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Review

Unravel Two im Test: Knuffiger Koop-Plattformer mit dem doppelten Yarny

Fadenmännchen Yarny feiert sein Comeback und hat Koop-Verstärkung mitgebracht. Lohnt sich der 2D-Knobler oder mangelt es dem Spiel womöglich am roten Faden?

play3 Review: Unravel Two im Test: Knuffiger Koop-Plattformer mit dem doppelten Yarny

7.5

Bei der E3 2015 erblickte Yarny das Licht der Weltöffentlichkeit. Irgendwo zwischen „Mass Effect: Andromeda“, „Need for Speed“ und „Star Wars Battlefront“ war es letztlich das kleine, rote Fadenmännchen, das die Herzen der Zuschauer im Sturm eroberte. Das schwedische Entwicklerstudio Coldwood Interactive machte sich mit „Unravel“ sofort einen Namen und überraschte bei der diesjährigen E3 erneut. Nicht nur kündigte Creative Director Martin Sahlin den zweiten Teils des Geschicklichkeitsspiels an. „Unravel Two“ ist bereits im PSN Store erhältlich und entpuppt sich im Test als launiges Koop-Abenteuer für gemütliche Couch-Abende.

Was wir gut finden

Gelungene Koop-Mechanik

Wenn wir sogleich etwas an „Unravel Two“ kritisieren möchten, dann die Tatsache, dass ein Online-Multiplayer fehlt. Wer also mit zwei Yarnys zu Werke gehen möchte, der muss sich vor dem heimischen Fernseher versammeln. Das Starten und das Einsteigen in eine Partie ist dagegen gleichermaßen simpel: Einfach in den Pausenbildschirm wechseln und dort den zweiten Mitspieler anmelden. Hier könnt ihr auch euren Yarny ein wenig umgestalten und beispielsweise seine Farbe oder die Körperform ändern.

Wunderschöner Koop-Spaß – leider ohne Geschichte

Die Interaktion zwischen den Mitspielern erfolgt auf verschiedene Arten: So könnt ihr beispielsweise euren Kumpanen auf den Rücken nehmen und somit Sprungpassagen leicht bewältigen. Oder einer hält den anderen fest und lässt ihn am Faden einen Vorsprung herunter. Danach schwingt dieser dann zur bis dato unerreichbaren Plattform. Besonders praktisch für Einsteiger: Ihr könnt euren Kollegen auch einfach am Faden nach oben ziehen und ihm somit auf schwer erreichbare Ebenen hieven.

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Nicht zu schwer, aber spaßig

Aber ganz egal, ob im Koop oder alleine – „Unravel Two“ liefert grundsoliden Plattformerspaß mit gehobenem Rätselniveau. Wie schon im Vorgänger benutzt ihr also den Faden zum Bauen einer Brücke, zieht Objekte oder bedient in späteren Abschnitten sogar Mechanismen mit Knöpfen. Wer sich im ersten Teil noch über die Begrenzung der Fadenlänge und die notwendigen Ankerpunkte aufregte, der sei beruhigt. Beide Features gehören der Vergangenheit an. In „Unravel Two“ bestehen die beiden Yarnys aus lediglich einer Kordel und lediglich deren Länge limitiert euch letztlich in eurer Bewegungsfreiheit, ist aber großzügig bemessen. Die Steuerung ist im Vergleich ebenfalls direkter und Yarny zeigt sich mit Aktionen wie Walljumps oder dem Herunterrutschen von Wänden als deutlich athletischer als zuvor.

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Stimmungsvoll wie der Vorgänger

Technisch macht „Unravel Two“ erneut niemand etwas vor. Besonders die Kleinigkeiten wie die Emotes fallen hier auf oder die netten Animationen etwa wenn sich die beiden Yarnys in den Arm nehmen, sofern sie lange genug ruhig nebeneinander stehen. Ansonsten setzt Coldwood Interactive auf einen ganz ähnlichen Stil wie der Vorgänger. Hübsche Hintergründe runden die 2D-Spielwelt ab. Die Schauplätze sind realistisch gehalten und bilden somit den Kontrast zum sich bewegenden Fadenmännchen. Passend dazu untermalt erneut ein sehr schöne Instrumental-Soundtrack das Geschehen.

Was wir schlecht finden

Keine Geschichte

Was uns allerdings zur vollkommenen Glückseligkeit fehlt, ist eine Geschichte. Während „Unravel“ bekanntermaßen die wichtigsten Lebensmomente einer alten Dame noch einmal nacherzählt, kommt „Unravel Two“ ohne einen derartigen Anker aus. Zwar seht ihr im Hintergrund der 2D-Levels immer wieder Schatten der Vergangenheit, eine echte Story gibt es in diesem Fall aber nicht. In Kombination mit dem lösungsorientierten Koop-Gameplay mangelt es Yarnys zweitem Abenteuer dadurch merklich an Emotionen.

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Plattformer-Probleme

Auch wenn „Unravel Two“ über weite Strecken eher genügsam daher kommt, gibt es dennoch einige Momente, die gerade Anfänger durchaus frustrieren können. Zum einen fährt die Kamera zu Gunsten der Übersicht vergleichsweise weit heraus. Im Gegensatz zum Vorgänger seht ihr dadurch mehr vom Level, allerdings verlieren sich die bunten Spielfiguren und ihr Faden dabei gerne mal und sind kaum mehr zu erkennen. Zum anderen gestalten sich einige Sprungpassagen verhältnismäßig schwierig. Wenn ihr also nicht genau wisst, wo ihr lang müsst, werdet ihr ein ums andere Mal abstürzen. Hier sind (kleinere) Frustmomente trotz Hilfefunktion vorprogrammiert.

7.5

Wertung und Fazit

PRO
  • gelungenes Koop-Gameplay
  • stimmungsvolle Präsentation
  • liebenswerte Hauptfigur
CONTRA
  • keine Geschichte
  • Kamera zu weit weg
  • erneut recht kurz

Unravel Two im Test: Knuffiger Koop-Plattformer mit dem doppelten Yarny

Ganz egal, ob alleine oder mit Freunden: „Unravel Two“ schließt nahtlos an die Erfolge seines Vorgängers an. Spielerisch wirkt das Abenteuer straffer und deutlich ausgereifter. Speziell die Steuerung ist direkter und die vielfältigen Hilfe- und Koop-Funktionen erleichtern den Einstieg. Trotz des fehlenden Online-Modus empfehlen wir „Unravel Two“ daher Freunden gepflegter Zockerabende. Schließlich sind die Rätsel fordernd, aber dennoch gut lösbar und besonders Optionen wie etwa das Hochziehen seines Kollegen sorgen für ein stimmiges Wir-Gefühl. Natürlich ist „Unravel Two“ mit fünf bis acht Stunden Spielzeit nicht besonders umfangreich, bietet jedoch mehr Umfang als der erste Teil. Größtes Schwäche sind die kleineren Übersichtsprobleme, aber vor allem die fehlende Geschichte. Dadurch mangelt es dem Spiel an der Emotionalität, die noch den ersten Teil so auszeichnete. Trotzdem: Gerade Koop-Fans bekommen mit „Unravel Two“ neues Futter und kommen daran nicht vorbei.

Kommentare

HSV-Cordtsi

HSV-Cordtsi

12. Juni 2018 um 14:25 Uhr