„No Man’s Sky“ startete am 10. August 2016 pünktlich in die PS4-Hemisphäre. Seitdem gibt es im Gaming-Kosmos kein anderes Thema mehr. Das Erkunden eines schier endlos großen Universums ist für viele der Spiele gewordene Kindheitstraum. Auch wir berichteten in den vergangenen Tagen in einem dreiteiligen Testtagebuch über das XXXL-Sandbox-Game. Inzwischen haben wir uns unzählige Stunden in „No Man’s Sky“ herumgetrieben, haben Planeten benannt, Alien-Kreaturen katalogisiert und fremde Sprache erforscht. Die PLAY3-Redaktion ist sich einig: „No Man’s Sky“ ist ein fantastisches Spiel, aber wird garantiert nicht jedem gefallen.
Bis zur Unendlichkeit und noch viel weiter
„No Man’s Sky“ wirft euch kurz nach dem Spielstart in seine unendlich große Welt hinein. Über 18 Trillionen Planeten erwarten euch. Diese Ausmaße machen den Reiz aus. Schließlich betretet ihr sprichwörtlich Neuland und erkundet Sterne, auf denen zuvor noch nie ein Spieler gewesen ist. Und selbst wenn ihr bereits einen erforschten Planeten entdeckt, ist das umso ungewöhnlicher. Schließlich wisst ihr, dass die Chancen darauf denkbar klein waren.
Das Spiel bezieht seine Faszination und seine Motivation aus dem Erforschen unbekannter Welten. Jede Landung auf einem neuen Planeten ist wie das Öffnen einer Wundertüte: Wie wird es auf dem Boden aussehen? Welche Kreaturen werden dort leben? Und wie gefährlich wird es dort sein? Denn jedes Areale besitzt seine individuellen Umwelteinflüsse. Mal erforscht ihr saftig grüne Wälder, mal nur karge Monde.
Kein Quantensprung, aber ein tolles XXXL-Sandbox-Game!
Nur euer Anzug schützt euch vor tödlicher radioaktiver Strahlung oder vor giftiger Atemluft. Im schlimmsten Fall toben auf den Planeten sogar Stürme, die die Energie eurer Ausrüstung binnen Minuten gen Null schmelzen lassen. Vielleicht greifen euch aber auch die mechanischen Wächterdrohnen oder die Lebewesen selbst an. „No Man’s Sky“ ermutigt euch durch das Benennen fremder Planeten und Spezies zum Erforschen, zugleich aber schubst es auch geschickt die Grinding-Spirale an.
Höher, schneller, weiter!
Ähnlich wie „Minecraft“ vermengt auch „No Man’s Sky“ geschickt das Erforschen einer fremden Spielwelt mit Survival- und Crafting-Ideen. Damit euer Anzug, euer Schiff und euer Multiwerkzeug funktionieren, müsst ihr Plutonium, Karbonit und andere Rohstoffe abbauen. Das funktioniert vergleichsweise leicht und motiviert enorm.
Auf den Planeten entdeckt ihr nämlich auch Zeichen intelligenten Lebens wie etwa Außenposten, kleine Raumhäfen, Funkstationen oder Handelsposten. Dort wiederum findet ihr immer wieder Baupläne für Erweiterungen. Mit ihnen könnt ihr die Eigenschaften von Anzug, Schiff und Multiwerkzeug aufwerten.
Letzteres bekommt ihr auch immer wieder in vollständig aufgewerteten Modellen geschenkt. Das anfangs noch allzu kleine Inventar vergrößert ihr bei Upgrade-Buchten und schafft so ein wenig Platz. Neue Raumschiffe müsst sie in Raumstationen oder Raumhäfen für bare Units einkaufen.
Tatsächlich macht die einfache Mischung aus wunderschönen Welten, dem geradlinigen Ressourcen-Abbau und dem Aufbau einer besseren Ausrüstung einen Großteil des Spielspaßes aus. Beim Landen entsteht immer wieder ein Wow-Moment, ehe ihr das Gebiet erkundet und Bauten, Geheimnisse und Rohstoffe aufdeckt.
In Kontakt mit den Aliens
Die vielleicht spannendsten Momente erschafft Hello Games aber durch die Interaktion mit Aliens. Trotzdem es keine lineare Geschichte gibt, bietet „No Man’s Sky“ dennoch zwei Leitfäden – die rote und die blaue Route – durch das Universum. Bei der einen folgt ihr den Anweisungen des mysteriösen Atlas, bei der anderen dagegen arbeitet ihr euch gezielt zum Mittelpunkt des Universums vor.
