Über sechs Jahre arbeitete Guerilla Games bereits an der Fertigstellung von „Horizon: Zero Dawn“. Noch als ein Hauptteil der über 250 Mitarbeiter an „Killzone: Shadow Fall“ schraubte, kümmerte sich bereits ein kleines Kernteam um die Konzeption von „Horizon“. Inzwischen ist das Spiel nahezu fertig. Lediglich kleinere technische Probleme und Bugs müssen noch glatt gebügelt werden. Beim Studiobesuch in Amsterdam stellen wir aber die Gretchenfrage: Wie entsteht eigentlich eine vollkommen neue Spielwelt mitsamt ihrer Bewohner?
Über die Anfänge
John Gonzales arbeitete als Lead Writer an „Fallout: New Vegas“ mit. 2013 wechselte er zu Guerilla Games. Der Grund war damals simpel: „Ich schaute mir das Konzept an und war überzeugt. Guerilla Games will so ein Spiel entwickeln? Da muss ich einfach dabei sein“, erklärt er euphorisch. Gerade die Erschaffung der Spielwelt und der darin lebenden Charaktere begeistert Gonzales. Er ist mitverantwortlich für die Geschichten und die Figuren des Spiels.
Das sieht gar nicht nach Guerilla Games aus!
Er führt diesen Punkt weiter aus: „Wir haben für die verschiedenen Stämme einen geradezu anthropologischen Ansatz gewählt. Wo leben die Menschen? Wovon ernähren sie sich und wie ist ihre Architektur? All diese Elemente sind bei der Konzeption der verschiedenen Parteien mit eingeflossen.“
Wenn es jedoch um die Rhetorik und die Symbolik geht, dann kannte das Team keine Grenzen. John Gonzales lacht kurz auf als er zugibt, dass sich seine Truppe von so ziemlich allen Kulturen hat beeinflussen lassen. Egal, ob keltisch oder südamerikanisch – Für die Zeichen in „Horizon: Zero Dawn“ kam es vor allem darauf an, dass sie cool aussehen.
Die Sprache macht’s!
Überhaupt achtete Guerilla Games tunlichst genau darauf, dass „Horizon“ für die breite Masse zugänglich bleibt. Beispielsweise gab es Diskussionen darüber, ob die Stämme unterschiedliche Sprachen oder zumindest Dialekte sprechen werden. Doch im Gegensatz zu „Far Cry Primal“ verwarf man diese Idee wieder. „Wir sind uns bewusst darüber, dass sich Sprache im Verlauf der Evolution verändert. In einer fernen Zukunft wie in Horizon spricht man wahrscheinlich ganz anders als heute. Trotzdem haben wir von einer eigenen Fantasy-Sprache abgesehen. Denn wir wollen, dass sich Spieler sofort mit Aloy und der Welt identifizieren können“, meint Gonzales beim Roundtable-Interview.
Eine neue Heldin
Dass „Horizon: Zero Dawn“ eine weibliche Hauptfigur besitzen würde, stand bereits von Anfang an fest. Allerdings war Aloy zu Beginn der Entwicklung noch brünett. Erst mit der fortlaufenden Entwicklung der riesigen Spielwelt wechselte Guerilla Games die Haarfarbe. Der Grund: Das rote Haare passt besser zu der saftig grünen Umgebung. Dadurch entstehen schöne Farbspiele, die bei einer dunkelhaarigen Protagonistin nicht möglich gewesen wären.
Apropos Spielwelt: Im Gegensatz zu „Watch Dogs 2“ oder anderen Open-World-Abenteuern öffnet „Horizon: Zero Dawn“ sein Universum nur Stück für Stück. Ihr startet also in einem vergleichsweise kleinen Gebiet. Erledigt ihr dort bestimmte Story-Missionen, führt euch das Spiel irgendwann in ein noch größeres Areal. Dadurch sollen sich auch Einsteiger schnell zurecht finden. Das Verlorengehen in den gigantischen Weiten der Urzeitwelt wird somit minimiert. Darüber hinaus behalten Guerilla Games ebenfalls die Zügel in Puncto Schwierigkeitsgrad und Erfahrungssystem in der Hand. Die Entwickler geben jedoch zu, dass „Horizon: Zero Dawn“ gerade zu Beginn etwas schwerer sein wird. Schließlich fehlen Aloy dann noch wertvolle Fähigkeiten und Hilfsmittel.
