen sich daher die Ausflüge in die Dark Zone als spannend und sehr dynamisch. So entwickelten sich kurzweilige Zweckbündnisse und spontane Fehden mit anderen Spielern. Gleichzeitig aber birgt dieses freie Gameplay auch einige Gefahren in sich.

Was wir weniger cool finden

Für Entdecker
So stimmig das Setting von „The Division“ auch umgesetzt sein mag, insgesamt gibt sich der Online-Shooter vergleichsweise einsteigerfeindlich. Viele Informationen – ganz egal, ob über die Story oder die weiterführenden Funktionen – muss man sich selbst zusammensuchen. Gerade das tiefe Charaktersystem und die Dark Zone werden im Verlauf lediglich durch Textkästen erläutert. Hier hätten Tutorial-Missionen wirklich einen besseren Zweck erfüllt. „The Division“ fordert euch nicht nur mit seinen Schlachten, sondern auch mit den versteckten Funktionen. Das sorgt zwar für Überraschungseffekte, kann allerdings auch zur Folge haben, dass man manche Hilfen einfach verpasst.

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Tote Spielwelt
Leider krankt die Spielwelt von „The Division“ an akuter Leblosigkeit. In den Straßen trifft man nur gelegentlich Zivilisten und unterstützt sie mit gefundenen Müsliriegeln oder Wasserflaschen. Insgesamt aber wirkt das Geschehen nicht sonderlich natürlich. Viel ärgerlicher sind hingegen die inaktiven Missionsareale. Hier könnt ihr wirklich nur vorgefertigte Kisten oder Schränke öffnen. Aktives Looten – wie etwa in „Fallout 4“ – ist nicht möglich. Diese tote Spielwelt steht somit im krassen Kontrast zu der überaus stimmungsvollen Grafik und kann gerade für Rollenspielfans ein echter Dämpfer sein.

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Eintönige Wellenangriffe
„The Division“ hat das gleiche Problem wie seiner Zeit „Destiny“. Das Missionsdesign ist durch die Bank zu platt und einfallslos. Eigentlich bekämpft ihr in jedem Einsatz lediglich eine Reihe von stärker werdenden Gegnerwellen, ehe ihr Loot und XP einheimst. Stealth-Einsätze oder bloße Erkundungsmissionen gibt es nicht. Stattdessen läuft es immer auf vorhersehbare Schießereien raus.

Schade: Dabei verpasst „The Division“ die Chance, wirklich coole Boss-Gegner zu erschaffen. Selbst im späteren Verlauf variieren die Endgegner lediglich in der Stärke ihrer Panzerung und in der Menge an Hitpoints. Einen echten Wiedererkennungswert haben die KI-Soldaten – bis auf die ständig auftauchenden Cleaner – allerdings nicht. Andere Rollenspiele – allen voran „The Witcher 3: Wild Hunt“ – machen da weitaus mehr aus ihren Möglichkeiten.

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Vorsicht vor dem Troll
Die Dark Zone bietet ein komplette frisches Spielgefühl, hat aber auch ihre Tücken und kann einem dadurch den Spielspaß gepflegt verhageln. Immer wieder versuchen Spieler andere zu schikanieren. In unserem Test beispielsweise legten sich Teilnehmer an einem der Eingänge auf die Lauer und erschossen uns, sobald wir die Dark Zone betraten. Uns blieb in dieser Zeit nichts anderes übrig als einen anderen Eingang aufzusuchen. Die Dynamik der Dark Zone ist auf der einen Seite faszinierend, hat aber eben auch ihre Schattenseiten. Es bleibt abzuwarten, ob Massive Entertainment dort in Zukunft eingreifen werden.

System: Playstation 4
Vertrieb: Ubisoft
Entwickler: Massive Entertainment
Releasedatum: 08. März 2016
USK: ab 18 Jahren
Offizielle Homepage: http://tomclancy-thedivision.ubi.com/

8.5

Wertung und Fazit

PS4-TEST: Tom Clancy’s The Division

Kommentare

Blockmonsta

Blockmonsta

12. März 2016 um 14:53 Uhr
skywalker1980

skywalker1980

12. März 2016 um 15:03 Uhr
Frauenarzt

Frauenarzt

12. März 2016 um 15:51 Uhr
Brokenhead

Brokenhead

12. März 2016 um 17:24 Uhr
attitude2011

attitude2011

12. März 2016 um 20:37 Uhr
Seven Eleven

Seven Eleven

12. März 2016 um 20:55 Uhr
consolfreak1982

consolfreak1982

20. April 2016 um 09:43 Uhr