Über die vergangen Monate wurde eine hitzige Debatte über Lootboxen und Mikrotransaktionen in Videospielen geführt, die mit „Star Wars Battlefront 2“ überkochte, auch wenn es nicht das erste Spiel mit diesem Mechaniken war. Sogar die Politik in mehreren Ländern hat sich auf die Fahnen geschrieben, das Thema unter dem Gesichtspunkt des Glücksspiels genauer zu untersuchen. Offenbar sind die Verantwortlichen aus den Niederlanden bereits einen Schritt weiter.
Nachdem sich die Glücksspielbehörde (Netherlands Gaming Authority) zehn beliebte Spiele mit Lootboxen angesehen hat, kam man zu dem Ergebnis, das vier Spiele davon als Glücksspiel einzustufen sind. Die Hersteller betreiben demnach Glücksspiel ohne die erforderliche Lizenz und machen Glücksspiel Minderjährigen zugänglich. Betroffen sind Spiele mit Lootboxen, deren Inhalte mit echtem Geld auf entsprechenden Plattformen gehandelt werden können. Damit erhalten die virtuellen Gegenstände einen monetären Gegenwert. Die Kombination aus Zufall und monetären Gegenwert ist demnach als Glücksspiel anzusehen.
Zum Thema: Mikrotransaktionen und Lootboxen: ESRB wird Spiele entsprechend kennzeichnen
Darüber hinaus sei zudem das gesamte Lootbox-Spieldesign mit Glücksspiel vergleichbar. Dazu heißt es: „Sie sind so konzipiert wie auch Glücksspiele entwickelt werden, mit dem Gefühl, dass man fast gewonnen hat. Es gibt alle Arten von Soundeffekten und visuellen Effekten, wenn man eine solche Loot-Box öffnet, also neigt man dazu, [immer und immer wieder] zu spielen. Wir fordern alle Spielefirmen auf, keine Loot-Boxen mehr für Kinder zugänglich zu machen und die süchtig machenden Elemente zu entfernen.“
Zwar wurden die Titel der betreffenden Spiele nicht genannt, allerdings dürfte es sich dabei um „FIFA 18“, „PUBG“, „Dota 2“ und „Rocket League“ handeln, die entsprechend Lootboxen und auch die Möglichkeit bieten, die Inhalte auf Handelsplattformen zu Geld zu machen. Offiziell wurden diese Titel aber nicht bestätigt.
Wenn die betreffenden Anbieter den Forderungen nicht nachkommen, könnten Geldstrafen oder Verbote auf die Hersteller zukommen.
Weitere Meldungen zu Lootboxen, Mikrotransaktionen.
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Kommentare
StevenB82
20. April 2018 um 13:47 UhrSauber!
olideca
20. April 2018 um 13:56 UhrSehr gut!!!! Dreht EA den Hahn ab…..
Da lob ich mir UBISOFT, zwar alles überteuert an Mikrotransaktionen, aber man weiss genau was man für wieviel Geld erhält!
TheSchlonz
20. April 2018 um 14:19 UhrWusste gar nicht dass es PUBG Lootboxen gibt.
Inkompetenzallergiker
20. April 2018 um 14:57 UhrRichtig so! Und mir geht’s nicht ums „Geldhahn abdrehen“, sondern ums illegale Glücksspiel. Danke, Holland!
olideca
20. April 2018 um 15:17 Uhr@inkompetenz
ja das war falsch ausgedrückt. ubi hat ja auch seinen geldhahn. es geht darum dass man gar nicht weiss was man kriegt (oder auch nicht kriegt) fürs Geld – eben Glückprinzip.
Milez
20. April 2018 um 16:23 UhrWie macht der Geldzug? Loooot Loooot!!
big ron
20. April 2018 um 17:21 UhrDie Holländer. Der deutschen Politik weit voraus.
zero18
20. April 2018 um 22:24 UhrIch finde es auch gut das etwas gegen diese Lootboxen getan wird aber dann werden die Gegenstände einfach an den Account gekoppelt und schon fällt es nicht mehr unter dieser Art von Glücksspiel was die Holländer hier auf den Weg bringen.
Ist halt dann wieder zum Nachteil derer die aus dusel 2-3 Ronaldos bei Fifa haben aber keinen Messi oder was weiß ich. Somit kein Tausch möglich mit anderen aber auch kein Geld verdienen
Guybrush
21. April 2018 um 09:21 UhrEs ist ja auch grotesk. Da dürfen Minderjährige nicht in Spielotheken, aber online ist es ok, wenn sie ihr Taschengeld verballern oder auf dubiosen Seiten von Erwachsenen abgezockt werden. Ich fürchte nur, dass die zuständigen deutschen Beamten keine Ahnung von der Thematik haben.