Eine knallige Kampagne gehörte bei „Call of Duty“ zum guten Ton. Ganz egal, ob diese im Zweiten Weltkrieg, in der Gegenwart oder gar in der Zukunft spielte – Irgendwie war es doch immer schön, sich über die Solo-Missionen zu ärgern oder auch zu freuen. Mit „Black Ops 4“ endet dieses Kapitel allerdings für den Moment. Treyarch stellt das erste „Call of Duty“ ohne echte Offline-Funktionen in die Regale und bricht damit bereits jetzt alle Verkaufsrekorde. Das Zauberwort lautet in diesem Falle „Blackout“. Aber wie gut ist „Black Ops 4“ eigentlich insgesamt?
Blackout funktioniert
Auch wenn sich Treyarch alle Mühe gibt auch die anderen Optionen hervorzuheben, so steht der an „Fortnite“ und „Playerunknown’s Battlegrounds“ angelehnte „Blackout“-Modus natürlich im Mittelpunkt. Das Spielprinzip ist nahezu identisch zu den großen Vorbildern: Vor der Partie entscheidet ihr, ob ihr alleine, zu zweit oder gar zu viert unterwegs sein möchtet. Danach hockt ihr auch schon im Flugzeug und springt über der gewaltigen Karte ab. Die Schlacht gegen bis zu 99 andere Kontrahenten beginnt!
Mulitplayer-Only-Experiment gelungen!
Auch wenn die Karte etwas kleiner ist als in „PUBG“, wirkt sie etwas kompakter aufgebaut. Die Wege zwischen den Schlüsselpunkten sind weniger lang und es kommt schnell zu ersten Konflikten. In den ersten Minuten seid ihr zunächst damit beschäftigt, Waffen, Ausrüstungsgegenstände und Hilfsmittel einzusammeln. Die besten Kanonen gibt’s natürlich in einer Militärbasis, allerdings rennen dort entsprechend viele Konkurrenten umher.
Die Lernkurve erweist sich als überraschend steil. Während wir in den ersten Partien noch recht unbedarft ins feindliche Feuer rennen, gehen wir irgendwann leise und vorsichtig vor, merken uns Waffenverstecke und durchforsten etwa eine Großbaustelle nach Geheimgängen. Die so genannten „Kollapse“ treiben schließlich die Spieler immer mehr zusammen, was für noch mehr Auseinandersetzungen sorgt. Bau-Optionen wie in „Fortnite“ existieren nicht, dafür aber Fahrzeuge. Allerdings solltet ihr auch Buggys, Jeeps und Helikopter mit Vorsicht einsetzen. Deren Lärm zieht schnell die Aufmerksamkeit sämtlicher Gegner auf euch. Blackout jedenfalls überzeugt auf ganzer Linie und wird den in ihn gesetzten Vorschusslorbeeren gerecht.
Zombies und der klassische Multiplayer
Für noch mehr Futter abseits des Blackout-Modus liefert Treyarch Updates zu bereits bekannten Online-Optionen der Vorgänger aus. Zombies kommt dadurch mehr Bedeutung zu, schließlich besitzt dieser Koop-Modus wenigstens so etwas wie eine Story. Das Gemetzel in den bislang zwei veröffentlichten Szenarien (Altes Rom und die Titanic) macht in geselliger Vier-Spieler-Runde weiterhin eine diebische Freude und gerade die teils irrwitzigen Spezialattacken haben es absolut in sich.
Ansonsten bleibt vieles beim Alten: Wir arbeiten uns durch das Öffnen von Türen durch die Areale, basteln Hilfsmittel an Werkbänken und schlagen uns durch immer neue Horden von Untoten.
In Sachen Multiplayer bleibt „Black Ops 4“ bei seinen Leisten. Beim Waffen-Management regiert weiter das Pick-10-System und auch die Spezialisten und einige der Maps kommen einem merkwürdig bekannt vor. Das ändert allerdings nichts an der Qualität des Spiels. Die Tutorials für die Spezialisten führen einen passend in deren Spezialfertigkeiten ein und geben bereits einen ersten Hinweis darauf, welche Talente man später einsetzen möchte.
