Ist es euch aufgefallen? „Assassin’s Creed“ feiert in diesem Jahr ein großes Jubiläum. Seit zehn Jahren treiben Ubisofts Attentäter mit der versteckten Klinge bereits ihr Unwesen. Doch in den vergangenen Jahren machten sich einige Flecken auf der einstmals makellosen Klamotte der Assassinen breit. Speziell das zu Beginn durch Programmfehler heimgesuchte „Unity“ schadete dem Image der Serie sehr. Ein Schaden, der auch das durchaus solide „Syndicate“ nicht mehr auffangen konnte.
Mit zwei Jahren Pause im Gepäck aber probiert Ubisoft nun den Neuanfang: „Assassin’s Creed: Origins“ entführt euch zurück in die Vergangenheit und zu den Anfängen des Ordens. Was sich wie ein Schritt zurück anhört, ist aber in Wahrheit der Aufbruch in eine neue Zukunft. Denn „Assassin’s Creed: Origins“ beweist in der Anspielrunde, dass es weit mehr ist als das allseits beliebte Action-Abenteuer vergangener Zeiten.
Ein frischer Held
In dem aktuellen Ableger übernimmt Bayek, der Beschützer Ägyptens, die Hauptrolle. Ihm zur Seite steht seine Frau Aya, die ihr ebenfalls im Spielverlauf kontrollieren werdet. Eine freie Charakterauswahl gibt es jedoch noch. Aya ist nicht nur Bayeks engster Vertrauter, sondern auch Beraterin von Kaiserin Kleopatra. Diese wiederum sieht sich den Angriffen des Rats der Ältesten ausgesetzt, die sowohl am Frieden im Reich als auch an ihrem Stuhl rütteln.
In der vierstündigen Anspielrunde jedenfalls präsentiert sich Bayek als schweigsamer, aber durchaus sympathischer Assassine mit gewohnt starker Moral. Der vorgefertigte Charakter stand auf dem Event auf Stufe 12. Das entspricht laut Entwickler etwa einer Spielzeit von sechs bis acht Stunden. Ubisoft koppelt die Stärke eures Spielcharakters diesmal an seine Erfahrungsstufe und seine Ausrüstung. Im Klartext bedeutet das: Das Spiel setzt klare Grenzen. Als wir gegen Ende der Demo mit einem Level-16-Bayek eine18er-Mission angehen, holen wir uns nur eine blutige Nase. Einen Widersacher schaffen wir, aber sobald mehrere auftauchen, ist die Sache gelaufen.
Jeder Stufenaufstieg boostet Gesundheit und Stärke. Darüber hinaus setzt „Assassin’s Creed: Origins“ auf ein ähnliches Crafting-System wie die „Far Cry“-Serie: Im Spielverlauf erlegt ihr also Tiere, erbeutet deren Fell und andere Ressourcen und bastelt daraus dann im Inventar Erweiterungen für die versteckte Klinge, eure Panzerung oder den Köcher. Das System ist simpel und passt nicht so wirklich zum neuen Anspruch des Spiels. Ebenfalls schade: Sowohl Rüstungen, als auch Reittiere sind lediglich grafische Gags und verfügen über keinerlei Talente. Und im Gegensatz zu Aloy aus „Horizon: Zero Dawn“ kann Bayek nicht einfach unterwegs neue Pfeile basteln, sondern muss diese einkaufen.
Weg von ausgetrampelten Charakterpfaden
Ubisoft bricht viele lieb gewonnen Konventionen der Vorgänger auf. Rauchbomben etwa müsst ihr erst mit Hilfe der Skills freischalten, könnt sie dafür aber um Gift-Effekte erweiter. Auch bestimmte lautlose Attacken und Talente mit Pfeil und Bogen bleiben bis zum Freischalten verschlossen. Das Level-Cap liegt zunächst bei Stufe 40, doch nach dem Absolvieren der Kampagne schaltet ihr die so genannten Meister-Levels frei um euren noch weiter zu stärken. So soll „Assassin’s Creed: Origins“ über eine Fülle unterschiedlicher Endgame-Missionen und Herausforderungen verfügen. Ähnlich wie in „Black Flag“ kommen wohl auch hier legendäre Bosse auf euch zu. Ob diese allerdings auch etwas mit der ägyptischen Mythologie zu tun haben werden, wollten uns die Entwickler nicht verraten.
