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FIFA 18 vs PES 2018: Welche Fußballsimulation ist besser?

Der große Vergleich: „FIFA 18“ gegen „PES 2018“. Bei welchem Spiel schlägt das Fußballerherz wirklich höher? Wir haben die Vor- und Nachteile der Fußballsimulationen ausgewertet.

Egal, ob Borussia Dortmund gegen Schalke 04 oder Köln gegen Düsseldorf: Derbys sind im Fußball etwas ganz besonderes. Jedes Jahr steigt auf dem virtuellen Rasen das ewige Duell zwischen EA Sports „FIFA“ und Konamis „Pro Evolution Soccer“. In den vergangenen Jahren verkaufte sich zwar die „FIFA“-Serie deutlich besser, doch die Alternative „Pro Evolution Soccer“ entwickelte sich schneller weiter und war gerade für erfahrene Spieler ein gern gesehene Alternative. Grund genug, in diesem Jahr „PES 2018“ und „FIFA 18“ dem ultimativen Vergleichstest zu unterziehen. Welche Fußballsimulation ist besser?

Lizenzen

Noch hat EA Sports im Lizenzsektor den Vorteil, doch Konami holt Stück für Stück auf und suchte in den vergangenen Jahren die Zusammenarbeit mit immer mehr Vereinen, Ligen und Verbänden. In „FIFA 18“ beispielsweise fehlen erneut die Champions-League-Lizenz, sowie die Clubs der brasilianischen und der chilenischem ersten Liga. Auch der Dortmunder Signal Iduna Park ist exklusiv in „PES“ enthalten.

Aber das ändert noch nichts daran, dass die für den Mainstream wichtigen Lizenzen weiterhin bei EA Sports und damit bei der „FIFA“-Serie liegen. Mit der 1. und 2. Bundesliga, sowie den Clubs aus der dritten Liga fährt EA Sports gerade für Deutschland schwere Geschütze auf. „Pro Evolution Soccer“-Besitzer müssen auf diese – bis auf wenige Partner-Clubs wie etwa Borussia Dortmund – verzichten. So schön etwa die Präsentation bei der Champions League sein mag, so geht „FIFA 18“ aus dem Lizenzduell als klarer Sieger hervor.

Lizenzen: Vorteil FIFA 18

FIFA 18 Journey_Hunter_Ball_WM

Präsentation

EA Sports stellte die „FIFA“-Serie im vergangenen Jahr auf die Frostbite Engine um. Konami setzt bereits seit Längerem auf die Fox-Engine. Und inzwischen agieren beide Konkurrenten auf enorm hohem technischen Niveau. In puncto Match-Präsentation liegt „FIFA 18“ gefühlt noch einen Hauch vorne und kratzt weiter an der Illusion der perfekten TV-Übertragung. Besonders auffällig sind diesmal die 3D-Zuschauer und die individuell mit Effekten bedachten Stadien. In „FIFA 18“ haben die 80 Arenen mehr Seele als in „Pro Evolution Soccer 2018“ und überzeugen mit ihrem eigenen Look.

Eine perfekte Fußballsimulation gibt es auch in diesem Jahr nicht

Konamis Vorzeige-Kick sieht ebenfalls klasse aus, reicht aber zumindest bei der Darstellung seiner Matches nicht ganz an den Konkurrenten heran. In Sachen Spielermodelle und Gesichter liefern sich die beiden Titel ein Kopf-an-Kopf-Rennen. So haben beide einen eigenen Stil bei der Darstellung der Stars, aber „PES 2018“ wirkt etwas realistischer. Sobald der Ball allerdings im Spiel ist, wird die Sache so richtig knapp. In den Vorjahren hatte „PES“ eindeutig den Vorteil, „FIFA 18“ rüstet aber merklich nach. Dadurch agieren beide Spiele fast auf Augenhöhe – mit leichten Vorteilen für „Pro Evolution Soccer“.

Präsentation: Ein knappes Unentschieden

PES 2018_BVB_Reus

Gameplay

Wäre „PES“ noch in den vergangenen Jahren als klarer Sieger aus der Gameplay-Kategorie herausgegangen, sieht das in diesem Jahr anders aus. „FIFA 18“ legt massiv zu: EA Sports drosselt das Spieltempo und schraubt zugleich an der Mitspieler-KI. Ihr müsst also nicht mehr über den gesamten Platz dribbeln, sondern könnt nun aktiv Passstafetten spielen und beim Strafraum abschließen. Außenspieler und Stürmer laufen sich besser frei und zusätzliche Optionen beim Flanken bieten mehr Möglichkeiten.

Insgesamt fühlt sich „FIFA 18“ variabler an und gibt euch dank des langsameren Spieltempos ausreichend Zeit für Entscheidungen. Gerade bei den Zweikämpfen und Dribblings ist das wichtig. Hier kommt es vor allem auf das richtige Timing an. Insgesamt erweist sich das Zweikampfsystem von „FIFA 18“ noch als ausbaufähig. Die Innenverteidiger stehen oft zu weit vom Mann weg, Grätschen werden sehr schnell abgepfiffen und das Zustellen klappt auch noch nicht reibungslos. Das Ergebnis sind teils zu viele Tore aus der Distanz. Die Sechszehnergrenze fungiert in diesem Fall als magische Linie. Gerade Stars wie Ronaldo oder Messi netzen von hier aus problemlos ein und genau das tun auch geübte „FIFA“-Spieler.

