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Review

Red Faction Guerilla Re-Mars-tered im Test: Open-World-Action mit Vorschlaghammer

Auf dem Mars ist die Hölle los! Reißt als Widerstandskämpfer ganze Gebäude ab und führt die Rebellion zum Sieg. Macht „Red Faction Guerilla Re-Mars-tered“ auch neun Jahre nach dem Erscheinen des Originals noch Spaß?

play3 Review: Red Faction Guerilla Re-Mars-tered im Test: Open-World-Action mit Vorschlaghammer

7.0

Selbst im Jahr 2018 wagen sich die wenigsten Shooter-Entwickler an eine umfangreiche Zerstörung der Umgebung. „Battlefield“ ist die erwähnenswerte Ausnahme, doch wenn wir in die Historie zurückblicken, dann fällt uns sofort „Red Faction“ ein: Der 2001 von THQ vertriebene und Volition entwickelte Science-Fiction-Shooter setzte früh auf umfangreiche Zerstörungseffekte. Ob wir nun eine Tür öffnen oder uns lieber einen Weg drunter durch graben, bleibt uns in dem Klassiker selbst überlassen.

Der 2009 veröffentlichte dritte Teil „Red Faction Guerilla“ brachte diese Idee in eine offene Spielwelt, in der ihr als Widerstandskämpfer Alec Mason für Chaos sorgt. Die kürzlich veröffentlichte Neuauflage wartet mit höherer Auflösung, aber ungebremster Lust an der virtuellen Zerstörung auf. Lohnt sich die 30-Euro-Investition für Action-Freunde?

Was wir gut finden

Ungewöhnliches Setting

50 Jahre nach dem ersten Teil angesiedelt führt euch „Red Faction Guerilla Re-Mars-Tered“ erneut auf den Mars. Dort tobt ein Konflikt zwischen der totalitären EDF und der Widerstandsbewegung Red Faction. Als Bergarbeiter Alec Mason kommt ihr zunächst mit unschuldigen Vorsätzen dort an, werdet jedoch schnell zum wichtigsten Mitglied der Red-Faction-Rebellen. Der Mars besteht aus sieben Einsatzgebieten, in denen ihr euch frei bewegen könnt und Aufgaben erfüllt.

Zerstörung pur und daher auch 2018 noch spaßig

Speziell in den ersten Stunden zieht einen „Red Faction“ förmlich in seine Welt hinein. Mit Sprengladungen und Vorschlaghammer bewaffnet, geht es auf erste Erkundungstouren und auch wenn die Open-World aus heutiger Sicht recht altbacken daherkommt, so ist der Mars dennoch eine stimmungsvolle Spielwiese für Zerstörungswütige. Der Schauplatz ist betont düster und trist, schroffe Felsformationen ragen in den Himmel. Der rote Planet macht somit seinem Spitznamen alle Ehre und wirkt sowohl einladend, als auch angenehm atmosphärisch.

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Richtig viel Action

Eine eurer ersten Aufgaben lautet „Sprenge das EDF-Gebäude und lass dich dabei nicht erwischen.“ Diese Mission gibt bereits den Ton vor. In „Red Faction Guerilla Re-Mars-Tered“ dreht sich alles um den Widerstandskampf – mit allen Mitteln. In eurem Arsenal befinden sich stets ein Vorschlaghammer und Sprengladungen. Mit diesen reißt ihr Gebäude in ihren Grundfesten ein, bis sie schließlich in sich zusammenfallen. Diese Effekte sehen auch im Jahr 2018 noch klasse aus und es macht einfach Spaß, Türme, Basen und andere Bauten in Schutt und Asche zu legen.

Die Aufgaben gestalten sich entsprechend: Mal müsst ihr Geiseln befreien, mal bestimmte Gebäude zerstören. Nach kürzester Zeit tauchen die bisweilen merkwürdig agierenden EDF-Truppen auf und schon fliegen – neben Trümmern und Granaten – auch die Kugeln durch die Gegend. Als Third-Person-Shooter macht „Red Faction Guerilla Re-Mars-Tered“ eher einen durchwachsenen Eindruck, bleibt aber unterhaltsam. Sehr schön: Mit Fahrzeug kutschiert ihr von einem Zielpunkt zum nächsten. Die Wegfindung funktioniert dank übersichtlicher Karte und Navigationssystem ausgezeichnet. Dazu motiviert ein simples Upgrade-System.

Darüber hinaus wirkt sich euer Fortschritt auf die Moral innerhalb der Red Faction aus. Geht ihr also drauf oder lasst beispielsweise Zivilisten sterben, sinkt die Moral und damit die Dominanz der EDF. Das System ist nicht allzu komplex, fügt sich aber gut in den Gesamtzusammenhang ein.