Durch steten Spielfortschritt entdeckt ihr nicht nur immer neue Planeten, sondern lernt auch etwas über den Konflikt zwischen den Gek und den Vy’Kee. Durch die Kontaktaufnahme mit den Außerirdischen sammelt ihr immer mehr Worte und verbessert eure Beziehung zu den Völkern. Darüber hinaus bringen mystische Tafeln, Tempel und Monolithen einen gewissen Sinn ins Spiel, der gerade Freunde von Science-Fiction gefallen dürfte.
Obwohl sich die Abläufe aus Ressourcenmanagement, gelegentlichen Kämpfen und dem Erkunden und Wechseln der Planeten mit der Zeit wiederholen, so schafft es „No Man’s Sky“ immer wieder kleine Überraschungsmomente zu kreieren. Erst im Verlauf untersucht ihr beispielsweise Anomalien und schwarze Löcher oder erhaltet Zugang zu seltenen Ressourcen oder den Atlas-Pässen zum Öffnen versperrter Bereiche oder Kisten.
Immer das Gleiche
Alle Planeten, Kreaturen und Galaxien können aber nicht darüber hinweg täuschen, dass es „No Man’s Sky“ langfristig an Abwechslung mangelt. Und genau deshalb setzten bei uns auch nach 20 Stunden Ermüdungserscheinungen ein. Hat man sich erst mal ein ausreichend großes Schiff gekauft und die eigene Ausrüstung bis zu einem akzeptablen Maß aufgelevelt, fehlt es an weiteren Möglichkeiten.
Das größte Problem liegt dabei zweifellos in den zu entdeckenden Gebäuden und Planeten selbst. Die Sterne ähneln sich in ihrer Stilistik zuweilen sehr stark und sie beherbergen zumeist immer die gleiche Mischung an Gebäuden. Wenn man zum hundertsten Mal eine Radarstation erforscht, fühlt sich das kaum mehr befriedigend an.
Erste Klasse ist anders
Das Item-Grinding verliert ebenfalls mit der Zeit seinen Reiz. In der Anfangsphase ärgert ihr euch zudem mit dem viel zu kleinen Inventar herum. Viel zu oft zwingt euch „No Man’s Sky“ dazu, Ressourcen oder gar wertvolle Relikte auszusortieren, weil kein Platz mehr im Anzug oder an Bord des Schiffs ist.
So richtig nervig fällt das bei der Interaktion mit Aliens auf. Denn ist euer Inventar voll, könnt ihr nicht mit ihnen plaudern. Die Inventar-Größe limitiert letztlich sogar eure Upgrade-Bemühungen. Erweiterungen kosten nämlichen einen Slot und so müsst ihr euch stets überlegen, ob euch Platz oder eine Zusatzfunktion wichtiger sind.
Überhaupt ist das Inventar von „No Man’s Sky“ alles andere als komfortabel. Ständig müsst ihr Ressourcen zwischen Anzug und Schiff hin und her schieben. Vernünftiges Aufräumen ist ebenfalls nicht möglich, da sich Upgrades nicht mehr verschieben lassen. Für die kommenden Updates wünschen wir uns einen Plunderbeutel, in dem man nutzlose Wertsachen ablegen kann.
Auch die Navigation auf den Planeten wird durch fehlende Komfortfunktionen erschwert. So suchten wir beispielsweise eine Karte vollkommen vergeblich. Auch ist es nicht möglich einen Marker zur Orientierung zu setzen. Zwar zeigen einem die Scans alsbald neue Gebäude an, doch das ersetzt leider keine Kartenfunktion.
Es braucht noch Feintuning
Ähnlich unausgegoren wirken die Kämpfe: Die Weltraumschlachten mit anderen Gleitern fühlen sich hektisch und unbefriedigend an. Von spannenden Dogfights kann hier nicht die Rede sein. Gleiches gilt für die Bodengefechte mit Drohnen und anderen Widersachern. Das Trefferfeedback ist ungenügend und zu oft geht die Übersicht verloren.
Zugleich fallen immer wieder technische Fehler auf. Gerade in den letzten Tagen mehrten sich die Server-Probleme, die sich in kleineren Rucklern manifestierten. Die von vielen beschriebenen Abstürze gab es in unserem Test zum Glück nicht. Trotzdem könnte „No Man’s Sky“ noch Feintuning vertragen. Immer wieder fallen störende Grafikfehler auf. Die geringe Sichtweite und der langsame Aufbau der Umgebungsgrafik inklusive Texturgeriesel erschweren die Erkundung aus der Luft.
