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Deus Ex: Mankind Divided – Vier Stunden vom Start weg gespielt (Preview)

Augmentierungen, Maschinen-Menschen und moralische Abgründe: Nach vier Stunden mit „Deus Ex: Mankind Divided“ wissen wir, dass hier etwas Großes draus erwachsen könnte.

Erst im Vorfeld der E3 hatte die Redaktion Gelegenheit, das Science-Fiction-Abenteuer „Deus Ex: Mankind Divided“ anzutesten. Doch 90 Minuten sind für ein derart umfangreiches Spiel nicht genug. Deshalb luden Square Enix und Eidos Montreal nach Berlin zum ausführlichen Anspielen ein.

Diesmal präsentierte man einen frischen und beinahe fertigen Code der PS4-Fassung, mit dem wir die ersten vier Stunden des Spiels bestreiten konnten. Gemeinsam mit Adam Jensen streiften wir durch Prag, nahmen erste Nebenaufträge an und bahnten uns schließlich einen Weg in die Slums von Golem City. Und um das Fazit gleich vorweg zu nehmen: Ihr könnt euch auf „Deus Ex: Mankind Divided“ freuen!

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Aller Anfang ist …

„Deus Ex: Mankind Divided“ präsentiert sich in der ersten Spielstunde noch vergleichsweise handzahm und führt in die Spielmechanik ein. So stehen gleich mehrere vorgefertigte Gamepad-Layouts zur Auswahl: Kenner der Serie greifen auf die bewährte Tastenbelegung der Vorgänger zurück. Shooter-Freunde nutzen dagegen den „Call of Duty“-Standard. Am eigentlichen Gameplay ändert das zum Glück nichts, aber es erleichtert den Start doch merklich.

Der erste Einsatz führt den Interpol-Agenten Adam Jensen nach Dubai. Diese Mission fungiert als erweitertes Tutorial. In den ersten Räumen lernen wir mit Hilfe von Hologrammen, wie das Deckungssystem funktioniert. Auf Tastendruck wirft sich Adam hinter Mauern. Ähnlich wie in den jüngeren „Splinter Cell“-Teilen visieren wir zum Wechseln der Position einfach den nächsten Bereich an. Beim Nahkampf und in Deckung schaltet „Deus Ex“ in die Verfolgerperspektive. Das ist gewöhnungsbedürftig und besonders die kurze Schwarzblende vor einem Angriff stört in der Anfangsphase merklich.

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In einer fremden Zukunft

Doch schon in dieser ersten Missionen zeigen sich die Freiheiten, die einem „Deus Ex: Mankind Divided“ gönnt. Zum Ende des Einsatzes müssten wir eigentlich ein Flugzeug vor dem Abheben stoppen. Bei der letzten Anspielrunde ist uns dies gelungen, bei der aktuellen Session aber nicht. Das Ergebnis: Andere Zwischensequenzen und eine gänzlich veränderte Stimmung im Spiel.

Danach folgt eine lange Abfolge von Zwischensequenzen, „gekrönt“ von einem Bombenattentat auf den Prager Bahnhof. Die Feindseligkeit gegenüber augmentierten Menschen, die während der „mechanischen Apartheid“ aufbrandet, ist in diesen Augenblicken geradezu greifbar. Nach dem Anschlag erwachen wir mit Adam Jensen in dessen Wohnung. Und bereits hier fragen wir uns: Wie viel Mensch ist er wirklich noch?

Im Land der ungeahnten Möglichkeiten: „Mankind Divided“ wird ein Hit!

Denn nach dem Aufwachen fahren auf dem Bildschirm erst mal die Systeme hoch. Als wir die Dusche untersuchen, beobachten wir, wie Adam mit seinen kybernetischen Gliedmaßen über die Fliesen geht. Seine mechanischen Beine wirken fremdartig und unmenschlich.

Aber zurück zum Spiel: Schon in Jensens Apartment gibt es viele Sammelgegenstände und Informationen. Schalten wir beispielsweise den Fernseher ein, setzt sich der Agent mit einem Kaffee davor und begutachtet Szenen der letzten Tage. Diese Suche nach immer neuen Details erleichtert das Eintauchen in die Spielwelt und gehört nicht zuletzt aufgrund der komplizierten Verstrickungen zu den wichtigsten Punkten von „Deus Ex: Mankind Divided“.

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Es gibt viel zu tun!

