Es ist wieder einmal diese Zeit im Jahr, in der die Nazis besonders tief fliegen. „Sniper Elite 4“ legt zu einem weiteren Schuss auf euer Shooter-Herz an und verspricht erneut ausgefeilte Scharfschützen-Action und schmerzhaft akkurate Einblicke in die menschliche Anatomie. Ja, „Sniper Elite“ ist die Serie mit der berühmten X-Ray-Killcam.
Diese zeigt euch bei besonders präzisen Treffern, was eure Geschosse mit dem Innenleben feindlicher Körper anrichtet. Und das in Zeitlupe. Diese Bilder bleiben auch in „Sniper Elite 4“ Programm. Neu ist vor allem das Missionsdesign. Ob das die Reihe auf die nächste Stufe hebt, verrät der Test.
Nicht so heiß, dennoch hübsch
Nachdem ihr in „Sniper Elite 3“ zuletzt Afrika von Nazis gesäubert habt, verschlägt es euch in „Sniper Elite 4“ nach Italien. Hier ist es nicht ganz so heiß wie auf eurem letzten Ausflug, Urlaubsstimmung kommt dennoch auf. Für Spaziergänge am Strand seid ihr allerdings nicht hier. Vielmehr unterstützt ihr in der italienischen Küstenregion die alliierten Truppen und den lokalen Widerstand mit eurem Arsenal.
Neu in der Serie ist die offene Erzählweise. Jede Mission ist dynamisch und gibt euch im Grunde nur ein festes Ziel vor. Über die Karte findet ihr zusätzliche Aufgaben, die euch nach Erledigung hier und da sogar euer Vorankommen erleichtern. Dadurch wird jedes der acht Kapitel zu einem großen Sandkasten, in dem ihr euch nach Herzenslust austoben könnt. Ihr bestimmt selbst die Reihenfolge, in der ihr euch den Nebenzielen widmet und werdet für clevere Entscheidungen belohnt.
Entscheidet ihr euch beispielsweise dazu, einen feindlichen Scharfschützen zu erledigen, werdet ihr nicht so leicht entdeckt. Kümmert ihr euch nun um den Funker, wartet euer Feind vergebens auf Verstärkung. Immer wieder begegnen euch neue Ziele und dadurch auch Möglichkeiten, eure Mission zu erledigen. Doch hier fängt der kreative Spielraum eures Sniper-Daseins erst an.
Ungewohnte Wege im Visier
Natürlich steht euer Scharfschützengewehr in „Sniper Elite 4“ im Mittelpunkt. Im Gegensatz zu den Vorgängern verfügt ihr nun allerdings über deutlich mehr Möglichkeiten, eure Umgebung miteinzubeziehen. Lastkräne lassen beispielsweise schwere Kisten auf eure Feinde fallen und erwecken so den Eindruck eines Unfalls.
Benzinkanister und Fahrzeuge werden durch den Finger am Abzug schnell zu einem gefährlichen Sprengsatz. Das erinnert zuweilen an „Hitman“, was allerdings positiv ist. Habt ihr einmal den Dreh raus, metzelt ihr euch durch die gegnerischen Reihen, ohne das auch nur jemand eure Anwesenheit bemerkt und stoßt eines um das andere Mal auf neue Gelegenheiten.
Hier kommen auch bisherige Stärken der Reihe wieder zum Tragen. So reicht es nicht, eure Feinde einfach nur ins Visier zu nehmen. Möchtet ihr unentdeckt bleiben, solltet ihr eure Schüsse tarnen. Da kommen kreisende Flieger, feuernde Artillerie oder manipulierte Notstromaggregate recht gelegen.
Ist euch das noch nicht nah genug an der Realität, warten ein paar knackige Schwierigkeitsgrade auf euch. Auf der höchsten Stufe ist jeder Schuss Kleinstarbeit. Nur wenn ihr alle physikalischen Aspekte der Fluglinie eures Projektils mit einplant, landet ihr wirklich einen Treffer. Das fühlt sich dafür dann aber richtig gut an. Durch die Wahl des Schwierigkeitsgrades bestimmt ihr also im Endeffekt auch die Spielzeit.