Wirklich störend fallen derartige Probleme bei Landemanövern auf. Nicht selten parkte unsere Raumschiff auf Bäumen oder an beinahe unerreichbaren Felskanten. Das sorgt zwar für lustige Screenshots, nervt aber zuweilen auch.
Kommentare
xjohndoex86
14. August 2016 um 22:32 Uhr@Ridgewalker
Quatsch keinen Unsinn! Ich habe allein 2-3 Planeten gesehen, auf denen es weder Flora noch Faune gab. Und Ersteres hat sich extrem negativ auf die Lebenserhaltung des Anzugs ausgewirkt -nur um mal ein feines Detail zu nennen. Dafür gab es Kilometerlange Krater die sich vor einen erstreckten, verhüllt in dicken Staub. Wunderschön gespenstisch.
TripleoldSnake
14. August 2016 um 22:50 UhrJungs, was nur los?!
Ridgewalker
14. August 2016 um 23:09 UhrBei mir sind immer Lebewesen da!
Smoov
14. August 2016 um 23:11 UhrWas für dumme Kommentare hier, spielt ihr ein Spiel gerne weil es ne gute bewertung hat oder weil es euch spass macht?
Kekekorea
15. August 2016 um 04:47 Uhr% Wertungen sind fürn hintern. Die amis bewerten es mit Punkten von 0-10 und fertig und so gehört es sich auch.
Ob ein Spiel nun 78% oder 82% is sowas von total egal! Ich kritisiere schon seit Jahren das typische Europäische Wertungssystem.
Zum Spiel selbst: Hätte ich eh nicht zum vollpreis gekauft. Aber natürlich interessant und besonders von so einem kleinen Team! Ich mag ja sandbox Titel.
Bulllit
15. August 2016 um 06:00 UhrHut ab an die Entwickler wenn man bedenkt dass nur 15 Leute daran gearbeitet haben.
martgore
15. August 2016 um 09:09 UhrSpielwertungen und geschriebene Test’s sind so oldschool, für was gibt es let’s play’s ? Und ja, bevor ich mir meine zeit mit einem blind gekauften Titel verplempere, schau ich mir gerne previews auf youtube und Co an.
Klar ist für Gefahr von Spoilern da (um auf NMS zu kommen), aber wenn das das Einzige ist, was ein Game bietet, dann lass ich es erst recht bleiben. In erster Linie spiele ich zur Unterhaltung und das mit Freunden offline oder online. Danach kommt die Herausforderung in einem Game, will ich 30h schöne techdemos von Fantasybilder(Planeten) sehen bei dem ich kaum etwas mache? Nö.
So wie sich das Game jetzt darstellt, ist es für mich, nicht mal 20€ wert.
Ich mag neue Herausforderungen neue Ideen, spiele sehr gerne indies und nur weil ich NMS für zu linear (krass das ich das bei einem Sandbox Game schreibe) halte, bin ich kein stumpfsinniger Gamer. Wo bleibt das Stationenbauen (ala Fallout 4), in dem ich Pflanzen anbauen kann, sich evtl. sogar Zivilisationen bilden. Wir reden hier von einem 60-70€ Game dann muss es sich auch mit solchen Spielen messen. Für was Material abbauen, das ich nur für vorgegaukelte Quest’s nutze. Das wirkt nicht nur aufgesetzt, sondern langweilt mich. Da ist jedes mmorpg lustiger. Auch wenn ich da gähne, wenn ich das 1000. mal den gleichen Gegner platt machen muss für ne miniquest oder ein paar xp’s.
Der Ansatz und die Grundidee ist sehr interessant, aber die Umsetzung leider nicht.
Check008
15. August 2016 um 10:34 UhrWird eines Tages mal für 15€ bei Steam gekauft. Mehr ist das nicht Wert.
Shaft
15. August 2016 um 10:46 UhrStarfish_Prime
„Ich mag es nicht wenn mir NMS Unendlichkeit vorgaukelt und dann werde ich beschränkt von Lagerplätzen und dergleichen. “
wie hirnrissig ist das denn? genauso könnte man sagen: ich mag das meer nicht, es gauckelt einem größe vor, aber am strand kann man nur taschen mit einem fassungsvolumen vom höchstens 50 litern kaufen.
