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Sniper Elite 4 im Test: Zeig mir deinen Kopf und ich zeig dir meine Kugel

play3 Review: Sniper Elite 4 im Test: Zeig mir deinen Kopf und ich zeig dir meine Kugel

7.0

Es ist wieder einmal diese Zeit im Jahr, in der die Nazis besonders tief fliegen. „Sniper Elite 4“ legt zu einem weiteren Schuss auf euer Shooter-Herz an und verspricht erneut ausgefeilte Scharfschützen-Action und schmerzhaft akkurate Einblicke in die menschliche Anatomie. Ja, „Sniper Elite“ ist die Serie mit der berühmten X-Ray-Killcam.

Diese zeigt euch bei besonders präzisen Treffern, was eure Geschosse mit dem Innenleben feindlicher Körper anrichtet. Und das in Zeitlupe. Diese Bilder bleiben auch in „Sniper Elite 4“ Programm. Neu ist vor allem das Missionsdesign. Ob das die Reihe auf die nächste Stufe hebt, verrät der Test.

Nicht so heiß, dennoch hübsch

Nachdem ihr in „Sniper Elite 3“ zuletzt Afrika von Nazis gesäubert habt, verschlägt es euch in „Sniper Elite 4“ nach Italien. Hier ist es nicht ganz so heiß wie auf eurem letzten Ausflug, Urlaubsstimmung kommt dennoch auf. Für Spaziergänge am Strand seid ihr allerdings nicht hier. Vielmehr unterstützt ihr in der italienischen Küstenregion die alliierten Truppen und den lokalen Widerstand mit eurem Arsenal.

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Was wir gut finden

Neu in der Serie ist die offene Erzählweise. Jede Mission ist dynamisch und gibt euch im Grunde nur ein festes Ziel vor. Über die Karte findet ihr zusätzliche Aufgaben, die euch nach Erledigung hier und da sogar euer Vorankommen erleichtern. Dadurch wird jedes der acht Kapitel zu einem großen Sandkasten, in dem ihr euch nach Herzenslust austoben könnt. Ihr bestimmt selbst die Reihenfolge, in der ihr euch den Nebenzielen widmet und werdet für clevere Entscheidungen belohnt.

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Entscheidet ihr euch beispielsweise dazu, einen feindlichen Scharfschützen zu erledigen, werdet ihr nicht so leicht entdeckt. Kümmert ihr euch nun um den Funker, wartet euer Feind vergebens auf Verstärkung. Immer wieder begegnen euch neue Ziele und dadurch auch Möglichkeiten, eure Mission zu erledigen. Doch hier fängt der kreative Spielraum eures Sniper-Daseins erst an.

Ungewohnte Wege im Visier

Natürlich steht euer Scharfschützengewehr in „Sniper Elite 4“ im Mittelpunkt. Im Gegensatz zu den Vorgängern verfügt ihr nun allerdings über deutlich mehr Möglichkeiten, eure Umgebung miteinzubeziehen. Lastkräne lassen beispielsweise schwere Kisten auf eure Feinde fallen und erwecken so den Eindruck eines Unfalls.
Benzinkanister und Fahrzeuge werden durch den Finger am Abzug schnell zu einem gefährlichen Sprengsatz. Das erinnert zuweilen an „Hitman“, was allerdings positiv ist. Habt ihr einmal den Dreh raus, metzelt ihr euch durch die gegnerischen Reihen, ohne das auch nur jemand eure Anwesenheit bemerkt und stoßt eines um das andere Mal auf neue Gelegenheiten.

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Hier kommen auch bisherige Stärken der Reihe wieder zum Tragen. So reicht es nicht, eure Feinde einfach nur ins Visier zu nehmen. Möchtet ihr unentdeckt bleiben, solltet ihr eure Schüsse tarnen. Da kommen kreisende Flieger, feuernde Artillerie oder manipulierte Notstromaggregate recht gelegen.

Ist euch das noch nicht nah genug an der Realität, warten ein paar knackige Schwierigkeitsgrade auf euch. Auf der höchsten Stufe ist jeder Schuss Kleinstarbeit. Nur wenn ihr alle physikalischen Aspekte der Fluglinie eures Projektils mit einplant, landet ihr wirklich einen Treffer. Das fühlt sich dafür dann aber richtig gut an. Durch die Wahl des Schwierigkeitsgrades bestimmt ihr also im Endeffekt auch die Spielzeit.

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Neue Maßstäbe für die Serie

Einer langen Spielzeit ebenfalls zuträglich sind die vielen freischaltbaren Waffen und Ausrüstungsgegenstände im Spiel. Mögt ihr eine Waffe besonders gerne, erledigt ihr während eurer Missionen spezielle Aufgaben, wie zum Beispiel gezielte Treffer auf ein bestimmtes Körperteil. Dadurch erhaltet ihr neue Skins und verstärkt die Eigenschaften der Waffe, wie den generellen Schaden oder eine Reduktion des Rückschlags.