„Assassin’s Creed: Origins“ spielt sich überraschend anders!
Fest steht aber, dass sich „Origins“ dramatisch anders spielt. Das Kampfsystem erinnert nun stärker an „The Witcher 3: Wild Hunt“ und verzichtet in Folge dessen auf Konter. Stattdessen geht es hier um Blocks, Paraden und Sidesteps. Rollen gibt es nicht. Per Analog-Stick-Klick fokussiert ihr einen Widersacher und zieht dann mit den Schultertasten das Schild hoch. Paraden müsst ihr gut timen, ansonsten steht ihr ganz ohne Deckung dar. Platziert ihr sie aber im richtigen Moment, öffnen sie Zeitfenster für kritische Treffer. Blocks wiederum brecht ihr durch zeitaufwendige schwere Hiebe auf.
Zugleich verfügen gerade Bosse und Elite-Truppen über besondere Talente. Dicke Brocken etwa besitzen so viele Lebenspunkte, dass selbst eine Stealth-Attacke von hinten ihn nicht umhaut. Selbst Kopfschüsse mit Pfeil und Bogen strecken Feinde nicht automatisch nieder. „Assassin’s Creed: Origins“ führt – ähnlich wie „The Division“ – Hitpoints ein und untermauert damit sein Stufensystem. In der Anspielrunde stellt sich schnell raus, dass die alte Haudrauf-Taktik nicht mehr funktioniert. Stattdessen müsst ihr spätestens bei anrückender Verstärkung die Beine in die Hand nehmen.
Quests wie in „The Witcher 3“
Die Missionen wiederum gestalten sich deutlich abwechslungsreicher und emotionaler als noch bei den Vorgängern. Zwar ist der Einstieg in die Einsätze aufgrund der weiterhin sehr steifen NPC-Animationen vergleichsweise trocken, doch die Missionen selbst haben es durch in sich. Mal müssen wir beispielsweise Bogenschützen von den Dächern schießen, um das Joch des örtlichen Statthalters zu durchbrechen, in einem anderen Job dagegen müssen wir einen Mordfall aufklären. Der Abwechslungsreichtum ist groß.
Alle Missionen laufen in verschiedenen Stufen ab und steigern sich mit der Zeit. So stolpert Bayek beispielsweise in ein Dorf, das gerade von durchgedrehten Nilpferden heimgesucht wird. Die bulligen Biester haben bereits viele Bewohner auf dem Gewissen. Also muss der Assassine den Karren aus dem Dreck ziehen: Erst erledigen wir die Dickhäuter – bevorzugt mit Kopfschüssen aus der Distanz. Danach sammeln wir die herum liegenden Leichen auf. Dabei kommt raus: Eine Person fehlt. Der Junge wurde wohl von Banditen entführt. Also folgt der nächste Abschnitt. Das Ausheben von Lagern und Camps gehört ebenfalls zum Assassinen-Alltag.
Mit Adler Senu spähen wir – fast wie mit einer Drohne – das Gebiet aus und markieren so patrouillierende Wachen. Danach müssen wir uns eine passende Taktik zurecht legen. Lösen aufgeschreckte Soldaten nämlich den Alarm aus, rücken im schlimmsten Fall sogar übermächtige Söldner nach und mischen Bayek auf. Leises Vorgehen ist als oftmals klüger. Wie in den Vorgängern auch versteckt sich der Attentäter im Gras, klammert sich an Vorsprünge und klettert behände auf Gebäude. Ein weißer Schein am äußeren Bildrand zeigt nun an, wenn Bayek gesehen wird.
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Kommentare
Sunwolf
22. Oktober 2017 um 11:15 UhrSo wie es klingt haben sie die Probleme aus alten Teilen in Angriff genommen.
Freu mich schon, Freitag ist es dann so weit.
Kenth
22. Oktober 2017 um 11:30 UhrDas wird endlich der letzte Sargnagel für diese einstmals tolle Spielserie
SkywalkerMR
22. Oktober 2017 um 11:38 UhrKenth, die Serie litt an der total behinderten Story und den überladenen Möglichkeiten. Von den übertriebenen Actioneinlagen will ich gar nicht erst sprechen. Also troll bitte woanders du seichter Furz 🙂
LDK-Boy
22. Oktober 2017 um 11:54 UhrNa dann sind wir mal gespannt.Erst mal ausleihen
skywalker1980
22. Oktober 2017 um 12:45 UhrHört sich einfach Hammer an!! Freu mich extrem auf Origins und fast genauso auf das neue Wolfenstein! Kommendes Wochenende wird mehr als nur übermäßig zum Zocken genutzt. 😀
Ich schließe mich da SkywalkerMR an: verpiss dich du seichter Kenth Furz!