Menhir
15. August 2016 um 13:00 UhrFür mich, absoluter Fehlkauf. Hätte man mal lieber paar Millionen Planeten weggelassen und dafür Spielspaß, Langzeitmotivation, Abwechslung, einfach Anreiz eingebunden. Vtl mal was Richtung Koop getan, aber das hier wirkt eher unfertig, ne super Demo.
Grauwart
15. August 2016 um 14:21 UhrIch erfreue mich weiterhin sehr an dem Spiel. Trotzdem bin ich der Meinung das zu einem bestimmten Zeitpunkt etwas schief gelaufen ist. So liegt dem Spiel noch das anfängliche künstlerische Indikonzept zu Grunde (kein Problem bei 20 €), aber irgendwann muss jemand beschlossen haben: Da machen wir jetzt einen Vollpreistitel draus *Kassenrattern*.
und das gibt der Titel von der Substanz nicht her, egal wie viele Features man noch dran bastelt. Die Kernmechanik bleibt eben gleich. Und solange man nicht anfängt an eben dieser allgemeinen Spieltiefe zu arbeiten, bringen auch features wie Basenbau wahrscheinlich nur wenig.
vangus
15. August 2016 um 15:43 UhrDas ist echt sowas von ausgeartet mit dem Hype, ich verstehe die Leute nicht mehr. Was habt ihr bloß alle für ein Spiel erwartet? War es wirklich so schwer, im Vorfeld zu verstehen, wie NMS sein wird? Es ist ein Indie-Spiel von einem kleinen Team (Einer der wichtigsten Punkte, die keiner begreifen will), es ist ein vollkommen neuartiges Konzept, es geht um Erkundung, es ist kein Multiplayer-Spiel, es hat natürlich keine AAA-Qualität, es ist genau wie ich es schon vor Monaten gesehen habe und ich bin glücklich damit. Das einzige, was man nicht vorraussagen konnte, sind die technischen Fehler, also die Abstürze usw., die sind ärgerlich und schmälern das Spielerlebnis, werden aber hoffentlich schon bald gepatcht.
Davon abgesehen freue ich mich riesig über den Erfolg von NMS, Hello Games haben sich jeden Penny verdient, derartige Pioniere müssen unterstützt werden, No Mans Sky ist das erste Spielerlebnis seiner Art, viele kommenden Spiele werden darauf aufbauen und werden das Konzept erweitern, wie sich hier einige ja anscheinend wünschen. Für jetzt aber wurde der Grundstein gelegt mit NMS, und es ist ein erstaunliches Erlebnis, einige mögen es vielleicht langweilig finden, weil sie fälschlicherweise irgendeinen Scheiß erwartet haben, aber es macht die Sache verdammt gut für das, was es ist, ich habe wie erwartet großen Spaß dabei, es macht ziemlich süchtig, und ich werde es noch sehr lange weiter spielen.
Zudem weiß ich nicht, was alle über den Preis heulen. Wenn ihr kein Geld habt, sucht gefälligst bei euch selber die Schuld! Der Preis hat absolut rein gar nichts mit dem Spielerlebnis zu tun und darf auf keinem Fall in die Beurteilung mit einfließen!
Wer von NMS was anderes erwartet hat und nun enttäuscht ist, der hat es einfach nur verdient, das Geld rausgeworfen zu haben. Wer sich im Vorfeld nicht richtig informieren kann und zu doof ist, auf dem Boden der Tatsachen zu bleiben und sich von irgendeinem Hype-Geschwafel blenden zu lassen, der hat es wirklich verdient!
An meinen Ansichten hat sich nichts verändert, ich habe genau das Spiel erhalten, wie ich es Monate lang hier beworben habe, ich bin glücklich mit NMS und halte viele der Negativ-Reviews für lächerlich, auch die Reviewer, alle haben sie was anderes erwartet und bestrafen NMS nun dafür, es kann wohl kaum mehr einer mit Hype umgehen. Ich kann es verstehen, wenn man wegen den Abstürzen oder wegen den ein oder anderen rudimentären Gamedesign-Elementen Punkte abzieht, NMS hat sicherlich seine Fehler, aber es kommen noch einige Updates und für mich ist es auch einfach ein Gesamtkunstwerk. Ich finde es immer ärgerlich, wie respektlos bzw. ignorant sich viele gegenüber Hello Games und diesem prozedural generierten Universum verhalten, viele wissen nicht, was hier geleistet wurde und vergleichen es mit irgendwelchen alten Spielen mit prozeduralen Elementen, dabei ist NMS so viel mehr. Sowas so gut hinzubekommen ist eine bemerkenswerte Leistung. Ein Universum zu erstellen und das alles dann auch noch funktioniert, das hat nichts mit den alten Spielen gemein, NMS spielt mehrere Ligen weiter oben und bietet uns ein vollkommen neues Spielgefühl.
