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PES 2017 in der Vorschau: Bereit für die Meisterschaft?

Konami feilt weiter an der perfekten Fußballsimulation. Nachdem Pro Evolution Soccer im vergangenen Jahr zu alter Stärke zurück fand, soll der diesjährige Ableger noch eine Schippe drauflegen: Mehr Realismus, mehr Anspruch, mehr Atmosphäre!

Es scheint in jedem Jahr die alte Leier: Wir bekommen ein neues Shooter-Duell mit irgend einem „Call of Duty“ und einem „Battlefield“. Und es gibt natürlich auch die alte Rivalität zwischen „FIFA“ und „Pro Evolution Soccer“. Doch während diese Partie einstmals noch relativ ausgeglichen war, hat sich „FIFA“ in den vergangenen Jahren als klarer Publikumsfavorit etabliert.

Immerhin konnte Konami letztes Jahr die Talfahrt stoppen und lieferte mit „Pro Evolution Soccer 2016“ nach einem Jahr Pause ein mehr als gelungenes Comeback ab. Und in diesem Jahr? Da möchte Konami die Siegesserie fortsetzen und arbeitet zu diesem Zweck am Feintuning der Fußballsimulation. „Pro Evolution Soccer 2017“ mag auf den ersten Blick nicht sonderlich innovativ wirken, spielt sich aber umso besser.

PES2017_Visual

Sieht weiterhin gut aus

An dieser Stelle ersparen wir euch die vielen Marketing-Floskeln, die einem Konami gerne im Rahmen solcher Präsentationen um die Ohren haut. Denn bei Fußball sind Worte bekanntermaßen Schall und Rauch, entscheidend ist auf dem Platz.

Manchmal machen die kleinen Dinge den Unterschied

In der über drei Stunden angespielten Demo-Version waren lediglich vier Mannschaften spielbar: Atlético Madrid und Arsenal London, sowie die deutsche und die französische Nationalmannschaft. Über Lizenzen und Spielmodi schweigt sich Konami bislang noch aus. Die Vorschau-Fassung sollte lediglich einen ersten Eindruck des Spiels und der dahinter stehenden Technik vermitteln.

„Pro Evolution Soccer 2017“ basiert weiterhin auf der u.a. aus „Metal Gear Solid: Phantom Pain“ bekannten Fox-Engine, baut deren Qualitäten aber leicht aus. Kleinigkeiten wie beispielsweise Regentropfen am Tornetz oder Falten auf den Trikots werden ebenso dargestellt wie die noch detaillierter umgesetzten Gesichter der Protagonisten. Zwar wirkt deren Mimik weiterhin etwas maskenhaft, doch in puncto Natürlichkeit und Proportionen scheint Konami einen kleinen Schritt nach Vorne zu machen. Hier erkennt man feinste Einzelheiten wie Barthaare oder Unreinheiten der Haut. Lediglich der Kölner Jonas Hector sah in der vorliegenden Version noch aus, als hätte man ihn gerade frisch aus dem Editor-Ei gepellt.

PES2017_First_Touch

Von der Seitenlinie

Eine der entscheidenden Neuerungen versteckt sich im Mannschaftsmenü. Unter den „Advanced Tactics“ wählt ihr nun vier Strategien – zwei offensiv, zwei defensiv – aus und könnt sie mit Hilfe von L2 und den Richtungstasten während des laufenden Spiels auswählen. Dabei handelt es sich explizit um Spezial-Taktiken, mit denen ihr schnell auf die Gegebenheiten reagieren könnt.

So legt ihr beispielsweise mit der Funktion „Hug the Touchline“ fest, dass ihr in nächster Zeit ausschließlich über Außen spielen möchtet. Mit „Tiki-Taka“ motiviert ihr euer Team zum Kurzpassspiel, was in einer höheren Laufbereitschaft resultiert. Natürlich könnt ihr auch zwei Defensivtaktiken festlegen und so beispielsweise einen herausragenden Spieler in direkte Manndeckung nehmen oder per „Gegenpress“ mehr Druck ausüben. In der Anspielrunde zeigten sich diese Hilfen als probates Mittel, um sein Spiel anzupassen und auf den Gegner zu reagieren.

Dazu passend schraubt Konami merklich an der Computer-KI. Atlético Madrid beispielsweise präsentiert sich als echtes Abwehrbollwerk, das den eigenen Strafraum mit acht Mann verteidigt und auf Konter lauert. Damit ihr in längeren Spielarten – wie etwa der Meisterliga – nicht immer mit der gleichen Strategie und ähnlichen Spielzügen gewinnt, lernt die KI in „Pro Evolution Soccer 2017“ dazu. Sie merkt sich also eure Kombinationen und erkennt sogar eure wichtigsten Spieler. Wenn diese Funktion im fertigen Game wirklich die Auswirkungen hat, die Konami hier verspricht, dann könnt das grandios werden.