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Solider Umfang

Mit seinen sieben Gebieten und den darin versteckten Hauptmissionen erreicht die Kampagne hinter „Red Faction Guerilla Re-Mars-Tered“ eine solide Spielzeit von zehn bis zwölf Stunden. Hinzu kommen natürlich etliche Nebenmissionen, sodass der Action-Titel sicher auf eine Spielzeit von an die 20 Stunden kommt. Für 30 Euro ist das ordentlich, schließlich kommt noch ein launiger Mehrspielermodus und die ebenso spaßige Abrisskommando-Mini-Games. Hier müsst ihr etwa mit einem Walker möglichst viel Schaden anrichten, müsst Fässer zerstören oder bestimmte Aufgaben bewältigen, um eure Ergebnisse dann mit denen einer Online-Rangliste zu vergleichen.

Was wir schlecht finden

Kein Story-Abenteuer

Erwartet bei „Red Faction Guerilla Re-Mars-Tered“ keine emotionale Geschichte wie in „The Last of Us“ und ja keine zynische Gesellschaftskritik wie in „GTA V“. Stattdessen erinnert das Spiel in der Darstellung seiner Geschichte und der Charaktere eher an einen mittelmäßigen Actionfilm der 90er. Als kleiner emotionaler Anker dient der Tod von Alecs Bruder zu Beginn des Spiels. Doch das alles täuscht nicht darüber hinweg, dass die Story sicherlich kein Kaufgrund für „Red Faction Guerilla Re-Mars-Tered“ ist. Ärgerlich: Die deutsche Sprachausgabe wirkt nicht nur holprig, in den Untertiteln haben sich sogar einige Fehler eingeschlichen.

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Schwächen im Gefecht

Während sich „Red Faction Guerilla“ als virtuelle Zerstörungsorgie durchaus gefällig spielt, zeigt es in der normalen Shooter-Action erste Schwächen. Die Menüs sind insgesamt etwas zu verkopft und umständlich. Und gerade die schnellen Schusswechsel gehen in dem unwegsamen Gelände mitunter im Chaos unter. Natürlich bleiben wir gelegentlich auch in Trümmerteilen stecken. Richtig nervig: Zwischendurch stolpert Alec sogar über Hindernisse oder bleibt bei – ohnehin schon hakeligen – Sprungübungen stecken. Insgesamt ist die Steuerung längst nicht fehlerfrei und so spielt sich der Third-Person-Shooter mitunter ein wenig hüftsteif.

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Trotz Remaster – technische Defizite

Auch wenn die Atmosphäre stimmt, so leistet sich „Red Faction Guerilla Re-Mars-Tered“ trotz verschiedener Einstellungsmöglichkeiten kleinere technische Defizite. Im Test beispielsweise ruckelten selbst die Zwischensequenzen leicht. Darüber hinaus kommt es immer wieder zu Clipping-Fehlern. Die verbesserten Texturen und die detaillierte Beleuchtung sehen zwar schmucker aus als beim PS3-Original, fallen aber im Vergleich zu aktuellen Titeln allerdings ab. Erst im Performance-Modus bei 1500p läuft das Spiel zudem so, wie man sich das auf einer PlayStation 4 Pro wünschen würde.

7.0

Wertung und Fazit

PRO
  • launige Zerstörungseffekte
  • ordentlicher Umfang
  • gut umgesetzte Open-World
CONTRA
  • gewöhnungsbedürftige Steuerung
  • grafisch trotz Upgrade nicht mehr taufrisch
  • platte Story und Charaktere

Red Faction Guerilla Re-Mars-tered im Test: Open-World-Action mit Vorschlaghammer

„Red Faction Guerilla Re-Mars-Tered“ mag weder anspruchsvoll, noch sonderlich tiefgründig sein, bereitet dafür aber in erster Linie eine Menge Spaß. Im Gegensatz zu vielen aktuellen Open-World-Spielen wirkt der Shooter angenehm überschaubar und überflutet den Bildschirm nicht mit Unmengen von Sammelgegenständen oder Sub-Quests. Stattdessen dreht sich alles um die Freude an der Zerstörung und am Anrichten von Chaos. Die Umgebungszerstörung bleibt auch im Jahr 2018 ein echter Hingucker und ist sicherlich er Grund, „Red Faction Guerilla Re-Mars-Tered“ überhaupt zu kaufen. Schließlich verzichten viele aktuelle Titel auf derartige Funktionen. Enttäuschend bleibt aber die Technik hinter der Neuauflage: Ein beinahe zehn Jahre altes Spiel sollte – trotz höherer Auflösung – und anderer optischer Verbesserungen – zum einen schöner aussehen und zum anderen flüssiger laufen. Egal wie, für 30 Euro ist „Red Faction Guerilla Re-Mars-Tered“ ein gefundenes Action-Fressen für das Sommerloch und durchaus einen längeren Blick wert.

Kommentare

Zockerfreak

Zockerfreak

09. Juli 2018 um 22:11 Uhr
Konsolenheini

Konsolenheini

10. Juli 2018 um 08:57 Uhr