No Mans Sky ist trotz einiger Fehler jedenfalls ein technischer Triumph.
Viele wollen es nicht als Meilenstein ansehen, was leicht schwachsinnig ist, aber in einigen Jahren wird jeder merken, wie einflussreich No Mans Sky war. Meilensteine sind bestimmte Punkte auf der Zeitlinie der Geschichte der Videospiele, und No Mans Sky wird für ewig dort festzementiert als erstes Spiel seiner Art, ich bin stolz auf Hello Games und freue mich darüber, dass sie sowas Bedeutendes erschaffen haben, dabei spielt es keine Rolle, ob es die Leute mögen oder nicht, hauptsache es wurde erschaffen, nun kann darauf aufgebaut werden, damit all die Kritiker endlich ihre Coop-Schlachten, Siedlungen usw. bekommen…
Shaft
15. August 2016 um 16:45 Uhr@vangus
„War es wirklich so schwer, im Vorfeld zu verstehen, wie NMS sein wird?“
nein. und wer jetzt fehlkauf schreit, der hat es auch nicht anders verdient.
„Zudem weiß ich nicht, was alle über den Preis heulen. Wenn ihr kein Geld habt, sucht gefälligst bei euch selber die Schuld!“
der preis ist zu hoch für einen indietitel, in sofern widersprichst du dir selbst. allerdings konnte sony auch nur einen vollpreistitel nehmen, weil zu viele leute sich über den titel zu viel vorgemacht haben.
„Viele wollen es nicht als Meilenstein ansehen, …, aber in einigen Jahren wird jeder merken, wie einflussreich No Mans Sky war.“
man stelle sich nur vor, ein entwicklerteam von der größe eines aaa titels. die könnten sich ganz darauf konzentrieren assetbausteine und gameplay zu entwickeln, weil keine maps von gamedesigner generiert werden müssen. alles macht der algorythmus der engine. betatesting der engine würde auch weitestgehend wegfallen, denn der algorythmus, der die höhe der oberfläche bestimmt, bestimmt auch den standort des spielercharacters. nie wieder glitchen durch die oberfläche, weil ein polygongitter zu groß war oder zwei kacheln nicht genau aneinander stießen. für open world spiele ist nms wirklich ein meilenstein.
vangus
15. August 2016 um 17:46 Uhr@Shaft
Naja, warum ist der Preis zu hoch? Der Preis ist gerechtfertigt für ein derart bedeutendes Spiel. Nur weil es anders ist als die immer gleichen AAA-Titel, heißt es doch nicht, dass es weniger Wert ist. Sean Murray und Co haben sich genauso den Arsch aufgerissen wie AAA-Entwickler auch. NMS unterhält 100+ Stunden genauso wie irgendwelche großen Rollenspiele. Steht es irgendwo geschrieben, dass 60€ Titel super Grafik haben müssen oder dass sie traditionelles Gameplay bieten müssen? Ist ein experimenteller Arthaus-Film auch weniger Wert als ein Action-Blockbuster?
Indie-Spiele sind nicht mehr nur irgendwelche Retro-2D-Sidescroller, sie nähern sich grafisch immer mehr den AAA-Produkten an und bieten oft viel mehr Substanz. AAA-Titel können nur bessere Grafik und mehr Bombast, das alleine rechtfertigt aber keinen höheren Preis. Das Gesamtbild ist entscheidend, und No Mans Sky hat eben etwas zu bieten, was es noch nie zu vor gab, eine Erfahrung, die uns bisher kein AAA-Spiel geben konnte, etwas, was sich viele schon seit ihrer Kindheit erträumt haben. Es geht zwar noch viel besser, aber es ist eben auch erst der Anfang vom Anfang einer neuen Spieleart.
Davon abgesehen ist es dennoch lächerlich, dass einige den Preis mit in ihrer Beurteilung einfließen lassen…
Buzz1991
15. August 2016 um 18:24 UhrDer Preis selbst sollte nicht in die Wertung einfließen. Gebe es aber eine Kategorie „Preis-Leistungs-Verhältnis“, so würde NMS im momentanen Zustand von mir vielleicht noch ein „ausreichend“ bekommen. Da ist zu vieles unausgereift, unfertig und nein, damit meine ich nicht irgendwelche Sachen wie fehlender Basenbau, Raumschlachten, Raumschiff-Rennen etc. Es sind grundlegende Gameplay-Fundamente, die sich wackelig auf den Füßen halten und meist zwar funktionieren, jedoch nicht gerade unterhalten und teils in sich Fehler und Kontroversen aufweisen.