Ganz egal, ob Free For All oder Herrschaft – Die bekannten Optionen überzeugen. Zwei Varianten stechen hier besonders hervor: Überfall erinnert stark an „Counter-Strike“. Ihr benötigt also Geld zum Einkaufen von Waffen und anderen Objekten. Die Moneten kriegt ihr aber erst durch Abschüsse oder das Sichern von Geldsäcken.
Matches laufen hier stets in mehreren Runden ab, entsprechend entsteht ein schönes Tauziehen. In Kontrolle müsst ihr dagegen Stützpunkte einnehmen, allerdings besitzt euer Team nur begrenzte Tickets. Teamwork ist hier Trumpf und man merkt sehr schnell, ob einem eine geübte Truppe gegenüber steht oder einige Einzelkämpfer.
Spielentscheidende Gameplay-Veränderungen
Im Vergleich zu früheren „Call of Duty“-Ablegern gibt sich „Black Ops 4“ betont traditionell. Vorbei die Zeiten von Wall-Runs und anderen akrobatischen Einlagen. Stattdessen dominieren normale Sprünge und vor allem Slides den Spielverlauf. Darüber hinaus passt Treyarch sein Health-System an.
Werdet ihr angeschossen, heilt ihr euch nicht von alleine. Stattdessen müsst ihr euch per Tastendruck eine First-Aid-Spritze setzen. Dieser Vorgang kostet Zeit und das macht euch angreifbar. Die Entscheidung, ob ihr euch verarzten möchten, ist also taktischer Natur. Durch das erneut sehr schnelle Gameplay müsst ihr den richtigen Augenblick abpassen. Zugleich steigt dadurch die Kill-Rate im Spiel deutlich an.
Technisch nicht immer auf der Höhe
Die wichtigste Nachricht: „Call of Duty: Black Ops 4“ läuft im Test auf der Playstation 4 Pro zumeist flüssig und wir trafen bislang auch auf wenige Abstürze und andere Problemchen. Allerdings wirkt das Grafik-Grundgerüst inzwischen leider auch in Ehren in die Jahre gekommen. Spezialeffekte sind längst nicht so wuchtig wie in „Battlefield V“ und Umgebungszerstörung sucht man weiterhin mit der Lupe. Auch die Animationen lassen zu wünschen übrig. So sauber sich „Black Ops 4“ spielt, so sehr wünschen wir uns gelegentlich doch etwas mehr für’s Auge.
Kleinere Match-Making und Balancing-Probleme
Der Online-Spaß steht und fällt natürlich mit der Balance der konkurrierenden Teams. Das gelingt aber in „Black Ops 4“ nicht immer. Gerade in den ersten Tagen nach Release wirft das Spiel scheinbar wahllos Teilnehmer zusammen. Da nimmt es dann ein Level2-Anfänger mit Stufe-40-Experten auf.
Dieses Ungleichgewicht sorgt dann für Frustmomente und allzu einseitige Partien. Auch an der Feinabstimmung der Spezialfähigkeiten muss Treyarch noch arbeiten. Derzeit ärgern sich Online-Spieler über Nomads viel zu mächtigen Kampfhund, den man per Tastendruck ins Gefecht führt. Die Zeit wird zeigen, ob man hier einen gesunden Mittelweg findet.
Kommentare
Stefan-SRB
19. Oktober 2018 um 13:03 UhrFail Game
MODalicious
19. Oktober 2018 um 13:30 UhrNo Singleplayer, no Buy!
Barlow
19. Oktober 2018 um 13:36 UhrWenn es irgendwann gekauft wird, dann nur wegen Blackout und Zombie.
MP und (wegfall von) SP ist mir hier egal.
K.O_SYST3M
19. Oktober 2018 um 13:46 UhrBlackout hat mich zum Kauf bewegt, bei Cod hab ich nie die Story gespielt, das war immer nur unnötiger Platz auf der CD (außer damals bei MW2, Black Ops 1). BO4 macht mir tatsächlich mega Spaß, obwohl mein letztes Cod gute 4 Jahre her ist.
BoC-Dread-King
19. Oktober 2018 um 13:51 UhrOhne Story, wird sich auch kein CoD mehr geholt.
Zockerfreak
19. Oktober 2018 um 14:27 UhrOhne Story,ohne mich, denen ihre Faulheit unterstütze ich nicht.
Blackmill_x3
19. Oktober 2018 um 15:18 UhrIch checks nicht. Wer zockt bei einem CoD die story? Ihr kauft das spiel also wegen 4 stunden stumpfe und schlecht gemachte action?
