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Review

Shadow of the Colossus im Test: Die Neuauflage des Meisterwerks

play3 Review: Shadow of the Colossus im Test: Die Neuauflage des Meisterwerks

9.5

Remakes bekannter Marken gehören inzwischen zum guten Ton. Im vergangenen Jahr zählte sogar „Crash Bandicoot- N. Sane Trilogy“ zu den am besten verkauften Spiele für die PlayStation 4. Das 2005 für PlayStation 2 veröffentlichte „Shadow of the Colossus“ erfuhr bereits 2011 ein Remaster für die PlayStation 3. Damals jedoch handelte es sich in erster Linie um kleine technische Verbesserungen. Das am 07. Februar 2018 für die PlayStation 4 erhältliche Remake ist eine dagegen Rundum-Erneuerung des bekannten Action-Adventures von Famito Ueda. Wir sagen dazu nur: Operation gelungen, Kolosse tot!

Shadow of the Colossus - Bild 2

Was wir gut finden

Von Grund auf erneuert

Erschien 2011 bereits eine HD-Neuauflage von „Shadow of the Colossus“ für die PlayStation 3, so handelt es sich bei dem aktuellen Spiel um ein komplettes Remake. Es wurden also nicht einfach nur die alten Assets ein bisschen aufgehübscht, sondern das gesamte Spiel und im Speziellen die Technik wurde an die neue Hardware angepasst und neu aufgebaut.

Angesichts der einzigartigen Stilistik von Famito Uedas Action-Adventure beweist Entwickler Bluepoint Games enormes Fingerspitzengefühl. Das Team versuchte nicht, „Shadow of the Colossus“ neu zu erfinden, sondern geht behutsam mit grafischen Veränderungen vor und inszeniert sowohl die Spielwelt als auch die Kolosse selbst mit vielen liebenswerten Details, ohne den Charakter das Abenteuers zu verändern.

Ein Meisterwerk im neuen Gewand!

Bei den Kolossen etwa zeigen sich die Verbesserungen vor allem in den Animationen und in der Darstellung des Fells. Durch die höhere Auflösung fallen zudem Kleinigkeiten mehr auf und durch das schärfere Bild erscheinen die Giganten inmitten der betont kargen Kulisse umso eindrucksvoller. Die Animationen sind noch einen Hauch flüssiger und lebendiger. Gerade beim Erklimmen der Riesen ereilt einen das Gefühl, der lästige Eindringling in einer ansonsten friedlichen Welt zu sein.

Shadow of the Colossus - Bild 4

Die Seele bleibt

Die Geschichte hinter „Shadow of the Colossus“ bleibt ebenfalls: Um eure große Liebe zu retten, müsst ihr 16 Kolosse töten. Als einsamer Wanderer legt ihr euch also nur mit Schwert sowie Pfeil und Bogen bewaffnet mit gewaltigen Kreaturen an. Spielerisch handelt es sich um eine Mischung aus der Erkundung der offenen Spielwelt und Geschicklichkeitselementen beim Besiegen der Giganten.

Denn ihr müsst deren Schwachstellen finden und diese befinden sich meist an sehr abgelegenen Stellen ihrer Körper. Im Gegensatz zu Bayek aus „Assassin’s Creed Origins“ geht eurem Helden aber beim Klettern die Puste aus. Entsprechend müsst ihr Plateaus und Ebenen für Verschnaufpausen nutzen. Somit kommt auch ein wenig Taktik ins Spiel.

Shadow of the Colossus - Bild 6

Spiel der Emotionen

Allerdings ist „Shadow of the Colossus“ anders. Es möchte kein Bosskampfsimulator sein. Stattdessen nimmt es euch mit auf eine emotionale Achterbahnfahrt. Denn der scheinbare Sieg über einen Koloss fühlt sich in diesem Fall nicht gut an, sondern hinterlässt einen bitteren Beigeschmack. Je tiefer ihr in den Kosmos eintaucht, desto mehr fragt ihr euch, ob euer Vorhaben überhaupt sinnvoll ist und ob so viel Tod das Leben einer Einzelnen wert ist. „Shadow of the Colossus“ besitzt eine tiefe Moral, ohne euch mit der Nase darauf zu stoßen.

