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Star Trek Bridge Crew in der Vorschau: Unterwegs in fremden VR-Welten

Willkommen an Bord, Captain. Übernehmt die Kontrolle der U.S.S. Aegis und steuert das Föderationsschiff in VR-Welten, die noch kein PlayStation-Spieler zuvor gesehen hat.

Seit dem Release Ende vergangenen Jahres verkaufte sich PlayStation VR über eine Million Mal. Die einfache Handhabung und der hohe Tragekomfort ließen wohl manchen Interessierten über die Anschaffungskosten hinweg schauen. Trotzdem krankt PlayStation VR aktuell an Spielearmut. Mal von „Resident Evil 7“ abgesehen gibt es derzeit keinen wirklich großen Titel für Sonys Virtual-Reality-Brille. Viele Spiele – wie etwa „Batman: Arkham VR“ oder „Robinson: The Journey“ – bieten zwar ordentlichen Spaß, aber leider viel zu oft allzu geringen Umfang.

Ubisoft und Red Storm – u.a. bekannt durch die Mitarbeit an „The Division“ – gehen in diesem Fall neue Wege. „Star Trek: Bridge Crew“ soll euch über 40 Stunden an die PlayStation VR fesseln. Diese Ambitionen kommen nicht von ungefähr: Die Enterprise-Simulation erscheint als Cross-Plattform-Titel und ist nur online mit VR-Brille spielbar. Damit eure Mannschaft nicht unterbesetzt an Bord geht, spielen also PC- und Konsolenbesitzer miteinander.

Bei der Anspielrunde in Berlin ging es dagegen ausschließlich mit Oculus Rift und dazu passenden Oculus-Touch-Controllern zur Sache.

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Virtual Reality für Astronauten

Zu Beginn von „Star Trek: Bridge Crew“ stellt ihr euch zunächst einen eigenen Kadetten zusammen. Ihr entscheidet also über Geschlecht, Aussehen und Zugehörigkeit – also Mensch, Klingone oder Vulkanier. In der Hands-On-Session war diese Option leider noch nicht implementiert und so fühlt es sich verdammt merkwürdig an, in die Haut einer Vulkanierin zu schlüpfen. Schließlich trägt man(n) nicht alle Tage einen kurzen Rock.

An der eigentlichen Spielmechanik ändern diese Optionen aber nichts und so starteten wir auch gleich mit den Tutorial-Einsätzen durch. Diese führen einen an die Grundfunktionen der vier Kommandoposten Captain, taktischer Offizier, Ingenieur und Navigator heran. „Star Trek: Bridge Crew“ ist ein statisches Spiel. Eure Spielfigur bleibt die ganze Zeit über auf ihrer Position sitzen. Aktive Bewegungen gibt es kaum. Mit den Move-Controller betätigt ihr Schalter auf dem Pult vor euch, zieht Hebel oder schiebt Knöpfe hin und her.

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Zum Steuermann degradiert

Wir starten unsere Partie zunächst als Ingenieur. Wir bestimmen also die Leistungsfähigkeit von Antrieb, Schilden und Phasern und weisen diesen Energie zu. Zwacken wir etwa den Phasern Saft ab, geben wir diesen an die Schubdüsen weiter und können so schneller fliegen. Als zusätzliche taktische Option verschieben wir Verteilerknoten und überladen so das System. Dies kann allerdings zu Schäden am Schiff führen. In einem zusätzlichen Bildschirm schicken wir zudem Reparatureinheiten aus.

Mehr Koop geht nicht!

Doch nach der ersten Mission heißt es plötzlich: Positionswechsel. Das Spiel geht so richtig los und uns degradiert man kurzerhand zum Steuermann. Das erfordert einiges an Eingewöhnung. Mit der rechten Hand navigieren wir die U.S.S. Aegis über ein virtuelles Touchpad. Das Steuern ist nicht ganz problemlos und beim „Einparken“ in den Warp-Korridor heimsen wir erst mal hämische Kommentare der Kollegen ein.

Die U.S.S. Aegis besitzt zwei Schnellreisegeschwindigkeiten: Impuls und Warp. Bei beiden müssen wir das Schiff zunächst auf einen vorgegebenen Kurs bringen und dann beschleunigen. Als Steuermann sind wir ständig beschäftigt. Es ist sicherlich der aktivste Job in „Star Trek: Bridge Crew“.