Neue Maßstäbe für die Serie
Einer langen Spielzeit ebenfalls zuträglich sind die vielen freischaltbaren Waffen und Ausrüstungsgegenstände im Spiel. Mögt ihr eine Waffe besonders gerne, erledigt ihr während eurer Missionen spezielle Aufgaben, wie zum Beispiel gezielte Treffer auf ein bestimmtes Körperteil. Dadurch erhaltet ihr neue Skins und verstärkt die Eigenschaften der Waffe, wie den generellen Schaden oder eine Reduktion des Rückschlags.
Dank vieler Fundstücke auf den Karten und der zusätzlichen Ziele, die ihr zu Beginn einer Mission erhaltet, verfügt jedes Kapitel der Kampagne über einen hohen Wiederspielwert. Hier geht „Sniper Elite 4“ einen großen Schritt weiter als die bisherigen Spiele der Reihe. Das macht sich auch bei der Kartengröße bemerkbar. Diese sind nun um einiges umfangreicher und selbst die kleinste Map von „Sniper Elite 4“ ist noch mehr als doppelt so groß wie die weitläufigste Karte von „Sniper Elite 3“.
Dadurch entsteht nicht nur ein größeres Gefühl von Freiheit, sondern gleichzeitig auch eine Steigerung der Immersion. Die Spielwelt wirkt glaubwürdiger und lebendiger, da ihr innerhalb eines Gebiets durch unterschiedliche Abschnitte wandert, die ein nachvollziehbares und stimmiges Gesamtbild darstellen.
So groß die Spielwelt ist und so authentisch sie beizeiten wirkt, so hölzern erscheinen ihre Akteure. Die meisten Gesichter und Bewegungen der Charaktere hinterlassen einen puppenhaften und steifen Eindruck. Die Vertonung verschlimmbessert diesen Umstand eher noch. Das zieht den Spielspaß nur bedingt herunter, zumal diese Szenen recht selten sind, sollte aber beim vierten Teil einer Serie dann langsam auch mal besser werden.
Ähnlich verhält es sich auch mit der Weitsicht. Die Spielwelt ist äußerst hübsch. Doch da ihr situationsbedingt oft eine stark vergrößerte Ansicht nutzt, fällt auf wie matschig das Bild beim Zielen teilweise wird. An dieser Stelle hat die Serie aktuell definitiv den größten Nachholbedarf. Immerhin sehen die Killcams schon seit dem Vorgänger recht beeindruckend aus.
Im Grunde lassen sich die Schwächen von Sniper Elite 4 auf technische Aspekte begrenzen. Wobei nichts wirklich schlecht ist, nur eben nicht konstant gut. Hierzu zählen neben den bereits erwähnten Texturen und Gesichtern, vor allem Aussetzer. Sowohl Screen Tearing als auch fehlerhafte oder fehlende Sound-Effekte ziehen das Erlebnis immer mal wieder runter. Auf der PS4 Pro allerdings in deutlich geringerem Umfang.
Die KI ist auf beiden Konsolen ähnlich solide und schafft es hier und da, euch durch clevere Tricks in eine Falle zu locken. Doch auch hier ist die Qualität nicht konstant. So trefft ihr hin und wieder Feinde, die euch auf Biegen und Brechen nicht bemerken und werdet im nächsten Moment von einem Soldaten mit scheinbaren Superohren aus einer unmöglichen Situation heraus bemerkt. Ein paar Patches könnten zumindest diese Fehler noch ausmerzen.
Kommentare
Frauenarzt
21. Februar 2017 um 10:15 UhrEieiei, 7/10 ist aber nicht grade toll.^^
Ich denke da macht das snipern in Hitman mehr Spaß als in diesen extra gemachten Snipergames. 🙂
spider2000
21. Februar 2017 um 12:12 Uhrich habe es gestern durchgespielt.
ich fande es richtig klasse.
nonConform
21. Februar 2017 um 12:37 UhrFinde 7/10 etwas unterbewertet. Aber Kenner wissen, was sie an dem Teil zu lieben haben. 🙂
Ha_Ha!
