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Review

Wolfenstein 2: The New Colossus im Test

Entfacht die Rebellion gegen das Regime: B.J. Blazkowicz kehrt zurück und legt sich erneut mit Frau Engels fiesen Häschern an. Der Test verrät, ob „Wolfenstein 2: The New Colossus“ das hält, was bereits der Vorgänger versprach.

play3 Review: Wolfenstein 2: The New Colossus im Test: Was taugt Bethesdas Regime-Shooter?

9.0

Ganz egal, ob „Destiny 2“, „Call of Duty: WW2“ oder „Star Wars: Battlefront 2“ – All diese Spiele vereinen Single- und Multiplayer zu einem gewaltigen Gesamtpaket. Nur wenige Entwickler wagen den geradlinigen Weg und verzichten auf Online-Optionen. MachineGames aber zeigte bereits bei „Wolfenstein: The New Order“ Mut zur Lücke und stellte einen reinrassigen Story-Shooter auf die Beine.

Nicht nur, dass das Team einen Klassiker wiederbelebte, es brachte auch eines der besten Actionspiele des Jahres auf den Markt. Kein Wunder also, dass die Erwartungen an den Nachfolger „Wolfenstein 2: The New Colossus“ enorm waren. Und wir wollen hier gar nicht um den heißen Brei herum reden, der zweite Teil des Anarcho-Shooter erfüllt und übertrifft alle Hoffnungen, die sich Fans im Vorfeld machten.

Was wir gut finden

Spannendes „Was wäre wenn“-Szenario

Auch in „Wolfenstein 2“ verzichtet Entwickler MachineGames auf einen Multiplayer-Modus und setzt stattdessen den Fokus auf die knapp zehnstündige Kampagne. Diese schließt an die Geschehnisse des Vorgängers an. Soldat B.J. Blazkowicz erwacht mit schweren Verletzungen und sieht sich gleich seiner alten Erzfeindin Frau Engel gegenüber. Denn das Regime hat gesiegt und in der alternativen Realität der 1960er die Vereinigten Staaten besetzt.

Der Story-Shooter des Jahres!

Diese Situation nimmt „Wolfenstein 2: The New Colossus“ als Aufhänger für die Rebellion gegen einen nahezu übermächtigen Feind. Im Verlauf benutzt ihr das U-Boot Hammerfaust als Ausgangspunkt für eure Abenteuer und trefft dort neue und alte Kameraden. Das Spiel bietet zwei Zeitlinien und damit leicht variierende Zwischensequenzen und Plots. Daher lohnt sich in diesem Fall sogar ein zweites Durchspielen, um auf die Suche nach Veränderungen zu gehen.

Ebenfalls schön, wenn auch nicht perfekt: MachineGames bindet stärker Nebenaufträge in das Spielgeschehen ein. Ihr kehrt also in bereits erforschte Gebiete zurück und müsst dort Attentate auf Uber-Generäle verüben. Zugegeben, diese Einsätze sind nicht allzu abwechslungsreich, werten aber die Spielzeit merklich auf. Dazu gibt es natürlich jede Menge Sammelgegenstände und versteckte Geheimnisse in einer herrlich detaillierten Spielwelt. „Wolfenstein 2“ bringt also Szenario und Spielideen treffend zusammen.

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Spiel der Emotionen

Der wichtigste Grund für eine Runde „Wolfenstein 2“ stellt aber zweifellos die Geschichte dar. MachineGames übertrifft nahezu mühelos den Vorgänger und jongliert gekonnt mit euren Gefühlen. Blazkowicz ist nicht nur aufgrund seiner Verletzungen extrem verletzlich, er ist auch werdender Vater von Zwillingen. Dieses Motiv greifen die Story-Schreiber auf und entführen euch immer wieder in die Vergangenheit des Kämpfers.

Dazu geizt „Wolfenstein 2“ nicht mit knallharten Momenten. Bereits in den ersten zehn Minuten mussten wir gleich mehrmals die Augen zusammenkneifen, da einige Szenen wirklich hart an der Schmerzgrenze sind. Doch das Spiel übertreibt es nicht, sondern überspitzt gewisse Momente ins Lächerliche und sorgt somit für den berühmten „Comic Relief“. Das Szenario strotzt vor liebenswerten Details und genau deshalb lohnt sich auch das langsame Vorgehen. Sprintet nicht einfach durch die Levels, sondern genießt die tolle Welt, die MachineGames gebaut hat. Es steckt so viel Liebe und Witz in dem gesamten Setting, wie man es nur allzu selten in Videospielen vorfindet.

