Während im bald endenden Jahr 2016 die modernen Virtual Reality-Systeme mit den führenden drei Plattformen Oculus Rift, HTC Vive und PlayStation VR ihre Markteinführung feierten, blieb der wirklich große Durchbruch noch aus. Bei den PC-Systemen dürfte der hohe Einstiegspreis als Hürde für den Massenmarkt gelten, während alle zusammen noch mit diversen technischen Mankos wie geringer Bild-Auflösung und darüber hinaus zu wenigen überzeugenden Inhalten zu kämpfen haben.
Es handelt sich jedoch um einen ersten vielversprechenden Anfang, der im kommenden Jahr fortgesetzt werden dürfte. Dieser Ansicht sind im weitesten Sinne auch diverse Branchen-Experten und Analysten, die sich zum Jahresende zu einer Prognose für 2017 hinreißen lassen haben. 2017 sollte demnach auf dem VR-Markt vieles besser laufen. Es ist mit einer wachsenden Installationsbasis und besseren Inhalten zu rechnen. Aber es gibt auch weniger optimistische Meinungen.
Joost van Dreunen, SuperData
Seiner Meinung nach wird 2017 endlich eine sogenannte Killer-App für Virtual Reality gefunden .Dieses Angebot sollte den Wunsch, ein VR-System zu erwerben, deutlich steigern. „Wenn 2016 das Jahr ist, in dem das für Konsumenten fertige VR geboren wurde, dann ist 2017 das Jahr, in dem es beginnt, zu zahnen.“ Virtual Reality bleibt zwar noch ganz am Anfang, allerdings werde ein weiterer wichtiger Schritt in der Entwicklung erreicht, glaubt er.
„Wir erwarten ein stetiges Wachstum dieses Segments, mit HTC und Sony in der Führungsposition“, so van Dreunen weiter. „Große Publisher werden auch weiterhin davon absehen, im großen Maße auf VR zu setzen, was mittleren Studios die Möglichkeit gibt, in dieses Vakuum zu springen.“
Patrick Walker, EEDAR
Laut Walker wird Virtual Reality weiter Fahrt aufnehmen. Walker gab zuvor bereits zu bedenken, dass es für Consumer-VR schwierig sein würde, das Interesse der Massen zu wecken. Die Ankündigung von PlayStation VR sorgte dann für äußerst optimistische Prognosen, die später wieder gesenkt wurden. Auch das Weihnachtsgeschäft blieb hinter den Erwartungen der Analysten zurück.
„Ironischerweise bin ich von den Chancen im Mainstream im kommenden Jahr viel mehr begeistert“, so Walker. „Ein breiterer Hersteller- und Entwickler-Support für Daydream wird das Mobile-VR nach vorne treiben. Und der erste wahre Must-Have-Inhalt wird die Highend-VR-Systeme erreichen.“ Welche Art Killer-Apps das sein könnten, hat er aber nicht gesagt.
Piers Harding-Rolls, IHS Markit
Laut Harding-Rolls müsse die kommerzielle Realisierung 2017 nach dem Hype und der Experimentierphase im Fokus stehen. „Ich erwarte viele negative Meldungen, die sich um diesen Sektor drehen. Gleichzeitig wird die Installationsbasis weiterhin stetig steigen. Und die Dinge sehen Ende 2017 sehr viel positiver aus“, so seine Worte. PlayStation VR werde seiner Aussage nach im kommenden Jahr deutlich besser verfügbar sein.
„Zunächst werden sich die meisten VR-News um die Headset-Technologie und nicht um die Inhalte drehen, allerdings wird sich dieser Trend ab Ende des kommenden Jahres drehen“, so Harding-Rolls. Er glaubt außerdem nicht, dass außerhalb Chinas bedeutende All-in-One-VR-Headsets in den Handel kommen werden. „Ich gehe auch nicht davon aus, dass Apple 2017 den VR-Markt erobern wird.“
Dr. Serkan Toto, Kantan Games
Zu guter Letzt kommt Serkan Toto von Kantan Games zu Wort, der sich selbst als VR-Fan bezeichnet, der an die Technologie glaubt. Trotzdem ist er skeptisch: „Dennoch glaube ich, dass 2016 für diese Technologie ein sehr experimentelles Jahr war – und kein Eröffnungsjahr. Und ich glaube, dass es VR auch im kommenden Jahr schwer haben wird, sich im Mainstream zu etablieren. Meine Vorhersage lautet: 2017 wird es kein Killer-Game für VR geben.“
