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The Persistence im Test: VR-Grusel für Grinding-Freunde!

Mitten im Sommerloch erscheint mit „The Persistence“ das vielleicht beste Horror-Game für PlayStation VR – nach „Resident Evil 7“. Wir verraten, warum dieses Spiel zwar gelegentlich frustriert, aber trotzdem eine willkommene Abwechslung für Sonys VR-Brille darstellt.

play3 Review: The Persistence im Test: VR-Grusel für Grinding-Freunde!

8.0

PlayStation VR und Horror-Games – Das schien mit „Resident Evil 7“ eine perfekte Mischung. Doch der VR-Hype geriet über die vergangenen Monate ins Stocken. Der Grund: Es fehlten einfach die echten Hardware-Seller. Zwar kamen immer wieder gute, aber viel zu selten ausgezeichnete Spiele auf den Markt. Das Horror-Abenteuer „The Persistence“ wird zwar Mainstream-Gamer kaum erreichen, ist aber ein gefundenes Fressen für all jene, denen viele VR-Spiele zu simpel und langweilig waren.

Was wir gut finden

Der Name ist Programm

Im Weltraum hört euch bekanntlich niemand schreien und genau deshalb funktioniert auch „The Persistence“ von der ersten Sekunde an. Ihr erwacht als Sicherheitsoffizierin Zemri Eder an Bord des Raumschiffs Persistence. Das Problem: Ihr seid bereits tot. Denn das Shuttle steht kurz davor in ein schwarzen Loch hinein gesogen zu werden. Die Crew hat sich in eine Horde blutrünstiger Zombies verwandelt.

Atmosphärischer VR-Grusel samt Grinding-Spirale

Und was ist mit euch? Ihr müsst herausfinden, was es mit all diesen Geschehnissen auf sich hat und ob es vielleicht doch ein Happy-End geben könnte. „The Persistence“ erinnert optisch stark an Titel wie „System Shock“ oder „Dead Space“. Das Raumschiff liegt in Trümmern und schnell wird klar, dass unüberlegtes Vorgehen in den Abgrund führt. Die Atmosphäre ist erstklassig, schließlich ist eure Taschenlampe oftmals eure einzige Hilfe gegen die allgegenwärtige Dunkelheit. Wer besonders bei VR-Spielen zu Jumpscares neigt, der wird in dem Science-Fiction-Spiel ein ums andere Mal zusammenzucken.

The Persistence (3)

Geschickt an PlayStation VR angepasst

Entwickler Firesprite gelingt mit einen Kniffen, dass selbst VR-Anfänger „The Persistence“ längere Zeit am Stück spielen können. Ihr entscheidet selbst, wie frei ich euch auf den vier Decks bewegen möchtet. Ihr kontrolliert eure Spielfigur dabei stets mit dem Dualshock Controller. VR-Veteranen probieren sich an der Shooter-Steuerung und laufen frei mit Hilfe der Analog-Sticks.

Alternativ führt ihr aber auch schrittweise Drehungen aus. Sehr clever: Auf Tastendruck warpt ihr euch ein Stückchen nach vorne und überwindet so Hindernisse oder springt durch Barrikaden hindurch. Zu Motion-Sickness kam es im Test nur nach wirklich längeren Runden. Ansonsten aber gehört „The Persistence“ sicherlich zu den verträglichsten und besten angepassten VR-Spielen auf dem Markt.

The Persistence (2)

Motivation trotz interstellarer Todesfalle

Doch „The Persistence“ ist kein langsames Adventure wie „The Inpatient“, aber auch kein reinrassiger Shooter wie „Far Point“. Vielmehr vermischt es Action- mit Stealth- und Rollenspielelementen. In „The Persistence“ kämpft ihr euch über die insgesamt vier Decks des Schiffs. Geht ihr drauf, belebt euch das System wieder. Ihr verliert somit euren aktiven Fortschritt, behaltet aber bestimmte Upgrades und Erweiterungen.