Im Anschluss entlässt uns das Spiel in die freie Welt von Prag. Hauptmissionen werden natürlich stets auf dem HUD angezeigt. Trotzdem gibt es noch viel mehr zu entdecken: Nur wenige Meter von Adams Wohnung entfernt verhökert ein Dealer beispielsweise illegal Waffen und Zubehörteile für Augmentierte. Wir können den Bursche ignorieren, mit ihm Geschäfte machen oder uns langfristig sogar gegen ihn stellen. Für den Moment lassen wir ihn aber links liegen und erkunden zunächst die Straßen Prags.

Die noch überschaubare, offene Spielwelt strotzt vor Gelegenheiten und Nebenaufgaben. Beispielsweise finden wir schnell heraus, dass in dem Viertel eine Gang ihr Unwesen treibt und offensichtlich Augmentierte ausnimmt. Erneut können wir die Sache einfach auf sich beruhen lassen oder versuchen, den Burschen die Hölle heiß zu machen.

Beim Eindringen in deren Gebäude ist allerdings Köpfchen gefragt. Sicherheitskameras und Laserminen verhindern einen aggressiven Durchmarsch. Stattdessen hält einen „Deus Ex“ immer wieder zum vorsichtigen und durchdachten Vorgehen an. Gleichwohl spielt es sich bedeutend besser als noch zuletzt: Die Bildrate wirkt stabiler, die Steuerung ist flüssiger. Selbst wenn es mal heiß her geht, behält man – trotz Waffenauswahl über ein Befehlsrad – stets die Kontrolle.

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Mehr Mensch als Maschine?

Bei allen Freiheiten bleiben aber Adam Jensens Augmentierungen sein wichtigstes Werkzeug im Kampf mit üblen Subjekten. Allerdings stellt sich im Verlauf heraus, dass er über weit mehr Extras verfügt, als zunächst bekannt war. Im umfangreichen Fähigkeitenmenü entdecken wir 16 Bauteile mit jeweils bis zu fünf Upgrades. Die einzige Begrenzung ist lediglich der Strom.

Aktiviert ihr zu viele Talente, überhitzt der interne Reaktor. Deshalb steht ihr immer wieder vor der Entscheidung, welche Fertigkeiten ihr tatsächlich benötigt. Ihr könnt diese jederzeit in den Menüs wechseln und an eure aktuelle Situation anpassen. Als Schleicher aktivieren wir Smart Vision, Schallisolation und Tarnvorrichtung. Für Feuergefechte schalten wir die Eisenhaut ein.

Für Ausnahmesituationen bietet „Deus Ex“ auch experimentelle Augmentierungen wie beispielsweise den Tesla-Schocker. Allerdings fressen diese Funktionen enorm viel Storm und müssen entsprechend behutsam benutzt werden. Damit setzt das neue „Deus Ex“ also noch mehr auf Ressourcen- und Talent-Management als seine Vorgänger und gibt euch noch mehr Möglichkeiten an die Hand. Gerade in Golem City – also den Slums von Prag – ist umso mehr Geschick gefragt. Denn hier zwingt einen das Spiel sanft zum Schleichen. Entsprechend ist die richtige Ausrüstung ein probates Mittel zum Sieg.

Einschätzung: sehr gut

Zugegeben, beim Anspieltermin im Vorfeld der E3 hatte uns „Deus Ex: Mankind Divided“ noch nicht vollends überzeugt. Die Steuerung wirkte ungenau und gerade den Action-Passagen fehlte es noch an Präzision. Das war diesmal anders! Offenbar sind Square Enix und Eidos Montreal mit dem Action-Rollenspiel auf dem richtigen Weg. Wie schon in den Vorgängern vereinigt man geschickt eine gigantische Geschichte voller Verstrickungen mit exzessiven Freiheiten. Dies spiegelt sich nicht zuletzt in dem üppigen Fähigkeitenbaum wider, der mit beinahe 60 Upgrades und mit unzähligen Kombinationsmöglichkeiten aufwartet. In der Hands-On erwies sich „Deus Ex“ als ungemein flexibel und gleichzeitig herausfordernd. Die Gegner-KI agierte über weite Strecken ordentlich und machte uns gerade in Golem City das Leben schwer. Einzig die ständigen Schwarzblenden und Perspektivwechsel nerven weiterhin. Doch daran wird man sich garantiert gewöhnen. „Deus Ex: Mankind Divided“ jedenfalls ist auf dem sicheren Weg zum Science-Fiction-Hit dieses Sommers. Freut euch drauf!

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Kommentare

Ridgewalker

Ridgewalker

18. Juli 2016 um 16:32 Uhr