Was wir schlecht finden

Besser, aber nicht perfekt

Nimmt Bluepoint Games auch keine inhaltlichen Veränderungen vor, so überarbeitete das Team doch zumindest die Steuerung leicht. Das Aufsteigen auf euer treues Ross funktioniert nun besser, allerdings krankt das Spiel weiterhin an Kameraproblemen. Sowohl im Inneren des Tempels als auch beim Erklimmen der Kolosse justiert ihr die Ansicht immer wieder nach. Gerade bei Sprüngen von einem Vorsprung zum nächsten ist nicht immer ganz klar, in welche Richtung ihr den Stick denn nun drücken müsst. Diese Orientierungsprobleme ärgern einen zwar im Verlauf der Kampagne, zerstören aber nicht das herausragende Spielgefühl.

Shadow of the Colossus - Bild 2

Auf festen Bahnen

Gleiches gilt für das inzwischen etwas angestaubt wirkende Open-World-System. Diese sieht zwar dank des Remakes schöner aus als jemals zuvor, offenbart aber trotzdem einige Limitierungen der Vorlage. So sind scheinbar freie Wege nicht passierbar oder Agro galoppiert halbautomatisch auf vorgefertigten Pfaden. Kurzum: Wer ein paar Macken in „Shadow of the Colossus“ suchen, der wird diese finden. Einen wirklichen Spielspaß-Dämpfer verpassen diese dem Abenteuer aber nicht.

9.5

Wertung und Fazit

PRO
  • fantastische Präsentation
  • Einmalige Atmosphäre
  • weiterhin ungewöhnliche Spielidee
CONTRA
  • teils unhandliche Steuerung
  • kleinere Kameraprobleme
  • Open-World-Schwächen

Shadow of the Colossus im Test: Die Neuauflage des Meisterwerks

Natürlich erscheint „Shadow of the Colossus“ nach so vielen Jahren gelegentlich ein wenig altmodisch. Aber das ist in diesem Fall ein Kompliment. Das Action-Drama büßte nichts von seiner Faszination ein und die vielen von Bluepoint Games vorgenommenen Verbesserungen unterstreichen die Atmosphäre des Spiels noch einmal. Speziell die Darstellung der Kolosse wirkt nun noch lebendiger und würdevoller. Und nach jedem Sieg über einen dieser Giganten fühlt man sich dadurch noch schlechter. Die Neuauflage von „Shadow of the Colossus“ ist wenig überraschend die bislang beste Version des Spiels und gehört somit in die Sammlung jedes PS4-Spielers. Wer dieses Meisterwerk bislang noch nicht zwischen den Fingern hatte, für den wird es jetzt höchste Zeit. Und all jene, die „Shadow of the Colossus“ kennen und lieben, sollten eine erneute Reise in diese fremdartige aber wunderschöne Fantasy-Welt wagen.

Kommentare

Frauenarzt

Frauenarzt

30. Januar 2018 um 16:20 Uhr
xjohndoex86

xjohndoex86

30. Januar 2018 um 16:54 Uhr
Frauenarzt

Frauenarzt

30. Januar 2018 um 20:15 Uhr
Euer_Liebling

Euer_Liebling

30. Januar 2018 um 20:51 Uhr
TheSchlonz

TheSchlonz

31. Januar 2018 um 08:34 Uhr
Frauenarzt

Frauenarzt

31. Januar 2018 um 09:44 Uhr
UschiMcGregor

UschiMcGregor

31. Januar 2018 um 11:59 Uhr
Rushfanatic

Rushfanatic

31. Januar 2018 um 12:28 Uhr
xjohndoex86

xjohndoex86

31. Januar 2018 um 17:12 Uhr
Aha_interessant

Aha_interessant

03. Februar 2018 um 13:47 Uhr