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Missionen aus dem Baukasten

Wie es sich für ein anständiges „Star Trek“-Spiel gehört, bewältigt ihr natürlich zunächst den Kobayashi-Maru-Test. Der Einsatz beginnt als typische Aufklärungsmission und wird schließlich zum Rettungsflug. Ein Schiff der Föderation ist in Not geraten und in die neutrale Zone gedriftet. Die U.S.S. Aegis soll die Mannschaft retten.

Das Problem: Es befinden sich sehr viele Überlebende an Bord und ihr könnt nur sechs Schiffbrüchige pro Warp-Vorgang rüber beamen. Und zum Beamen müsst ihr die Schilde herunter fahren. Das wiederum lässt die U.S.S. Aegis schutzlos zurück. Es kommt natürlich, wie es kommen musste. Als wir die Rettungsaktion durchführen, tauchen Warbirds der Klingonen auf.

Danach wird’s hektisch für uns als Steuermann. Wir müssen versuchen, den feindlichen Jägern auszuweichen und sie ins Visier des taktischen Offiziers zu bekommen. Das erfordert viel Feingefühl, schließlich fliegen überall Asteroiden und Minen herum. Im Hintergrund schimpfen die Kollegen miteinander und koordinieren die Schildenergie für das Beamen. Der Captain bemüht sich und gibt Aufgaben an seine Kameraden weiter. Am Ende müssen wir aber einige Schiffbrüchige zurücklassen, ehe die U.S.S. Aegis auseinander fliegt.

Die Missionen von „Star Trek: Bridge Crew“ orientieren sich in ihrem Aufbau an der TV-Serie. Ihr nehmt es u.a. mit besagten Klingonen und Piraten auf. Neben der Kampagne bietet das Spiel so genannte Voyage-Kampagnen. Diese basieren auf Grundeinsätzen wie Erkunden oder Defensive und werden anschließend um Zufallselemente ergänzt.

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So herrlich analog

Als besonderes Schmankerl für „Star Trek“-Fans implementieren Ubisoft und Red Storm den Classic-Modus. In diesem kontrolliert eure Truppe die klassische Enterprise – Captain Kirk wäre also stolz auf euch. Allerdings bringt dieser Umstieg auch eine ganz andere Handhabung mit sich. Die Brücke ist insgesamt kleiner und enger. Das Sichtfenster im Zentrum offenbart nur wenig Übersicht.

Außerdem gibt es keine Hilfetexte oder überdeutliche Tastaturanweisungen. Stattdessen blickt ihr beispielsweise am Kontrollpult des Navigators lediglich auf eine Flut bunter Leuchtschalter. Richtungs- oder Tempowechsel führt ihr etwa durch mehrfaches Drücken einzelner Tasten aus. Das erzeugt eine herrliche Retro-Atmosphäre und fühlt sich absolut authentisch an. Für mehr Übersicht schaltet ihr optionale Hilfetexte zu. Im Ernstfall aber helfen euch die natürlich kaum weiter. Die wenigen Minuten im Classic-Modus überzeugten uns allerdings, denn er zeugt, wie viel Liebe und Detailtreue in „Star Trek: Bridge Crew“ steckt.

Einschätzung: gut

Genau so muss ein Koop-Spiel mit Virtual-Reality sein. Mit Freunden (oder Kollegen) ist „Star Trek: Bridge Crew“ ein tolles Gruppenerlebnis. Ohne Zusammenarbeit geht hier nichts. Sobald ein Kommandoposten abschaltet oder nicht aufpasst, legt das die U.S.S. Aegis lahm. Als wir mit dem Ausrichten des Schiffs nicht mehr nachkamen, hagelte es direkt Beschuss der Warbirds der Klingonen. Das Zusammenspiel der Teilnehmer erzeugt in Kombination mit der originalgetreuen Umsetzung der Raumschiffe eine tolle Atmosphäre. Tatsächlich wirken die Aufgaben der einzelnen Stationen simpel, im Spiel selbst aber sind erstaunlich viel Taktik und vor allem Koordination gefordert. Trotzdem haben wir auch noch einige Zweifel an der Umsetzung von „Star Trek: Bridge Crew“: Läuft das Zusammenspiel zwischen PlayStation 4 und PC problemlos? Und vor allem: Macht das Spiel auch mit Fremden Spaß? „Star Trek: Bridge Crew“ besitzt alle Tugenden, PlayStation VR weiter zu etablieren und nach vorne zu bringen.

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President Evil

President Evil

24. April 2017 um 21:02 Uhr