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Review

Call of Duty: Black Ops 4

Nix für Singleplayer, dafür aber die volle Ladung Multiplayer: Mit „Call of Duty: Black Ops 4“ bricht eine neue Zeitrechnung für die inzwischen 15 Jahre junge Shooter-Saga an. Gelingt das Experiment oder endet es womöglich im Blackout?

play3 Review: Call of Duty: Black Ops 4: Battlefield 5 muss sich warm anziehen!

8.5

Eine knallige Kampagne gehörte bei „Call of Duty“ zum guten Ton. Ganz egal, ob diese im Zweiten Weltkrieg, in der Gegenwart oder gar in der Zukunft spielte – Irgendwie war es doch immer schön, sich über die Solo-Missionen zu ärgern oder auch zu freuen. Mit „Black Ops 4“ endet dieses Kapitel allerdings für den Moment. Treyarch stellt das erste „Call of Duty“ ohne echte Offline-Funktionen in die Regale und bricht damit bereits jetzt alle Verkaufsrekorde. Das Zauberwort lautet in diesem Falle „Blackout“. Aber wie gut ist „Black Ops 4“ eigentlich insgesamt?

Was wir gut finden

Blackout funktioniert

Auch wenn sich Treyarch alle Mühe gibt auch die anderen Optionen hervorzuheben, so steht der an „Fortnite“ und „Playerunknown’s Battlegrounds“ angelehnte „Blackout“-Modus natürlich im Mittelpunkt. Das Spielprinzip ist nahezu identisch zu den großen Vorbildern: Vor der Partie entscheidet ihr, ob ihr alleine, zu zweit oder gar zu viert unterwegs sein möchtet. Danach hockt ihr auch schon im Flugzeug und springt über der gewaltigen Karte ab. Die Schlacht gegen bis zu 99 andere Kontrahenten beginnt!

Mulitplayer-Only-Experiment gelungen!

Auch wenn die Karte etwas kleiner ist als in „PUBG“, wirkt sie etwas kompakter aufgebaut. Die Wege zwischen den Schlüsselpunkten sind weniger lang und es kommt schnell zu ersten Konflikten. In den ersten Minuten seid ihr zunächst damit beschäftigt, Waffen, Ausrüstungsgegenstände und Hilfsmittel einzusammeln. Die besten Kanonen gibt’s natürlich in einer Militärbasis, allerdings rennen dort entsprechend viele Konkurrenten umher.

Die Lernkurve erweist sich als überraschend steil. Während wir in den ersten Partien noch recht unbedarft ins feindliche Feuer rennen, gehen wir irgendwann leise und vorsichtig vor, merken uns Waffenverstecke und durchforsten etwa eine Großbaustelle nach Geheimgängen. Die so genannten „Kollapse“ treiben schließlich die Spieler immer mehr zusammen, was für noch mehr Auseinandersetzungen sorgt. Bau-Optionen wie in „Fortnite“ existieren nicht, dafür aber Fahrzeuge. Allerdings solltet ihr auch Buggys, Jeeps und Helikopter mit Vorsicht einsetzen. Deren Lärm zieht schnell die Aufmerksamkeit sämtlicher Gegner auf euch. Blackout jedenfalls überzeugt auf ganzer Linie und wird den in ihn gesetzten Vorschusslorbeeren gerecht.

Zombies und der klassische Multiplayer

Für noch mehr Futter abseits des Blackout-Modus liefert Treyarch Updates zu bereits bekannten Online-Optionen der Vorgänger aus. Zombies kommt dadurch mehr Bedeutung zu, schließlich besitzt dieser Koop-Modus wenigstens so etwas wie eine Story. Das Gemetzel in den bislang zwei veröffentlichten Szenarien (Altes Rom und die Titanic) macht in geselliger Vier-Spieler-Runde weiterhin eine diebische Freude und gerade die teils irrwitzigen Spezialattacken haben es absolut in sich.

Ansonsten bleibt vieles beim Alten: Wir arbeiten uns durch das Öffnen von Türen durch die Areale, basteln Hilfsmittel an Werkbänken und schlagen uns durch immer neue Horden von Untoten.

In Sachen Multiplayer bleibt „Black Ops 4“ bei seinen Leisten. Beim Waffen-Management regiert weiter das Pick-10-System und auch die Spezialisten und einige der Maps kommen einem merkwürdig bekannt vor. Das ändert allerdings nichts an der Qualität des Spiels. Die Tutorials für die Spezialisten führen einen passend in deren Spezialfertigkeiten ein und geben bereits einen ersten Hinweis darauf, welche Talente man später einsetzen möchte.

Ganz egal, ob Free For All oder Herrschaft – Die bekannten Optionen überzeugen. Zwei Varianten stechen hier besonders hervor: Überfall erinnert stark an „Counter-Strike“. Ihr benötigt also Geld zum Einkaufen von Waffen und anderen Objekten. Die Moneten kriegt ihr aber erst durch Abschüsse oder das Sichern von Geldsäcken.

Matches laufen hier stets in mehreren Runden ab, entsprechend entsteht ein schönes Tauziehen. In Kontrolle müsst ihr dagegen Stützpunkte einnehmen, allerdings besitzt euer Team nur begrenzte Tickets. Teamwork ist hier Trumpf und man merkt sehr schnell, ob einem eine geübte Truppe gegenüber steht oder einige Einzelkämpfer.