@vangus:
„Nur weil es anders ist als die immer gleichen AAA-Titel, heißt es doch nicht, dass es weniger Wert ist.“
Ich weiß, woher deine Meinung kommt. Ja, gegen Indie-Titel wird generell zu häufig grundlos gestichelt oder gar gehatet. Was du machst, ist aber das Gleiche, nur gegen AAA-Titel. Es gibt auch unter den AAA-Titeln eine Menge Titel, die nicht immer gleich sein. Genauso gibt’s auch unter Indie-Titeln teils immer den gleichen Brei. Bestes Beispiel sind die PS Plus-Games. Sehr viele 2D-Sidescroller, oft in 8Bit-Grafik. Wow, wie innovativ das mittlerweile noch ist…nicht.
„NMS unterhält 100+ Stunden genauso wie irgendwelche großen Rollenspiele.“
Kommt von jemandem, der Spielzeit für unwesentlich für die Bewertung hält. Nebenbei bemerkt hat mich No Man’s Sky vielleicht 8 Stunden bisher „unterhalten“ bis meine Nerven am Ende waren. Theoretisch kann es das, praktisch wohl bisher für die wenigsten. Es ist in vielen Bereich einfach sehr monoton. Es ist vielleicht für jemanden (überlasse ich dir, ob du dich dazu zählst) ok, wenn man sonst keine Spiele mit Rohstoffabbau usw. spielt mal etwas Neues, aber im Prinzip ist es nichts Neues.
„Indie-Spiele sind nicht mehr nur irgendwelche Retro-2D-Sidescroller, sie nähern sich grafisch immer mehr den AAA-Produkten an und bieten oft viel mehr Substanz.“
Genauso eine lose Verallgemeinerung. Welche Indie-Titel nähern sich denn AAA-Produkten an? Welche bieten mehr Substanz, woran macht man letzteres überhaupt genau fest? Wie wir wissen, möchten manche Spiele gar keine spielerische oder erzählerische Substanz bieten. Erwarte ich von einem DOOM Story? Nein. Es ist ein Ego-Shooter, der maximal auf Gameplay aus ist, so wie es die Entwickler wollen. Trotzdem werden Ego-Shooter teils dafür harsch kritisiert. Müsste man dann Gone Home für Mangel an Gameplay kritisieren? Nein, auch das wäre falsch, denn es ist eine Erlebnisspiel, wo man interaktiv eine Geschichte erzählt bekommt.
„Das Gesamtbild ist entscheidend, und No Mans Sky hat eben etwas zu bieten, was es noch nie zu vor gab, eine Erfahrung, die uns bisher kein AAA-Spiel geben konnte, etwas, was sich viele schon seit ihrer Kindheit erträumt haben.“
Ist nur in der Form, wie es umgesetzt wurde, vielleicht einzigartig. Tatsache ist, dass prozeural erstellte Inhalte ein alter Hut sind. Das hat Hello Games meines Wissens sogar schon mal gesagt. „Elite“ von 1984 bot schon ein prozedural erstelltes Universum. Die Planeten waren aber noch nicht begehbar. Jedoch erlebt man prozeural erstellte Inhalte auch teilweise in Rollenspielen. Zufallsgenerierte Dungeons zum Beispiel und auch TES II: Daggerfall bot sowas, denn die Spielfläche war so groß wie Großbritannien.
Außerdem hat der Algorithmus von NMS noch einige Schwächen. Da springen teilweise Tiere raus, die so gar nicht laufen könnten. Das ist immersionsabschwächend meiner Meinung nach.
Für mich ist NMS weit entfernt der erhoffte Meilenstein zu sein. Nur weil es das im Vorfeld hieß und nun immer wieder sagt, muss das nicht stimmen. Da waren Spiele wie LittleBigPlanet und Minecraft wesentlich bedeutender. Bei zufallsgenerierten Survival-Exploring-Spielen starte ich lieber das seit über 2,5 Jahren erhältliche Don’t Starve.