Mw2 war das letzte gute wo die story halbwegs ok war. Alles danach der reinste trash. Fakt
Zockerfreak
19. Oktober 2018 um 15:34 UhrDas kannst du so sehen,viele sehen es halt anders.
Lass Miranda
19. Oktober 2018 um 15:37 UhrDie Emostory- Gamer. lol
Wer sich von solchen Schießbudenfiguren gut unterhalten fühlt, dem seine Ansprüche können ohnehin nicht besonders hoch sein, die Leute sind bei BF besser aufgehoben.
Süß wie hier immer alle zwar COD hassen aber dennoch wegen der Story heulen. Jeden Tag „Ohne Story, ohne mich“ Ok, Tschüss, lol.
😀
LDK-Boy
19. Oktober 2018 um 16:20 UhrWolls net holen aber habs geholt und muss sagen das sehr spass macht.
Killerphil51
19. Oktober 2018 um 16:32 UhrBattlefield 5 muss sich warm anziehen… was ist das denn bitte für ein Titel? Genau so als würde man einen Rennwagen mit einem Rallyfahrzeug vergleichen. CoD und BF sind einfach zwei komplett verschiedene Spiele, verstehe nicht warum man diese immer in einen Vergleich stellen muss?!
Nnoo1987
19. Oktober 2018 um 17:02 UhrBF COD AC FIFA immer der gleiche Müll Release am ende des Jahres.
Ehrlich das ganze war schon vor 5 Jahren ausgelutscht und langweilig.
kaymera1
19. Oktober 2018 um 17:03 UhrMulitplayer!
Nnoo1987
19. Oktober 2018 um 19:52 UhrCod ist jedes Jahr der gleiche dreck
genau wie BF AC FIFA und co
Diibo
19. Oktober 2018 um 19:59 Uhr@Nnoo1987: Cod ist dieses Jahr nicht der gleiche dreck!Dachte ich auch…aber weit gefehlt! Einfach mal wieder ausprobieren.Seit MW2 mal wieder ein gutes CoD…Punkt! Nur du laberst immer wieder den gleichen Müll
RETROBOTER
19. Oktober 2018 um 20:38 UhrTrash, wird mal für 20€ gekauft, mehr gebe ich für Cod-updates nicht aus, technisch 3. liga, Blackout Ok, ohne Story… naja es juckt 10%, 90% cashen Kohle und die 1 Mrd. wird bis Halloween generiert sein, yolo.
M0jit0
22. Oktober 2018 um 15:40 UhrIst wieder mein erstes COD seit glaub ich MW2 und ich muss sagen, mir persönlich macht es richtig Laune. Sowohl black out als auch der normale mp ist gut gelungen. Zombies habe ich noch nicht gespielt. Ja, die Engine ist vielleicht etwas veraltet aber im Prinzip doch fast ideal genutzt und ausgereizt und das Spiel läuft super flüssig. Bei der Bildrate wird es auf der normalen PS4 doch eh nicht mehr wesentlich besser.
Das Argument „Keine Story, kein Kauf“ kann ich nicht wirklich nachvollziehen. Der Fokus lag absolut immer auf dem MP und mir kann keiner erzählen, dass er sich nen Vollpreistitel wegen einer 4 – 6 stündigen Kampagne zulegt. Da wird wieder nur ein Argument gesucht, um ein gutes Spiel schlecht zu machen… typisch deutsch. Ist aber auch nur meine Meinung. Wie auch immer… ich hab sehr viel Spaß an dem Spiel und es hat großes Potential mich langfristig bei der Stange zu halten.
Frieden!!
radar74
24. Oktober 2018 um 17:15 UhrCOD hatte immer ein Story gehabt und wurde dadurch erst bekannt. Der MP war zu Beginn immer erst eine nette Beigabe. Somit sollte man Käufer die darauf wert legen auch akzeptieren. Aber klar wenn Leute hier schreiben das sie die Story in 4 Stunden durchgespielt haben muss ich mich nicht wundern. Beim durchrennen würde ich auch keinen Spaß haben. Bei der COD Story habe ich immer zwischen 7-10 Stunden gezockt.
Für mich ist das neue COD dadurch uninteressant geworden, auch wenn ich beide gezockt hatte.