Spielentscheidende Gameplay-Veränderungen

Im Vergleich zu früheren „Call of Duty“-Ablegern gibt sich „Black Ops 4“ betont traditionell. Vorbei die Zeiten von Wall-Runs und anderen akrobatischen Einlagen. Stattdessen dominieren normale Sprünge und vor allem Slides den Spielverlauf. Darüber hinaus passt Treyarch sein Health-System an.

Werdet ihr angeschossen, heilt ihr euch nicht von alleine. Stattdessen müsst ihr euch per Tastendruck eine First-Aid-Spritze setzen. Dieser Vorgang kostet Zeit und das macht euch angreifbar. Die Entscheidung, ob ihr euch verarzten möchten, ist also taktischer Natur. Durch das erneut sehr schnelle Gameplay müsst ihr den richtigen Augenblick abpassen. Zugleich steigt dadurch die Kill-Rate im Spiel deutlich an.

Was wir schlecht finden

Technisch nicht immer auf der Höhe

Die wichtigste Nachricht: „Call of Duty: Black Ops 4“ läuft im Test auf der Playstation 4 Pro zumeist flüssig und wir trafen bislang auch auf wenige Abstürze und andere Problemchen. Allerdings wirkt das Grafik-Grundgerüst inzwischen leider auch in Ehren in die Jahre gekommen. Spezialeffekte sind längst nicht so wuchtig wie in „Battlefield V“ und Umgebungszerstörung sucht man weiterhin mit der Lupe. Auch die Animationen lassen zu wünschen übrig. So sauber sich „Black Ops 4“ spielt, so sehr wünschen wir uns gelegentlich doch etwas mehr für’s Auge.

Kleinere Match-Making und Balancing-Probleme

Der Online-Spaß steht und fällt natürlich mit der Balance der konkurrierenden Teams. Das gelingt aber in „Black Ops 4“ nicht immer. Gerade in den ersten Tagen nach Release wirft das Spiel scheinbar wahllos Teilnehmer zusammen. Da nimmt es dann ein Level2-Anfänger mit Stufe-40-Experten auf.

Dieses Ungleichgewicht sorgt dann für Frustmomente und allzu einseitige Partien. Auch an der Feinabstimmung der Spezialfähigkeiten muss Treyarch noch arbeiten. Derzeit ärgern sich Online-Spieler über Nomads viel zu mächtigen Kampfhund, den man per Tastendruck ins Gefecht führt. Die Zeit wird zeigen, ob man hier einen gesunden Mittelweg findet.

8.5

Wertung und Fazit

PRO
  • Blackout funktioniert blendend
  • Spezialisten, Pick-10-System und motivierendes Charaktermanagement
  • Modusvielfalt dank Zombies und Multiplayer
CONTRA
  • kein Singleplayer
  • technisch inzwischen nicht mehr ganz auf der Höhe
  • kleinere Balancing-Probleme

Call of Duty: Black Ops 4: Battlefield 5 muss sich warm anziehen!

Operation gelungen, Patient erfreut sich bester Gesundheit. Natürlich sind Treyarch und Activision mit „Call of Duty: Black Ops 4“ ein hohes Risiko eingegangen. Doch der Erfolg gibt ihnen Recht. Der Multiplayer-Shooter entpuppt sich als einer der spielbarsten Ableger seiner Zunft und bietet dazu auch noch eine ungeheure Vielfalt. Speziell Blackout punktet mit dem insgesamt sehr gut auf „Call of Duty“ umgemünzten Battle-Royale-Ansatz und motivierenden Überlebenskämpfen.

Die aktuell zur Verfügung stehende Map ist derart clever aufgebaut, dass man damit problemlos zehn oder mehr Stunden verbringen kann, ohne dass Langeweile aufkommt. Hinzu kommen die ebenso starken und gleichermaßen unterschiedlich Multiplayer- und Zombies-Optionen.

Auf dem Schlachtfeld selbst gibt sich „Black Ops 4“ nur leise innovativ: Kleinere Anpassungen wie der Wegfall von Akrobatik und das Ersetzen von Auto-Heal sorgen hier schon in Verbindung mit den Spezialisten für ausreichend Freiraum. Trotz technischer Schwächer und kleinerer Balancing-Probleme sind wir jedoch vollends überzeugt: „Black Ops 4“ ist für Onliner genau das Richtige!

Kommentare

MODalicious

MODalicious

19. Oktober 2018 um 13:30 Uhr
BoC-Dread-King

BoC-Dread-King

19. Oktober 2018 um 13:51 Uhr
Zockerfreak

Zockerfreak

19. Oktober 2018 um 14:27 Uhr
Blackmill_x3

Blackmill_x3

19. Oktober 2018 um 15:18 Uhr
Zockerfreak

Zockerfreak

19. Oktober 2018 um 15:34 Uhr
Lass Miranda

Lass Miranda

19. Oktober 2018 um 15:37 Uhr
Killerphil51

Killerphil51

19. Oktober 2018 um 16:32 Uhr