Mit „The Last of Us Part II“ werden die Entwickler von Naughty Dog eine sehr realistische und detaillierte Gewaltdarstellung bieten, was mit dem Trailer zur Paris Games Week im vergangen Jahr und mit dem Gameplay-Video in diesem Jahr bereits sehr deutlich wurde. Die explizite Darstellung von roher Gewalt soll aber kein Selbstzweck sein, sondern hat einen tieferen Grund. Laut dem verantwortlichen Creative Director Neil Druckmann sollen sich die Spieler von der Gewalt, die sie selbst ausüben gewissermaßen sogar selbst abgestoßen fühlen.
Im Gespräch mit Kotaku betonte Druckmann im Rahmen der E3 2018, dass die Gewaltdarstellung in „The Last of Us Part 2“ gerechtfertigt und realistisch sein wird. „Wir entwickeln ein Spiel über den Kreislauf der Gewalt und wir machen eine Aussage über gewalttätige Aktionen und deren Auswirkungen auf den Charakter, der sie verübt, und auf die Menschen, die ihnen nahe stehen“, erklärte Druckmann. „Und unsere ganze Herangehensweise ist die, zu sagen: ‚Wir wollen das so realistisch wie möglich behandeln.‘ Wenn man jemanden ersticht – wenn man sich Referenzvideos ansieht, die wir angesehen haben; es ist ekelhaft und es ist schmutzig und es ist nicht bereinigt, wie es in den meisten Filmen und Spielen zu sehen ist. Und wir wollen den Spieler dazu bringen, das zu fühlen. “
Zum Thema: The Last of Us: Part II – Gameplay-Enthüllung zeigt mehr als zehn Minuten aus dem Spiel
Wenn der Plan der Entwickler aufgeht, dann werden die Spieler von den brutalen Handlungen, die sie selbst ausführen, ganz und gar abgestoßen sein, betonte Druckmann. Laut seiner Ansicht wäre dies die „ehrliche Art, diese Geschichte zu erzählen.“ In diesem Zusammenhang vermeiden es die Entwickler auch zu sagen, dass die Sequenzen unterhaltsam sind oder sie Spaß machen. Stattdessen sagt man, dass „fesslende“ Momente erschaffen werden und keine „unterhaltsamen“ Momente.
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Kommentare
Frauenarzt
19. Juni 2018 um 10:37 Uhr„Aber wer genau legt fest, dass ein Horror Survival Game glaubwürdig sein muss?“
Da es sonst als solches logischerweise nicht ernst genommen werden kann.
Wie es eben bei TLOU II genau der Fall ist. Durch die 19-jährige Ellie als Hauptfigur wirkt es lächerlich.
Magatama
19. Juni 2018 um 10:46 UhrSo soll es sein.
@Vangus: Auf den Punkt.
TheSchlonz
19. Juni 2018 um 10:57 Uhr@Frauenarzt
Ich glaube der Begriff „selektive Wahrnehmung“ wurde speziell wegen dir erfunden. 😉
Blackmill_x3
19. Juni 2018 um 16:39 UhrIch finde Ellie voll geil
feabhra
19. Juni 2018 um 18:19 UhrHole mir das Spiel sicher nicht. Auch ich habe schon ettliche Spiele mit Gewaltdarstellungen gespielt. Aber so langsam habe ich die Nase voll davon. Aber wem es gefällt….viel Spass.
Karottenmuffin
19. Juni 2018 um 18:25 Uhr@feabhra
Die Gewaltdarstellung ist aber ganz sicher nicht der Kaufgrund für The last of Us 2, sondern die herausragende Inszenierung und die spannende Geschichte. Und wenn du darauf verzichten willst…viel Spaß.
