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PES 2019 angespielt: Trotz Lizenzverlusten besser als FIFA 19?

Kein Borussia Dortmund, keine Champions League – aber trotzdem eine erstklassige Fußball-Simulation. Beim Pre-Season-Anspieltest überzeugte „PES 2019“ nicht nur mit aufgefrischter Grafik, sondern auch mit neuen Stärken auf dem Platz.

Konami steckte in den vergangenen Monaten härter ein als Panama im WM-Spiel gegen England. Erst sichert sich EA Sports die Lizenzen an UEFA Champions League, UEFA Europa und UEFA Super Cup, dann steigt Borussia Dortmund auch noch aus dem Partnerschaftsvertrag aus.

Doch wenn einem das Leben Zitronen schenkt, dann muss man eben Limonade daraus machen. Konami suchte sich mit dem Revierrivalen FC Schalke 04 Ersatz und arbeitet fleißig am Ausbau des Lizenzangebots. Beim Anspiel-Event in der Gelsenkirchener VELTINS-Arena verkündet Brand-Manager Lennart Bobzien stolz das umfangreichste Lizenzaufgebot der Serien-Geschichte: Sieben neue Ligen – darunter die portugiesische NOS und die russische Premier League – kommen ebenso hinzu wie 25 frische Legenden für den myClub-Modus.

Und wie steht‘s mit der Bundesliga? Zumindest sollen drei Teams die Fahne hochhalten. Die übrigen zwei Clubs neben dem FC Schalke sind aber bislang noch unbekannt. So mag zwar „PES 2019“ erneut aufrüsten, bleibt aber trotz Achtungserfolgen hinter dem Konkurrenten „FIFA 19“ zurück. Doch entscheidend ist bekanntermaßen auch im Konsolenfußball, was auf dem Platz passiert und dort überzeugte „PES 2019“ in der ausführlichen Hands-On.

PES 2019 - Bild 12

Das Licht geht an!

Die in der VELTINS-Arena vorgestellte Vorschauversion beinhaltete Team wie Inter Mailand, den FC Schalke, Weltmeister Frankreich und Argentinien. Die Variante ist nicht deckungsgleich mit der am 08. August erscheinenden Demo, wird aber zumindest in puncto Gameplay sehr ähnlich ausfallen.

Die Version beinhaltete mit dem legendären Camp Nou und der VELTINS-Arena zwei lizenzierte Stadien. „PES 2019“ macht in Sachen Grafik einen großen Schritt nach Vorne. Speziell der Schwenk über die Arena und der Blick in die Katakomben zeigt die deutlich detailreicheren Grafiken.

Die „Lighten“-Funktion der erneut verwendeten Fox-Engine erlaubt zudem Lichtwechsel und sorgt für einen sehr authentischen Look. Einen kleinen Dämpfer erhält „PES 2019“ lediglich bei der Darstellung der Gesichter. Die virtuellen Stars sehen zwar ihren Vorbilder sehr ähnlich, deren Mimik allerdings ist allzu künstlich.

Sehr schön: Im Spielverlauf verändern sich nun die Licht- und Wetterbedingungen. Schnee und Regen haben zudem deutlich mehr Einfluss auf das Geschehen und insbesondere auf die Standfestigkeit der Stars. Wir bestimmen in „PES 2019“ im Vorfeld sogar die Länge des Rasens.

PES 2019 - Bild 6

Müde Krieger

Die Individualität der Spieler steht in „PES 2019“ einmal mehr im Mittelpunkt. Ein Gonzalo Higuain spielt sich als ganz anders als ein Antoine Griezmann. Bereits aus der Distanz erkennen wir die Kicker aufgrund ihrer Statur und ihren Bewegungen … oder an der knalligen Frisur wie im Falle von Paul Pogba.

Anspruchsvoller Konsolenfußball mit bekannter Lizenzproblematik

Trotzdem dürft ihr die Profis in „PES 2019“ nicht überstrapazieren. Die Kondition der Athleten spielt eine wichtigere Rolle als jemals zuvor. Spurtet ihr also ständig mit euren Spielern über den Platz, geht ihnen alsbald die Puste aus. Im Vergleich zu früheren Zeiten werden sie dadurch nicht nur langsamer, sondern zeigen auch keine guten Leistungen mehr. Außenverteidiger laufen dann beispielsweise nicht mehr mit zurück, Stürmer bieten sich weniger energisch an. Die körperliche Konstitution erkennt ihr nun an der Körperhaltung.

