Nachdem wir uns im ersten Test-Tagebuch der Handlung und dem groben Aufbau der Mechaniken von „Monster Hunter World“ gewidmet haben, konntet ihr gestern nachlesen, was euch in Sachen Darstellung so erwartet. Nun ist es an der Zeit, dass wir etwas tiefer graben und einen genaueren Blick auf die Spielmechaniken werfen. Denn so leicht überschaubar, wie die Abläufe auf den ersten Blick erscheinen mögen, sind sie gar nicht.
Neue Jäger willkommen!
Glücklicherweise stellt sich „Monster Hunter World“ bei der Einführung von frischen Jägern etwas geschickter an, als es so mancher Vorgänger vermochte. Kleine Tutorials in Text-Form erklären euch meistens genau im richtigen Moment, was ihr gerade unternehmen sollt. Dabei sind die Abstände weit genug, so dass ihr nicht etliche Textboxen nacheinander durchlesen müsst, bevor ihr weiterspielen könnt.
Parallel zur Handlung von „Monster Hunter World“ verändert sich sowohl die Spielwelt, als euch eure Möglichkeiten mit eben dieser und ihren Bewohnern zu interagieren. Neue Verbündete erschließen euch weitere Wege, an Rohstoffe zu gelangen und auch Einrichtungen wie die Kantine, die euch regelmäßig mit deliziös anmutenden Gerichten versorgt, wandelt sich mit dem Lauf der Zeit und entwickelt sich optisch, wie auch von Seiten der Funktionalität. Das alles geschieht stets in einem angenehmen Tempo. „Monster Hunter World“ spielt nicht direkt alle Karten aus und spart sich jede Menge Wow-Momente für den späteren Verlauf der Geschichte auf.
Waffen, Waffen, Waffen
Euer Waffenarsenal stellt ein Kapitel für sich dar. Anstelle einer Klasse, wählt ihr eines von 14 tödlichen Werkzeugen. Deren Besonderheit ist, dass sich jedes Exemplar anders spielt. Und hier ist nicht die Rede davon, dass die eine Waffe mehr Reichweite und eine andere dafür mehr Durchschlagskraft hat. Natürlich spielen auch solche groben Werte eine Rolle. Doch in „Monster Hunter World“ gehen die Unterschiede noch um einiges weiter.
Jede Spezialität im Detail zu erklären, würde sogar in ein einem mehrteiligen Test-Tagebuch den Rahmen sprengen, doch solltet ihr anhand von ein paar Vergleichen das Ausmaß schnell verstehen. Geht ihr beispielsweise mit einem Hammer auf Jagd, fällt es euch leichter, schützende Körperteile zu zerbrechen oder das Monster durch Schläge auf den Kopf zu betäuben. Hammer sind schwerfällig, verfügen allerdings über ein paar verheerende Kombinationen, die mit dem richtigen Timing große Schäden anrichten.
Seid ihr nun aber auf der Jagd nach einem etwas wendigeren Monster, solltet ihr vielleicht mit Doppelklingen im Anschlag losziehen. Diese Schwerter bieten euch ein unübertroffenes Maß an Geschwindigkeit und erlauben furiose Attacken auf eure potentielle Beute. Dafür verliert ihr hier schneller an Ausdauer, was euch auch mal schnell in schier aussichtslose Situationen bringen kann, wenn ihr zu spät reagiert. Wie gut ihr mit der einen oder anderen Waffe umgehen könnt, hängt von eurem Verständnis und eurer Übung ab.
Die Bandbreite an Waffenarten war schon immer eine große Stärke der Reihe und auch in „Monster Hunter World“ wird euch schnell klar, warum das so ist. Zwischen Schwertern, die sich in Äxte verwandeln können, einer Kombination aus Lanze und Gewehr, sowie allerhand Schuß- und Stichenwaffen findet sich für jeden Spielstil das richtige Exemplar. Selbst wenn ihr früh der Meinung seid, euren Liebling bereits gefunden zu haben, lasst euch sagen, dass sich Herumexperimentieren bezahlt macht. Es ist nicht nur praktisch, alle Möglichkeiten zu kennen. Es macht auch unheimlich viel Spaß, neue Waffen zu testen, sie zu meistern und natürlich sie weiterzuentwickeln. Speziell die ausgefalleneren Exemplare, wie das Jagdhorn oder die Insekten-Gleve solltet ihr unbedingt einmal ausprobiert haben.