Dan Dark
19. Juni 2018 um 18:37 Uhr@Karottenmuffin Für ein paar pupertierende Spieler schon, leider.
vangus
19. Juni 2018 um 19:45 Uhr@feabhra
Gewalt hat in TLoU einen Anti-Chatakter, die Gewalt ist ja gerade nicht so wie in typischen Gewalt-Filmen oder Spielen, sie ist sinnvoll und realistisch wie in Filmkunstwerken auch. Gewalt in Filmen wie 12 Years A Slave oder Soldat James Ryan, wo es ebenfalls den Zweck hat abstoßend zu wirken, da ist Gewalt Teil eines größeren Ganzen, da hat es eine Message, es ist nicht nur der Gewalt wegen enthalten wie in so vielen Spielen und Filmen…
Gerade TLoU2 solltest du also unterstützen, weil es eines der ganz wenigen Spiele ist, die Gewalt vernünftig darstellen.
big ron
20. Juni 2018 um 14:39 Uhr@vangus
Die direkte und detaillierte Darstellung von Gewalt und die profanste und unkreativste Lösung mit dem Thema umzugehen. Den Weg wählt man nur, wenn man auf Nummer sicher gehen will und die Darstellung auch als Verkaufsargument benutzen will.
Das letzteres der Fall ist, sieht man schon an den Inhalten dieses Interviews hier. Da wird wieder massig Werbung mit gemacht.
vangus
20. Juni 2018 um 18:31 Uhr@big ron
Nein. Bei TLoU passt die Darstellung der Gewalt perfekt ins Konzept, ist das denn nicht offensichtlich?
Es ist realistische schonungslose Gewalt und härtester Überlebenskampf, genauso würde es eben sein in so einem Szenario und durch die glaubhafte Darstellung entsteht erst diese enorme Intensität. Es sind die Eigenschaften des Films „No Country for Old Men“, einer der größten Einflüsse für TLoU…
Direkte und detaillierte Darstellung kommt übrigens in unzähligen Filmmeisterwerken vor, das geht schon los bei Taxi Driver von Scorsese. Es ist nur schlecht, wenn die Gewalt sinnlos gezeigt wird ohne jeglichen Kontext. In TLoU aber hat sie Bedeutung, sie passt zum ganzen realistischen Stil, passt genau zu dem Szenario und zeigt uns zu welche Gräueltaten Menschen fähig sind, da ist nichts verherrlichend oder stumpf.
Das ist nicht schockierend wie Ekel-Horror-Kacke oder irgendwelche Action-B-Movies, es ist in dem Sinne schockierend wie ein Hol-ocaust-Drama.
big ron
21. Juni 2018 um 12:47 Uhr@vangus
Kann deinem Argument nicht zustimmen, dass es erst durch die genaue Darstellung der Gewalt zu einem schonungslosen Szenario wird, bei dem dann diese Intensität entsteht. Ich kennen unzählige Filme, wo Schonungslosigkeit und Intensität genauso entsteht, wenn Sachen nur im Anschnitt gezeigt oder angedeutet werden. Es braucht keine Nahaufnahmen von offenen Wunden und Messern in den Augen, um Intensität zu erzeugen. Das diese Handlungen stattfinden, ist vollkommen ok und passt zum Szenario. Die detaillierte Darstellung mit direkten Perspektiven ist aber eine reines Element zum Befriedigen von Gaffer- und Sensationsmenthalität.
vangus
21. Juni 2018 um 14:39 Uhr@big ron
Es kommt immer drauf an, in welchem Kontext die Gewalt steht. Die direkte Darstellung ist auch nicht IMMER „zum Befriedigen von Gaffer- und Sensationsmenthalität“, gerade in TLoU ist dies nicht der Fall. Oder wie ich schon meinte: In Soldat James Ryan sind die Gedärme usw. sichtbar, um das Grauen des Krieges zu vermitteln, das sind Szenen, wie ein Soldat sie damals erlebt hat in all seiner Härte.
Natürlich kann man es auch wie Nolan machen in Dunkirk, beides kann effektiv sein, kann emotional sein…