Während ihr neue Ausrüstung oftmals in der Umgebung findet, müsst ihr Erbgut selbst extrahieren. Die wertvollen Stammzellen gewinnt ihr, indem ihr euch an euren Kontrahenten anschleicht und ihm die DNA per Schlauchspritze aus dem Nacken zieht. Kämpfe laufen gerade ohne Fernkampfwaffen vergleichsweise hektisch ab, später erfreut ihr euch an Gewehren und Pistolen, aber auch an Schwerkraftkanonen.

Kurzum: Die Freude in „The Persistence“ liegt vor allem im steten Fortschritt eures Charakters. Ebenfalls schön: Per App schaltet sich ein zweiter Spieler ein und unterstützt euch entweder oder erschwert euch gar das Weiterkommen.

Was wir schlecht finden

Der Frust spielt mit!

Ihr werdet bei eurem ersten Durchgang oft sterben. Sehr oft. Dadurch streckt sich die Spielzeit auch locker über die zehn Stunden. Doch die ständigen Neustarts sind – trotz des Verbesserns des Charakters – mitunter frustrierend. Jeder Bildschirmtod bedeutet letztlich auch, dass ihr euch weiter vorkämpfen müsst und bereits besuchte Bereiche erneut finden müsst.

Schließlich sind die Decks stets zufällig berechnet, was zwar für Abwechslung, aber auch immer wieder für Rückschläge sorgt. „The Persistence“ besitzt lediglich einen Schwierigkeitsgrad, mit dem ihr klarkommen müsst. Es gibt also keine Möglichkeit, das Spielerlebnis an eure Wünsche anzupassen.

The Persistence (1)

Technisch nicht perfekt

Ganz perfekt ist auch die Technik hinter „The Persistence“ nicht. Die Steuerung – gerade beim Öffnen von Türen – erweist sich mit Hilfe des Head-Trackings als arg fummelig. Und auch das Schiff selbst wirkt zuweilen nicht gerade wie auf Hochglanz getrimmt.

Die Grafik bleibt leicht hinter den aktuellen Ansprüchen zurück und speziell die Texturen wirken zuweilen etwas unscharf. Ebenfalls stören die unglücklich positionierten Bildschirmtexte und die holprige Übersetzung. Das gelungene Sound-Design wiegt zwar viele dieser Nachteile wieder auf, trotz wäre hier wohl noch mehr drin gewesen.

8.0

Wertung und Fazit

PRO
  • atmosphärisches Setting
  • motivierendes Item-Grinding
  • angenehm hohe Anspannung
CONTRA
  • gelegentlicher Frust
  • Nahkampf arg fummelig
  • technische Schwächen

The Persistence im Test: VR-Grusel für Grinding-Freunde!

Im Hochsommer ein VR-Spiel zu zocken, grenzt eigentlich schon fast an Selbstverstümmelung. Und wenn es dann auch noch ein forderndes Action-Abenteuer wie „The Persistence“ ist, laufen einem unter der PlayStation VR fast zwangsläufig die Schweißperlen von der Stirn.

Das Weltraumdrama entpuppt sich nach einer holprigen Entwicklungsgeschichte als waschechter Überraschungshit und trumpft mit seinem durchdachten VR-Gameplay und der geschickten Adaption bekannten Roguelike-Tugenden. Die einen erinnert es an „Rogue Legacy“, andere an „Dark Souls“ - Fest steht, dass „The Persistence“ ein spannender Mix aus VR-Grusel und knackigem Action-Spiel darstellt.

Natürlich geht das ständige Sterben an die Substand und nervt mitunter auch, jedoch sind die vielen Bildschirmtode für den Fortschritt unerlässlich. Wen das Grundkonzept nicht abschreckt, der erhält ein wirklich herausragendes PlayStation-VR-Spiel mit einem Hauch von „System Shock“ und ganz viel Science-Fiction-Atmosphäre. Kurzum: Wer Sonys VR-Brille sein Eigen nennt, der sollte sich „The Persistence“ zulegen.

Kommentare

President Evil

President Evil

27. Juli 2018 um 18:51 Uhr
Leitwolf01

Leitwolf01

27. Juli 2018 um 19:43 Uhr