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Project Cars 2: Die Rennsimulation im Test

Die Racing-Saison beginnt: „Project Cars 2“ beweist im Test seine Qualitäten als Rennsimulation auf der Strecke, offenbart aber in der Karriere auch ein paar Macken im Lack.

play3 Review: Project Cars 2: Die Rennsimulation im Test

8.5

Während „Gran Turismo: Sport“ und „Need for Speed: Payback“ noch in der Garage stehen, geht „Project Cars 2“ bereits auf die Rennstrecke. Nachdem der Vorgänger noch komplett durch die treue Community finanziert wurde, mauserte sich Slightly Mad Studios‘ Rennsimulation „Project Cars 2“ zur Außenseiterhoffnung im Rennspielgenre. Im Test zeigen sich bereits vor Release die vielen Stärken und wenigen Schwächen des Flitzers.

Was wir gut finden

Für Einsteiger und Profis

Slightly Mad Studio bemüht sich redlich „Project Cars 2“ für Anfänger attraktiv zu machen. Bereits beim ersten Starten des Spiels begrüßt euch der Renningenieur und führt euch durch die Menüs. Der Helfer unterstützt euch später beispielsweise auch beim Tuning. Habt ihr keine Lust auf Zahlenspiele und lange Probefahrten, dann gibt euch der Fachmann den Setup nach einigen Fragen und Antworten vor.

Rennsimulation mit mächtig PS unter der Haube

Dazu stellt ihr eure Spielerfahrung ein wie das morgendliche Frühstücksei. Wer den richtige Realismusdröhnung möchte, der wählt die Voreinstellung „Authentisch“ und greift so auf die echten Fahreigenschaften der rund 170 Boliden zurück. Die Unterstützungsfunktionen wie etwa ABS und Bremsverhalten richten sich dann nach den realen Vorbildern, wodurch sich gerade aktuelle Fahrzeuge bedeutend anders fahren als ältere Modelle.

Sehr schön: Ihr stellt Optionen wie Brems- und Lenkassistenten selbst ein und bestimmt auch die Fahrweise der Computer-Piloten. Diese machen eine bessere Figur als im Vorgänger, leistet sich aber auch gelegentliche Ausbrüche. Hier hat Slightly Mad Studios noch ein wenig Nachholbedarf.

Eine Sache sollte aber klar sein: Die Hilfefunktionen besitzen auch kleinere Schwächen. Die Ideallinienfunktion etwa gefiel uns noch nicht, zeigte sie Bremspunkte doch arg spät an. Darüber hinaus lässt Slightly Mad Studios einmal mehr die Rückspulfunktion Außen vor. Diese Entscheidung passt jedoch zum Simulationscharakter von „Project Cars 2“.

Project CARS 2 Rallycross 9

Massiver Umfang

Im Vergleich zum Vorgänger stockt Slightly Mad Studios den Umfang seiner Rennsimulation deutlich auf. Beispielsweise befinden sich mit 170 Autos deutlich mehr lizenzierte Boliden im Fuhrpark – darunter etwa eine ganze Reihe von Ferrari-Modellen. Das wiederum sorgt für mehr Abwechslung bei der Auswahl der Events.

Im freien Spiel könnt ihr erstmals Fahrzeugklassen miteinander mischen oder eben auf vorgefertigte Playlists zurückgreifen. Wieso nicht mal mit einem der besagten Ferraris über die Schnee bedeckten Pisten Schwedens brettern? Oder Go-Karts und Rallycross-Fahrzeuge gegeneinander antreten lassen? Die Möglichkeiten sind scheinbar endlos und werden durch die breite Streckenauswahl und die Wetteroptionen untermauert.

Project CARS 2 Rallycross 1

Die beste Fahrphysik für Playstation 4

Die beste Spielerfahrung liefert „Project Cars 2“ zweifellos mit der Kombination aus Lenkrad und Pedalen. Doch im Gegensatz zum Vorgänger funktioniert die Controller-Steuerung diesmal besser, kann aber ebenfalls noch nachjustiert werden. Schließlich machen in der Rennsimulation oftmals Kleinigkeiten den Unterschied aus. Rabiate Lenkbewegungen führen aufgrund der sensiblen Steuerung und der realistischen Simulation der Bodenbeschaffenheit, sowie des Grips schnell zu Ausbrüchen des Fahrzeugs.

„Project Cars 2“ vermittelt ein erstklassiges Gefühl für das eigene Auto und im Speziellen für den Grip. Schuld daran sind nicht zuletzt die 18 Wetterbedingungen und die dynamischen Tag- und Nachtwechsel. Gerade bei Starkregen oder gar auf Schnee müsst ihr viel Fingerspitzengefühl beweisen und eure Taktik umstellen, um keine Unfälle zu bauen. Doch selbst bei normalen Rennen macht sich etwa die Temperatur der Schluppen bemerkbar. Nur wenn die Reifen gut aufgeheizt sind, habt ihr optimalen Grip und liegt perfekt in den Kurven. Wer sich jedoch Fahrfehler leistet und so die Reifen abkühlt, der muss mit kleineren Schlitterpartien leben.

