Der Weg von überzeugenden und massenmarktfähigen Virtual Reality-Erfahrungen steht gerade erst am Anfang. Entsprechende Hardware mit HTC Vive und Oculus Rift sowie die zugehörigen Spiele befinden sich erst seit wenigen Monaten im Handel, während Sonys VR-Headset PlayStation VR erst in wenigen Tagen in den Handel kommt. Ein Schonfrist gibt es zumindest von der Entwickler-Legede und dem Oculus VR-CTO John Carmack aber dennoch nicht.
Laut seiner Ansicht können die meisten VR-Inhalte nicht vollends überzeugen und die Innovationen reichen auch nicht aus, um die Kunden langfristig unterhalten zu können. Deshalb forderte Carmack seine Entwickler-Kollegen und die Teams weltweit auf, einen größeren Wert auf hochwertige VR-Erfahrungen zu legen. Die verantwortlichen Entwickler sollten diesbezüglich deutlich selbstkritischer mit ihrer Arbeit sein.
„Wir tun nur das Nötigste und verlassen uns auf die neue Erfahrung, die sich einstellt, wenn Menschen etwas erleben, das sie nie zuvor erlebt haben. Aber wir müssen uns in Frage stellen. Können wir etwas bieten, das den gleichen, oder mehr Wert hat, als andere Erfahrungen, die nicht in der VR stattfinden?“, fragte Carmack.
So meint der Entwickler, dass auch das UI-Design, die Sprachsteuerung und die allgemeine Qualität der Produkte verbessert werden müssten, um die Spieler auf Dauer überzeugen zu können. Insbesondere lange Ladezeiten kritisiert Carmack stark. Er zieht den Vergleich mit einem Smartphone, bei dem das Entsperren sehr lange dauert, was dazu führen würde, dass es nur sehr selten genutzt wird.
„Es ist akzeptabel, wenn man sich hinsetzen würde und für eine Stunde spielt, doch [für VR] ist eine solche Bootzeit Gift. Lassen Sie uns einen Vergleich zu Smartphones ziehen. Würde Ihr Telefon jedes Mal 30 Sekunden benötigen, um entsperrt zu werden, würde man es deutlich seltener nutzen“, meint Carmack. „Es gibt Apps, die ich spielen wollte, von denen ich dachte, dass sie großartig aussehen, die ich jedoch nicht weitergespielt habe, weil sie zu lange Ladezeiten hatten.“ Mehr als 20 Sekunden würde er keinem Spieler zumuten wollen.
Weitere Meldungen zu PlayStation VR.
Diese News im PlayStation Forum diskutieren
(*) Bei Links zu Amazon, Media Markt, Saturn und einigen anderen Händlern handelt es sich in der Regel um Affiliate-Links. Bei einem Einkauf erhalten wir eine kleine Provision, mit der wir die kostenlos nutzbare Seite finanzieren können. Ihr habt dabei keine Nachteile.
Kommentare
Heartz_Fear
11. Oktober 2016 um 14:28 Uhr„Würde Ihr Telefon jedes Mal 30 Sekunden benötigen, um entsperrt zu werden, würde man es deutlich seltener nutzen“, meint Carmack.“
Genau, und wenn ein normales Spiel 1 Minute zum laden braucht machen wir es ja auch gleich wieder aus….
Wertet er VR damit nicht sogar ab, wenn er es mit Smartphones vergleicht? Da hätte ich mehr von dieser „Legende“ erwartet.
Da ist doch nicht etwa jemand enttäuscht, dass sein Oculus nicht den erhofften Erfolg gebracht hat.
Zockerfreak
11. Oktober 2016 um 14:35 UhrRecht hat er,die Spiele sind nicht gerade toll gemacht.
Nelphi
11. Oktober 2016 um 15:01 UhrWann hat er das denn gesagt? Wenn er das heute oder gestern gesagt hat, ist das, meiner Meinung nach einfach nur ein extra kurz vorm Konkurenz gewählter Zeitpunkt zum Kretiküben um es der Konkurenz etwas schwerer zu machen!
Seins läuft grade nicht so gut, also muss man mal der gefährlichen, da um ein vielfaches leichter zu finanzierende Konkurenzprodukt steine in den weg legen. Etwas negative Publisity streuen und so!
big ron
11. Oktober 2016 um 15:20 UhrWo noch keine Firma den Erfolg von VR abschätzen kann, da PSVR noch fehlt, wird auch niemand große Budgets investieren, um aufwendige VR-Erlebnisse zu erstellen. Das wäre im Moment rausgeschmissenes Geld. Daher kann der Herr Carmack auch nicht erwarten, dass da jetzt schon in der ersten Anlaufphase die ultimativen Spielerlebnisse bereitstehen.
FreundDerSonne
11. Oktober 2016 um 15:24 UhrEs müsste nicht nur im VR-Breich die allgemeine Qualität verbessert werden, sondern im kompletten Spielebereich.
Wie damals zu PS1-PS3 Zeiten, sollten sich die Entwickler und Publisher mal was trauen, anstatt immer wieder Jahr für Jahr frisch Aufgewärmtes den Konsumenten auf den Tisch zu klatschen.
Man solle den Entwicklern mehr Zeit für Innovation, Qualitätssicherung und Stabilität geben, anstatt immer nur auf den Quartalsbericht zu stieren.
Dann klappt es auch mit dem Umsatz und der Zufriedenheit der Kunden bzw. der Aktionäre.
Kehltusa
11. Oktober 2016 um 15:34 UhrUm den Entwicklern Zeit für Innovationen usw. freiräumen zu können, bedarf es viel Geld und ein hohes Risiko von Misserfolg. Das geht kein Unternehmer ein, ohne andere Spielemarken auf dem Markt zu haben, die eventuelle Risiken auffangen können.
Gerade im Spielebereich sind die Margen einfach zu niedrig. Daher der Trend zu mehr DLC-Inhalten. Guter Income bei geringem Entwicklungsaufwand
smirnoff
11. Oktober 2016 um 16:36 UhrSowas kennt man doch eigentlich nur von der „Generation-Internet“…
Es muss immer alles sofort passieren sonst ist es langweilig.
Ich hab kein Problem mit Ladezeiten solange das Spiel dann gut ist 🙂
Syndroid
11. Oktober 2016 um 17:15 UhrDie Aussagen sind hier bisschen aus dem Kontext gerissen. Carmack kritisiert nicht die PSVR Spiele.
Der Mann ist ausschließlich im Mobile Sektor zuständig und setzt sich hauptsächlich GearVR Apps auseinander und bewertet diese. Auch mit den Ladezeiten sind nur GearVR apps gemeint.
Mit der Oculus Rift hat er nicht mehr viel am Hut. Mit der PSVR schon gar nicht.
Kann man alles in seiner Keynote von der Oculus Connect sehen
ChuckNorriss
11. Oktober 2016 um 21:53 UhrAuf dem PC(HTC Vive)gibt es viele gute VR Spiele. Hab gestern Stundenlang Raw Data gespielt. Was ein Spaß!
Syndroid
11. Oktober 2016 um 22:32 UhrAuf der Vive gibt es aber zu viel Shovelware und Techdemos von indies.
Oculus und Sony haben mit ihrem eigenen Content die Nase vorn. 😉
Bei Sony ist aber natürlich ein Nachteil, dass es ein geschlossenes System ist.