Die Erschaffung eines Monsters
Speziell Fallen und Pfeile sind im Kampf mit immer größeren Kreaturen absolut notwendig. Auf der Studiotour durch die heiligen Hallen von Guerilla Games lassen uns die Entwickler Teil an der Entstehung eines „Ballow-Bags“ (siehe oben) haben. Das gewaltige Monstrum vereint gekonnt Tier- und Maschinenwelt. Die Entwickler suchten nämlich bei der Konzeption Inspiration aus der Natur.
Man betrachtete beispielsweise sich aufblähende Frösche oder auch den Körperbau eines Ameisenbären. Diese Ideen wiederum kombinierte man mit viel Sciencefiction. So erkennt man bei genauerem Hinsehen dicke Muskelstränge, die jedoch durch die festen Panzerplatten geschützt werden. In „Horizon: Zero Dawn“ sehen die Kreaturen somit nicht einfach nur toll aus. Man könnte beinahe vermuten, dass sie so auch in der Realität vorkommen und funktionieren könnten.
Um diese Illusion aufrecht zu erhalten, bedarf es großer Detailtreue und einer gehörigen Portion Ehrgeiz. Ehe eine Kreatur den Weg ins Spiel findet, vergehen daher mindestens drei Monate. Die verschiedenen Abteilungen – also beispielsweise das Animationsteam und die Grafik-Designer – stehen in regem Austausch miteinander, ehe der „Ballow-Bag“ vollends zum Leben erweckt wird. Selbst die Bewegungen schaute sich Guerilla Games teils aus der Tierwelt ab. Im Studio präsentierte man uns ein Video eines Kängurus, das sich im Kampf nach vorne wirft und dabei seinen Schwanz wie eine Peitsche einsetzt. Eine nahezu identische Attacke schlägt inzwischen der gewaltige Roboter-Dinosaurier, falls ihr im Spiel seine Primärwaffe – einen Flammenwerfer – ausschaltet.
Das Verhalten wiederum wird von den Programmierern der KI-Sektion übernommen. Sie hauchen dem Polygon-Rohbau sozusagen Leben ein. Der „Ballow-Bag“ verfügt über verschiedene Verhaltensmuster und über einen mehrstufigen Sichtkegel, der darüber entscheidet, ob die Kreatur aufgeschreckt wird oder gar in den Angriffsmodus wechselt. Abhängig davon, wie nah Aloy dem Biest kommt, führt es unterschiedliche Aktionen aus. Grundsätzlich bevorzugt der „Ballow-Bag“ jedoch die Mitteldistanz und setzt dann auf den Flammenwerfer.
Da ihr aber in „Horizon: Zero Dawn“ die Maschinenwesen munter demontieren könnt, verfügt eben auch der „Ballow-Bag“ über alternative Angriffe. Fest steht: Guerilla Games liefert in diesem Spiel weit mehr als Action-Durchschnittskost. Der Grad an Details und Ideen beeindruckt und resultiert hoffentlich in einem ebenso außergewöhnlichen Spielerlebnis.
Im nächsten Artikel unserer „Horizon: Zero Dawn“-Serie widmen wir uns der ausführlichen Hands-On-Erfahrung. Wie spielt sich Guerillas Open-World-Abenteuer und wie viel Tiefe bietet es tatsächlich? Bleibt also dran.
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Kommentare
Ace-of-Bornheim
30. Januar 2017 um 18:08 UhrWird ein Brett. Genau wie die 2 rothaarigen Hasis oben.
vangus
30. Januar 2017 um 18:10 UhrVielleicht habe ich es nicht mitgeschnitten, aber ist es nicht das erste Mal, dass play3.de exklusiv irgendwo unterwegs ist bei Entwicklern?
Das hier ist jedenfalls beachtlich und es wäre großartig, wenn play3 derartige Berichte in Zukunft öfter mal bringen würde.
Ishyas
30. Januar 2017 um 18:30 Uhr@Vangus
Find ich auch………!
Aber wer is jetzt von Play3,die Mädels?
Sieht man das Play3 Team irgend wo?
