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Okami HD: Die Neuauflage des PS2-Klassikers im Test

play3 Review: Okami HD: Die Neuauflage des PS2-Klassikers im Test

8.0

Nach über elf Jahren voller zahlreicher Portierungen erreicht „Okami HD“ nun auch die PlayStation 4. Besitzer einer PS4 Pro können das Action-Adventure sogar in 4K spielen. Ob sich sonst noch etwas am Spiel geändert hat und wie gut „Okami“ gealtert ist, erfahrt ihr im Test.

Was wir gut finden

Ein zeitloses Märchen

Angesiedelt in der Welt Japanischer Folklore erzählt „Okami HD“ die Geschichte von Amaterasu, einer Sonnen-Göttin in Gestalt eines Wolfes. Nachdem diese für lange Zeit in einer Art Schlaf steckte, wurde sie pünktlich zum nahenden Ende der Welt wieder auf den Plan gerufen. Da sie die drohende Gefahr schon einmal bezwingen konnte, ruhen nun alle Hoffnungen auf dem anmutigen Vierbeiner.

Immerhin könnte die erneute Ankunft des Dämonen Orochi die Menschen abermals in Dunkelheit stürzen. Doch die Kräfte von Amaterasu haben sich über das ganze Land verteilt und verstecken sich in Form kleinerer Götter. Diese nun wiederzufinden und die Kräfte wieder vollständig zu erlangen, ist im Grund eure Hauptaufgabe.

„Okami HD“ ist unwahrscheinlich stilsicher, was bereits mit der Handlung beginnt. Beliebte Elemente traditioneller Erzählungen aus Fernost tauchen immer wieder auf und spielen häufig mit großen Gefühlen. Alles bleibt dabei geschmeidig wie die häufig thematisierten Pinselstriche, die auch einen nicht unerheblichen Anteil der Spielmechaniken bestimmen.

Okami HD - Review - 01

Das Kunstwerk im Ganzen

Generell handelt es sich bei „Okami HD“ um ein klassisches Action-Adventure. Die Spielwelt besteht aus überschaubaren Abschnitten, die mal mit Rätseln, mal mit Sprungpassagen oder auch Gegnern versehen sind. Letztere erledigt ihr durch kleinere Attacken und durch Magie.

Wie bereits erwähnt, spielen Pinsel eine recht wichtige Rolle in „Okami HD“, weil Amaterasu ihre mächtigsten Angriffe durch Pinselstriche in der Spielwelt auslöst. Hierfür wird das Spiel pausiert und das aktuelle Bild flach ausgebreitet. Durch unterschiedliche Muster und Schwünge aktiviert ihr Spezial-Attacken und besondere Fähigkeiten.

Aus heutiger Sicht sind die Spielmechaniken in ihrer Summe nichts besonderes. Wirklich fesselnd ist „Okami HD“ aufgrund der Tatsache, dass alle Elemente miteinander spielen. Das betrifft sowohl die Handlung, als auch die Spielmechaniken, sowie die Gestaltung aus optischer und akustischer Sicht. Als Gesamtwerk funktioniert das nach wie vor hervorragend. Wie auch der Rest des Spiels, sind alle Aspekte der spielerischen Abläufe aufeinander abgestimmt und folgen einem angenehmen Fluss.

Es ist durchaus wichtig, „Okami HD“ als Gesamtes zu betrachten. Denn auch wenn einzelne Elemente oft etwas unspektakulär wirken, ist der Unterhaltungswert insgesamt äußerst hoch, was unter anderem auch der Darstellung zu verdanken ist.

Okami HD - Review - 02

Vom Leben gezeichnet

Schauplatz von „Okami HD“ ist eine im wahrsten Sinne des Wortes malerische Landschaft von Nippon. Kirschbäume und Tempel säumen häufig euren Weg. Zwar entstammt die Darstellung rein technisch dem Grafik-Stil Cel-Shading, wirkt vieles grob und von Hand erstellt. Konturen und Flächen sind häufig unruhig, was „Okami HD“ zu einem originellen Antlitz verhilft. Der eigentliche Stil des Designs entspringt der japanischen Tuschemalerei Sumi-e.

Die Farbpalette ist limitiert entsättigt, was allerdings für schöne Kontraste sorgt, wenn durch spezielle Aktionen doch mal etwas kräftigere Farbtöne auftauchen. Ob euch die Darstellung gefällt ist stark von eurem persönlichen Geschmack abhängig. Stimmig mit dem Rest des Spiels ist die Optik aber allemal.

Ein Höhepunkt ist die musikalische Inszenierung. Dank der Zusammenarbeit hochkarätiger Komponisten verfügt „Okami HD“ über eine erlesene Auswahl feinster Musikstücke, die sich oftmals traditioneller Instrumente bedienen. Auch hier zeigt sich die Gestaltung aus rein künstlerischer Sicht unheimlich stimmig.

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Was wir schlecht finden

4K und nun?

Natürlich muss sich eine HD-Neuauflage die Frage gefallen lassen, welchen Mehrwert sie im Vergleich zu vorherigen Versionen liefert. Hier kann „Okami HD“ leider nicht wirklich punkten. Natürlich ist die Auflösung in 4K toll und zeigt das Spiel schärfer denn je, doch die Bildwiederholungsrate bleibt bei  ungeachtet dessen bei maximal 30FPS.

Auch der eine oder andere Kritikpunkt am Original wurde in der frisch überarbeiteten Version nicht verbessert. Hierzu zählen zum Beispiel lange Zwischensequenzen, die sich nicht überspringen lassen. Besonders in Segmenten, die nur durch erfolgreiche Aktionen abgeschlossen werden können, ist der Frust schnell groß, wenn zum wiederholten Mal der gleiche Film abläuft.

Okami HD - Review - 04

Auch die Vertonung der Spielfiguren wurde nicht überarbeitet. Das Gebrabbel, das den Figuren anstelle einer richtigen Synchronisation eine Stimme verleiht, war schon vor elf Jahren oft anstrengend und das ist es auch heute noch. Da die Gespräche nicht automatisch ablaufen begleitet vehementes Tastendrücken die ohnehin schon eintönige Geräuschkulisse von Dialogen. Das wird dem ansonsten hohen künstlerischen Anspruch des Spiels einfach nicht gerecht.

Der Wunsch nach mehr ist bei „Okami HD“ groß. Zusätzliche spielbare Inhalte oder auch mehr Tiefgang im zuweilen etwas seicht geratenen RPG-Aspekt würden nicht nur für gute Kaufgründe bei Neulingen sorgen, sondern auch denjenigen, die bereits das Original gespielt haben, Lust auf einen erneuten Ausflug als Amaterasu machen.

8.0

Wertung und Fazit

PRO
  • Zeitloser Klassiker
  • Wunderbar stimmiges Gesamtbild
  • Verträumtes Märchen
  • Großartiger Soundtrack
CONTRA
  • Bildwiederholungsrate auf 30 FPS gesperrt
  • Schwachpunkte des Originals unberührt

Okami HD: Die Neuauflage des PS2-Klassikers im Test

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