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Review

Dirt Rally 2.0 im Test: Seid ihr reif für die Piste?

21 Jahre und kein bisschen weich: Codemasters holt mit „Dirt Rally 2.0“ die echten Rennfahrer an die Playstation 4. Anspruchsvoller und realistischer wird es in diesem Jahr vermutlich nicht mehr, aber macht die Simulation auch Spaß?

play3 Review: Dirt Rally 2.0 im Test: Seid ihr reif für die Piste?

8.5

Die Hände schwitzig, der Puls erhöht und die Finger umklammern das Gamepad: „Dirt Rally 2.0“ ist kein Spiel für schwache Nerven. Codemasters Rennsimulation stellt höchste Anforderungen an Mensch und Maschine. Anfänger landen schnell im Graben, Profis kämpfen in Rallye- oder Rallye-Cross-Wettbewerben um jede Sekunde. „Dirt Rally 2.0“ richtet sich an Freunde echter Simulationen – trotz optionaler Fahrhilfe.

Was wir gut finden

Die ganze Welt des Rallye-Sports

Das Spiel geizt jedenfalls nicht mit zu wenig Umfang: „Dirt Rally 2.0“ umfasst 72 Rallye-Strecken in sechs verschiedenen Ländern wie Argentinien, Australien oder Polen. Hinzu kommen Rallye-Cross-Wettbewerbe, in denen ihr nicht etappenweise gegen die Konkurrenz antreten sondern ihnen direkt auf Strecke Paroli bietet. Sehr schön: Die Wechsel zwischen Schotter und Asphalt sind dank der realistischen Fahrphysik ebenfalls spürbar.

Eine Rennsimulation der Marke hart, aber fair

Für Nostalgiker bietet „Dirt Rally 2.0“ neben aktuellen Boliden auch Fahrzeuge aus früheren Zeiten. An dieser Stelle verdient sich Codemasters ein Fleißsternchen für die authentischen Motorengeräusche und die tollen Cockpitperspektive. Abseits des freien Spiels, bei dem ihr aus allen Kursen wählt, und den Einzelwettbewerben, motiviert in „Dirt Rally 2.0“ vor allem der Karrieremodus.

In diesem stellt ihr euer eigenes Team zusammen und macht euch als Rennstall einen Namen – inklusive Upgrades für die eigene Boxencrew. Auch Codemasters legt wert auf einen derzeit so populären Live-Service: Regelmäßige Community-Herausforderungen sorgen für zusätzliche Motivation.

Realismus im Matsch

Ob auf Tour oder vor einem Proberennen – Der Stopp in der Box steht bei „Dirt Rally 2.0“ am Anfang jedes Rennens. Hier schraubt ihr an den Einstellungen herum und passt beispielsweise das Getriebe oder die Stoßdämpfer an eure Vorlieben an. Erstmals montiert ihr auch die Reifen und profitiert so den Vorteilen der drei verschiedenen Reifentypen. Diesen hohen Authentizitätsgrad setzt Codemasters auch auf der Strecke fort.

Auf den Rallye-Etappen beispielsweise spürt ihr förmlich die Spurrillen, die eure Konkurrenz vor euch in den Matsch gebügelt hat. Zu viel Tempo oder Bremsmanöver an der falschen Stelle quittiert das Spiel mit munteren Ausflügen in die Pampa. Die (optionalen) Schäden sehen nicht nur hübsch aus, sondern haben ebenfalls Einfluss auf die Spielbarkeit. Spätestens, wenn der Wagen mit einem geplatzten Reifen mächtig zur Seite zieht, wird jeder Meter zur Nervenprobe.

