„Darksiders“ – Das war für viele Open-World-Freunde ein wahrer Geheimtipp. Die Abenteuer der Reiter der Apokalypse besitzen seit jeher eine ganz eigene Faszination, finden aber nach der Insolvenz von Publisher THQ ein jähes Ende. Doch die Zeit des Wartens ist vorbei!
THQ Nordic und das aus vielen ehemaligen Mitarbeitern des ursprünglichen Entwicklers Vigil Games entstandene Gunfire Games erwecken die beinahe tot geglaubte Lizenz zu neuem Leben. „Darksiders 3“ erscheint am 27. November 2018 für PC, Playstation 4 und Xbox One. Diesmal in der Hauptrolle: Die wütende Fury, die ihren Bruder Krieg retten und zu diesem Zweck die sieben Todsünden einen Kopf kürzer machen muss.
Rückkehr auf die Erde
„Darksiders 3“ schließt an die Geschehnisse des ersten Teils an und erzählt die darauf folgende Zeit aus der Perspektive von Fury, dem dritten Reiter der Apokalypse. Das Abenteuer entführt euch also auf eine verwüstete Erde, auf der nun die Kräfte des Himmels und der Hölle um die Vorherrschaft ringen. Fury steht zwischen den Fronten und wird schnell zum Spielball höherer Mächte.
Auch wenn sich die Geschichte hauptsächlich um den Kampf gegen die sieben Todsünden dreht, so funktioniert Fury gerade die wütende Protagonistin hervorragend. Sie möchte am liebsten alles und jeden töten, besitzt aber trotzdem mehr Moral als die meisten andere Figuren im Ensemble.
Rätseln, kämpfen und looten – ein guter Mix!
Im Gegensatz zu den Vorgängern setzt „Darksiders 3“ auf eine etwas kompaktere Spielwelt. Die Gebiete wirken insgesamt etwas verwinkelter und werden obendrein durch ein überschaubares Schnellreisesystem zusammen gehalten. Ein Radar am oberen Bildschirmrand zeigt den Weg zur nächsten Todsünde an und lotst einen so durch die Gebiete. „Darksiders 3“ gibt sich insgesamt etwas kleiner als andere aktuelle Produktionen und kommt mit einem Spielumfang von 15 bis 20 Stunden daher. Die Schauplätze selbst variieren von verwüsteten Großstädten bis hin zu Lava-Seen, U-Bahn-Anlagen und Sümpfen.
Mach sie fertig, Fury!
In seinem Kern ist „Darksiders 3“ ein reinrassiges Hack&Slay – unterfüttert mit gelegentlichen Umgebungsrätseln und „Metroidvania“-Ansätzen. Das Spiel schneidet sich zudem eine ordentliche Scheibe bei „Dark Souls“ und „Bloodborne“ ab. Fury kann nicht blocken, sondern weicht Attacken ihrer Kontrahenten geschickt aus. Ist das Timing richtig, öffnet sich ein kurzes Zeitfenster für magische Konter, die besonders viel Schaden anrichten. Schwingt Fury anfangs noch ihre Kettenpeitsche, erhaltet ihr im Verlauf neue Waffen wie eine Wurfklinge, eine Lanze, Feuerkeulen und einen Hammer hinzu.
Das Gegnerdesign überzeugt und so fährt Entwickler Gunfire Games teils wirklich fiese Zeitgenossen auf. Einige von ihnen machen sich unsichtbar, andere teleportieren sich automatisch in euren Rücken und greifen euch überraschend an. Die Krone der Schöpfung sind selbstverständlich die Endgegner und Zwischenbosse. Ganz egal, ob Harpyie, Seeungeheuer oder mutierter Riesenkäfer – Die sieben Todsünden haben es in sich und motivieren zum Weiterspielen.
Geschickter Spielfortschritt
Mit den neuen Waffen bringt „Darksiders 3“ verschiedene Elemente mit ins Spiel. Durch neue Hauptwaffen aktiviert ihr etwa Funktionen wie Feuer, Sturm oder Stasis. Diese wiederum gewähren euch neue Spezialattacken wie etwa den Tornadowirbel mit der Lanze der Verachtung. Zudem aktiviert ihr so neue Talente, mit denen ihr zuvor unerreichbare Regionen der Karte erobern könnt. Mit den Feuerkeulen schaltet ihr etwa den hohen Doppelsprung frei.
„Darksiders 3“ verbindet so geschickt Kämpfe und Level-Architektur miteinander. Steht ihr anfangs noch oft vor verschlossenen Türen oder farbig markierte Barrikaden, reißt ihr diese mit dem passenden Werkzeug später einfach ein. Im Gegenzug erhaltet ihr Seelen zum Charakter-Upgrade oder Extras zum Verbessern eurer Waffen. Das System dahinter ist sehr einfach: Fury etwa baut ihr lediglich in den drei Kategorien Stärke, Gesundheit und Magie auf. Auch das Upgrade-System gestaltet sich vergleichsweise simpel.
Trotzdem entsteht so ein Gefühl für die Progression innerhalb der Spielwelt. Fury wird mit jedem Power-Up mächtiger und schaltet mit jeder neuen Waffen zusätzliche Fertigkeiten frei. Ihre verschiedenen Specials unterstreichen diese Dynamik: So verwandelt ihr euch etwa in ihre Chaosgestalt und seid für kurze Zeit unbesiegbar.
