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Review

Batman: Arkham VR im Test - Im Körper der Fledermaus

Nach drei äußerst gelungenen Batman-Spielen aus klassischer Third-Person-Perspektive veröffentlichte Rocksteady Studios nun pünktlich zum Start von PlayStation VR sein erstes First-Person-Abenteuer.

play3 Review: Batman: Arkham VR im Test – Im Körper der Fledermaus

7.0

Nach drei äußerst gelungenen Batman-Spielen aus klassischer Third-Person-Perspektive veröffentlichte Rocksteady Studios nun pünktlich zum Start von PlayStation VR sein erstes First-Person-Abenteuer. Oder besser gesagt seine erste First-Person-„Experience“, denn wirklich umfangreich fällt das 20 Euro teure „Batman: Arkham VR“ leider nicht aus. Die Immersion in VR hingegen kann sich mehr als sehen lassen.

Hauptgrund hierfür ist die Tatsache, dass nicht nur das Headset zum Einsatz kommt, sondern auch die PlayStation Move Controller. Sie repräsentieren Batmans – und damit eure – Hände in der virtuellen Welt. Die Zeigefingertasten dienen zum Greifen von Objekten, die Move-Taste zum Bestätigen – etwa wenn sich Batman von einem Ort in der Spielwelt zum nächsten teleportieren soll. Auf eine fließende Fortbewegung, wie man sie zum Beispiel aus „RIGS“ kennt, verzichten die Entwickler bewusst. Ergebnis: Tatsächlich kann man „Batman Arkham VR“ erstaunlich lange unterbrechungsfrei genießen. Abschnitte in denen Motion Sickness oder Unwohlsein auftreten, sind so gut wie nicht präsent.

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Was wir gut finden

Die große Stärke von „Batman Arkam VR“ liegt im wahrlich fantastischen Mittendrin-Gefühl und der Art und Weise wie Rocksteady die Geschichte inszeniert. Alles beginnt mit einer bewegenden Introsequenz [Achtung kleiner Spoiler bis zur nächsten Zwischenüberschrift], die Serienfans nur allzu bekannt sein dürfte. Aus der Perspektive des kleinen Bruce Wayne erlebt ihr aus nächster Nähe, wie eure Eltern von einem zwielichtigen Ganoven ausgeraubt und dann erschossen werden. Ob man hinschaut oder nicht, ist freilich jedem selbst überlassen. Spätestens jedoch wenn sich der Gangster in eure Richtung bewegt und euch direkt in die Augen schaut, baut sich ein seltsames, aber gleichzeitig auch faszinierendes Gefühl des Bedroht-Seins auf. Etwas, das man in dieser Form wahrscheinlich nur in VR erleben kann.

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Abtauchen in die Bat-Höhle

Nach einem Zeitsprung findet ihr euch schließlich in Bruce Waynes Anwesen wieder. Butler Alfred stolziert von der rechten Seite heran, überreicht euch einen goldenen Schlüssel und dann beginnt das Abenteuer. Prima Sache: Die ab jetzt nötigen Interaktionen mit Umwelt und Umgebungsobjekten ergeben sich in der Regel ganz von selbst und auf sehr natürliche Weise. Der goldene Schlüssel von Alfred? Logisch, passt wohl in das ebenfalls goldene Schloss des Klaviers vor uns. Das blau leuchtende Fledermaus-Symbol auf dem Klavier? Muss man wahrscheinlich hineindrücken, um einen Mechanismus zu aktivieren. Das rote, plötzlich laut schrillende Telefon? Sollten wir vielleicht einfach mal abheben.

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Kommt ihr an einer Stelle doch mal nicht weiter – was wirklich nur sehr selten passiert –, dauert es in der Regel nicht allzu lange, bis das Spiel euch in irgendeiner Form unter die Arme greift. Gern genutztes Stilmittel hierfür sind Gesprächsfetzen von Nichtspieler-Charakteren. Hin und wieder kommentiert Batman die Lage jedoch auch selbst bzw. verraten Audiorekorder-Schnipsel oder Notizzettel, was als nächstes zu tun ist. Binnen Minuten entsteht so ein toller Spielfluss und ihr versinkt mehr und mehr in den wenigen, mit viel Liebe zum Detail modellierten Schauplätzen von Gotham City, darunter die Terrasse von Pinguins Iceberg Lounge, eine schaurig schöne Leichenhalle, klaustrophobische Abwasserkanäle und die legendäre Irrenanstalt Arkham Asylum.

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Hey, bin das ich?