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Kommentare
Wosnleicht
21. Dezember 2016 um 10:27 UhrIch glaube das KillerApp für VR wäre eine Mischung aus Second Life und Mincraft.
boddy
21. Dezember 2016 um 10:35 UhrDie Killer-App wäre einfach wenn alle Titel normal und in VR spielbar wären, bin mal gespannt auf Resi, denke das wird das erste richtige Highlight. Mit diesen 0815 ich zeige euch mal VR Spielen, ist ein Preis von 400 € einfach zu hoch.
President Evil
21. Dezember 2016 um 10:41 UhrTitel mit gross angelegter Story fehlen.
Ein Quantic Dream titel in VR, das wär cool!
Oder VR Support für dirt rally & assetto corsa. Für mich ein traum 🙂
flikflak
21. Dezember 2016 um 10:41 UhrReine VR Spiele haben wenig Chancen.
smirnoff
21. Dezember 2016 um 11:08 UhrFarpoint könnte das Killer-Spiel für die PS VR werden. Die ganzen kiddies zocken doch nur noch CoD, Battlefield etc..
Bei RE7 machen die sich doch sofort in die Hose 😀
Murat&Sally
21. Dezember 2016 um 11:34 Uhr@boddy 400€ zu hoch! LOL ! Was ist mit dir los, schau dir mal VR bei dem PC Bereich an, das sind ganz andere Preise dazu benötigst du noch ein High-End PC, dann ist PS-VR mit der der PS4 Pro dagegen ein richtiges Schnäppchen.
RE7 kommt bald raus 😉 das wird top.
boddy
21. Dezember 2016 um 11:42 Uhr@ Murat&Sally
Schon klar, aber 400 € dass ich mir dann ein paar Tech-Demos für 40 € kaufen darf. Das Geld nimmt nicht jeder in die Hand und umso weniger Systeme im Umlauf sind umso weniger Spiele werden dafür hergestellt ein Teufelskreis.
Und für den normalen Gamer sind 400 € zu viel, man kann ja Mama und Papa net jeden Monat um 400 € bitten mit VR und Pro.
Habe übrigens beides und würde trotzdem jedem raten zu warten bis mal ein paar wirkliche Spiele mit Story draußen sind wie @President Evil schon geschrieben hatte.
Michael Knight
21. Dezember 2016 um 12:04 Uhrdas sony vr ist doch bisher ein gag. es fehlen die wirklichen spiele mit denen man länger zeit verbringen kann um den preis von 400€+ zu rechtfertigen. so sorgt sony leider für einen rohrkrepierer der technologie.
das ding packste aus, spielst ein paar tage damit und wenn der anfängliche hype vorüber ist erkennt man das dort einfach zu wenig substanz vorhanden ist weil einfach die titel fehlen. das ding liegt dann in der ecke während man normal am tv weiterspielt. resident evil wird ein guter schritt in die richtige richtung aber da muss einfach viel mehr kommen.
Kahuna
21. Dezember 2016 um 12:31 UhrDas Problem ist, das die Qualität einfach noch zu schlecht ist. die Auflösung ist noch viel zu gering und auch die VR Brille an sich ist ziemlich unhandlich mit den ganzen Kabeln ect.
Ich habe mir z.b. gestern „Perfect“ geladen und war wirklich sehr enttäuscht von der Qualität, der Auflösung und der Grafik.
Ich bin zwar nach wie vor davon überzeugt das VR die Zukunft gehören wird, aber dafür muss erst noch einiges an der Hardware passieren und ich denke das wird einfach noch 1-2 Jahre brauchen und dann werden auch richtig gute und verbesserte VR Systeme auf dem Markt verfügbar sein.
Krawallier
21. Dezember 2016 um 12:33 UhrDie Preise werden auch bei der PSVR sinken, hab meien zbs bei Amazn im WHD für 285 bekommen. Denke das erste richtige VR Spiel wird Resident Evil 7 sein. Dadurch dass das kein Only VR Titel ist wird es bestimmt vielen Leuten beim zocken Lust bereiten es zuindest auch mal als VR Titel spielen zu wollen.
President Evil
21. Dezember 2016 um 12:41 Uhr@Kahuna
Perfect ist da aber auch eine eher schlechte Referenz – Das Kantenflimmern ist da schon sehr stark.