Sehr praktisch: Dank „Quick-Substitutions“ wechselt ihr Spieler spontan – also etwa vor Einwürfen oder Eckbällen – mit einem Klick auf das Touchpad aus. Im Gegensatz zu „FIFA 19“ können wir hier gleich aus einer Auswahl mehrerer Kandidaten wählen.

PES 2019 - Bild 5

Anders, aber auch besser?

Doch kommen wir zum Geschehen auf dem Platz: Auch Konami drosselt leicht das Spieltempo und schenkt euch somit ein wenig mehr Zeit für das Ausloten möglicher Anspielpartner. Präzision bleibt in diesem Fall Trumpf. Denn spielt ihr einen Pass nicht zielgenau, verliert ihr entweder Zeit bei der Ballannahme oder seid das Leder aufgrund der dicht gestaffelten Abwehr gleich ganz los.

Auffällig: Zweikämpfe fühlen sich im Vergleich zu „FIFA 19“ längst nicht so körperlich an. Zwar gibt es weiterhin Tacklings und sogar Trikotzupfer, doch in der Hands-On fiel es uns noch schwer in die Zweikämpfe hineinzukommen und unsere Kontrahenten wirklich zu stellen. Zudem fordert „PES 2019“ bereits unter Standardeinstellungen mehr Kontrolle beim Spielaufbau ein. Visiert ihr euren Team-Partner nicht halbwegs präzise an oder seid zu hektisch, landet das Leder schnell im Aus.

Es braucht seine Zeit, ehe wir in der VELTINS-Arena mit „PES 2019“ warm werden. Viele Pässe laufen anfangs ins Leere, nicht immer passt die eingestellte Team-Strategie zu unserer persönlichen Spielweise. Aber sollte nicht eigentlich eine Fußball-Simulation genau so sein? Schließlich finden wir mit Liverpool ein geeignetes Team. Mit Fabinho im Mittelfeld spielen wir Salah geschickt frei oder schicken Mané in den Strafraum.

Das richtige Einsetzen der Talente ist schließlich der Schlüssel zum Sieg. Ganz subjektiv fehlt es aber gelegentlich noch bei Initiative in der Spitze. Oftmals bieten sich die Stürmer nicht konsequent genug an oder brechen Laufwege ab. Trotzdem: Rollt die Offensivmaschine ein Mal, dann ist „PES 2019“ eine Riesenfreude. Wir sind gespannt, ob die Defensive da mithalten kann.

Einschätzung: sehr gut

Die vergangene Fußball-Weltmeisterschaft demonstrierte eindrucksvoll, dass im Fußball nicht zwangsläufig Leidenschaft und Herz siegen müssen. Oftmals machen Taktik und Technik das Rennen. „PES 2019“ baut ganz offensichtlich auf dem Fundament seines Vorgängers auf, spielt sich aber runder und tatsächlich auch einen Tick anders. Besonders das langsamere Spieltempo, die Müdigkeitsfunktionen und das anspruchsvolle Passsystem überzeugen weiterhin, erfordern aber eine gewisse Einarbeitungszeit.

„PES 2019“ überzeugt nicht unbedingt nach dem ersten Match, vielmehr fordert es mehr Aufmerksamkeit und Können am Controller. Im Gegenzug belohnt einen das Spiel dann aber mit toll heraus gespielten Toren und packenden Chancen. Die Lizenzen bliebt in diesem Jahr leider erneut ein großes Problem und dürften auch Langzeitspielmodi wie den nächsten myClub-Ableger beeinflussen. Das ändert aber nichts daran, dass „PES 2019“ vor allem für kompetitive Spieler und eSport-Freunde wie gemacht scheint.

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Kommentare

Ich_mag_Alfons

Ich_mag_Alfons

06. August 2018 um 12:12 Uhr
kornelPolska

kornelPolska

06. August 2018 um 12:21 Uhr
I_am_Groot

I_am_Groot

06. August 2018 um 20:10 Uhr
kornelPolska

kornelPolska

21. September 2018 um 15:56 Uhr