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Dank vieler Fundstücke auf den Karten und der zusätzlichen Ziele, die ihr zu Beginn einer Mission erhaltet, verfügt jedes Kapitel der Kampagne über einen hohen Wiederspielwert. Hier geht „Sniper Elite 4“ einen großen Schritt weiter als die bisherigen Spiele der Reihe. Das macht sich auch bei der Kartengröße bemerkbar. Diese sind nun um einiges umfangreicher und selbst die kleinste Map von „Sniper Elite 4“ ist noch mehr als doppelt so groß wie die weitläufigste Karte von „Sniper Elite 3“.

Dadurch entsteht nicht nur ein größeres Gefühl von Freiheit, sondern gleichzeitig auch eine Steigerung der Immersion. Die Spielwelt wirkt glaubwürdiger und lebendiger, da ihr innerhalb eines Gebiets durch unterschiedliche Abschnitte wandert, die ein nachvollziehbares und stimmiges Gesamtbild darstellen.

Was wir schlecht finden

So groß die Spielwelt ist und so authentisch sie beizeiten wirkt, so hölzern erscheinen ihre Akteure. Die meisten Gesichter und Bewegungen der Charaktere hinterlassen einen puppenhaften und steifen Eindruck. Die Vertonung verschlimmbessert diesen Umstand eher noch. Das zieht den Spielspaß nur bedingt herunter, zumal diese Szenen recht selten sind, sollte aber beim vierten Teil einer Serie dann langsam auch mal besser werden.

Ähnlich verhält es sich auch mit der Weitsicht. Die Spielwelt ist äußerst hübsch. Doch da ihr situationsbedingt oft eine stark vergrößerte Ansicht nutzt, fällt auf wie matschig das Bild beim Zielen teilweise wird. An dieser Stelle hat die Serie aktuell definitiv den größten Nachholbedarf. Immerhin sehen die Killcams schon seit dem Vorgänger recht beeindruckend aus.

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Im Grunde lassen sich die Schwächen von Sniper Elite 4 auf technische Aspekte begrenzen. Wobei nichts wirklich schlecht ist, nur eben nicht konstant gut. Hierzu zählen neben den bereits erwähnten Texturen und Gesichtern, vor allem Aussetzer. Sowohl Screen Tearing als auch fehlerhafte oder fehlende Sound-Effekte ziehen das Erlebnis immer mal wieder runter. Auf der PS4 Pro allerdings in deutlich geringerem Umfang.

Die KI ist auf beiden Konsolen ähnlich solide und schafft es hier und da, euch durch clevere Tricks in eine Falle zu locken. Doch auch hier ist die Qualität nicht konstant. So trefft ihr hin und wieder Feinde, die euch auf Biegen und Brechen nicht bemerken und werdet im nächsten Moment von einem Soldaten mit scheinbaren Superohren aus einer unmöglichen Situation heraus bemerkt. Ein paar Patches könnten zumindest diese Fehler noch ausmerzen.

7.0

Wertung und Fazit

PRO
  • große, lebendige und authentische Spielwelt
  • umfangreiches Arsenal
  • neue Eliminierungsmöglichkeiten
  • weitere X-Ray-Killcams
  • freie Planung von Missionen
  • Koop-Modus Überleben
CONTRA
  • häufiges Screen Tearing auf der Standard-PS4
  • steife Charaktere
  • aussetzende Sound-Effekte
  • teils schwache Weitsicht

Sniper Elite 4 im Test: Zeig mir deinen Kopf und ich zeig dir meine Kugel

Mal abgesehen davon, ob ihr moralische Bedenken habt, die X-Ray-Killcams in "Sniper Elite 4" verlieren immer noch nicht an Reiz. Besonders dann, wenn ihr einen Schuss über Minuten hinweg präzise geplant habt, ist das Erfolgserlebnis umso größer, wenn ihr beobachtet wie eure Kugel sich langsam durch die Anatomie eures Feindes bohrt. Ab sofort dürft ihr darüber hinaus auch Nahkampf-Eliminierungen und Kills durch Explosionen in Zeitlupe bewundern. Die offenen Spielwelten stellen allerdings den größten Mehrwert dar. Vorbei sind die Zeiten von festgelegten Ereignissen, denen ihr einem roten Faden gleich folgt. Kreativität steht auf den Schlachtfeldern von "Sniper Elite 4" im Vordergrund. Sowohl die Differenz zwischen euren Haupt- und Neben-Aufgaben, als auch die Möglichkeiten innerhalb eures Handelns ist groß und zeigt, dass die Serie einen Schritt in die richtige Richtung geht. Technisch dürfte es allerdings nach vier Teilen nun langsam etwas mehr sein. Zwar verbessert Rebellion erneut die Gesamterscheinung und punktet mit einer lebendigen und authentischen Spielwelt, doch ziehen Fehler und Aussetzer den Spielspaß immer wieder etwas herunter. Spaß macht "Sniper Elite 4" trotzdem. Gerade die umfangreiche Kampagne, aber auch der Mehrspieler- und der kooperative Überleben-Modus formen für jeden Hobby-Scharfschützen unter euch ein rundes Paket, dem es an kurzweiliger Unterhaltung nicht mangelt.

Kommentare

skywalker1980

skywalker1980

21. Februar 2017 um 13:00 Uhr
Zockerfreak

Zockerfreak

21. Februar 2017 um 18:45 Uhr