Spiele wie Robinson oder Batman bieten aber schon sehr gute Grafik.
Oder auch die Resi Demo zeigt, was auf der Hardware möglich ist. Die Tendenz bisher ist auf jedenfall, dass neuere Spiele immer besser aussehen.
Die Hardware ist bestimmt noch nicht ausgereizt- Das ist für die Entwickler natürlich ein Lernprozess.
Doniaeh
21. Dezember 2016 um 12:55 UhrFür die PS4 (auch Pro) wird keine „Killeraplikation“ kommen weil die Hardware einfach zu schwach ist. Im PC Bereich verhält es sich so ähnlich, da wäre leistungsstarke Hardware verfügbar, ist aber nur in den wenigsten Haushalten vorhanden.
President Evil
21. Dezember 2016 um 13:10 Uhr@Doniaeh
Also das ist quatsch. Resi7 z.B sieht im VR-Helm wesentlich besser aus als am 4K screen (PS Pro), finde ich. Allein schon durch den 3D Effekt…
Murat&Sally
21. Dezember 2016 um 13:29 Uhr@President Evil bei der Pro gibts kein flimmern, Robinson sieht sehr gut aus, dazu läd es viel viel viel schneller und die Farben sind viel satter! Spielt sich damit wie die Generation #2 von VR, auf der alten PS4 würde ich mir niemals die Brille kaufen oder niemals damit spielen.
RAMROD
21. Dezember 2016 um 13:33 UhrResi 7 sieht mit VR besser aus wie mit Ps4 Pro aufm 4k Tv hab ich was verpasst???
Gasangriff der Russen der das Gehirn zersetzt… Brauch ne Gasmaske.
President Evil
21. Dezember 2016 um 13:36 Uhr@RAMROD
Find ich, ja. Klar ist es in ‚Semi 4K‘ höher aufgelöst. In VR wirkt dafür alles plastisch.
Durch die dunkle Farbgebung wird die geringere Auflösung zudem gut kaschiert und fällt (mir zumindest) kaum auf.
@Murat&Sally
Mein Vergleich bezieht sich auf ‚Screen-Grafik‘ vs ‚Helm-Grafik‘. Nicht Standard vs Pro..
TheNewGuy
21. Dezember 2016 um 22:44 UhrDie Immersion macht VR zu einem nie dagewesenen Erlebnis. Mit einem Fernseher daher nicht zu vergleichen. Auflösung hin oder her, wenn ich tatsächlich das Gefühl habe in einem Spiel zu sein, anstatt „nur“ Zeuge des Geschehens zu werden, ist dies die nächste Ebene des zocken
Andi_Ogris
22. Dezember 2016 um 11:15 Uhrletztendlich ist es doch so:
VR benötigt entsprechende AAA Titel um sich dauerhaft zu etablieren – diese Titel zu entwickeln kosten Geld, viel Geld – bei vergleichsweise großem Risiko für die Studios – man darf also gespannt sein wer den Schritt wagt.
Ich bleibe skeptisch …
Agima
24. Dezember 2016 um 23:16 UhrSolange der Krieg Oculus vs Vive vs PSVR nicht zugunsten toller Titel aufgegeben wird endet das Ganze am Ende wie der Krieg Video2000 vs Beta vs VHS.
Die einzigen in der Spielindustrie die das scheinbar kapieren sind die Jungs von Steam, die arbeiten seit VR-Begin daran alle an einen Tisch zu bekommen.
Und was macht Sony?
Sichert sich einen Exclusive-Deal um RE7 für 1 Jahr VR exclusive zu bekommen.
So wird das zarte Pflänzchen VR direkt wieder gekillt.
Hoffe mal die die sich beim Thema Content doch noch zusammenraufen können, die Platform VR hätte es sicher verdient.
So, ich geh noch ein bisserl Zombies bei Arizona Sunshine killen, yeehhaaaa….
BombSquad
29. Dezember 2016 um 08:04 UhrVR wird sich etablieren. Wer es einmal probiert hat, wird es auch so sehen. Selbst mit PSVR wird eine Immersion erreicht, die richtig toll ist. Die großen Titel fehlen noch, aber die kommen ganz sicher. VR wird einen neuen Markt kreieren. Für mich die Zukunft des Gaming.