@Shaft:
Nenne mir mal ein Spiel, welches durch Glitches so geschädigt wurde, dass man es nicht mehr spielen kann. Mir fällt in der jüngeren Vergangenheit keins ein. Würde jetzt jedes Entwicklerstudio auf prozedural erstellte Inhalte zurückgreifen, wäre das der Horror. Nie wieder immersive Welten wie in GTA, Red Dead Redemption, The Division, The Witcher 3 und andere Rollenspiele. Die meisten zufallsgenerierten Landschaften haben einfach kaum Charakter, es mangelt an Wiedererkennungswert und aufregenden Plätzen. Es spart nur eine Menge Zeit und Budget ein.
Prozedural erstellte Inhalte haben noch eine seeeeeeeeeeeeeehr weiten Weg zu gehen, wirklich einen verdammt langen. Computer sind eben nicht so kreativ wie ein Mensch. Mehr Assets und in höherer Qualität helfen nur auf der Seite, dass die erstellten Inhalte schöner aussehen und es mehr Abwechslung gibt. Es macht aber die Aufstellung von Objekten, das Geländeterrain und das Zusammenspiel von Erzählung und Gameplay nicht automatisch besser.
Buzz1991
15. August 2016 um 18:40 UhrAchso und dass der Hype so ausartet, liegt vor allem daran, dass die Entwickler, allen voran Sean Murray, im Vorfeld sich auch nicht gerade bedeckt hielten und den Mund voll genommen haben. Dann noch genug Personen, die schon seit der Ankündigung es zum Meilenstein ausgerufen, immer wieder erklärt haben und jetzt natürlich es immer noch so sehen. Es war klar, dass den Entwicklern der Hype um die Ohren fliegen wird. Daran ist die Presse schuld, die Spielergemeinschaft, aber auch die Entwickler und Sony.
Unter dem sinnlosen Hate (aber auch sinnlosen Lobhudeleien) gibt es auch konstruktive Kritik. Ich schließe meine Meinung mal darunter ein, habe ausführlich begründet, was mit dem Spiel nicht stimmt. Mir tut’s ja selbst leid, ja sogar die Special Edition habe ich mir gegönnt, weil ich viel Vertrauen und Hoffnungen im Vorfeld hatte und die ersten 2-3 Stunden waren auch noch unterhaltsam.
martgore
16. August 2016 um 11:17 Uhr@vangus
Der Preis wird normal mit der Nachfrage geregelt. Aber wenn ein Spiel 60€ kostet, dann erhofft man sich das es eben genauso viel bietet. Ein Tetris hat mich wohl auch 1000 std über jahre unterhalten, war ein Meilenstein, aber wer hätte damals 60 DM bezahlt ? Wenn nur 12 Leute daran arbeiten, waren für Investitionen eben nicht so hoch und es tut mir leid, das sieht und vor allem spürt man es auch.
Und du musst nicht davon ausgehen, das wenn jemand über das P/L Verhältnis redet, das er kein Geld hat. Das Gegenteil wird der Fall sein, der/diejenige wirft sein Geld eben ungern raus. Videospiele sind eines der günstigsten Hobbys. Weiss nicht warum du da so abfallend wirst.
Jeder der hier anwesenden weiß auch, das es sich hier um ein Indie Game handelt, das zum AAA Titel umgewandelt worden ist. Meine persönlichen Erwartungen wurden erfüllt und die waren sehr gering.
vangus
16. August 2016 um 14:07 Uhr@martgore
Hier wurde nichts zum AAA-Titel umgewandelt. No Mans Sky war, ist und bleibt ein reines Indie-Game und das Spiel bietet für dich vielleicht zu wenig fürs Geld, ich hätte aber auch 80€ ausgegeben, um NMS erleben zu können. Wie ich bereits geschrieben habe, bietet NMS vielleicht nicht die grafische Qualität eines AAA-Titels, dafür bietet es ein neues Spielgefühl, erstmalig ein ganzes Universum zum Erkunden und es hat Suchtpotential.
NMS ist für die Leute, die es gerade genießen, jeden Penny Wert. Diejenigen, die sich was anderes erhofft haben, haben eben selber Schuld oder sind eh nicht der richtige Spielertyp für derartige Spielerlebnisse.