Für jedes Problem das richtige Mittel
Einer eurer liebsten Verbündeten im Spiel ist der Schmied. Er verarbeitet gesammelte Ressourcen für euch zu neuen Rüstungsteilen oder auch Verbesserungen von Waffen. Auf den ersten Blick können euch die Menüs etwas erschlagen, doch habt ihr erst einmal den Durchblick, findet ihr euch gut zurecht. Das liegt nicht zuletzt an den Upgrade-Bäumen, über die ihr zu neuen Versionen eurer Waffe gelangt.
Vorbereitung und wiederholtes Anpassen der eigenen Ausrüstung sind wesentliche Elemente in den Spielmechaniken von „Monster Hunter World“. Immerhin liegt hier der Schlüssel zum Erfolg in der Wildnis. Für jeden der vielen Elementarschäden gibt es das richtige Gegenmittel und wie bei den Waffen, gibt es auch bei den Hilfsmitteln unzählige Taktiken und Kombinierungsmöglichkeiten. Zieht ihr zu voreilig in die nächste Mission, kann es gut sein, dass ihr beispielsweise zu wenig Heilungsmöglichkeiten dabei habt oder auch die falsche Munition für euer Bogengewehr. Es kann natürlich auch vorkommen, dass eure Taschen von der letzten Tour noch zu voll sind und ihr nun kaum neue Ressourcen aufnehmen könnt.
Geformt durch Erfahrung
Damit ihr nicht nach jedem Ausflug Stunden mit der Verwaltung eures Inventars verbringt, stellt euch „Monster Hunter World“ eine clevere Funktion zur Verfügung. Ihr könnt euch nämlich nicht nur Rüstungs- und Waffensets abspeichern, sondern auch Sets für euren Objektbeutel. Auf diese Weise ladet ihr mit wenigen Knopfdrücken eine zuvor gespeicherte Auswahl und übertragt schlagartig nicht benötigte Waren in die Objekttruhe.
Komfortfunktionen wie diese gibt es in „Monster Hunter World“ reichlich. Nicht jede ist von Beginn an verfügbar und manche auch nicht unbedingt leicht verständlich im ersten Moment. Einmal eingefuchst tragen allerdings alle zu einem noch angenehmeren Spielverlauf bei, was schlussendlich auch den Kern der Faszination um „Monster Hunter World“ darstellt. Mit jeder Stunde im Spiel werdet ihr zu einem besseren und effizienteren Jäger. Und genau dieses Gefühl des stetigen Fortschritts sorgt für eine große Portion Langzeitmotivation.
Keine Zeit für Langeweile
Auch wenn der grundlegende Rhythmus aus Bedarf und Beschaffung aus ständiger Wiederholung besteht, ist eure Zeit in „Monster Hunter World“ abwechslungsreich. Zum einen stehen euch unzählige Handlungsmissionen zur Verfügung, die euch oft in einzigartige Situationen und einmalige Szenarien werfen. Zum anderen wartet abseits dieser Quests eine schier endlose Liste an Aufgaben und Erledigungen auf euch. Während die meisten das Fangen oder Eliminieren eines bestimmten Monsters verlangen, gibt es aber auch hier besondere Missionen, wie das Sammeln einer bestimmten Ressource.
Je weiter ihr in der Handlung von „Monster Hunter World“ voranschreitet, umso breiter fächert sich das Angebot an Aktivitäten. Durch die riesige Menge ist es dann auch gar nicht schlimm, wenn ihr auf ein bestimmtes Monster oder eine spezielle Art von Aufgabe keine Lust habt. Ungeliebte Missionen lassen sich weitestgehend vermeiden, was wiederum dabei hilft, euer ganz persönliches Abenteuer zu schneidern. Und darum geht es nun mal in „Monster Hunter World“.
Wie lange euch „Monster Hunter World“ unterhält und wie viel Spaß die gemeinsame Jagd im Mehrspieler-Modus macht, verraten wir euch im vierten und letzten Teil der Test-Tagebuch-Reihe. Morgen durchleuchten wir für euch die Möglichkeiten der Interaktion mit anderen Spielern, lassen die Erlebnisse der letzten Tage Revue passieren und geben euch einen Ausblick auf die potentielle Langzeitmotivation von „Monster Hunter World“. Zusätzlich erfahrt ihr, wie das finale Fazit und die damit verbundene Wertung ausfällt.
Alle Test-Tagebücher in der Übersicht: