Vor einigen Tagen hat Rockstars Dan Houser in einem Interview über eine außergewöhnlich hohe Arbeitsbelastung bei der Entwicklung von „Red Dead Redemption 2“ gesprochen. So kamen einige Mitarbeiter durchaus auf 100 Arbeitsstunden pro Woche. Diese Aussage sorgte in der Community schnell für Aufregung und es wurden Forderungen laut, dass Rockstar die Arbeitsbedingungen verbessern sollte.
Kurz darauf stellte Rockstar bereits klar, dass die Aussage nur auf ein kleines Team führender Mitarbeiter zutreffe und nicht alle Mitarbeiter 100-Stunden-Wochen oder überhaupt irgendwelche Überstunden leisten mussten. Inzwischen haben sich weitere Rockstar-Mitarbeiter zu Wort gemeldet, die sich in die Debatte eingeklinkt haben und ihren Arbeitgeber unterstützen.
„Etwa zwei bis sechs bezahlte Überstunden pro Woche“
So hat sich unter anderem Vivianne Langon zum Thema geäußert, die etwa seit dreieinhalb Jahren bei Rockstar San Diego arbeitet: „Ich habe nie mehr als 50 Stunden pro Woche gearbeitet, aber ich arbeite in der Regel etwa zwei bis sechs bezahlte Überstunden pro Woche.“ Sie Stellte außerdem heraus, dass sievielleicht ein- oder zweimal um Wochenendarbeit gebeten wurde.
Die seit sechs Jahren bei Rockstar North arbeitende Wesley Mackinder sagte:. „In dieser Woche war meine Twitter-Timeline voller Unsinn. Ich bin seit 6 Jahren bei Rockstar. Und ich habe nie Arbeitszeiten gehabt, die in der Nähe von 100 Stunden pro Woche kamen. Und das wurde auch nie verlangt.“
Zum Thema: Red Dead Redemption 2: Rockstar relativiert die Aussage über Arbeitszeiten mit 100 Stunden in der Woche
Weiter sagt sie: „Es war surreal zu sehen, wie die Leute ihre Crunch-Geschichten mit dem Fazit teilen: ‚Rockstar muss sich ändern‘. Als ich das gerade gelesen habe, dachte ich: ‚Ich bin so froh, dass ich bei Rockstar arbeite und so etwas nicht machen musste.‘ Niemand sagt, dass Überstunden Spaß machen oder wünschenswert sind. Jeder versucht sein Bestes, so etwas zu vermeiden. Und nach meiner Erfahrung ist es mit der Zeit besser geworden.“
Verbreitung von Falschinformationen
Die seit drei Jahren bei Rockstar Games beschäftigte Zoë Sams verrät: „Es ist unnötig, zu sagen, dass ich mehr als aufgeregt bin. Diese Woche bin ich jedoch so traurig. Es ist schwer, mit anzusehen, dass Leute, Freunde und andere Entwickler Informationen verbreiten, die entweder nicht wahr sind, nicht mehr aktuell sind oder den Leuten eintrichtern, dass sie kein Produkt kaufen sollen, an dem du hart gearbeitet hast und das du liebst.“
Weiter schrieb sie: „Ich wollte etwas aus persönlicher Sicht klären – ich kann nicht für jeden sprechen, ich bin kein Vertreter von Rockstar. Und ich weiß, dass die Dinge je nach Abteilung und Studio variieren können. Ich hatte in meinem Leben noch nie eine 100-Stunden-Arbeitswoche. Für jede Überstunde, die ich arbeiten soll, erhalte ich einen Dank. Und es fühlt sich an, als wäre es unter diesen Umständen wirklich eine unglückliche Situation.“
„Ich verehre mein Team, diese verrückte Familie. Und auch unsere Arbeit. Ich nehmen an, dass sie es auch tun, mit der Arbeit, die ich für sie aufbringe. Ich denke nicht, dass wir perfekt sind? Aber ich glaube nicht, dass das irgendwo der Fall ist. Und wir arbeiten alle daran, das intern zu ändern“, so Sams abschließend in ihrem Statement zu dem Thema.
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Kommentare
Ridgewalker
18. Oktober 2018 um 15:29 UhrAlle gekauft!
StevenB82
18. Oktober 2018 um 16:02 UhrWie sie es am ende doch zugibt
Saleen
18. Oktober 2018 um 16:06 UhrJa mein Gott
Paar Überstunden davon geht die Welt nicht unter
Spiel her! 😀
maxi-tomec
18. Oktober 2018 um 16:27 UhrDas juckt mich nicht die Bohne. Wen interessiert sowas? Wer an einem Projekt arbeiten möchte, tut es. Wer es nicht tun will, lässt es. Für mich als Verbraucher ändert sich dadurch gar nichts. Ich kaufe mir ein Spiel und wenn es mir am Ende Spaß bereitet hat, bin ich glücklich.
Buzz1991
18. Oktober 2018 um 16:29 UhrEin Problem der (a)sozialen Netzwerke. Jeder stellt Jeden an den Pranger und will es besser wissen, was in einem Studio 5.000 km weiter passiert ist.
VincentV
18. Oktober 2018 um 16:59 UhrZudem man nach dem Launch so eines Games auch sicher einige Wochen frei haben wird.
Dante_95
18. Oktober 2018 um 17:05 UhrBei mir waren in der Ausbildung 60 – 90 Stunden pro Woche Standard. Einen Freizeitausgleich oder eine Ausbezahlung der Überstunden gab es nicht, da es laut meinen Ex-Chef eine Selbstverständlichkeit sei, für ein paar Stunden umsonst zu arbeiten. Gelernt hat man während der Ausbildung auch nichts. Das Ende vom Lied war, dass ich meinen ehemaligen Chef vor dem Arbeitsgericht fertig gemacht habe, da es mir nach 10 Monaten gereicht hat.
Fazit: Wen es nicht passt, der soll sich nach einen anderen Betrieb umsehen. Ist zwar leichter gesagt als getan, aber so zu arbeiten ist auch kein Dauerzustand. Selbst während der Ausbildung ist es möglich, den Betrieb zu wechseln, ohne die Ausbildung zu gefährden.
Buzz1991
18. Oktober 2018 um 17:07 Uhr@VincentV:
So ist es. Die Leute müssen anfangen nicht alles für bare Münze zu nehmen, was gesagt wird, sondern hinterfragen und schauen, wer es gesagt hat, wie die Frage war? Eigentlich ist es logisch, dass nicht Jeder immer arbeitet. Es gibt auch viele befristete Mitarbeiter, die dann wieder abgezogen werden von einem Projekt. Jemand für die Engine oder Artisten werden gegen Ende der Spielentwicklung kaum noch gefordert sein. Da sind dann vor allem die Online Tool-Entwickler wichtig und die fürs Bugfixing (QA).
Moonwalker1980
18. Oktober 2018 um 18:22 UhrDante95: alles richtig gemacht. Solche gierigen Halsabschneider müssen mit jedem erdenklichen Rechtsmitteln fertig gemacht werden.
Nnoo1987
18. Oktober 2018 um 18:36 UhrTIP TOP
wird Game of the YEEET