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Review

Injustice 2 im Test: Heldenhafter Prügelspaß

Was kommt dabei raus, wenn den Entwicklern von „Mortal Kombat X“ die DC-Lizenz in die Hände fällt? Die klare Antwort: „Injustice 2“ und damit das bislang beste Beat'em Up des Jahres.

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9.0

Die NetherRealm Studios lieferten zuletzt mit „Mortal Kombat X“ im Jahr 2015 einen waschechten Hit ab. Das Beat’em Up punktete nicht nur mit seinen blutigen Fatality-Moves, sondern auch mit seinem geschmeidigen Kampfsystem. Und zu aller Überraschung landete es noch nicht einmal auf dem Index. In „Injustice 2“ geht zwar weit weniger brutal, dafür aber umso spektakulärer zu.

28 Helden des DC-Universums balgen miteinander – von alt eingesessenen Recken wie Batman oder Superman bis hin unbekannteren Figuren wie Cheetah oder Blue Beetle. Im Gegensatz zu Hollywoods kläglichen Comic-Verfilmungen greifen die NetherRealm Studios die Vorlage nahezu perfekt auf und so gehört „Injustice 2“ zu den besten Prüglern der jüngeren Vergangenheit.

Was wir gut finden

Kinoreife Kampagne

Nach dem Starten des Spiels wirft euch „Injustice 2“ zunächst in das etwas oberflächliche Tutorial, ehe es euch in die Kampagne entlässt. Die Geschichte dahinter passt sich dem Niveau vieler Comic-Verfilmungen an. Die Story und die Darstellung der Figuren lässt zu wünschen übrig, trotzdem aber hält einen „Injustice 2“ bei der Stange. Die Inszenierung ist erstklassig. Die Zwischensequenzen rücken die Helden ins rechte Licht und gehen fließend in die Kampfszenen über.

Das beste Beat’em Up des Jahres 2017 bislang

Obwohl die Geschichte nicht sonderlich gehaltvoll daher kommt, motiviert die Kampagne trotzdem zum Weiterspielen. Denn „Injustice 2“ ist ein technisch überaus gelungenes Spiel. In der Filmpassagen fallen vor allem die tollen Gesichtsanimationen auf, in den Schlachten überraschen uns die genialen und teils absurden Aktionen. Egal, ob Super-Moves oder Spezial-Attacken – „Injustice 2“ nutzt die Hardware der Playstation 4 gnadenlos aus, läuft aber zu jedem Zeitpunkt flüssig.

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Den Gegner mit einem Krokodil verprügeln

„Injustice 2“ greift die grundlegende Spielmechanik seiner Vorgänger und auch Elemente von „Mortal Kombat X“ auf. Durch einfache Tastenkombinationen eignet sich das Spiel für Einsteiger, bietet aber ausreichend viel Tiefe für Profis. Neben flotten Schlag- und Kickkombinationen drescht ihr euren Widersacher mit Umgebungsattacken durch Wände, schleudert Hintergrundobjekte wie Fässer, Felsen und Krokodile und stoßt euch von Wänden ab.

Das Kampfsystem ist enorm dynamisch und erlaubt das Aneinanderreihen schneller Angriffe. Das Highlight jedes Kampfes sind zweifellos die Superaktionen, die selbst die „Mortal Kombat“-Saga in ihrer Irrwitzigkeit übertreffen. Wenn Flash seinen Widersacher packt und per Zeitreise erst gegen die Sphinx und danach gegen einen T-Rex donnert, dann sind Lacher garantiert. Dazu lockern die so genannten Konflikte die Prügelei auf. In diesen Mini-Games setzt ihr Specialbalken zu Gunsten eines möglichen Gesundheitsschubs aufs Spiel.

„Injustice 2“ schafft die Mischung aus Spielbarkeit, fairem Balancing und gelungener Präsentation mühelos. Alle Aktionen unterstreichen die Grundzüge der Helden und so spielt sich nicht nur jeder der 28 Helden anders, sondern entlockt einem dank vieler netter Details manchen Schmunzler.

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Superman ausstaffieren

Nachdem die unterhaltsame Kampagne nach etwa sechs bis acht Stunden vorüber ist, lockt neben dem frei konfigurierbaren Multiplayermodus vor allem das Multiversum. Dieses erinnert an die Living Towers aus „Mortal Kombat X“ und bietet eine Fülle scheinbar nicht enden wollender Herausforderungen. Die Ziele und Vorgaben variieren ausgezeichnet und bringen immer wieder Abwechslung in den Prügelalltag. In einem der ersten Einsätze etwa fallen dicke Herzen in die Arena und füllen beim Aufnehmen eure Lebensenergie wieder auf. In anderen Missionen erhaltet ihr dagegen einen Kämpfer vorgegeben.