Die „Dark Souls“-Problematik
Wie ja bereits erwähnt, lässt sich „Darksiders 3“ merklich durch die „Souls“-Saga inspirieren. Das äußert sich zum einem im Schwierigkeitsgrad. Speziell in der Anfangsphase hat es das Spiel in sich. Selbst auf der niedrigsten Stufe wird es Einsteiger fordern. Dazu setzt der Titel auf ein ähnliches Aufstiegssystem wie sein Vorbild. Ihr sammelt also in der Spielwelt Seelen – etwa in Kämpfen oder versteckt in Behältern – und tauscht diese anschließend bei Vulgrims Shop gegen Merkmalspunkte ein.
Der Laden dient im Spiel auch als Respawn- und Schnellreisepunkt. Geht ihr drauf, verliert ihr eure Seelen und müsst diese zurück erobern. Leider sind die Laufwege – gerade im Vorfeld von Bossfights – etwas lang und da ihr immer wieder durch ebenfalls respawnende Horden rennen müsst, kostet regelmäßiges Sterben nicht nur Zeit, sondern auch nerven.
Welchen Kristall nehme ich denn jetzt
Dazu ist auch die Inventarsteuerung recht vertrackt. „Darksiders 3“ ist deutlich schneller als seine Vorgänger. Spätestens wenn euch gleich mehrere Kontrahenten auf den Pelz rücken, wird die Zeit entsprechend knapp. So ist bereits das Benutzen von Heilkristallen eine echte Herausforderung, da die Monster einem teils sehr weit folgen und schneller auf den Beinen sind als Fury. Das größte Problem: Zwar bietet „Darksiders 3“ auch Power-Ups – etwa zum Stärken der Abwehr oder für mehr Zorn. Jedoch dauert das Durchschalten mit Hilfe des Digitalkreuzes derart lang, dass man diese Funktion kaum nutzt.
Die Sache mit dem Loot
Ohnehin spielt Beute eine durchwachsene Rolle in „Darksiders 3“. So motivierend das Absuchen neuer Bereiche sein mag, so mangelt es dem Spiel einfach an coolen Extras. Viel zu oft speist einen das System mit immer mehr Seelen ab.
Dabei gibt es auch Waffen-Upgrades und Verbesserungen für die Ausrüstung. „Darksiders 3“ möchte kein reinrassiges Rollenspiel sein und nimmt dafür einige Kompromisse in Kauf – etwa auch, dass das Pferd Wüter kaum auftaucht. Immerhin: Das Spiel verfügt über mehrere Enden.
Kommentare
Ridgewalker
26. November 2018 um 19:15 UhrOhne Darksouls Elementen wäre um einiges interessanter. Und ihr redet was von Mächten, aber ich sehe nur Bahnhöfe.
Aber sicherlich macht es Spass, wenn man selbst spielt. Die yt Videos sind doof.
LDK-Boy
26. November 2018 um 19:36 UhrEben ausgeliehen mal sehen wies ist
H-D-M-I
27. November 2018 um 04:58 UhrDanke für Deinen sehr informativen Beitrag, @LDK-Boy. 😉
boddy
27. November 2018 um 10:19 UhrHört sich doch nicht schlecht an, jetzt bin ich doch gespannt. Der erste Teil hat mir deutlich besser gefallen und es hört sich ja fast so an als würde dieser hier sich wieder eher daran orientieren, werd ich mir zu Weihnachten schenken lassen.
Phil Heath
28. November 2018 um 11:35 UhrDito lasse es mir auch zu Weihnachten schenken ^^
f42425
30. November 2018 um 08:06 UhrIch werde es mir auch holen. So wie es sich liest, sind die Probleme aus Teil 2 wieder mit dabei.
Ich hoffe, es ist mehr an den ersten Teil angelegt.
Atlanta12
15. Dezember 2018 um 14:17 UhrHallo zusammen!
Ich fürchte das der Teil von Darksiders auch ein Flop wird , weil das Spielen in Arbeit aus artet .
Man könnte meinen das die Normalen Gegner schon von vorne rein 3 bis 5 Level hör sind wie der Spieler ,den selbst die Normalen Gegner fordern einen von Anfang an schon alles ab . So das man zwangsläufig oft stirbt weil man gar nicht weiß wie man einige Gegner bei kommen soll .
Aber das ist noch nicht das nervige , sonder das es so gut wie keine Kontrollpunkte im Spiel gibt, die Speicherpunkte sind derweil so weit auseinander das wen einen der Tod ereilt in dem meisten Fällen beim Letzten Speicherpunkt wieder beginnt und das ist meistens der Level Anfang.
Und das heißt dann auch das alle bis dahin besiegten Gegner wieder auftauchen ,alle gefundenen Sachen (Waffen Rüstungsteile und weiß ich was ) wieder weg sind .
Wenn man nun ein paar mal in ein Level stirbt heißt das auch kein Spiel Fortschritt und das auf den Schwierigkeitsgrad Leicht .
Normalerweise wächst man mit dem Spiel ,aber hier ist man immer gefordert .
Es ist zwar alles im Spiel machbar , aber mit einen Rissigen Zeitaufwand .
Und das nervt dann nach der Zeit nur noch.
Das Stottern und ruckeln im Spiel sind dann noch das kleinere Manko.
Ich kann nur hoffen das die Gegner mit den Auf Level leichter werden sonst wird wohl vielen die Lust am Darksider 3 vergehen .