Dazu spielen natürlich noch viele weitere Faktoren wie die deutlich spürbare Gewichtsverlagerung bei Kurvenfahrten eine Rolle. In „Project Cars 2“ fühlt sich jeder Wagen einen Tick anders an und genau das macht den Reiz des Spiels aus.

Was wir schlecht finden

Routinierte Inszenierung

„Project Cars 2“ sieht auf Playstation 4 – und speziell auf der Playstation 4 Pro – ausgezeichnet aus und läuft zu jedem Zeitpunkt flüssig. Besonders hervorzuheben sind an dieser Stelle die toll designten Cockpits, die in der Sonne funkelnden Chassis und natürlich die detailreichen Strecken. Trotzdem fehlt „Project Cars 2“ das gewisse Etwas.

Während etwa ein „Forza Motorsport“ den Rennsport zelebriert, gibt sich Slightly Mads Rennsimulation deutlich nüchterner. So stark die Technik hinter dem Spiel sein mag, so mangelt es doch an einer emotionalen Tiefe, die einen sofort anspricht. Stattdessen liefert „Project Cars 2“ teils etwas umständliche Menüs und lediglich kurze Einspieler zu den Klassen. Da wäre in puncto Inszenierung sicherlich mehr möglich gewesen!

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Blasse Karriere

Die größte Schwäche bleibt allerdings der Karrieremodus. Dieser ist zwar mit 29 Rennklassen ausgesprochen umfangreich, bietet aber insgesamt zu wenig Abwechslung und vor allem keine wirklichen Höhepunkte. Stattdessen fühlt sich das „Leben eines Rennfahrers“ an wie eine Abfolge von Einzel-Events – gewürzt mit Hersteller-Cups und diversen Trophäen. Slightly Mad Studios versucht zwar, mehr Seele in die Karriere zu bringen, doch scheitert leider an den Vorgaben des ersten Teils.

Es fehlt einfach ein emotionaler Ankerpunkt und ein Grund, weshalb man sich stundenlang durch die Wettbewerbe arbeiten und nicht einfach die verschiedenen Klassen im freien Spiel ausprobieren sollte. Somit ist die Karriere zwar kein Reinfall, aber eben auch kein echter Kaufgrund, zumal ihr damit keine neuen Fahrzeuge freischaltet. Alle Autos sind bereits im freien Spiel aktiviert. Letztlich erhaltet ihr gelegentlich nur neue Fahrzeuge für die Karriere hinzu – zu wenig. Darüber hinaus vermissen wir Indivualisierungsfunktionen, mit denen wir Autos einen eigenen Anstrich verpassen können.

8.5

Wertung und Fazit

PRO
  • herausragende Fahrphysik
  • riesiger Umfang mit reichlich lizenzierten Fahrzeugen
  • gelungene Technik
CONTRA
  • unspektakulärer Karrieremodus
  • durchwachsene Inszenierung
  • kleinere Schwächen wie etwa die nicht perfekt gelöste Ideallinienfunktion

Project Cars 2: Die Rennsimulation im Test

Slightly Mad Studios macht mit „Project Cars 2“ zweifellos vieles richtig, erreicht aber ein selbst gestecktes Ziel nicht: Nämlich das Spiel für Fahranfänger attraktiv zu machen. Selbstverständlich bietet die Simulation über diverse Hilfefunktionen wie dem Renningenieur und dem variablen Schwierigkeitsgrad, doch die trockene Karriere schreckt ab. „Project Cars 2“ bringt die mit dem Rennsport verbundenen Emotionen leider nicht auf den Asphalt und fühlt sich deshalb bisweilen einen Hauch zu bieder an. Davon abgesehen aber überzeugt das Racing-Game auf ganzer Linie. Speziell die Fahrphysik überzeugt auf ganzer Linie und im Gegensatz zum Vorgänger macht der aktuelle Ableger auch mit dem PS4-Controler eine Menge Spaß. „Project Cars 2“ bleibt eine Rennsimulation für Freunde des Sports, die vor allem durch ihre geniale Fahrphysik und die Optionsvielfalt glänzt.

Kommentare

Ridgewalker

Ridgewalker

19. September 2017 um 13:11 Uhr
Rushfanatic

Rushfanatic

19. September 2017 um 13:51 Uhr
dieselstorm

dieselstorm

19. September 2017 um 13:57 Uhr
AvrilLavigneFan

AvrilLavigneFan

19. September 2017 um 15:47 Uhr
President Evil

President Evil

19. September 2017 um 16:13 Uhr
Mustang&Sally

Mustang&Sally

19. September 2017 um 16:16 Uhr
AvrilLavigneFan

AvrilLavigneFan

19. September 2017 um 16:17 Uhr
President Evil

President Evil

19. September 2017 um 16:41 Uhr
BretHitmanHart

BretHitmanHart

19. September 2017 um 16:50 Uhr
Ridgewalker

Ridgewalker

20. September 2017 um 07:11 Uhr
BretHitmanHart

BretHitmanHart

20. September 2017 um 08:59 Uhr