„Pro Evolution Soccer 2018“ fühlt sich von der ersten Sekunde kontrollierbarer an. Das Spiel ist schneller, aber zugleich ist die Steuerung auch direkter. Hier müsst ihr flotter reagieren und agieren. Gleichzeitig aber verteidigt die Defensive auch weitaus aggressiver und steht einem schneller auf den Füßen. Dadurch ist „PES 2018“ zu Beginn weitaus fordernder als „FIFA 18“.

Wer sich hier nicht etwas einfallen lässt oder das Tempo verschleppt, der ist das Leder prompt wieder los. Zugleich kommt es gerade bei Dribblings darauf an, seine Spieler entsprechend ihrer Fähigkeiten in Szene zu setzen. Ein Lionel Messi beispielsweise führt die Pocke eng am Fuß und kann so seine Gegner schnell umkurven. Zugleich aber besitzt ihr in „PES 2018“ mehr taktisch Möglichkeiten, die ihr im Spiel zuschalten könnt. Dadurch verändert ihr immer wieder Dynamik und könnt auf das Geschehen reagieren.

Insgesamt bleibt „FIFA 18“ sicherlich das zugänglichere Spiel, während „Pro Evolution Soccer 2018“ für Anfänger mitunter auch eine harte Prüfung sein kann. Doch all die Verbesserungen ändern nichts daran, dass Konami in diesem Jahr die reifere Fußballsimulation abliefert. Gerade die Ballphysik fühlt sich in „PES 2018“ einfach echter und freier an. Das führt zwar gelegentlich zu kuriosen Momenten, aber die gibt’s ja im echten Fußball auch.

Gameplay: Vorteil Pro Evolution Soccer 2018

PES2018_CAM_v_BVB

Spielmodi

In puncto Spielmodi zeigt sich „FIFA 18“ zugänglicher und „westlicher“. Der „The Journey“-Story-Modus gaukelt zwar Entscheidungsfreiheiten nur vor und ist nichts weiter als eine sportliche Seifenoper, dafür aber erstklassig präsentiert und besitzt einen hohen Wiedererkennungswert. Es macht einfach Spaß, das nächste Kapitel in der Karriere des Alex Hunter durchzublättern. Diesmal gibt es auch eine Koop-Funktion für den „Journey“-Modus. Karriere und Ultimate Team wurden nur leicht ergänzt: In der Karriere gibt es nun ein frisches Transfersystem, im Ultimate Team dagegen erhält mit den Icons nun auch auf Playstation 4 legendäre Spieler.

Die Grundmaxime bleibt bei nahezu allen Spielmodi gleich. Spaß machen sie aber trotzdem. Auch Konami setzt in Sachen Spielmodi auf vorsichtige Innovationen. Meisterliga und Werde-zur-Legende reichen aber in Inszenierung und Spielbarkeit längst nicht an die Langzeitspielmodi von „FIFA 18“ heran. Die Navigation bleibt Konamis großes Problem. Insgesamt wirken Menüs und Präsentation wenig aufregend, auch wenn man hier problemlos viele Stunden verbringen könnte. Schön dagegen die Integration der Zufallsauswahl-Matches und des 3-gegen-3-Koop. Beide Spielarten überzeugten im Test und halten einen mittelfristig bei Laune. Trotzdem wirkt das Paket bei „FIFA 18“ stimmiger und vor allem zugänglicher.

Spielmodi: Vorteil FIFA 18

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DAS ENDERGEBNIS

Es bleibt auch in diesem Jahr eine Glaubensfrage. Gehen wir ganz rigoros nach den Fakten, dann ist vermutlich „FIFA 18“ das Spiel der Wahl. Spielumfang und Präsentation sind erstklassig und die Veränderungen machen es zu einem weitaus besseren Spiel als dem Vorgänger. Gerade auf dem Platz legt EA Sports spürbar zu und liefert ein insgesamt runderes Erlebnis ab.

Doch genau hier liegt der Hase im Pfeffer: Fußball-Fans werden trotzdem „Pro Evolution Soccer 2018“ vorziehen. Denn Konamis Fußballsimulation spielt sich anspruchsvoller, besser und realistischer. Auf dem Platz greifen Offensive und Defensive stimmiger ineinander und das Spiel wirkt insgesamt ausbalancierter. Ein perfektes Fußballspiel gibt es auch dieses Jahr nicht, sondern „nur“ zwei ausgezeichnete Vertreter ihrer Zunft.

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Kommentare

Zockerfreak

Zockerfreak

01. Oktober 2017 um 10:08 Uhr
Rushfanatic

Rushfanatic

01. Oktober 2017 um 12:21 Uhr
Ghostfighter

Ghostfighter

01. Oktober 2017 um 22:45 Uhr