Aber, ganz so stimmt das nicht, SWMR: die Story von AssassinsCreed war immer schon seine Stärke, die „übertriebenen“ Action Einlagen ebenso. Und zu den „Möglichkeiten“, welche immer du damit meinst: die waren alles andere als überladen, im Gegenteil, die waren fast nicht vorhanden: ein viel zu simples Gameplay und Kampfsystem, die Nebenmissionen waren fast immer gleich und der Rest war das Sammeln. Ganz klar war, dass die Story das beste am Konzept war, sowie die Optik und die Präsentation, ansonsten hätte ich auf Unity und Syndicate verzichtet. 😉
skywalker1980
22. Oktober 2017 um 12:53 UhrZitat play3: „Doch in den vergangenen Jahren machten sich einige Flecken auf der einstmals makellosen Klamotte der Assassinen breit.“
Dem muss ich widersprechen, also den ersten AssassinsCreed Teil kann man wahrlich nicht als makellos bezeichnen, optisch und gameplaytechnisch total veraltet und ausseehalb der Hauptstory gabs nix. Das einzige, was den ersten Teil besonders machte war die Story und die Mystik dahinter, und, dass es wunderbar anders war, sowie das Stealth System. Eigentlich wars lediglich der Einstieg in eine wunderbare Spielereihe und die Vorbereitung auf Teil 2. Wenn man ihn mit dem Zweiten Teil, sowie Brotherhood vergleicht war er sogar ziemlich schwach. Trotzdem war es die Initiationszündung für was großes.
Hamsterbacke
22. Oktober 2017 um 13:25 UhrHatte mal Black Flag gespielt und da ist der Charakter stäääändig irgendwo hochgeklettert obwohl er (ich) nur jemand verfolgen sollte. Gibt es das automatische überall hochlaufen in diesem Spiel?
Michael Knight
22. Oktober 2017 um 13:37 Uhr@hamsterbacke
das automatische klettern in assasssins creed spielen ist doch einer der grundsteine für den erfolg der serie. genau das ist es doch was das spiel erst interessant macht.
Kenth
22. Oktober 2017 um 14:31 UhrWie die Ubisoft Fanboys gleich wieder freidrehen und beleidigend werden. Ihr seit so unglaublich bemitleidenswerte Gestalten…
So, ich geh mal weiter meine neue Einfahrt pflastern und lass euch mit den Skywalker Kids allein.
SkywalkerMR
22. Oktober 2017 um 16:35 Uhr@skywalker: Ja, ich habe mich etwas unverständlich ausgedrückt. Ich meinte alles bezogen auf den Werdegang des Franchises. Stachen die ersten paar Teile noch überragend in all den Punkten heraus, ging es mit Unity bergab. Und den Frontalcrash erlebte es dann mit Syndicate, bei welchem ich mich bis heute nicht durchringen konnte, es durchzuspielen. Bei Origins hoffe ich auf die Rückkehr zu altbewährtem a la AC 1, 2 und Brotherhood. Überwiegend, was die Story angeht.
Hamsterbacke
22. Oktober 2017 um 19:28 Uhr@Michael Knight Naja, der erste Teil war super von allem, aber keine Abwechslung. Das ständige klettern wollen vom Char ist Mega anstrengend für mich. Wenn es sich wie The Witcher spielt dann ist es perfekt 😉
H-D-M-I
23. Oktober 2017 um 05:16 UhrFreue mich auch schon tierisch auf das Spiel.
Allerdings nur auf dem PC, weil ich kein Freund von dynamischer Auflösung bin, was auf den hiesigen Konsolen stattfinden wird.
Euer_Liebling
15. Dezember 2017 um 18:46 UhrSeit 10 Jahren melkt Ubischrott die Marke und jetzt lässt es sich jetzt von den Spielefanatikern ihr Jubiläum feiern. Was für eine Revolution, weil Ubischrott ja nur das eine kann und nichts anderes. Yippie ya yeah