PES2017_Natural_Motion

Die Neuerungen auf dem Platz

Das Geschehen auf dem Feld passt Konami lediglich leicht an. Insgesamt wirkt der Spielablauf einen Tick langsamer. Spieler reagieren ein wenig träger auf Gamepad-Bewegungen. Glücklicherweise gewöhnt man sich an diese leichte Latenz sehr schnell und nicht zuletzt dank der erneut sehr gelungenen Animationen dribbelt und passt man sich fix durch die gegnerischen Reihen. Auffällig: Die Härte beim Kurzpassspiel wurde angepasst. Wer die Taste nur kurz antippt, wird lediglich einen Kullerball abliefern. Wer voll draufhaut, drischt das Leder womöglich ins Aus.

Durch die erneut sehr agilen Mitspieler habt ihr auch in „Pro Evolution Soccer 2017“ eigentlich immer eine Anspielstation. Sobald ihr den Ball erobert, laufen sich eure Teamkameraden sofort frei und bieten sich an. Zugleich aber stellen sich Verteidiger ebenso gut auf und versuchen, die Pässe abzufangen. Im Falle von Atlético Madrid rücken die defensiven Mittelfeldspieler immer wieder vor und fangen so Pässe ab. Allerdings wirkte die Gegner-KI auch noch vergleichsweise zahm – gerade in der Offensive.

PES2017_CornerKickControl

Noch nicht perfekt

Erst im Spiel gegen andere „PES“-Fans stellen sich kleinere Schwächen heraus. Das laut Konami ebenfalls überarbeitete Torhüter-Verhalten hat uns leider noch nicht vollends überzeugt. Zwar kleben die Burschen jetzt längst nicht mehr so stoisch auf der Linie, dafür leisten sie sich aber weiterhin diverse Patzer. Auch die KI-Verteidiger wurden speziell nach Abwürfen das Leder nicht immer schnell genug los und vertändelten den Ball vor dem Kasten.

Dahingehend machen die Schiedsrichter einen weitaus besseren Eindruck. Sie ließen ja bekanntlich in „Pro Evolution Soccer 2016“ noch zu viel durchgehen, regieren aber im Nachfolger mit eiserner Hand. Schlechte getimte Grätschen werden gnadenlos mit einer gelben Karte bestraft. Als wir Mario Götze beim Alleingang auf das Tor mit einer Notbremse umsäbeln gibt es ebenso den roten Karton, wie bei einer Blutgrätsche von hinten in die Beine.

Einschätzung: sehr gut

Ja, die Neuerungen klingen auf dem Papier unspektakulär: Ein paar neue Animationen hier, eine kleine Anpassung des Passsystems dort und dann noch einige KI-Verbesserungen. Fertig ist das neue „Pro Evolution Soccer“. Manch einer könnte jetzt befürchten, Konami versucht auch noch die letzten Euro aus der Fußballlizenz zu quetschen. Das dachten wir tatsächlich nach der Präsentation auch, aber mussten uns eines Besseren belehren lassen. Sobald der Ball rollt, fühlt sich „Pro Evolution Soccer 2017“ ganz anders an als sein Vorgänger: Einen Tick langsamer, dafür taktischer und mit noch mehr Möglichkeiten. Die Mitspieler agieren nachvollziehbarer, bieten sich stets aktiv an und setzen die zuvor ausgewählten Taktiken ausgezeichnet um. Zugleich unterstützen angepasste Komponenten wie das Passsystem und auch die etwas wuchtiger wirkenden Schüsse den Gesamteindruck. „Pro Evolution Soccer 2017“ macht bereits in dieser frühen Demo-Fassung aus sehr guten Gesamteindruck. Wir freuen uns darauf, in den kommenden Monaten noch einmal Hand anzulegen, ehe das Spiel im Herbst 2016 rauskommt.

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Kommentare

King Azrael

King Azrael

05. Juni 2016 um 10:31 Uhr
Marcelinho7

Marcelinho7

06. Juni 2016 um 09:13 Uhr
INSPECTAH85

INSPECTAH85

06. Juni 2016 um 10:04 Uhr
Marcelinho7

Marcelinho7

06. Juni 2016 um 14:08 Uhr
Neveroutgunned

Neveroutgunned

11. August 2016 um 08:36 Uhr