Erste Wow-Momente lassen ebenfalls nicht allzu lange auf sich warten. Im Ankleideraum der Bat-Höhle zum Beispiel stülpt ihr euch – nachdem Anzug und Handschuhe erfolgreich angelegt wurden – die typische Batman-Maske über. Die dann folgende Belohnung könnte famoser nicht sein, denn jetzt zeigt der Spiegel vor euch einen in Echtzeit animierten Batman – euch! Egal ob ihr den Kopf neigt, die Arme anhebt oder mit dem Oberkörper vor und zurück wippt – euer Alter Ego tut es auch. In jedem normalen Videospiel würde man diesem Moment kaum Beachtung schenken. In VR allerdings bleibt er auch nach dem Ablegen des Headsets erstaunlich lange im Gedächtnis. Für einen ganz winzigen Augenblick nämlich hat man in dieser Szene tatsächlich das Gefühl, selbst der Dunkle Rächer zu sein.

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Dem Mörder auf der Spur

Faszinierend auch der erste große Auftritt des Forensik-Scanners. Genau wie man es aus „Arkham Knight“ kennt, gilt es, einen Tathergang zu analysieren, um wichtige Schlüsse daraus abzuleiten. Das Besondere: Das Vor- und Zurückspulen der 3D-Animation erfolgt durch leichte Drehbewegungen des linken Move-Controllers. Habt ihr einen wichtigen Hinweis entdeckt, pausiert ihr das Geschehen einfach, aktiviert den Forsensik-Scanner und erhaltet neue Hinweise. Spielerisch ziemlich simpel, gar keine Frage. Weil sich das Verbrechen jedoch nur zentimeterweit von euch entfernt abspielt und alle Figuren in VR lebensgroß rüberkommen, wirkt die Passage unglaublich intensiv. Fast so, als wäre man selbst direkt zwischen die Fronten geraten.

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Weitere Pluspunkte sammelt „Arkham VR“ auf technischer Seite. Betrachtet ihr Objekte aus nächster Nähe, sind diese – für PS VR Verhältnisse – erstaunlich gut modelliert und texturiert. Dazu gesellen sich geschmeidige Animationen, eine überzeugende Weitsicht und viele nette kleine Effekte, die den Szenerien Leben einhauchen. Der heranschwebende Batwing zum Beispiel wirbelt Staub und Blätter auf, beim ersten Abstieg in die Batcave flattern Dutzende Fledermäuse im Hintergrund durchs Bilder und wenn später ein besonders korpulenter Bösewicht in ein Becken voller Abwasser plumpst, schwappt die dreckige Brühe schön hin und her.

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Was wir schlecht finden

Traurig aber wahr. Die packend erzählte Hauptgeschichte von „Batman: Arkham VR“ endet nach gerade mal einer Stunde. Also genau dann, als es eigentlich erst richtig spannend wird. Wirklich ein Jammer, denn auch spielmechanisch kratzt der Titel bis zu diesem Zeitpunkt nur an der Oberfläche des eigentlich Machbaren. Batarangs werfen, Beweisstücke in 3D zusammenpuzzlen, Objekte mit der der Batclaw heranziehen, Objekte nach Hinweisen absuchen – all diese und andere Gameplay-Bausteine machen in VR wirklich Laune, können sich aufgrund der extrem kurzen Spieldauer allerdings kaum entfalten und von den Entwicklern variiert werden. Schade zudem, dass man auf eine deutsche Sprachausgabe verzichtet und die Erkennung hin und wieder zickt. Zumindest letztgenanntes Problem lässt sich jedoch durch Herumexprimentieren mit der Kalibrierung (und der Kameraposition) ganz gut in den Griff bekommen.

7.0

Wertung und Fazit

PRO
  • Tolle Immersion
  • Gelungene Geschichte
  • stehend & sitzend spielbar
  • Diverse Eastereggs für Fans
CONTRA
  • Viel zu kurz und teuer
  • Keine dt. Sprachausgabe
  • Spielerische Elemente kratzen nur an der Oberfläche des Machbaren
  • Optimale Kalibrierung braucht etwas Zeit

Batman: Arkham VR im Test – Im Körper der Fledermaus

Kommentare

xTwoFace619x

xTwoFace619x

30. Oktober 2016 um 10:54 Uhr
Ned Schneebly

Ned Schneebly

30. Oktober 2016 um 11:56 Uhr
Catwalk1982

Catwalk1982

30. Oktober 2016 um 13:23 Uhr
PS4-Junkie72

PS4-Junkie72

30. Oktober 2016 um 14:42 Uhr
Ned Schneebly

Ned Schneebly

30. Oktober 2016 um 15:11 Uhr
Cat_McAllister

Cat_McAllister

30. Oktober 2016 um 15:28 Uhr
Cat_McAllister

Cat_McAllister

30. Oktober 2016 um 15:31 Uhr
Ned Schneebly

Ned Schneebly

30. Oktober 2016 um 15:39 Uhr
16bitCupcake

16bitCupcake

30. Oktober 2016 um 15:51 Uhr
xTwoFace619x

xTwoFace619x

30. Oktober 2016 um 17:20 Uhr
Cat_McAllister

Cat_McAllister

31. Oktober 2016 um 09:28 Uhr
Gandalf0101

Gandalf0101

31. Oktober 2016 um 18:48 Uhr