Für die eigentliche Motivation hinter dem Multiversum sorgen aber die Belohnungen. Diese erhaltet ihr u.a. in Form von Beutekisten – so genannten Mother Boxes. Darin befinden sich Kleidungsstücke und zuschaltbare Eigenschaften für die Helden. Die Ausrüstung beeinflusst die Kampfeigenschaften der Charaktere wie in einem Rollenspiel. Das Optimieren und Freischalten immer neuer Objekte macht richtig Laune, nicht zuletzt, weil alle Veränderungen klar erkennbar sind.

Die Aufgaben und Herausforderungen werden immer wieder durchgewechselt, sodass keine Langeweile aufkommen sollte. Überflüssige Objekte tauscht ihr gegen Credits ein. Eine Ingame-Bezahloption gibt es ebenfalls, dürfte aber angesichts der Masse an Loot kaum notwendig sein.

Was wir schlecht finden

Das Haar in der Suppe

Gravierende Schwächen besitzt „Injustice 2“ eigentlich nicht. Natürlich hätte die Kampagne einen Tick länger und die Story anspruchsvoller sein dürfen. Durch die häufigen Charakterwechsel gehen diese förmlich unter. NetherRealm geht letztlich davon aus, dass Spieler ihre Helden kennen und verschwendet wenig Zeit für deren Aufbau.

Wirklich störend fällt lediglich das Fehlen eines Tag-Team-Modus auf. Zwar erhaltet ihr gelegentlich Unterstützung oder wählt in der Kampagne zwischen mehreren Figuren, ein echtes Team-Gameplay gibt es aber nicht. Zudem wären mehr als eine Superaktion pro Held ebenfalls schön gewesen. Mit der Zeit nutzen sich die spektakulären Moves nämlich arg ab.

9.0

Wertung und Fazit

PRO
  • geniale Präsentation
  • sehr ausgewogenes Prügel-Gameplay
  • guter Spielumfang dank Multiversum und Mehrspielermodus
CONTRA
  • nur eine Superaktion pro Held
  • kein Tag-Team-Modus
  • Kampagne mit nebensächlicher Story

Injustice 2 im Test: Heldenhafter Prügelspaß

NetherRealm macht mit „Injustice 2“ fast alles richtig. Die wenigen Schwächen des Vorgängers wurden ausgebügelt und die alten Stärken weiter ausgebaut. Der Superheldenprügler präsentiert sich damit als das bislang beste Beat'em Up des Jahres und alle kommenden Titel werden sich daran messen lassen müssen. NetherRealm Studios schafft hier eine gut spielbare und vor allem wunderschöne Rauferei mit den bekanntesten Helden des DC-Universums. Die technische Umsetzung überzeugt auf ganzer Linie: Von den grandiosen Gesichtsanimationen über die absurden Superaktionen bis hin zu den detailreichen Effekten. „Injustice 2“ sieht fantastisch aus. Comic-Fans werden sich sofort wiederfinden und so saugt einen das Beat'em Up binnen Sekunden ins Geschehen hinein. Dazu stimmt auch der Umfang. Natürlich ist die Kampagne mit sechs Stunden recht kurz, doch dank des Multiversums gibt es reichlich Wiederspielwert. Die Schwächen sucht man mit der Lupe und wird schließlich nur bei Kleinigkeiten wie einem fehlenden Tag-Team-Modus fündig. Wer also noch ein wirklich launiges und technisch herausragendes Prügelspiel sucht, der kommt nicht an „Injustice 2“ vorbei.

Kommentare

Farbod2412

Farbod2412

18. Mai 2017 um 14:27 Uhr
ADay2Silence

ADay2Silence

18. Mai 2017 um 14:30 Uhr
Duffy1984

Duffy1984

18. Mai 2017 um 14:33 Uhr
King Azrael

King Azrael

18. Mai 2017 um 14:34 Uhr
Arthur-Spooner

Arthur-Spooner

18. Mai 2017 um 14:36 Uhr
moody_hank

moody_hank

18. Mai 2017 um 15:29 Uhr
dieselstorm

dieselstorm

18. Mai 2017 um 16:42 Uhr
ilija1984

ilija1984

18. Mai 2017 um 21:07 Uhr
Black_Obst

Black_Obst

25. Mai 2017 um 08:26 Uhr
Black_Obst

Black_Obst

25. Mai 2017 um 08:41 Uhr