Shaft
24. August 2016 um 12:40 Uhr@buzz1991
„Prozedural erstellte Inhalte haben noch eine seeeeeeeeeeeeeehr weiten Weg zu gehen, wirklich einen verdammt langen. Computer sind eben nicht so kreativ wie ein Mensch“
der denkansatz ist völlig falsch. wenn eine produktion mit prozeduralen inhalten arbeitet, müssen die menschen wesentlich kreativer sein. beispiel: wenn eine umwelt prozedural generiert wird, dann ist das nur der erste schritt in der spieleentwicklung. die entwickler können dann nämlich nicht ihre eigene story in das setting einbauen, sondern müssen die story an das setting anpassen und gegebenheiten des settings nutzen.
der unglaubliche vorteil hierbei ist aber, daß die prozedurale generierung den designer so viel arbeit abnimmt, daß die sich um so mehr auf das gameplay konzentrieren können.
nebenbei: es wundert mich, daß es glitches gibt und in hinblick auf spieler, die durch die map fallen, haben die programmierer ihre eigenen prozeduralen sequenzen nicht verstanden. die lage der oberfläche wird durch einen algorythmus berechnet. wenn man den selben algorythmus dazu benutzt, die position des spielers auf der oberfläche festzulegen, dann muß man nicht prüfen, ob sich unter seinen füßen polygone befinden. und somit kann auch niemand mehr durch den boden fallen.
Shaft
24. August 2016 um 12:54 Uhr@buzz1991
„Würde jetzt jedes Entwicklerstudio auf prozedural erstellte Inhalte zurückgreifen, wäre das der Horror. Nie wieder immersive Welten wie in GTA, Red Dead Redemption, The Division, The Witcher 3 und andere Rollenspiele.“
das gegenteil ist der fall. warum hab ich im vorangegangenen posting erwähnt. immersiv wird eine welt nicht durch ihre hügel, sondern durch das, was darauf steht. und ein rom kann man auf den 13 hügeln einer prozeduralen welt ebenso erstellen, wie auf den 7, die in mühevoller kleinarbeit zurechtgefummelt wurden und bei denen noch mehr chance darauf besteht, daß glitches entstehen. und es hindert dich niemand daran, in einer prozedural erstellten welt weitere nicht prozedural erstellte immersive inhalte zu generieren. red dead redemption ist ein gutes beispiel dafür, daß du keine ahnung hast von der materie. die weiten flächen, die alle per hand zurechtgebastelt und getestet werden mußten, in denen kaum mehr passiert, als daß man jagt oder kräuter sammelt, während man zur nächsten stadt reitet. das spiel hätte ein halbes jahr früher in den läden stehen können mit einem prozeduralen grundgerüst. darauf hätte man dann aber auch canyons, flüsse, sümpfe, städte und berge per hand setzen können. prozedurale welten sind also kein hemmnis für immersive welten, sondern eine zeitsparende grundlage.
„Die meisten zufallsgenerierten Landschaften haben einfach kaum Charakter, es mangelt an Wiedererkennungswert und aufregenden Plätzen. Es spart nur eine Menge Zeit und Budget ein.“
dein geist weigert sich vehement, das prozedurale konzept zu verstehen. prozedural ist nicht zufallsgeneriert. wenn dir eine welt nicht gefällt, dann veränderst du einfach den ausgangswert und hast ne neue. das macht man so lange, bis man eine welt hat, die zu dem paßt, was man herstellen will. ob eine welt also langweilig ist, bestimmt nur der, der entscheidet, welche variante man nimmt.
bmxmitch
25. August 2016 um 15:50 UhrEs gibt wirklich Leute die das Spiel verteidigen? Hahahah, ihr tut mir echt Leid!
Versteh auch nicht wie man dem Spiel mehr als 5 Punkte geben kann. 6 höchstens!
Schaut euch mal von Angry Joe das Review dazu an. Da wird alles gesagt, was gesagt zu dem Fiasko gesagt werden muss. 😉
consolfreak1982
26. September 2016 um 12:58 Uhrich habs bei einem Freund angezockt und bin herb enttäuscht – es spielt sich zäh wie Kaugummi, sieht aber zugegebener Maßen sehr gut aus, bietet aber irgendwie nichts was mich persönlich jetzt motivieren würde. Rohstoffe farmen gut und schön, aber sonst? Bei Minecraft kann ich wenigstens was bauen, hier nur durch die Gegend laufen (besser fliegen, weil jeder interessante Ort stundenlang entfernt ist) und farmen. Okay, ab und an wird man auch von Drohnen attackiert, warum zumindest dieser Teil nicht mehr ausgebaut wurde, ist mir Schleierhaft. Okay, NMS war nie als Action oder gar Shooter Game gedacht, aber hier hat man Potential verschenkt.
Macht vielleicht zwischendurch mal Spaß, so ein zwei Planeten abgrasen, aber auf lange Sicht könnte mich NMS in dieser Form nicht motivieren.