Motivation auf der Strecke

„Dirt Rally 2.0“ steckt voller Facetten und genau das werden Fans beinharter Rennspiele daran lieben. Wer hier von der Strecke fliegt, kann nicht das Spiel dafür verantwortlich machen, sondern ist selbst schuld. Ein Lenkrad ist für die optimale Kontrolle zwar empfehlenswert, jedoch funktioniert „Dirt Rally 2.0“ auch mit dem handelsüblichen PS4-Controller ausgezeichnet. Die Steuerung erweist sich als griffig und Einsteiger erleichtern sich das Leben mit diversen Brems-, Fahr- und Lenkhilfen.

Jeder Wagen steuert sich allein schon aufgrund der Unterschiede von Vorder- oder Hinterradantrieb anders an. Die Strecken wiederum punkten mit hohem Wiedererkennungswert und hohem Anspruch. Im Gegensatz zu anderen Rennspielen müsst ihr die Kurse hier wirklich einstudieren, um Bestzeiten herauszufahren. Diese Eigenmotivation sorgt letztlich dafür, dass „Dirt Rally 2.0“ ein extrem langlebiges Rennspiel ist, dass man immer wieder einlegen kann. Die Lernkurve erweist sich als erstaunlich steil genau das macht den Reiz aus.

Was wir schlecht finden

Knackiger Einstieg

In „Dirt Rally 2.0“ zahlt ihr oft und gerne Lehrgeld. Das Tutorial fällt in diesem Fall allzu oberflächlich aus, eine umfangreiche Fahrschule hätte hier sicher mehr gebracht. So fair die Lernkurve später sein mag, so hätten wir uns zusätzliche Erklärfunktionen gewünscht. Gerade beim Tuning fühlen sich Anfänger schnell von Reglern und Einstellungsmöglichkeiten erschlagen. Etwas mehr Fokus auf Gelegenheitsraser wäre schön gewesen.

Gut, aber auch etwas trocken

Machen wir uns nichts vor: Codemasters betreibt mit „Dirt Rally 2.0“ keine Effekthascherei. Bis auf einige nette Einspieler gibt sich das Spiel betont nüchtern und verzichtet auf Spielmodi wie eine ausufernden Story-Modus oder andere Funktionen. Auf der Strecke selbst überzeugt das Spiel gerade mit seinem gelungenen Schadensmodell. Allerdings wirkt die Umgebung nicht immer absolut fehlerfrei und auch die Texturen der Fahrzeuge erscheinen gelegentlich etwas flach.

Weitere Inhalte per kostenpflichtigem DLC

Leider setzt Codemasters auf eine restriktive DLC-Politik: Beispielsweise fehlen in der Standard Edition Kurse wie Monte Carlo. Diese und weitere in Season 1 und Season 2 enthaltenen Inhalte sind etwa in der Deluxe-Edition direkt dabei. Besitzer der Standard-Variante müssen aber nachkaufen. Ebenfalls ein kleiner Dämpfer: Im Gegensatz zur PC-Version, die ja bekanntliche VR-Endgeräte unterstützt, gehen Playstation-VR-Besitzer derzeit leer aus.

8.5

Wertung und Fazit

PRO
  • fordernd und motivierend
  • authentische Strecken und Fahrzeugmodelle
  • guter Umfang und vor allem hoher Wiederspielwert
CONTRA
  • Einsteiger haben es schwer
  • technisch mit kleineren Macken
  • kein dynamisches Wetter, DLC-Pass

Dirt Rally 2.0 im Test: Seid ihr reif für die Piste?

Kommentare

President Evil

President Evil

21. Februar 2019 um 12:23 Uhr
Feuchtmacher

Feuchtmacher

21. Februar 2019 um 13:08 Uhr
President Evil

President Evil

21. Februar 2019 um 14:19 Uhr
Feuchtmacher

Feuchtmacher

21. Februar 2019 um 14:55 Uhr
Gurkengamer

Gurkengamer

21. Februar 2019 um 16:07 Uhr
President Evil

President Evil

21. Februar 2019 um 16:38 Uhr
Twisted M_fan

Twisted M_fan

21. Februar 2019 um 20:53 Uhr