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Ein Shooter mit Wucht

Spielerisch bleibt „Wolfenstein 2“ ein Oldschool-Shooter, bietet aber auch Stealth-Elemente wie sein Vorgänger. Zugleich ist es kein leichtes Spiel und bereits auf dem mittleren der fünf Schwierigkeitsgrade enorm fordernd. Wer hier also ohne Plan vorgeht, der wird häufiger neu starten müssen. Schließlich heilt sich B.J. nur bis zu einer gewissen Grenze selbst, danach müsst ihr euch mit Medi-Packs und Rüstungsgegenständen aufmotzen. „Wolfenstein 2“ belohnt also das Absuchen der Levels und bietet auch auch eine Vielzahl an Extras wie beispielsweise Waffen-Upgrades und Kampf-Modifikationen.

Mit den Upgrade-Sets erweitert ihr gezielt euer Arsenal um neue Funktionen und verpasst euren Ballermännern etwa Magazin-Erweiterungen, Visiere oder alternative Kugeltypen. Mit Kampf-Mods schaltet ihr Spezialtalente für euren kybernetischen Anzug frei. Diese neue Funktionalität reiht sich nahtlos in das Shooter-Gameplay ein. Insgesamt bietet „Wolfenstein 2“ einen gewohnt guten Mix aus purer Action und insgesamt ordentlich gelöstem Stealth. Eine Shooter-Revolution ist es zweifellos nicht, spielt sich aber knackig und gleichermaßen flüssig. Neben der starken Technik punktet das Spiel übrigens mit seiner starken deutschen Übersetzung und Synchronisation.

Was wir schlecht finden

Nur ganz wenige Problemzonen

Will man bei „Wolfenstein 2: The New Colossus“ auf die Suche nach Macken gehen, dann muss man wirklich tief graben. Puristen ärgern sich garantiert über die geschnittene Uncut-Version: Wie immer kämpft ihr nicht gegen Nazis, sondern gegen das Regime. Verfassungsfeindliche Symbole wurden entfernt und auch andere Details leicht angepasst. Wer die volle Dröhnung möchte, sollte sich die PEGI-Version zulegen. Dazu fielen uns im Test gelegentliche Balancing-Schwächen bei der Gegner-KI auf. Mal regierten die Burschen viel zu früh, mal etwas zu spät. Im Großen und Ganzen störten diese Problemchen nicht, waren aber dennoch auffällig.

9.0

Wertung und Fazit

PRO
  • geniale Story
  • starke Spielbarkeit
  • solider Umfang dank Haupt- und Nebenmissionen
CONTRA
  • manchmal fast schon zu makaber
  • kleinere KI-Fehler
  • minimale Handling-Patzer

Wolfenstein 2: The New Colossus im Test: Was taugt Bethesdas Regime-Shooter?

Was für eine wilde Fahrt! „Wolfenstein 2: The New Colossus“ spielt wirklich auf der Klaviatur der Emotionen und kitzelt Begeisterung, Trauer und pure Anspannung aus uns heraus. Die Reisen des B.J. Blazkowicz mäandern zwischen genial absurd und knallhart. MachineGames gelingt somit ein gekonnter Spagat. Denn „Wolfenstein 2“ ist zu keinem Zeitpunkt langweilig, aber auch nie so nervenaufreibend, dass man es nicht mehr aushält. Zugegeben, einige Momente kratzten merklich an unseren Nerven, werden aber durch einen gewissen Galgenhumor gerettet. Spielerisch bleibt „Wolfenstein“ der Linie des Vorgängers treu und mischt gekonnt schnelle Action mit Stealth-Elementen. Dass man dabei nicht im Blutrausch durch die Levels stürmen darf, sondern sich durchaus auf das Geschehen einlassen muss, gefällt uns ausgesprochen gut. Überhaupt ist „Wolfenstein 2: The New Colossus“ der wahrscheinlich beste Story-Shooter des Jahres und erhält daher eine klarer Kaufempfehlung.

Kommentare

Zockerfreak

Zockerfreak

05. November 2017 um 12:09 Uhr
elwoodblues85

elwoodblues85

05. November 2017 um 12:18 Uhr
Euer_Liebling

Euer_Liebling

05. November 2017 um 12:40 Uhr
SkywalkerMR

SkywalkerMR

05. November 2017 um 13:14 Uhr
SkywalkerMR

SkywalkerMR

05. November 2017 um 13:55 Uhr
skywalker1980

skywalker1980

05. November 2017 um 15:02 Uhr
skywalker1980

skywalker1980

05. November 2017 um 15:07 Uhr
Spritzenkarli

Spritzenkarli

05. November 2017 um 19:33 Uhr
SkywalkerMR

SkywalkerMR

05. November 2017 um 19:35 Uhr
James T. Kirk

James T. Kirk

06. November 2017 um 01:51 Uhr
Inkompetenzallergiker

Inkompetenzallergiker

06. November 2017 um 14:03 Uhr