21. Februar 2017 um 12:52 UhrIch denke auch das eine Wertung von 7/10 dem Spiel nicht angemessen gegenüber steht.
Kann man nun eigentlich die Kampagne zu zweit zocken?
Ließt sich in der Bschreibung im PSNStore so.
spider2000
21. Februar 2017 um 12:57 Uhrja, man kann die story auch im Co-op spielen.
skywalker1980
21. Februar 2017 um 13:00 UhrFrauenarzt: von dem mal abgesehen, dass alle objektiven Tests doch in gewisser Weise auch subjektiv sind… was soll an 7/10 sind gut sein? Ah ok, du kennst so ein Bewertungssystem ja nicht. In Sonderschulen wird das nicht verwendet…
Gay Fox
21. Februar 2017 um 13:03 Uhr7/10 ist verdammt schlecht – die Wertungen sind echt komisch bei play3…..
Frauenarzt
21. Februar 2017 um 13:21 Uhr@skywalker1980
Woher willst du eigentlich wissen was in einer Sonderschule abgeht?
Du bist doch bei der Aufnahmeprüfung durchgerasselt wie man an deinem Text wiedermal sieht:
„.. was soll an 7/10 sind gut sein?“
Das frage ich mich ja auch was daran gut sein sind soll tun.^^
Nichts. 🙂
Reine Sniperfans werden an dem game natürlich ihren Spaß haben, keine Frage.
ZerRayza
21. Februar 2017 um 13:31 UhrBin jetzt ca. Zur hälfte durch…muss sagen es ist echt klasse geworden.
Der 3te teil hat mir garnicht zugesagt. Aber der 4te macht alles etwas besser. Der mp ist nur ok aber coop macht laune egal ob kampagne, horde oder überwachungsmission.
Sniper Elite ist einfach das beste sniperspiel….war es schon immer hab ich das gefühl.
Die melee xrays find ich ganz geil irgendwie
Jimmymann
21. Februar 2017 um 15:48 UhrErst schreibt ihr „Im Grunde lassen sich die Schwächen von Sniper Elite 4 auf technische Aspekte begrenzen.“…und dann vergebt ihr ne 7/10. Klasse.
Zockerfreak
21. Februar 2017 um 18:45 Uhr7/10 wird dem Spiel nicht gerecht,hat mindestens ne 8 verdient.
Andi_s75
21. Februar 2017 um 21:36 UhrDa man hier auf Deutsche Soldaten schießen muss, also Väter, Söhne und Brüder, gebe ich diesem Spiel 0.
halido
22. Februar 2017 um 13:46 Uhr@Andi s
Du schießt in diesem Spiel also auf deine Söhne und Brüder und Väter?? Aha….und auf alle anderen nicht deutschen zu schießen wäre für dich absolut kein Problem. Du bist das beste Beispiel für die Tendenz, die sich in Deutschland abspielt. Am besten gleich die AFD wählen und alle Probleme sind gelöst. Denn dumm zu dumm gesellt sich gerne. Armes Deutschland. Unfassbar
Mjoellnir
23. Februar 2017 um 01:22 Uhr@Andi s
Nein, du schiesst weder auf deutsche noch auf Söhne, Brüder oder Väter. Du „schießt“ auf Pixel…
Guckst du auch keine Filme in denen „deutsche“ sterben? Kein Indiana Jones oder Soldat James Ryan? Also auch keinen Tatort? Oder Ruhrpott Wache? Nur Dsds und Dschungelcamp?
Und natürlich den NPD oder Afd Kanal?
Würde mich mal interessieren…
DevilDante
24. Februar 2017 um 20:33 UhrAlso durchweg positive Bewertung bis auf technische Mängel…
Aber dann eine 7/10? Sieht seltsam aus, nachdem ich den Bericht durchgelesen habe.