Fragen über Fragen
Consolero
30. Januar 2017 um 18:44 UhrSehe das erstmal gesichter von play3de mitarbeiterinnen , sehr hübsche frauen ! Ja Horizon spricht halt eben auch die weiblichen zockerinnen an. Ich freue mich natürlich auf das spiel . Perplex ist es das 2 tage danach zelda für die Wii U rauskommt, was ich mir auch vorbestellt habe.
Buzz1991
30. Januar 2017 um 18:51 Uhr@vangus:
Es gab mal ein Telefon-Interview mit glaube ich Ru Weerasuriya (oder so ähnlich) von The Order: 1886 vor 3 Jahren. Dem Game Director, wenn mich nicht alles täuscht.
Gurgol
30. Januar 2017 um 19:03 UhrSehr schöner Bericht.
Dr.DoomAltah
30. Januar 2017 um 19:04 UhrEcht guter Bericht Play3, bitte zukünftig mehr davon:)
Warhammer
30. Januar 2017 um 19:36 UhrOben links steht doch: „PLAY3.DE – Deutschlands größtes PlayStation-Magazin“.
Warum auch immer.
egoshooterfreak
30. Januar 2017 um 20:05 UhrExklusiv für play3 ist da nichts, ich nehm mal an die waren auf dem Presseevent von letzter Woche. Die zwei Frauen sind Cosplayer.
dieselstorm
30. Januar 2017 um 20:25 UhrEure Specials gefallen mir bisher gut, auch wenn es bisher nicht viele waren. Werde die zwei anderen Teile auch lesen, sobald sie erscheinen.
Ridgewalker
30. Januar 2017 um 20:44 UhrPlay3 habt ihr auch ein Video über das Ende und den letzten Boss? Das wäre nice!
Consolero
30. Januar 2017 um 21:03 UhrHahaha cosplayer…
Ridgewalker
30. Januar 2017 um 21:17 UhrPlay3 zu Gast bei Guerilla Game? Wann dürfen Teenager sowas?
Cosplayer? Meint ihr den Typ in der Mitte?
Gay Fox
30. Januar 2017 um 21:49 UhrDie ganzen kids werden das Game kaufen, die Hippie Braut und der Rasta-Mann sorry, dazu die Tech – Dinos, das ist ja mehr als ein Kiddi Game, usk 12 kam nun dazu, die Guerilla Leute machen seit Jahren nur noch Mist, früher gab es noch Qualität jetzt ist viele für die Main-Gamer-Kids….
spider2000
31. Januar 2017 um 07:32 Uhr@Warhammer
nein, die zeitschrift heißt Play4, nur zur info, klar hieß die vorher Play3 vor ein paar jahren noch.
hat aber nichts mit dieser webseite zutun.
die webseite von denen lautet auch ganz anders.
und auf der zeitschrift steht nicht größte deutschlands, sondern dies :
Meistverkauftes Playstation- Magazin Deutschlands.
Frauenarzt
31. Januar 2017 um 09:45 Uhr@Consolero
Wer bitte sagt dir, dass die beiden Frauen zu play3.de gehören?
Ich denke eher, die beiden Frauen gehören zu Guerilla Games und der Typ in der Mitte ist von play3.de.
Und spider2000 hat vollkommen recht was die Zeitschrift angeht.
Diese Seite hier hatte nie etwas mit der Zeitschrift am Hut.
spider2000
31. Januar 2017 um 10:02 Uhr@Frauenarzt
der herr auf dem bild ist John Gonzalez, und ist director von Guerrilla Games.
wenn man sich die eigenschaften vom bild anguckt kommt man ganz schnell drauf.
Frauenarzt
31. Januar 2017 um 10:04 Uhr@spider2000
Echt? LOL
Dachte ich mir niemals.^^
Und ist dann überhaupt wer davon von play3.de?
spider2000
31. Januar 2017 um 10:25 Uhr@Frauenarzt
ich denke nein, die beiden mädels sehen doch irgendwie schon so aus, ob sie aus holland kommen.
Frauenarzt
31. Januar 2017 um 10:36 UhrJa, die Ladies gehören bestimmt auch zu Guerrilla Games.
egoshooterfreak
31. Januar 2017 um 14:15 UhrDie beiden sind wie gesagt Cosplayer, die ebenfalls zum Event eingeladen wurden. Die gehören nicht zu Guerilla.
aurorix
31. Januar 2017 um 17:19 UhrUnd der Hypezug rollt 🙂 Bin mal sehr gespannt 🙂